Leider eine Bauchlandung
Der Blumenladen der guten WünscheCharlotte hat den Blumenladen ihrer Großmutter geerbt und möchte ihn so weiterführen, wie sie ihn in Erinnerung hat. Warme Farbe, duftende Blumen und ein Hauch von Teearomen sind die Assoziationen, die ...
Charlotte hat den Blumenladen ihrer Großmutter geerbt und möchte ihn so weiterführen, wie sie ihn in Erinnerung hat. Warme Farbe, duftende Blumen und ein Hauch von Teearomen sind die Assoziationen, die sie mit dem Laden in Verbindung bringt. Doch die Wirklichkeit sieht alles andere als einladend aus und mit den beiden Angestellten, die quasi als Inventar mit vererbt worden sind, ist auch nicht gerade gut Kirschen essen. Wie soll Charlotte aus diesem Chaos ein gut gehendes Geschäft zaubern ?
Das farbenfrohe duftige Cover hat mich zum Lesen verführt und weckt Erwartungen an das Buch, die leider nicht erfüllt werden.
Charlotte ist ziemlich unbedarft, was die Übernahme und Führung eines Blumenladens angeht und wurschtelt sich mehr schlecht als recht durch den Geschäftsalltag. Dazu eine recht einfältige Angestellte, die ihr auf der Nase herumtanzt und kommt und geht wann sie will und ein ewig nörgelnder Gärtner, der mehr als geschäftsschädigend in seinem ganzen Auftreten ist - Himmel, was hat sich die Autorin dabei gedacht, dass sie ihre bezaubernd anmutende Geschichte mit solchen Knüppeln belastet.
Der Ansatz ist ja gut gemeint und birgt mit Sicherheit viele Möglichkeiten, um die Verwandlung vom verstaubten Laden zum blühenden Farbtupfer mit Charme und Witz dem Leser zu vermitteln. Aber leider lässt die Schreibende hier viele Optionen ungenutzt auf der Straße liegen und bietet ihrem Leser eher ein stereotypes Bild. Irgendwie hat man das alles schon mal gelesen und daher ist die Entwicklung nicht neu.
Von Charlotte hätte ich mir mehr Elan und Durchsetzungsvermögen erhofft, denn sie lässt doch recht viel mit sich machen, bevor sie mal endlich dem ganzen Unfug ein Ende bereitet. Auch schient die Autorin unbedingt viele gute Ideen in ihrem Roman unterbringen zu wollen, denn von Autismus über gebrochene Herzen, Veruntreuung, Blumenzucht seltener Sorten, Nachhaltigkeit und vielen Missverständnissen ist alles zu finden, was es an Themen für eine sehr leichte Romanze zu verarbeiten gibt. Dazu kommen noch ein paar Logikfehler (von der Trennung bis zur Scheidung vergehen genau 4 Monate) und ziemlich gewagte Satzkonstruktionen, die manchmal den Sinn des Gesagten total verzerren.
Alles in allem eher eine Bauchlandung, statt Romantik und Herzklopfen.