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Veröffentlicht am 07.05.2021

Bereit für eine (bizarre) Fahrt ins Ungewisse?

Der erste letzte Tag
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An Fitzek ist wohl bisher niemand vorbeigekommen. Selbst als nicht lesende Person hat man den Namen bestimmt schon ganz aus Versehen mal aufgeschnappt. Seine Thriller waren mir schon lange bekannt, doch ...

An Fitzek ist wohl bisher niemand vorbeigekommen. Selbst als nicht lesende Person hat man den Namen bestimmt schon ganz aus Versehen mal aufgeschnappt. Seine Thriller waren mir schon lange bekannt, doch leider ist sein bevorzugtes Genre nicht zwingend meins, weswegen ich bisher noch keinen Roman von Fitzek gelesen hatte. Bis jetzt! Sein erster "Nicht-Thriller" hat mich neugierig gemacht und ich muss sagen - es hat sich gelohnt!

Das Cover: das hat mich bereits zum Lachen gebracht. "Kein Thriller" steht in greller Schrift gut lesbar mittig auf dem Cover, damit auch keiner der Thrillerfans mit falschen Erwartungen zu diesem Buch greift und sich fragt, wo denn die Leichen und Skalpelle bleiben. Es ist verspielt, es ist schlicht und spiegelt für mich die Atmosphäre der Geschichte wirklich gut wider.

Die Handlung: Livius Flug nach Berlin wurde gestrichen. Eine Katastrophe, da er eigentlich plante seine noch bestehende Ehe zu retten. Hinzu kommt noch, dass er sich den letzten Mietwagen mit Lea, einer jungen Frau, teilen muss, welche er im Normalfall nicht einmal angesprochen hätte. Doch schon bald lässt er sich auf ein Gedankenexperiment ein und springt immer mehr über seinen Schatten.

Ich war gespannt. Ich hatte Erwartungen. Und irgendwie hat es funktioniert! Fitzek hat eine sehr große Fangemeinde und ich war neugierig, was sich hinter dieser Begeisterung versteckte - und ich wurde absolut nicht enttäuscht. Zu keiner Sekunde kam Langeweile auf, das Buch ließ sich flüssig lesen und an manchen Stellen wurden auch tiefgründige Szenen eingebaut. Ein humorvoller Roman, der nicht nur an der Oberfläche kratzte, sondern noch etwas tiefer grub. Es ist stellenweise so lustig, dass ich wirklich laut auflachen musste, an manchen Stellen habe ich über die skurrile Handlung nur den Kopf geschüttelt (positiv!) und mich immer mehr in die Geschichte hineinziehen lassen. "Der erste letzte Tag" hielt mehr bereit, als ich anfangs vermutet hatte und auch die Gesellschaftskritik und Diskussionen über das Leben hieß ich willkommen. Hier noch eines meiner Lieblingszitate, bei welchem ich zustimmend genickt habe:

"Aber mit der Schlagfertigkeit ist es bei mir so wie mit Taschentüchern. Nie da, wenn man eins braucht, aber in jeder Hosentasche drei Stück, sobald man die Klamotte Stunden später in die Waschmaschine gesteckt hat." (Livius, S. 52)

Die Charaktere: Livius und Lea warein einfach eine geniale Kombi. Livius, der etwas verschlossene Mann, der viel Wert darauf legt, was andere über ihn denken und auf der anderen Seite Lea, die in den Tag hineinlebt und auch mal die ein oder andere verrückte Idee hat - und in die Tat umsetzt! Sie haben sich wirklich perfekt ergänzt und die Schlagabtausche zwischen den beiden habe ich sehr gerne mitverfolgt.

Dieses Buch war lustig, es war etwas verrückt und gleichzeitig hat es auch Tiefe aufgewiesen, die ich zuerst nicht vermutet hätte. Für mich ist es zwar kein Herzensbuch geworden, da mir dazu noch das gewisse Etwas gefehlt hatte und mir an manchen Stellen zu viele Vergleiche in Livius Gedankenkarussell eingebaut wurden. Trotzdem bin ich sehr zufrieden gewesen, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe. Von mir gibt es 4/5 Sternen. Wer weiß, vielleicht wage ich mich mal an einen seiner Thriller.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Diese Geschichte wird in ruhigen Tönen erzählt und berührt umso mehr!

Deeply
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Nachdem mich "Madly" etwas enttäuscht hatte, überraschte mich "Deeply" umso mehr. Erneut habe ich gemerkt, dass mir ruhigere und langsamere Liebesgeschichten deutlich besser gefallen, als diese, die besonders ...

Nachdem mich "Madly" etwas enttäuscht hatte, überraschte mich "Deeply" umso mehr. Erneut habe ich gemerkt, dass mir ruhigere und langsamere Liebesgeschichten deutlich besser gefallen, als diese, die besonders viel Handlung und Spannung benötigen. "Deeply" ist ein wirklich berührender Abschluss der "In-Love-Trilogie" und beweist wieder, wie gefühlvoll Ava schreiben kann.

Das Cover: zum Abschluss noch einmal das schönste Cover. Die Farbwahl ist wieder sehr geschmackvoll und ich finde es wunderschön. (Auch wenn mein innerer Monk ein bisschen wütet, weil auf dem Buchrücken die Farbe des Titels Violett und nicht Türkis, wie bei den anderen beiden Teilen, ist.) :)

Handlung und Schreibstil: diesmal erleben wir die Geschichte aus der Sicht von Zoey und Dylan. Zoey möchte endlich den langersehnten Neuanfang in Seattle starten und zieht zu ihrem Bruder, Cooper, in die WG. Dort lernt sie auch den verschlossenen, aber freundlichen, Dylan kennen. Beide haben ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen, gleichzeitig verstehen sie gerade deshalb, was der/die andere gerade durchmacht und warum es manchmal etwas länger dauert, die Vergangenheit ruhen zu lassen.

Diese Geschichte ist Gefühl pur. Von Anfang an habe ich mit Zoey mitgefühlt, ihre Fortschritte, aber auch gleichzeitig ihren Schmerz aufgenommen und ihre Entwicklung auf jeder Seite bewundert. Trotz der heftigen Thematik ist es keinesfalls ein trauriges Buch geworden. Es ist manchmal nicht einfach zu lesen, aber gleichzeitig macht das Buch Mut und zeigt, dass man nicht alleine ist. Ava hat viele wichtige Themen in "Deeply" angesprochen und besonders dieses Zitat empfand ich als sehr wichtig und immer noch hochaktuell:

"[...] Die Menge an freigelegter Haut ist nicht das Äquivalent zu der Menge an Rechten, die sich ein Mensch bei einem anderen herausnehmen kann. Nackte Haut ist kein Ja und kein Freifahrtschein." (S. 100)

Hätte ich das Buch nicht in den Händen gehalten, hätte ich applaudiert. Danke Ava, dass du noch einmal betonst, dass die Kleidung des Opfers von sexualisierter Gewalt in keinem Moment eine Einladung darstellt. Dass man das heutzutage immer noch rechtfertigen muss, ist für mich nach wie vor ein Unding!

Die Charaktere: Zoey hat mir so, so gut gefallen. Sie ist stark, herrlich nachvollziehbar und steht auch zu ihren Schwächen. Doch auch Dylan habe ich mich mit seiner ruhigen, aber nie unfreundlichen Art schnell in mein Herz geschlossen. Die Beziehung der beiden mag zwar über einen "kürzeren" Zeitraum entstanden sein, jedoch hat es sich zu keiner Zeit unrealistisch angefühlt. Beide gingen so respektvoll miteinander um, dass mit teilweise wirklich das Herz beim Lesen aufgegangen ist. Auch meine Lieblings-Andie und der grummelige Cooper waren wieder mit dabei und ich liebe die gesamte Clique einfach. June und Mason hatten auch ihre kleinen Gastauftritte und einige neue Gesichter lernen wir ebenso kennen.

Deeply konnte mich in vielen Punkten begeistern, jedoch fand ich Truly noch ein bisschen besser. Ich komme einfach nicht weg von der lieben Andie und ihrem Cooper, weswegen ich hier 4/5 Sternen vergebe. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung. Man merkt, wie wichtig Ava die Themen in diesem Buch sind, denn erneut wurde hier sehr sensibel mit schwierigen Themen umgegangen.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Eine informative Ergänzung zum Grishaverse

Die Leben der Heiligen
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Anmerkung. ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht so recht wusste, was mich zwischen den Seiten erwarten würde, bevor ich dieses Buch aufgeschlagen habe. ...

Anmerkung. ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nicht so recht wusste, was mich zwischen den Seiten erwarten würde, bevor ich dieses Buch aufgeschlagen habe. Da ich jedoch alles von Leigh Bardugo lesen würde, habe ich auch dieses Büchlein gekauft und hierbei tolle Einblicke in die verschiedenen Kulturen und Glaubensrichtungen im Grishaverse bekommen. Das Buch besteht aus kürzeren Geschichten zu allen Heiligen, die im Laufe der Bücher erwähnt werden und darüber hinaus. Dazu git es immer eine passende, wunderschöne Illustration, die das ganze Buch lebendig machen.

Aufmachung: dieses Buch ist einfach nur wunderschön gestaltet. Das Cover wirkt durch das satte Rot und den goldenen, filigranen Goldverzierungen sehr edel und passt somit perfekt zur Thematik. Auch im Buch findet man die verschnörkelten Verzierungen an den Seitenrändern wieder und auch die Illustrationen sind bunt und formatfüllend neben den Text gesetzt. Es macht einfach nur Spaß in den Seiten zu schmökern!

Die Illustrationen wirken dabei sehr verträumt und könnten so genauso gut an einer Decke in einem Schloss zu finden sein. Ich finde sie unglaublich ansprechend.

Das Buch ist recht kurz. Es werden tatsächlich immer nur über wenige Seiten die Sagen der Heiligen in dem Universum geschildert, aber selbst in der Kürze der Seiten schafft es Leigh Bardugo erneut zu verzaubern und unerwartete Wendungen einzubauen. Meine liebsten Heiligen waren wohl:

- Sankta Vasilka (eine beeindruckende Geschichte, über eine Frau, die ihr Schicksal selbst bestimmt)

- Sankt Valentin (schaurig, düster und mit einem gerechten Ende)

- Sankta Magda (traurig, aber gleichzeitig hoffnungsvoll - ich mochte die Botschaft dahinter)

Für alle Fans von Leigh Bardugo ist dieses Buch ein Muss. Wunderschön aufgemacht und endlich erfährt man, was sich hinter den ganzen Heiligen im Grishaverse verbirgt. Mir konnten zwar nicht alle Heiligen zusagen, aber das habe ich auch nicht erwartet. Von mir gibt es 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Gefühle, so zerbrechlich wie ein gläserner Schuh

Winters zerbrechlicher Fluch
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So lange stand das Buch nun ungelesen in meinem Schrank - das muss ich leider zu meiner Schande gestehen. Als ich damals das Cover entdeckt hatte, war es um mich geschehen und ich bestellte es mir gleich ...

So lange stand das Buch nun ungelesen in meinem Schrank - das muss ich leider zu meiner Schande gestehen. Als ich damals das Cover entdeckt hatte, war es um mich geschehen und ich bestellte es mir gleich vor. Nun habe ich endlich zu dieser Geschichte gegriffen und ich habe es keinesfalls bereut. Anmerkung: ich bewerte hier den Sammelband, in welchem die gesamte Trilogie enthalten ist, ich werde trotzdem nicht spoilern!

Das Cover: wieder typisch Alexander Kopainski. Aus seiner "Schmiede" sind wohl schon die schönsten Fantasycover entsprungen und auch hier hat er wieder große Arbeit geleistet. Es ist fantasievoll, etwas dramatisch, aber ohne dabei kitschig zu wirken. Mir gefällt es unglaublich gut!

Handlung und Schreibstil: Aschenputtel mal anders! Mary sollte eigentlich den Kronprinzen heiraten, doch plötzlich erscheint eine gewisse Cinderella auf dem Ball und erobert den Prinzen im Nu. Jedoch verschwindet die Geheimnisvolle Frau wieder und Mary sieht ihre Chance auf Gerechtigkeit. Das Zerstören des Schuhs scheint die Lösung zu sein, doch dieser ist robuster als gedacht...

Für Märchenadaptionen bin ich immer zu haben. Auch hier war ich sehr gespannt auf die Umsetzung und welche Elemente der Geschichte treu bleiben würden und welche neu hinzugefügt werden. Jedoch hätte ich zu Beginn der Geschichte nie gedacht, welche Dimensionen die Trilogie annehmen würde. Aus der doch anfangs noch recht klassischen Märchenadaption entwickelte sich eine raffinierte und aufwendig eigene Welt, in welcher man nie genau wusste, wie die Fäden gesponnen werden und welchen Personen man trauen durfte. Sie ist sehr düster und teilweise auch trostlos, aber die Atmosphäre war unglaublich hypnotisierend, sodass man, sobald man den Buchdeckel aufschlug, in die Geschichte hineingezogen wurde. Ich fand es für mein Lesevergnügen sehr fördernd, dass ich gleich alle drei Bände in einem Buch parat hatte, sodass ich die Geschichte in einem Stück verschlingen konnte. Auch wenn ich sagen muss, dass der erste Teil mit Abstand mein Lieblingsband ist, so können sich auch die Folgebände sehen lassen. Julias Art zu Schreiben ist auch sehr besonders. Unglaublich detailverliebt, ausschweifend und teilweise auch poetisch - ich liebe ihn, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass er manchen nicht zusagen könnte.

Die Charaktere: diese waren für mich leider mein einziger Kritikpunkt. Für mich war in der Trilogie definitiv die Handlung und die überschlagenden Ereignisse im Vordergrund, jedoch hatten somit die Charaktere nicht immer die Möglichkeit zu glänzen. Sie waren mir teilweise zu eindimensional und ich habe es bis zum Ende nicht geschafft einen Bezug zu ihnen aufzubauen. Mary war nicht die typische Sympathieträgerin - was ich jedoch herrlich erfrischend fand - doch trotzdem hat mir die Tiefe in ihrer Persönlichkeit gefehlt. Sie musste anfangs ständig beschützt werden und ihre Entwicklung hat unglaublich lange gedauert. Mit Tarek bin ich auch lange nicht warm geworden, sie waren mir alle einfach zu undurchsichtig bis zu dem Punkt, an welchem ich niemanden mehr einschätzen konnte. Jedoch muss ich Elena positiv hervorheben, denn diese konnte mich von Anfang an mit ihrer starken Art begeistern.

"Winters zerbrechlicher Fluch" hält eine zauberhaft - düstere Märchenadaption bereit, die noch so viel mehr, als nur das ist. Es wurde eine ganz eigene Welt geschaffen, die wirklich etwas Besonderes war. Mir hat an manchen Stellen jedoch das Gefühl gefehlt und ich hatte kleinere Schwierigkeiten mit den Charakteren, aber im Großen und Ganzen kann ich die Geschichte nur weiterempfehlen. Ich muss einfach alles lesen, was Julia Adrian für uns bereithält. Von mir gibt es 4/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Wispernde Bäume, verschneite Landschaften und ein Mädchen auf der Suche nach ihrer Identität

Das Mädchen und der flüsternde Wald
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In diesem Buch versteckt sich ein unfassbar atmosphärisch geschriebenes Märchen, welches mich von der ersten Seite an in seinen Schneewald entführen konnte. Diese Geschichte steckt voller Überraschungen, ...

In diesem Buch versteckt sich ein unfassbar atmosphärisch geschriebenes Märchen, welches mich von der ersten Seite an in seinen Schneewald entführen konnte. Diese Geschichte steckt voller Überraschungen, sodass es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Wer nie genug von Märchen und deren Erzählweise bekommen kann, der/ die kann mit "Das Mädchen und der flüsternde Wald" absolut nichts falsch machen!

Das Cover: einfach nur passend und zauberhaft verspielt. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr versteht man auch die kleinen, versteckten Anspielungen, die auf sich auf dem Cover befinden. Selten hat ein Cover so gut zum Inhalt gepasst!

Handlung und Schreibstil: hierbei verfolgen wir unsere Protagonistin Janka, die eines Morgens mit Bärenbeinen aufwacht. Sie meinte schon immer Tiere verstehen zu können und fühlt sich immer mehr vom Schneewald angezogen, doch diesen zu betreten wurde ihr stets von ihrer Mutter abgeraten. Als die Bärenfüße jedoch nicht verschwinden wollen und niemand eine Antwort zu wissen scheint, macht sich Janka auf in den Schneewald - der letzte Ort, an welchem sie hinter das Geheimnis ihrer Herkunft kommen könnte.

Anfangs hatte ich kleinere Schwierigkeiten in die Geschichte einzufinden, jedoch wurden diese durch die winterliche und märchenhafte Atmosphäre zunichte gemacht. Zu jeder Zeit hatte ich atemberaubende Winterlandschaften vor Augen und besonders der mystische Schneewald wurde sehr detailverliebt beschrieben. Die Geschichte ist definitiv ruhiger, was ihr jedoch keinen Abbruch tut, im Gegenteil, durch den etwas langsameren Erzählstil bekommt man die Möglichkeit, die Charaktere noch besser mit all ihren Facetten kennenzulernen. Besonders gefallen haben mir die regelmäßigen Märcheneinschübe, in welchen zu passenden Stellen in der Geschichte ein dazugehöriges Märchen aus der Welt erzählt wurde. Auch der Schreibstil war für die Altersempfehlung angemessen und hat die Geschichte sehr lesenswert gemacht. Auf recht simple, aber wirkungsvolle Weise wird hier ein poetisches Märchen erzählt, welches zum Träumen einlädt. Mein Lieblinszitat:

"Hör auf zu glauben, dass Stärke nur mit Muskelkraft oder der Länge der Reißzähne zu tun hat. Wahre Stärke ist viel zerbrechlicher. Wie Spinnenseide. Sie ist einzeln auch stark, aber noch stärker als Netz. Wir sind dein Netz." (S.220-21)

Die Charaktere: hier wurden wirklich sehr unterschiedliche und skurrile Figuren geschaffen, die alle auf ihre ganz eigene Art und Weise überzeugen können. Keine/r gleicht dem/ der anderen und ich habe jede Szene geliebt, in welchen alle zusammen interagieren. Unsere Protagonistin Janka hat mir gut gefallen, ebenso ihr Wegbegleiter Mäusefänger und andere Nebencharaktere, wie Elena, Anatoly oder Juri. Mein Highlight war jedoch das Haus der Jaga, welches einfach nur jede Szene bereichert hat.

Die Geschichte konnte mich für einige Stunden in ein Winterwunderland entführen und hat mir wirklich schöne Lesestunden beschert. Es vermittelt wichtige Werte, wie Selbstakzeptanz, das Eingestehen von Schwäche und Zusammenhalt, die ich auch sehr gelungen ausgearbeitet fand, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass ich noch etwas mehr mitgefühlt hätte. Mir hat manchmal einfach das Gefühl gefehlt, ich habe die Geschichte gerne gelesen, aber sie hat nicht viel mit mir angestellt. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.

Trotz kleinerer Kritikpunkte kann ich die Geschichte nur empfehlen und vergebe 4/5 Sternen!

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