1939: Liesel ist mir ihrem kleinen Bruder auf dem Weg zu Pflegeeltern, doch Werner überlebt die Fahrt dorthin nicht. Am Grab ihres Bruder stiehlt Liesel ihr erstes Buch - und der Tod wird auf sie aufmerksam. Noch viele Male wird er sie besuchen. Doch zuerst lernt Liesel das Lesen und stiehlt weiter Bücher. Ihre Geschichten teilt sie mit ihren Mitmenschen. Sie sieht die Juden nach Dachau ziehen. Sie spielt Fußball mit Rudi, dem Jungen mit dem zitronengelben Haar. Sie muss sich im Keller verstecken als die Bomben fallen. Ihre Familie versteckt einen jüdischen Boxkämpfer. Doch trotz der vielen Besuche schafft der Tod es nicht, Liesel mit sich zu nehmen - er hat sie in sein Herz geschlossen...
EIne wirklich bewegende Geschichte der kleinen Liesel, die das Leben im Zweiten Weltkrieg erlebt. Erzählt ist die Geschichte aus der Sicht des Todes, was der Geschichte ein ganz besondere Note verleiht. Die Perspektive bewirkt, dass der Leser Liesel zu lieben beginnt. Und Mitleid mit dem Tod bekommt. Eine völlig neue Perspektive auf das Leben unter dem Nazi-Regime bekommt der Leser durch die unbeugsame Liesel.
Der Erzählstil ist wunderschön, fast poetisch! Er nimmt gefangen und lässt sich hinwegträumen in die Welt Liesels. Die Geschichte ist durchzogen von Einschüben, fett gedruckte "Merksätze", in denen die wichtigen Sachen zusammengefasst werden. Diese EInschübe wirken wie moderne Gedichte.
Die Figuren wirken alle fast real. Alle kann man wunderbar nachempfinden und in ihrer Motivation verstehen. Fast kann man meinen, der Tod würde gernen jeden von ihnen verschonen, einfach nur, weil sie Liesel begegnet sind...
Markus Zusak ist wirklich ein wundervoller Autor! Kaum zu beschreiben, wie sehr seine Bücher unter die Haut gehen, wie sie einen verfolgen und süchtig machen und nicht mehr los lassen, bis man sie beendet hat. Und auf der letzten Seite bleibt man zurück mit einer Träne, die auf den Wangen trocknet, aus Freude oder Trauer ist nicht zu sagen. Markus Zusak, einer der größten Autoren unserer Zeiten!!!