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Veröffentlicht am 08.05.2021

Rundum perfekter Wohlfühlroman!

Bernsteinsommer
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Hier stimmte einfach alles! Müsste ich Anne Barns' Werk (HarperCollins, März 2021) mit nur einem Satz beschreiben, würde ich sagen: "Bernsteinsommer" ist einer der besten Wohlfühlromane, die ich je gelesen ...

Hier stimmte einfach alles! Müsste ich Anne Barns' Werk (HarperCollins, März 2021) mit nur einem Satz beschreiben, würde ich sagen: "Bernsteinsommer" ist einer der besten Wohlfühlromane, die ich je gelesen habe.

Christina hat es gerade nicht leicht: Die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters schreitet voran, ihr Café steht unter Wasser und muss vorläufig geschlossen werden, ihr Noch-Mann drängt auf die Scheidung, um seine schwangere Affäre heiraten zu können... - Eigentlich genug Gründe, um zu verzweifeln. Stattdessen besinnt sich die 33-jährige Konditorin auf das Positive, gönnt sich eine Auszeit an der Ostsee und wagt einen Neuanfang – beruflich wie auch in Liebesdingen.

Wer nun glaubt, es handele sich um eine seichte 08/15-Story, irrt gewaltig! Der intensive, lebensnahe, bildhafte, traumhaft angenehme Schreibstil der Autorin hat mich überwältigt! Ich fasse es nicht, dass ich zuvor noch kein Werk von ihr gelesen hatte! Selten habe ich mich mit einer Geschichte, den Protagonisten und dem Setting dermaßen wohl gefühlt!

Christina ist eine wundervolle Hauptfigur. Ich konnte ihr Denken und Handeln zu 100% nachempfinden, fühlte und litt mit ihr, bewunderte ihre Stärke im Umgang mit der Krankheit ihres Vaters und war begeistert von ihrer optimistischen, bodenständigen Einstellung. Im realen Leben wäre ich definitiv gerne mit ihr befreundet – und würde mich zudem ganz selbstlos als Testesserin für all die von ihr gezauberten Köstlichkeiten anbieten. Auch die Nebenfiguren sind durch und durch liebenswert und bereichern die ruhige, aber niemals langweilige Handlung ungemein.

Der literarische Ausflug an die Ostsee war für mich wie ein erholsamer Kurzurlaub – die Strandatmosphäre war quasi zwischen den Zeilen greifbar und nahm mich komplett gefangen. Ich hatte das Gefühl, tatsächlich vor Ort zu sein!

Mit viel Feingefühl geht die Autorin auf das Thema Demenzerkrankung ein, ohne dass der rundum positive, lebensbejahende Unterton der Story verloren geht. - Kein übersentimentales Drama, keine unrealistischen Beschönigungen, sondern das echte Leben. Diese Authentizität spiegelt sich auch in den Dialogen wider. Neben familiären Angelegenheiten stellen die Aspekte Kunst und Backen ebenfalls wichtige Elemente der Handlung dar. Besonders gefreut habe ich mich über die Gedichtsliste sowie über die vielen Rezepte im Anhang. Außerdem gibt es einen kleinen Gastauftritt von Autorin Susanne Oswald, was für eine nette Idee!

Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Fans von tiefgründigen Feel-Good-Stories! Dieser Roman ist Balsam für die Seele, die perfekte Alltagsflucht. Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen und mindestens doppelt so viele Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Stimmungsvoller, emotionaler Cornwall-Roman!

Rosa - Ein Sommer in Cornwall
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Melissa Jahn ist ein wundervoller, grob an das Leben von Rosamunde Pilcher angelehnter Debütroman gelungen - höchst atmosphärisch, emotional und spannend! Dieses im April 2021 beim Piper Verlag erschienene ...

Melissa Jahn ist ein wundervoller, grob an das Leben von Rosamunde Pilcher angelehnter Debütroman gelungen - höchst atmosphärisch, emotional und spannend! Dieses im April 2021 beim Piper Verlag erschienene Werk ist quasi Wohlfühlstory, Sehnsuchtslektüre, Liebesgeschichte und - aufgrund einer zweiten, in der Vergangenheit angesiedelten Zeitebene – historischer Roman in einem. Die facettenreichen Protagonisten wirken wie aus dem Leben gegriffen und blieben mir noch lange nach dem Lesen in Erinnerung.

Leona hat es nicht leicht – in ihrer Familie gilt sie als das schwarze Schaf. Verbissen kämpft sie um Anerkennung, sowohl im zwischenmenschlichen Bereich als auch im gemeinsamen Familienunternehmen...stets in Konkurrenz mit ihrem verstorbenen Bruder, der in den Augen der Eltern unfehlbar war. Einst war Leona in der Klatschpresse als wildes Partygirl bekannt; als Tochter des Verlagsbosses Kalthoff führte sie ein - scheinbar - sorgenfreies Leben. Mittlerweile bemüht sie sich um ein solideres Image, möchte als Journalistin ernstgenommen werden. Als ihr auf der Suche nach der nächsten Sensationsstory ein peinliches Malheur passiert, fühlt sie sich erneut als totale Versagerin – zumal ihre Erzfeindin Alice davon profitiert und ihr Vater sie um ein Haar feuert. Einzige Chance auf Rehabilitation: Ein Interview mit der Erfolgsautorin Rosa Chiprel, die zurückgezogen in Cornwall lebt und seit Jahren jeglichen Presserummel geschickt meidet. Leona soll schlüpfrige, bisher unbekannte Details aus dem Leben der 90-jährigen ans Licht bringen – private Informationen der Bestsellerautorin, die mit ihren Liebesgeschichten die Herzen von Millionen Lesern erobert hat. Widerwillig - denn mit England verbindet Leona äußerst tragische Erinnerungen -, aber höchst motiviert geht die junge Frau ans Werk…und scheitert beinahe am ersten Tag kläglich. Aber so leicht lässt sie sich nicht abwimmeln! Was Leona nicht ahnt: Die intensiven Gespräche mit Rosa lassen sie nicht nur erkennen, wie weit sie sich von ihren ursprünglichen Idealen entfernt hat, sondern verdeutlichen ihr auch, was wirklich zählt im Leben. Rosas Erinnerungen machen Leona nachdenklich und stürzen sie in einen Gewissenskonflikt, in dem sie endgültig Position beziehen muss hinsichtlich der Frage: Habe ich das Rückgrat, um in einer korrupten Welt für meine Werte einzustehen?

Die weibliche Hauptfigur Leona ist ein unglaublich vielschichtiger Charakter, der im Laufe der Handlung einen beeindruckenden Wandel durchlebt. Scheint sie anfangs noch eine skrupellose, kaltschnäuzige und erfolgsorientierte Zicke zu sein, die für die richtige Story über Leichen gehen würde, wird schnell klar: Hinter der toughen, abgebrühten Fassade steckt ein sehr verletzlicher Mensch, der sich nach (Eltern-)Liebe und Respekt sehnt und eine schwere Schuld mit sich herumträgt. Das zufällige Wiedersehen mit ihrer einstigen Romanze Fil führt ihr vor Augen, wie anders ihr Leben hätte verlaufen können. Mit viel Geduld reißt Fil die Mauern ein, die Leona um ihr Herz erreichtet hat. Nach und nach gewinnt sie ihr verlorengegangenes Selbstwertgefühl zurück und entwickelt sich zu einer dermaßen sympathischen Figur, dass ich am Ende sogar ein paar Tränchen der Freude verdrückt habe! Auch die langsame Annäherung zwischen ihr und Fil empfand ich als glaubwürdig und sehr gelungen ausgearbeitet. An der Perspektive der liebenswerten Rosa hat mich vor allem die bittersüße, vom Krieg beeinflusste Liebesgeschichte in der Vergangenheitsebene berührt und ich konnte nachvollziehen, warum die Schriftstellerin lange mit dem Schicksal gehadert hat.

Der Schreibstil der Autorin ist herrlich gefühlvoll und lebendig, voller authentischer Dialoge und angereichert mit traumhaft bildreichen Landschaftsbeschreibungen der Cornwall-Region!

Fazit: Eine romantische Story mit wichtiger Botschaft und ein Muss für Fans von tiefgründigen (Mehrgenerationen-)Romanen!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein absoluter Pageturner!

Denn die Lüge bist du
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Dieses Buch ist der Knüller! Eigentlich hatte ich vor dem Schlafengehen nur schnell in das erste Kapitel hineinlesen wollen, doch dann haben mich sowohl die mitreißende Story als auch die sympathischen ...

Dieses Buch ist der Knüller! Eigentlich hatte ich vor dem Schlafengehen nur schnell in das erste Kapitel hineinlesen wollen, doch dann haben mich sowohl die mitreißende Story als auch die sympathischen Figuren dermaßen gefesselt, dass ich bis in die Nacht gelesen habe und erst schlafen konnte, als die letzte Seite umgeblättert war. Zuvor hatte ich noch kein Werk der Autorin gelesen und war eher zufällig auf den im April 2021 bei Schneiderbuch/Harper Collins erschienenen Jugendroman aufmerksam geworden – welch ein Glück!

Chloe, 17 Jahre alt, ist gerade mit ihrer Mutter von El Paso nach Joyful, Texas gezogen. Die letzten Jahre waren hart. Kurz nach der Scheidung ihrer Eltern (- ihr Dad hatte sich dank seiner Midlife-Crisis sowohl eine neue Frisur als auch eine junge, minirocktragende Freundin zugelegt -) erkrankte ihre Mutter an Krebs. Zwar gilt sie mittlerweile als geheilt, aber die Verbitterung über ihre zerrüttete Familie ist geblieben…und Chloe tut alles, um für Harmonie im Haus zu sorgen. Dabei ist ihr oft selbst zum Weinen zumute, denn die Beziehung zu ihrem Freund Alex ist aufgrund des Umzugs gescheitert, zu ihren alten Freundinnen hat sie keinen Draht mehr, und beim Gedanken an das Einleben an der neuen Schule wird ihr ganz mulmig. Ach ja, und dann ist da noch ihr persönlicher Stalker – der attraktive Typ mit den dunklen Haaren, der sie ständig anstarrt und wirres Zeug redet: Cash Colton.
Doch bald stellt sich heraus, dass Cash, dem ein (unverdienter) Ruf als Bad Boy anhaftet, ihr mindestens genauso misstraut wie sie ihm: Chloe sieht der entführten Tochter seiner Pflegeeltern verdammt ähnlich! Emily war mit knapp 3 Jahren entführt worden und die Fullers haben die Hoffnung, ihr Mädchen eines Tages wiederzufinden, nie ganz aufgegeben. Leider wurde ihre Verzweiflung in der Vergangenheit bereits einmal von gewissenlosen Betrügern ausgenutzt und Cash, der aufgrund seiner eigenen Herkunft nur zu gut weiß, wie Ganoven agieren, hat sich geschworen, das nette Paar vor einer erneuten Enttäuschung zu bewahren. Als er erkennt, dass Chloe kein falsches Spiel spielt, alle Indizien hingegen darauf hindeuten, dass sie tatsächlich Emily Fuller ist, überzeugt er sie davon, Nachforschungen anzustellen. Sie ahnen nicht, dass sie sich damit in Lebensgefahr begeben. Und ihre aufkeimenden Gefühle füreinander machen die Suche nach der Wahrheit noch riskanter…

Ich bin einfach nur begeistert von den facettenreichen, wahnsinnig tiefgründigen und durch und durch glaubwürdig gezeichneten Figuren – was auch die Nebenfiguren, wie Chloes Eltern oder ihre neue Freundin Lindsey, inkludiert. Unglaublich, wie lebensnah die Charaktere ausgearbeitet worden sind! Sowohl in die von der neuen Situation oftmals überforderte Chloe als auch in Cash, der sich für seine Vergangenheit schämt und noch immer schuldig fühlt, habe ich mich direkt hineinversetzen können, zumal der Großteil der Handlung aus beiden Perspektiven erzählt wird. Die Autorin hat dies hervorragend gelöst – Chloes Sicht lesen wir in der Ich-Form/Präsens, Cashs in der 3. Person/Präteritum. Auch die emotionale Verbindung zwischen den Hauptprotagonisten hat mich vollends überzeugt. Der Schreibstil ist angenehm locker und lebendig, voller Gefühl und Action. Die Spannung steigert sich unermüdlich und man kann sich förmlich nicht losreißen vom Buch! Ist Chloe wirklich Emily?!

Fazit: Ein absoluter Pageturner! Ich freue mich diebisch über diese tolle Buch-Entdeckung und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Emotionaler Familienroman!

Sommerleuchten am See
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Sarah Morgan ist eine grandiose Erzählerin! Zwar überzeugt sie mich auch stets mit ihren romantischen Geschichten, aber es sind vor allem ihre Familienromane, die mich immer wieder aufs Neue begeistern. ...

Sarah Morgan ist eine grandiose Erzählerin! Zwar überzeugt sie mich auch stets mit ihren romantischen Geschichten, aber es sind vor allem ihre Familienromane, die mich immer wieder aufs Neue begeistern. Trotz ähnlicher Elemente - mehrere Generationen, verschiedene Erzählperspektiven, die Aufarbeitung eines Geheimnisses oder eines Konflikts sowie ein malerisches Setting - ist jedes ihrer Werke einzigartig und zeichnet sich durch facettenreiche, aus dem Leben gegriffene Figuren, authentische Emotionen und einen meisterhaften Schreibstil aus. Die farbenfrohe Covergestaltung fügt sich harmonisch in den Stil der bisherigen Romane der Autorin ein.

Die sympathische Floristin Flora hatte es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter verstarb früh und die Tante, bei der sie anschließend aufwuchs, zog sie ohne Liebe groß. Von klein auf hatte Flora das Gefühl, ein Klotz am Bein anderer Menschen zu sein. Umso mehr bemühte sie sich um ein fröhliches, optimistisches Wesen, wollte gefallen, tat alles, um gemocht zu werden. Diese Angewohnheit hat sie auch als Erwachsene nie ganz abgelegt; noch immer lässt sie sich von ihrer Chefin ausnutzen und geht Konflikten aus dem Weg. Ist es denn falsch, sich nach Harmonie zu sehnen? Tatsächlich ist Flora trotz zahlreicher Aktivitäten und ihrer besten Freundin ein sehr einsamer Mensch. All ihre Beziehungen sind bisher daran gescheitert, dass sie sich zu sehr verbogen hat, um den Ansprüchen ihres jeweiligen Partners zu genügen. Inzwischen hat sie beinahe vergessen, wie es sich anfühlt, einfach nur sie selbst zu sein. Doch dann trifft sie auf Jack und erlebt mit ihm eine Vertrautheit, die sie sich schon immer gewünscht hat.
Jack, verwitwet, charmant und auf rührende Weise überfordert mit seinen beiden Töchtern, scheint Flora wirklich zu sehen. Nicht nur ihre bunten Kleider oder ihr strahlendes Lächeln, sondern die warmherzige, aufopferungsvolle Frau, die alles tut, um andere Menschen glücklich zu machen. Jacks Töchter, Teenager Izzy und die kleine Molly, sind nicht gerade begeistert von Daddys neuer Freundin. Vor allem Izzy setzt alles daran, Flora ein klares Zeichen zu senden, das da lautet: In dieser Familie ist kein Platz für dich. Und Jacks verstorbene Frau, Becca, ist selbst jetzt noch scharfe Konkurrenz für Flora – sie war der strahlende Mittelpunkt jeder Party, ein bewunderter Celebrity, ambitioniert, sportlich, wohltätig engagiert, kurzum: in allem die Erste, Beste, Schönste. Dagegen kommt Flora sich wie ein tollpatschiger Elefant vor; ihre Talente beschränken sich schließlich auf Zeichnen, Backen und Blumenarrangements. Jack hingegen ist zum ersten Mal seit langer Zeit wieder glücklich und besteht darauf, dass Flora ihn und seine Töchter in den traditionellen Jahresurlaub nach England begleitet. Diese liebe Geste wirft eine Reihe von Problemen auf: 1. Izzy spuckt Gift und Galle; 2. der Urlaub findet auf dem Grundstück von Beccas bester Freundin (Clare) statt, 3. das Feriendomizil liegt an einem See – und seit einem traumatischen Erlebnis kann Flora sich keinem Gewässer nähern. Ist sie also wahnsinnig mutig oder einfach nur verrückt, sich darauf einzulassen?

Binnen weniger Seiten hatte ich bereits das Gefühl, die einzelnen Charaktere gut zu kennen und im Hinblick auf ihr Verhalten realistisch einschätzen zu können. Hierin liegt die große Stärke der Autorin; man taucht wie selbstverständlich in die Gedankengänge ihrer Figuren ein und fühlt von Anfang an mit ihnen mit. Erzählt wird aus der Sicht von Flora, Clare und Izzy. Während die gutmütige, geduldige Flora meine klare Favoritin war, trieb Izzys – wenn auch nachvollziehbares – störrisches Verhalten mich regelmäßig in den Wahnsinn. Das Mädchen hat die Rolle ihrer verstorbenen Mutter übernommen und sieht sich als alleinige Managerin des Haushalts, wobei dies im Grunde nur ihre Art der Trauerbewältigung ist. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass Jacks verstorbene Frau keine Pluspunkte bei mir gesammelt hat; sie schien eine ausgesprochen egoistische, rücksichtslose und verunsicherte Person gewesen zu sein und verdient nicht, im Nachhinein von ihrer Familie auf einen Sockel gestellt zu werden. Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin Becca zumindest ein klein wenig liebenswertere Charakterzüge zugeschrieben hätte, damit die Rollenverteilung ('gut vs. böse') nicht ganz so offensichtlich gewesen wäre.

Die Themen dieses tiefgründigen Romans reichen von Verlust, Vergebung und Neuanfängen über Familienzugehörigkeit und Selbstfindung bis hin zur Frage, was wahre Freundschaft wirklich ausmacht. Der Schwerpunkt liegt nicht auf einer potentiellen Liebesbeziehung, sondern auf zwischenmenschlichen Beziehungen im Allgemeinen.

Gerne spreche ich eine klare Leseempfehlung für alle Liebhaber von emotional anspruchsvollen, dramatischen, berührenden (Familien-)Geschichten mit glaubwürdigen Charakteren aus.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Toller Reihen-Abschluss!

Wolfes of Wall Street - Kennedy
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Mit dem 3. und letzten Band der "Wolfes of Wall Street"-Reihe aus der Feder von Lauren Layne bekommt nun auch Kennedy seine eigene Geschichte – und wie sehr hatte ich seit Band 1 darauf hingefiebert!

Erneut ...

Mit dem 3. und letzten Band der "Wolfes of Wall Street"-Reihe aus der Feder von Lauren Layne bekommt nun auch Kennedy seine eigene Geschichte – und wie sehr hatte ich seit Band 1 darauf hingefiebert!

Erneut entführt uns die Erfolgsautorin in das New Yorker Finanzzentrum, wo an der legendären Wall Street mit Millionenbeträgen gepokert wird und der Arbeitsalltag der gestressten Broker einem Überlebenskampf im Haifischbecken gleicht. Die drei Freunde Kennedy, Matt und Ian, allesamt trotz ihres jungen Alters bereits in Spitzenpositionen bei der Firma "Wolfe Investments", haben es diesbezüglich gut getroffen: Der Job macht ihnen Spaß und bietet ihrem Ego ausreichend Spielraum, um sich gelegentlich auszutoben und Risiken einzugehen. Ihre gemeinsame, mit einem unglaublichen Organisationstalent gesegnete Assistentin Kate hält ihnen stets den Rücken frei und kennt all die Marotten 'ihrer Jungs', von denen zwei bereits - nach Jahren wilder Party-Exzesse und einer endlos langen Reihe gebrochener Frauenherzen - die Partnerin fürs Leben gefunden haben.

Seit Ewigkeiten ist Kate heimlich in ihren charismatischen Boss Kennedy verliebt und setzt stets ein Pokerface auf, wenn er ihr eine neue Freundin präsentiert. Niemand soll ihr anmerken, wie sehr sie leidet. Aktuell ist das Model Claudia die Dame an seiner Seite; sie ist zwar ehrlich nett und atemberaubend schön, aber sie kennt Kennedy und seine Eigenheiten nicht - nicht so gut wie Kate. Dennoch hat diese sich mittlerweile damit abgefunden, dass ihr Vorgesetzter in ihr lediglich seine Angestellte sieht. Kate beschließt, ihre Gefühle für ihn aktiv zu bekämpfen. Unerwartete Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Kennedys charmantem Bruder Jack, der wild mit ihr flirtet und ihr eindeutige Avancen macht. Seit langer Zeit fühlt Kate sich endlich wieder als Frau wahrgenommen und blüht regelrecht auf. Warum sollte sie also nicht auf ein Date mit Jack gehen?! Kennedy bleibt die Annäherung zwischen seinem Bruder und Kate nicht verborgen…und diese Entwicklung passt ihm gar nicht. Außerdem wird ihm mehr und mehr bewusst, wie wenig er eigentlich über das Privatleben jener Frau weiß, die er stets als selbstverständlich angesehen hat und die sich nun zunehmend von ihm entfernt…

Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, die mir seit jeher schon mega sympathisch waren. Kate mag nach außen hin tough und pragmatisch wirken, ist aber innerlich durchaus emotional. Sie ist keine Frau, die nur an sich herummäkelt, erkennt jedoch realistisch, dass ihr zweckmäßiges Outfit und ihr unauffälliges Styling sie eher wie eine graue Büromaus wirken lassen. Damit soll nun Schluss sein – allerdings nicht um Kennedy zu becircen, sondern um ihrer selbst willen. In ihrem Leben soll es fortan nicht mehr rein um die Arbeit gehen, sie muss einen Gang runterschalten und dafür sind Veränderungen notwendig. Dies wird ihr vor allem nach einem tragischen familiären Verlust deutlich.

Kennedy ist ein Kopfmensch. Er lässt die Dinge eher ruhig angehen, kalkuliert sämtliche Eventualitäten und erwartet von einer Beziehung hauptsächlich Stabilität. Eine Partnerin sollte verlässlich und loyal sein, wenn sie dann auch noch attraktiv ist, reicht ihm das vollkommen. Zumindest dachte er das bisher. Doch neuerdings bringt Kate ihn aus dem Konzept und er entdeckt immer wieder neue Seiten an ihr, die ihn faszinieren (wie z.B. ihre heimliche Leidenschaft für Schach). Als ihm endlich dämmert, dass er unterbewusst seine Traumfrau die ganze Zeit auf Abstand gehalten hat, scheint er seine Chance allerdings verpasst zu haben…

Ich liebe den spritzig-witzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin! Freche, authentische Dialoge, wundervoll tiefgründige Momente und niveauvolle Erotik dominieren diese herrliche Office Romance. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass Kates und Kennedys Zueinanderfinden nicht Knall auf Fall passiert ist, sondern dass man zwischen den Zeilen wirklich ihre langsame Annäherung spüren konnte. Beide durchlaufen einen Wesenswandel, insbesondere Kates Veränderung zu mehr Selbstwertgefühl hat mich gerührt. Sie ist so eine liebenswerte Person! Auch mit Kennedy, der aufgrund seiner klugen, fairen Art und seiner selbstlosen, bisher heimlichen Unterstützung von Kates Karriereplänen ohnehin längst mein Herz erobert hatte, habe ich mitgefiebert.

Fazit: Ein Jammer, dass diese Reihe nur in digitaler Form veröffentlicht worden ist, ich hätte die drei Bände am liebsten auch in meinem Regal stehen! Gerne vergebe ich 5 Sterne und kann diese angenehm unterhaltsame, von unnötigem Drama freie Love Story allen Fans von sexy Liebesromanen empfehlen!

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