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Veröffentlicht am 13.05.2021

Gefühle in Versform

Lichtverschmutzungen
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"Lichtverschmutzungen" von Felix Dittrich ist ein kleiner, feiner Gedichtband. Untergliedert ist das Büchlein in drei Abschnitte. Es beginnt mit dem Thema Liebe, geht über aktuelle Themen, auch politische ...

"Lichtverschmutzungen" von Felix Dittrich ist ein kleiner, feiner Gedichtband. Untergliedert ist das Büchlein in drei Abschnitte. Es beginnt mit dem Thema Liebe, geht über aktuelle Themen, auch politische in die Traumwelt über.
Die Gedichte spiegeln jeweils sehr gut Emotionen, wie Sehnsucht, Trauer, Gekränktsein oder Hoffnung wider.
Der Sprachstil ist hier sehr gekonnt und es macht sehr viel Freude, diese Gedichte immer wieder zu lesen. Bei jedem lesen entdecke ich wieder neues oder interpretiere anders. Über viele Sachen lohnt sich das intensivere Nachdenken. Der Autor versteht es mit seinen Versen Bilder in meinem Kopf zu zeichnen. Ein Büchlein, dass ich ganz sicher immer mal wieder zur Hand nehmen werde.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Für das Miteinander

Drei Kameradinnen
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"Drei Kameradinnen" von Shida Bazyar ist ein Buch, über das ich ganz sicher noch eine Weile nachdenken werde.
Erzählt wird hier die Geschichte von drei jungen Frauen, Kasih, Saya und Hani, die seit Kindertagen ...

"Drei Kameradinnen" von Shida Bazyar ist ein Buch, über das ich ganz sicher noch eine Weile nachdenken werde.
Erzählt wird hier die Geschichte von drei jungen Frauen, Kasih, Saya und Hani, die seit Kindertagen befreundet sind, die das Leben jetzt aber räumlich etwas verteilt hat. Jetzt treffen sich die drei für einige Tage und wir dürfen daran teilhaben. Gleichzeitig besteht die Geschichte aus Rückblicken, subjektiv erzählt von Kasih. Ganz langsam nähern sich dann die verschiedenen Erzählstränge aneinander an und man hat fast Angst vor der Auflösung, dem Hochkochen von Emotionen und Aggressionen.
Das Buch hat einen angenehmen Wortwitz und durchaus spannenden Erzählstil, liest sich trotzdem sehr anstrengend, weil hier viele wichtige und aktuelle Themen verpackt sind. Auch ist die Erzählung aus Kasihs Sicht teilweise sehr einseitig und echt gewöhnungsbedürftig. Als Leser wird man hier voll mit einbezogen, sich Gedanken zu machen, wo Alltagsrassismus anfängt und wo er aufhört, wo man sich selber beobachten und reflektieren muss. Das geschieht hier auch durchaus mal auf die harte Tour. Jede der drei Frauen geht anders um mit den Voreingenommenheiten, der Hetze, dem Rassismus in ihrem Alltag und auch die drei sind dabei nicht ohne Vorurteile.
In meinen Augen ein sehr wichtiges Buch, anstrengend zu lesen, aber lohnenswert auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Wem kann man trauen

Trauma
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"Trauma" von Angélique Mundt ist ein Thriller, der uns über die größte Zeit mit in die Psychiatrie nimmt. Denn dort befindet sich Leila, die Protagonistin, nachdem sie einen Suizidversuch im Beisein des ...

"Trauma" von Angélique Mundt ist ein Thriller, der uns über die größte Zeit mit in die Psychiatrie nimmt. Denn dort befindet sich Leila, die Protagonistin, nachdem sie einen Suizidversuch im Beisein des Ermittlers begonnen hat.
Leila fehlt nämlich die Erinnerung, die Erinnerung an die Stunden, in denen ein Mord begangen wurde. Tot ist ihr Musikproduzent Marius, mit dem sie aber noch weitaus mehr verband. Nun ist sie in der unangenehmen Lage sich erinnern zu müssen, aber nicht zu können.
Das komplette Buch ist aus der Sicht von Leila geschrieben, wodurch wir hier nicht immer zwischen Traum und Realität unterscheiden können. Man bekommt nur die Teile zu sehen, die auch die Protagonistin erinnert. Das macht die Geschichte hier etwas nebulös und unzuverlässig.
Das Leben auf der Psychiatrie mit den Mitpatienten und der Ärztin ist sehr spannend geschildert und einige der Personen lernt man auch näher kennen. Der Schreibstil ist einfach gehalten, angelehnt an Leilas Gedanken und ebenso manchmal etwas wirr. Die Erinnerungen kommen nach und nach zutage und Leila weiß selber nicht, wem sie trauen kann.
Bis zum Ende kommt es hier zu unerwarteten Wendungen, was die Spannung durchweg hochhält. Als einziger Kritikpunkt hat mich das Finale nicht so ganz überzeugt, das ging mir hier alles zu schnell, ansonsten toll und spannend, lesenswert.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Geschwister, die überlebt haben

Girl A
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"Girl A" ist der Debütroman von Abigail Dean und ich war beeindruckt von der Wucht der Worte, die er auf mich hatte. Alexandra Gracie ist Girl A, sie ist das Mädchen, dem mit 15 Jahren die Flucht gelang. ...

"Girl A" ist der Debütroman von Abigail Dean und ich war beeindruckt von der Wucht der Worte, die er auf mich hatte. Alexandra Gracie ist Girl A, sie ist das Mädchen, dem mit 15 Jahren die Flucht gelang. Die Flucht aus der Hölle ihres Elternhauses. Die Flucht aus Hunger, Leid und Fesseln.
Die Erzählung hier beginnt zwanzig Jahre später, als die Mutter im Gefängnis stirbt und Lex als Testamentsvollstreckerin eingesetzt wird. Unter anderem erbt sie dieses Horrorhaus ihrer Kindheit und muss sich mit ihren Geschwistern auf die Verwendung einigen.
Lex erzählt uns ihre Geschichte abwechselnd in Rückblicken und in der Gegenwart, wobei diese Zeitsprünge manchmal nicht einfach nachzuvollziehen sind. In einzelnen Kapiteln geht es dann um das Leben der einzelnen Geschwister, die sehr unterschiedlich das damals Geschehen aufgearbeitet oder auch verdrängt haben.
Nach und nach kommt das Grauen ans Licht, setzt sich zusammen aus vielen einzelnen Episoden, die einen teilweise echt sprachlos machen. Auch die Beziehungen der Geschwister untereinander sind sehr stark von der Vergangenheit beeinflußt und es wird hier sehr eindrücklich dargestellt, wie sich jeder seine eigene Wahrheit bildet. Auch der Leser erfährt die Wahrheit hier aus Bruchstücken und verschiedenen Erinnerungen.
Das Buch ist sehr spannend, aber auch sehr grausam und eindrücklich, eine schwer zu ertragende Lektüre, die noch in mir nachwirkt.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Analyse im Kaninchenbau

Die Erfindung von Alice im Wunderland
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"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein großartiges Buch von Peter Hunt. Es erzählt hier nicht die Geschichte selber, die ich schon in sehr vielen verschiedenen Ausgaben gelesen habe, sondern die ...

"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein großartiges Buch von Peter Hunt. Es erzählt hier nicht die Geschichte selber, die ich schon in sehr vielen verschiedenen Ausgaben gelesen habe, sondern die Entstehung des Buches. Dazu gibt es hier sehr viele Fotos und abgebildete Originaldokumente.
Hier gibt es sehr viel Hintergrundwissen zum Autor Lewis Carroll, von dem ich jetzt weiß, dass das ein Pseudonym von Charles Dodgson ist, zu seinem Leben, seinen Werken. Hauptsächlich erfährt man hier, wie diese bekannte Geschichte entstand, für wen sie geschrieben wurde und auch viele historische Fakten aus der Entstehungszeit. Mir persönlich haben es hier die vielen Fotos und Zeichnungen und auch Zitate angetan, es machte sehr viel Spaß das alles zu erkunden.
Auf einigen Seiten wird auch auf Interpretationsmöglichkeiten und Verbindungen zu real lebenden Personen dieser Zeit eingegangen, wobei man da schon Vorteile hat, wenn man sich in der Literatur der Zeit etwas auskennt. Durch diese Abhandlungen liest sich der Text stellenweise etwas sperrig und trocken.
Als Fan der Alice-Bücher ist dieses Werk aber schon wegen der vielen Illustrationen und der hochwertigen Ausstattung ein Muss und ich werde ganz sicher noch oft darin blättern.

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