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Veröffentlicht am 11.06.2021

So lecker, eins meiner Lieblingskochbücher

Kochen wie in Indien
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Eine meiner Lieblingsküchen ist die indische Küche. So viele Gewürze, so viel Gemüse, und soviel Vielfalt. Da habe ich mich sehr gefreut, dass ich vom G+U Verlag das Kochbuch „Kochen wie in Indien“ bekommen ...

Eine meiner Lieblingsküchen ist die indische Küche. So viele Gewürze, so viel Gemüse, und soviel Vielfalt. Da habe ich mich sehr gefreut, dass ich vom G+U Verlag das Kochbuch „Kochen wie in Indien“ bekommen habe. Es ist zu eins meiner Lieblingskochbücher geworden. Ob Naan, ob Palak Paneer, ich koche so gerne diese Rezepte nach. Einfache und auch für Kochanfänger umsetzbare Rezepte, leckere Rezepte, schnelle Rezepte: alles so erklärt, dass man es versteht. Auch eine kleine Warenkunde ist mit dabei. Schnell sind die ersten Lieblingsrezepte gefunden. Auch bei den Gewürzen ist man frei, wieviel man dazugibt, so dass man bei der Würze selbst bestimmen kann. Ob vegetarisch oder mit Fleisch: für beide ist was leckeres dabei.

Gesund, leicht, genial, Suchtgefahr! Wer dieses Buch liest, wird sofort einiges Nachmachen wollen, am besten einen direkten Einkauf mit einplanen. Mjam mjam, dieses Buch sollte in keinem Kochbuchregal fehlen. Bitte mehr von diesen genialen Kochbüchern!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Spannend und schön gruselig

Zimmer 103
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Carly Kirk ist mit ihrem Studium und ihrem Leben unzufrieden, und möchte etwas anderes erleben. Da ihr das seltsame Verschwinden ihrer Tante nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich von New York auf ...

Carly Kirk ist mit ihrem Studium und ihrem Leben unzufrieden, und möchte etwas anderes erleben. Da ihr das seltsame Verschwinden ihrer Tante nicht mehr aus dem Kopf geht, macht sie sich von New York auf die Reise zum Sun Down Hotel in Fell, wo sich 30 Jahre zuvor die Spur ihrer Tante verliert.

Um ihre Lebenskosten in Fell decken zu können, fängt Carly wie ihre Tante im Sun Down Hotel an zu arbeiten. Gerade die Nachtschicht scheint leicht verdientes Geld zu sein. Doch das Hotel ist nicht mehr das, was es einst war, oder hätte sein können. Der Putz blättert ab, weder das Hotelgebäude noch die Infrastruktur wurden modernisiert. Die Gäste checken wie früher ein, und müssen sich in einem Buch handschriftlich eintragen. Die Stammgäste wollen das gleiche Zimmer wie eh und je, und verwenden die gleichen Schlüssel wie eh und je. Das Hotel scheint jedoch Geheimnisse zu bergen: Im Hotelpool ertrank einst ein Kind, und im Zimmer 103 soll es spuken. Carly macht sich auf Spurensuche, und kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Wie einst ihre Tante Viv. Kann Carly mit den Hinweisen, die sie findet, das Verschwinden ihrer Tante lösen?

„Zimmer 103“ ist ein Grusel-Horror-Schinken, der mir wirklich gut gefallen hat. Stilmäßig würde ich das Buch zu alten Horrorbüchern einordnen. Flackernde Lichter, skurrile Protagonisten, zwei Erzählstränge, die sich zum Schluss verweben. Sicherlich waren manche Wendungen vorhersehbar, und doch konnte mich die Lösung und die Geschichte gut unterhalten. Dass ich das Buch recht schnell durchgelesen hatte, spricht ausserdem für sich. Mich ziehen diese Motels magisch an, da sie eine gewisse Anonymität ausstrahlen. Wie in vermutlich jedem Hotel erlebt man verrückte Dinge, aber ich kann mir vorstellen, dass gerade in Motels die Chance höher ist, skurrile bis abgefahrene Dinge erlebt. Meist sind es Menschen auf Durchreise, die in einem Motel übernachten, und so bleiben gerade die Menschen im Gedächtnis, die wiederkehren.

Für mich ein schöner Gruselroman, der mich überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Grandios

Der Gesang der Flusskrebse
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Kya Clark wächst als jüngstes von mehreren Kindern im Marschland auf. Der Vater ist ein Trinker, und schlägt sich mit Gelegenheitjobs durch. Nach und nach machen sich die Geschwister und auch die Mutter ...

Kya Clark wächst als jüngstes von mehreren Kindern im Marschland auf. Der Vater ist ein Trinker, und schlägt sich mit Gelegenheitjobs durch. Nach und nach machen sich die Geschwister und auch die Mutter aus dem Staub. Kya bleibt bei ihrem Vater, geht ihm aber so gut es geht aus dem Weg. So wächst sie im Einklang mit der Natur auf. Vögel, Pflanzen, Gezeiten: obwohl sie nicht schreiben und lesen kann, weiß sie die Zeichen der Natur zu deuten, die ihr weit mehr vertrauter sind als die Menschen im Dorf. Als einer der Dorfbewohner tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht schnell auf das Marschmädchen, die für die Bewohnern als gefundenes Fressen gilt. Denn keiner weiß, was sie im Marschland treibt. So beginnt für Kya ein neues Leben, dem sie kaum gewachsen ist. Für viele scheint die Natur der Feind, für Kya ist diese ein Rückzugsort, den sie im Gegensatz zur den Menschen versteht.

„Der Gesang der Flusskrebse“ ist eins meines Jahreshighlights. Delia Owens hat ein Auge für die richtigen Details an richtiger Stelle. Feinfühlig beschreibt sie die Menschen, die am Rande und im Marschland leben, ohne die Natur aus den Augen zu lassen. Die Natur wird sehr bildhaft beschrieben, ohne zu viel zu werden. Verständnis und Vertrauen ist für mich hier ein zentrales Thema. Eine Familie, die ihr Kind in mehrfacher Weise im Stich lässt, und die Natur, die einem verloren Wesen Rückhalt und Sicherheit bietet. Ein Buch, das mich nicht loslässt, auch nach Wochen nicht. Ein Buch, das ich ausgeliehen habe, weil ich mir nicht sicher war, ob es ein Buch für mich ist, und ohne das ich nicht mehr leben möchte. Der Gesang der Flusskrebse hat mich nicht mehr losgelassen. So bildhaft, persönlich, ein Buch, das unter die Haut geht.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Ein Hoch auf die Menschlichkeit

Der Wal und das Ende der Welt
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An einer Küste in Cornwall wird ein junger Mann an Land gespült. Zunächst scheint sein Gedächtnis getrübt, doch nach und nach erinnert sich an sein Leben davor. Sein Auftrag bei einer Bank scheint schief ...

An einer Küste in Cornwall wird ein junger Mann an Land gespült. Zunächst scheint sein Gedächtnis getrübt, doch nach und nach erinnert sich an sein Leben davor. Sein Auftrag bei einer Bank scheint schief gegangen. Dank seinem selber entwickelten Tool Carrie provoziert er viele Verluste für seinen Arbeitgeber an der Börse, so dass Joe Haak flüchtet, um sich aus der Affäre ziehen will. Das Tool Carrie bezieht Faktoren wie Epidemien in den Finanzmarkt mit ein und kann dementsprechend selbständig Prognosen treffen: mit brisanten Auswirkungen und erfolgreicher als Joe Haak selbst gedacht hat.

Haaks Anwesenheit im Fischerdorf St. Pirans krempelt den Alltag der Bewohner gehörig um. Eine prognostizierte Grippewelle hält die britische Insel auf Trab, und zwingt viele zum raschen Handeln. Joe Haak schaltet schnell und kann den Verlauf der Epidemie – auch mit Hilfe eines Wals, der vor der Küste sein Unwesen treibt – positiv für St. Pirans beeinflussen.

Dieses Buch spiegelt unsere Gesellschaft wieder. Die Digitalisierung nimmt stellenweise schon fast beängstigende Intelligenz an, während viele Menschen sich wieder versuchen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Menschlichkeit. Die Frage, wem man im Zweifel und Fall einer Krise als nächstes hilft, kann man im Optimalfall vielleicht noch beantworten, doch wenn die harte Realität zuschlägt, sind alle guten Vorhaben schnell über Bord geworfen.

„Der Wal und das Ende der Welt“ ist ein Buch über Menschlichkeit: Egoismus ist in dieser Zeit nicht gefragt, dafür um so mehr Zusammenhalt. Der Kontrast zwischen der Großstadt London und dem kleinen Provinznest St. Pirans könnte nicht größer sein. John Ironmonger schlägt eine Brücke zwischen Moderne und Tradition, zwischen Fortschritt und Ruhe, und vor allem: zwischen Natur und Menschheit.

Wunderbar zu lesen!

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Was, wenn die Pest zurück ist?

Patient Null - Wer wird überleben?
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Nach dem Abbruch einer Abtei soll auf dem Gelände ein neues Gebäude entstehen. Als eine Frau dort zusammenbricht und stirbt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn die Frau hat die Pest, die längst ...

Nach dem Abbruch einer Abtei soll auf dem Gelände ein neues Gebäude entstehen. Als eine Frau dort zusammenbricht und stirbt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn die Frau hat die Pest, die längst als fast ausgerottet gilt. Immer mehr Patienten tauchen auf, und werden innerhalb kürzester Zeit dahingerafft. Das Virus scheint an mehreren Brandherden gleichzeitig aufzutreten, und so beginnt die fast unlösbare Jagd nach der Quelle: Patient Null. Der Orden, der einst in der Abtei gelebt hat, birgt ein Geheimnis: ein Ordensbruder hat ein Tagebuch, das brisante Informationen birgt, und eventuell sogar die Lösung, die die Menschheit sehr viel Überwindung kosten wird.

Daniel Kalla hat mit „Patient Null“ einen sehr spannenden Thriller geschrieben. Die Kombination der Rückblicke gepaart mit dem aktuellen Pestverlauf waren sehr gut kombiniert, und wechselten sich sehr gut ab, ohne den Lesefluss zu stören. Man konnte sicherlich ab einem gewissen Lesefortschritt die Fäden selbst zusammen fügen und doch blieb es bis zum Ende spannend. Das Setting, die Intrigen, die Charaktere fügen sich auf den knapp 400 Seiten zu einem wirklich rasanten Buch zusammen, das sich einerseits leicht lesen, dennoch keine Langeweile aufkommen lässt.

Mir fällt es etwas schwer, das Buch in eine Kategorie einzuteilen. Die historischen Rückblicke stehen einer modernen Medizin und Forschung gegenüber, aber das Buch hat auch sehr spannende Züge. Die Forschungen und Erkenntnisse, die im Kloster einst gemacht wurden mit kargen Mitteln, sind so wertvoll, dass sie Jahrhunderte später noch brandaktuell und so wichtig sind, dass es nicht nur moderne Mediziner davon profitieren können.

Kleiner Wermutstropfen: eine solche Krankheitswelle trotz Hilfe aus verschiedensten Bereichen in einer Woche einzudämmen, halte ich für doch etwas überzogen.

Zugegeben, ich hadere mit dem Cover, welches mich – nachdem ich das Buch gelesen habe – noch weniger anspricht als am Anfang. Es trifft leider nicht für mich den Charakter des Buches und ist für mich nicht ansprechend, was der Klappentext wett machen konnte.

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