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FreydisNehelenia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Beginn der Hexenjagd

Feuerrot
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Magdalene, die Tochter des Schmieds arbeitet im Dienste der Kaufmannsfamilie Humpis. Als sie an einem stürmischen Nachmittag ihre totkranke Schwester besuchen will, wird sie fast von dem italienischen ...

Magdalene, die Tochter des Schmieds arbeitet im Dienste der Kaufmannsfamilie Humpis. Als sie an einem stürmischen Nachmittag ihre totkranke Schwester besuchen will, wird sie fast von dem italienischen Kaufmannssohn Lucio über den Haufen geritten, den die Humpis als Gast erwarten. Magdalene weiß es noch nicht, aber bereits ab diesem Zeitpunkt ist ihr Leben in Gefahr, denn im selben Augenblick betritt Heinrich Kramer, ein vom Papst gesegnetes Hexenjäger durch das Ravensburger Stadttor und sieht die beinahe über den Haufen gerittene Magdalene in einem desolaten Zustand. Ein Wind kommt auf und Haare und Ruck flattern unordentlich im Wind. Für Kramer steht es fest, Magdalene ist eine Hexe, er muss es ihr nur noch irgendwie beweisen. Und als Madda Lucios Annäherungsversuche überdeutlich zurückweist und Lucio Madda aus Rache als Hexenküchejäger anschwärzt, hat Kramer endlich, was er braucht, sie als Hexe aufs Schaffott zu bringen. Außerdem braucht Kramer noch ein paar Fallbeispiele für sein Buch Malleus malificarum, was später das Standardwerk der Hexenjäger und der Inquisition werden sollte: der sogenannte Hexenhammer. Da kommt ihm Madda gerade recht.

Wie schon bei allen Nina Blazon Büchern, die ich gelesen habe, war auch dieses wieder sehr schön zu lesen. Man kommt schnell in die Geschichte hinein, fiebert mit den Protagonisten mit und mag es nicht mehr aus der Hand legen. Nina Blazon schreibt neben ihren Fantasyromanen wirklich gute historische Jugendbücher, die getrost auch Erwachsene lesen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vampire in Medveđa?

Totenbraut
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Jasna wird von Ihrem Vater an einen Kaufmann verschachert, der eine Frau für seinen Sohn sucht. Schweren Herzens muss sie ihre geliebten Schwestern verlassen und wird von Ihrem künftigen Schwiegervater ...

Jasna wird von Ihrem Vater an einen Kaufmann verschachert, der eine Frau für seinen Sohn sucht. Schweren Herzens muss sie ihre geliebten Schwestern verlassen und wird von Ihrem künftigen Schwiegervater nach Medveđa gebracht. Aber nicht nur, dass ihr Ehemann ihr aus dem Weg geht, auf dem Hof der Vukovic' scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Die nächste Enttäuschung erwartet Jasna im Dorf, als sie an einem Sonntag zur Kirche gehen will, denn dort ist sie alles andere als willkommen. Die abergläubische Dorfgemeinschaft wirft ihr an den Kopf, in eine Familie von Vampiren eingeheiratet zu haben. Was steckt hinter den Vorwürfen? Jasna kommt dem Familiengeheimnis mehr und mehr auf die Spur.

Wie alle Nina Blazon - Bücher, die ich bis jetzt gelesen habe, ist auch dieses wieder sehr gut geschrieben und weckt in einem das Verlangen, es so lange nicht mehr aus der Hand zu legen, bis man allen Geheimnissen auf die Spur gekommen ist. Ein absolutes Lese Vergnügen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Geheimnis am Ende der Wolfshatz

Wolfszeit
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Weil ich mal anfangen wollte, meinen SUB abzubauen, habe ich mich für ein Nina Blazon - Buch entschieden. Mir hat "Der Winter der schwarzen Rosen" schon so gut gefallen und außerdem liebe ich den Film ...

Weil ich mal anfangen wollte, meinen SUB abzubauen, habe ich mich für ein Nina Blazon - Buch entschieden. Mir hat "Der Winter der schwarzen Rosen" schon so gut gefallen und außerdem liebe ich den Film "Der Pakt der Wölfe", der die selbe Thematik behandelt, wie dieses Buch, also dachte ich, da kann ich nicht viel verkehrt machen. Ich wurde auch nicht enttäuscht.

Auch in dieser Geschichte steht die Bestie des Gévaudun, die im 18. Jahrhundert in dem kleinen Landstrich der Auvergne gewütet und vorzugsweise Frauen und Kinder getötet haben soll, im Mittelpunkt. Es kommen auch in dieser Geschichte die Namen der Adligen, Naturforscher und Wildhüter vor, die sich auf die Jagd nach Wölfen begaben, weil sie dem Irrtum aufsaßen, dass es sich bei der Bestie könne um einen Wolf handeln muss: d'Apcher, de Morangiés, Chastel, de Buffon, de Beauterne usw. Das war jedoch schon alles, was "Pakt der Wölfe" gleicht.

Nina Blazon hat eine völlig eigene, wunderbare und packende Geschichte erzählt, die viele unerwartete Wendungen nimmt und einem vor lauter Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt.
Im Mittelpunkt steht der junge Naturforscher Thomas, der sich während seines Aufenthaltes in die geheimnisvolle Adlige Isabelle verliebt, die nur knapp einen Überfall der Bestie überlebt hat. Nach und nach stößt er auf eine Spur, was es mit dem Menschen reißenden Wolf tatsächlich auf sich haben könnte und auf ein dunkles Familiengeheimnis, dass die d'Apchers umgibt, vorbei er sich Feinde macht. Doch was es letzten Endes wirklich mit der Bestie auf sich hat, hätte selbst Thomas nicht erwartet.

Nina Blazons ganz eigene Interpretation von "Die Schöne und das Biest". Und für mich wieder das beste Beispiel dafür, dass man bei der Auswahl ihrer Büchern definitiv nichts verkehrt machen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von den Facetten menschlicher Verfehlungen

Der große Gatsby
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Ein Mann - ein Traum. Einen den er sich, trotzt seines vielen Geldes nicht erfüllen kann. Eine große, tragische Liebe ohne Happy End. Rauschende Charleston-Parties. Ein untreue Ehemann, eine Ehefrau zwischen ...

Ein Mann - ein Traum. Einen den er sich, trotzt seines vielen Geldes nicht erfüllen kann. Eine große, tragische Liebe ohne Happy End. Rauschende Charleston-Parties. Ein untreue Ehemann, eine Ehefrau zwischen den Stühlen, die schließlich zu ihrem untreuen Gatten zurückkehrt. Nick Carraway, der Erzähler der Geschichte und einzig wahre Freund Gatsby's, der zwischen seiner Cousine, ihrem Nann und Gatsby zerrieben wird und zu guter Letzt an der Wahrheit zerbricht.
In "Der große Gatsby" werden so viele menschliche Facetten aufgezeigt, so viele Charakterverfehlungen und derart bösartig zerstörte Hoffnungen, dass einem beinahe schlecht wird. Ein zeitloser Klassiker,den jeder unbedingt einmal gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Haufen Männer, derbe Sprüche und ein sagenhafter Schatz

Raubzug
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"Runenzeilen sind wie gewundene, reich verzierte Bänder. Sie gleichen der Weltenschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Eigentlich sind alle Geschichten verschlungene Schlagenknoten, denn nicht ...

"Runenzeilen sind wie gewundene, reich verzierte Bänder. Sie gleichen der Weltenschlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Eigentlich sind alle Geschichten verschlungene Schlagenknoten, denn nicht immer fängt das Leben mit der Geburt an und endet mit dem Tod. Auch mein eigenes Leben fängt erst mit meiner Wiederkehr von den Toten wirlich an."

So beginnt die Geschichte von Orm Bärentöter, ein halber Junge noch, der sich (mehr schlecht als recht) gegen einen Eisbären behauptet hat und den die Eingeschworenen auf Bitten seines Vater Rurik mit auf ihr Abenteuer nehmen - auf der Suche nach dem Schatz Attilas. Und so spannend, wie seine Geschichte anfängt, so bleibt sie auch, denn bald kann sich Orm vor Feinden kaum retten - und es sind nicht nur Feinde von Außen,sondern auch einer in den eigenen Reihen. Während der abenteuerlichen Reise der Männer sterben mehr und mehr der Eingeschworenen im Kampf, durch Hinterhalte und zum Schluss durch die Hand einer Wahnsinnigen. Und das war nur der erste Band der Reihe.

Ich bin auf den ersten Band gestoßen, als ich mal wieder durch die örtliche Thalia-Buchhandlung stolperte, auf der Suche nach etwas, dass ich noch nicht habe. Ich liebe die Geschichten über Wikinger, rauhe, starke Männer aus Skandinavien, die sich im Kampf behaupten und mit dem Schwert in der Hand einen fast epischen Tod gestorben sind. Natürlich ist aus dieser Zeit viel romantisiert und verklärt, wie auch die Epoche des Mittelalters mit seiner Minne und den edlen Rittern, die gar nicht so edel waren, aber trotzdem stehen die Wikinger für mich als das Sinnbild echter Kerle, in einer Zeit, in der viele Männer immer weicher werden oder nur noch nach außen wie echte Kerle wirken. Mehr Schein als Sein,also.
Die Eingeschworenen-Reihe ist eher auf die Herrenwelt zugeschnitten.Wer hier nach echter Romantik sucht, sollte eher auf historische Romane von Iny Lorentz, Sabine Ebert und Rebecca Gablé zurückgreifen, denn in Robert Low´s Büchern geht es eher rau und kriegerisch zu und es wird ordentlich geflucht. Unter anderen auch gegen bekehrungswütige Christen. Für Wikinger-Fans ist es jedoch ein Muss. Die beste Wikinger-Geschichte,die ich seit "Die Abenteuer des Röde Orm" gelesen habe und von den Bestseller-Autoren Simon Scarrow (Die Rom-Serie) und Bernard Cornwell (Die Uhtred-Serie u.a) hoch gelobt.