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Veröffentlicht am 29.03.2020

Die Erkenntnis, dass Glück mit Selbstliebe beginnt

Am Ende bin ich
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In Am Ende bin ich geht es um den Münchener Studenten Luca, der sich in seiner Liebe zu dem Mädchen Aurora verliert und danach auf verschiedenste Arten versucht, sein Glück zu finden. Auf dem Weg "begegnen" ...

In Am Ende bin ich geht es um den Münchener Studenten Luca, der sich in seiner Liebe zu dem Mädchen Aurora verliert und danach auf verschiedenste Arten versucht, sein Glück zu finden. Auf dem Weg "begegnen" ihm die verschiedensten und sehr interessante Persönlichkeiten, einige "Probleme" der heutigen Zeit und verschiedenste Gefühle, doch am Ende findet Luca den Weg zu sich und seinem Glück.

Thematisch fand ich diesen Roman sehr interessant. Es wurden viele interessante Themen angesprochen und zu vielen Gedanken angestoßen, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Über Luca und sein Handeln nachzudenken und in seine Gedanken einzutauschen hat auch mich selber zum reflektieren gebracht.

Das Buch ließ sich sehr locker lesen, der Schreibstil war eher simpel aber dennoch an multiplen Stellen ziemlich tiefgehend. Es wurde nichts großartig verschönert oder romantisiert sondern viel eher wurde das meiste ganz klipp und klar gesagt und dargestellt. Der Schreibstil hat sich von meinen "normalen" Lektüren unterschieden aber ich fand es sehr erfrischend.

Insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung für dieses Buch. Themen wie Identitätsfindung und die Suche nach dem eigenen Glück wurden auf eine - für mich - neue Art und Weise ausgelegt und ziemlich unverblümt beschrieben, was ich aber sehr gelungen und angenehm fand. Dadurch, dass es nicht besonders lang ist hat man es recht schnell gelesen aber meiner Meinung nach lohnt es sich.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Sehr erstes Thema, sehr gut umgesetzt, nichts für schwache Nerven

Heart of Scars
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Es geht um die 19 jährige Joyce, die seit ihrem 14. Geburtstag von ihrem Stiefvater physisch und psychisch stark misshandelt wird. Dadurch ist sie sehr schreckhaft geworden und hat Angst vor vielen Menschen, ...

Es geht um die 19 jährige Joyce, die seit ihrem 14. Geburtstag von ihrem Stiefvater physisch und psychisch stark misshandelt wird. Dadurch ist sie sehr schreckhaft geworden und hat Angst vor vielen Menschen, insbesondere vor Männern. Zudem erträgt sie keine Berührungen. Nur für ihre kleine Schwester Annabelle lebt sie weiter.
Bei der Arbeit lernt sie Ace kennen und fühlt sich direkt zu ihm hingezogen, obwohl er eigentlich dem Menschenbild entspricht, mit dem sie nichts zu tun haben möchte. Ace bietet Joyce und ihrer Schwester schließlich eine Möglichkeit, ihrem Leben zu entfliehen doch Joyces Vertrauen ist immer noch nicht gefestigt und ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein.
Das Buch behandelt ein sehr ernstes Thema, vor dem man nicht die Augen verschließen sollte. Ich denke auch, oder gerade in der heutigen Zeit kommen verschiedenste Arten von Misshandlungen immer wieder vor und werden – wie im Buch – vertuscht und lange Zeit nicht aufgedeckt. Ein großes Lob also an dieser Stelle für den Mut der Autorin – insbesondere auch mit Hinblick auf ihr Alter – sich an dieses Thema ran zu wagen und eine so berührende Geschichte zu schreiben. Ich selber hatte immer wieder Gänsehaut und Tränen in den Augen, weil die Vorstellung, so etwas geschehe in der Realität so schrecklich ist.
Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Es wurde abwechselnd aus der Perspektive von Joyce und von Ace geschrieben und man konnte sich in beide wunderbar hineinversetzten. Obwohl die Gefühle von beiden Seiten aus manchmal unterschiedlich waren und sie das gegenseitige Handeln nicht immer nachvollziehen konnten, war es für den Leser doch sehr gut möglich, aus beiden Seiten auf die Handlung schauen und beider Beweggründe begreifen zu können. Schmerz, Angst, Vertrauen – und ebenso das Fehlen desselbigen – konnte man eins zu eins mitfühlen. Sehr bildlich wurden auch die Misshandlungen – jetzt und in der Vergangenheit – geschildert. Gefühle kamen also niemals zu kurz, auch wenn es vielleicht in diesem Fall andere Gefühle sind, als man normalerweise aus Büchern gewohnt ist.
Die Charaktere waren toll. Ace und Joyce sowieso, sie haben beide eine schwierige Vergangenheit und kämpfen weiterhin noch gegen die Problem die daraus entstanden sind an. Im Laufe des Buches entwickeln sie sich weiter – und dann auch mal wieder zurück zu ihren alten Verhaltensmustern.
Toll waren aber auch die Nebenfiguren. Allen voran die kleine Annabelle, die eigentlich nicht spricht und für ihr Alter schon viel zu viel Schlimmes mit ansehen musste, die dann aber doch wieder weiß, wem sie am besten ihr Vertrauen schenken kann. Man muss Annabelle einfach ins Herz schließen.
Dann gibt es Chazz und Devron, unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Chazz hat sich mir direkt ins Herz geschlichen, bei Devron hat es etwas länger gedauert, am Ende mochte ich ihn aber fast am Liebsten von allen Figuren. Und dann gibt es noch weitere tolle Figuren, die es alle irgendwie nicht ganz leicht haben oder gehabt haben und dennoch ihr Möglichstes tun um für einander und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.
Sehr gut gefallen haben mir auch die drei Kapitel, die nicht aus Sicht von Ace oder Joyce geschrieben waren!
Über Spannung muss ich glaube ich nicht groß reden… die war von Anfang bis Ende gegeben. Es geschah recht viel unvorhersehbaren und insbesondere Dinge, mit deren Ausmaßen ich niemals gerechnet hätte.
Meine einzige Kritik an diesem Werk sind die, für meinen Geschmack – zu vielen und zu krassen Zufälle. Im Großteil des Buchs fand ich die Handlung recht logisch, und dann gab es immer wieder Stellen, an denen einfach ein bisschen mehr Zufall ins Spiel kam und es für mich einfach unrealistisch wurde.

Von mir gibt es 4.5 Punkte, ein dickes Lob an die Autorin und eine Leseempfehlung für alle, die keine allzu schwachen Nerven haben! Brutalität und Gewalt wird in diesem Buch recht detailliert und anschaulich geschildert, das Thema ist sehr ernst und insgesamt ist das Buch eine recht schwere Lektüre, die einen selber viel über das, was geschieht nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Außergewöhnliche Geschichte mit tollen Figuren aber leider dem ein oder anderen "Fehlerchen"

Goldmädchen
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In "Goldmädchen" geht es um Audrey, die auf dem Weg ins Olympiateam im Turnen ist und hofft, dass sie sich bald mit ihrer Mannschaft auf den Weg nach Tokio machen darf. Doch bevor die Olympischen Spiele ...

In "Goldmädchen" geht es um Audrey, die auf dem Weg ins Olympiateam im Turnen ist und hofft, dass sie sich bald mit ihrer Mannschaft auf den Weg nach Tokio machen darf. Doch bevor die Olympischen Spiele beginnen können, werden ihr noch einige Steine in den Weg gelegt und nicht läuft so glatt wie gedacht. Als dann auch noch ihr Trainer von einer Kameradin angezeigt wird, wegen sexueller Nötigung, und daraufhin vom FBI verhaftet wird, muss sich Audrey außerdem noch fragen, wem sie noch trauen kann...

Von mir gibt es erstmal ein ganz großes Lob für das Thema und den Grundgedanken hinter dieser Geschichte. Bisher hatte ich sehr wenig Ahnung vom Turnen und wurde hier trotzdem direkt gut mitgenommen und habe tolle Einblicke bekommen können. Auch wie der Wettkampf unter den Mädchen geschildert wurde war wirklich gelungen und konnte mich sehr überzeugen. Und nicht zuletzt noch ein großes Lob, wie mit dem Thema der sexuellen Nötigung umgegangen und wie dieses von allen Seiten gut durchleuchtet wurde. Es gab verschiedenste Figuren mit unterschiedlichen Sichtweisen darauf, die aber alle recht realistisch wirkten und meinem Gefühl nach auch "im echten Leben" so hätten vorkommen und handeln können.
Ebenfalls gut gefallen hat mir der flüssige Schreibstil und die Spannung, die eigentlich bis zum Ende immer wieder aufgebaut und aufrecht erhalten blieb. Dadurch wurde es super schwierig, das Buch wieder aus der Hand zu legen, wenn man es einmal angefangen hatte. Ein weiterer positiver Aspekt war für mich die Protagonistin, die insgesamt recht gut durchdacht war und mir auf Anhieb super sympathisch war.

Leider gibt es von mir auch ein paar Kritikpunkte: Zunächst gab es für meinen Geschmack zu viele Fehler in den Zahlen, die vorgekommen sind. Gerade die Bewertungen, die die Mädchen bekommen haben und die dann addiert wurden haben einige Male nicht mit dem zusammengepasst, wie Audrey es beschreibt (sie sagt z.B. die Ergebnisse liegen nur 0.1 auseinander, in der Tabelle sind es dann aber 0.3 u.ä.) und auch in den Additionen gab es dann reine Rechenfehler - leider stört mich so etwas immer riesig und ich kann da nicht ganz so leicht drüber weg lesen. Als nächstes gab es das ein oder andere Mal auch kleinere Logikstörungen (die eine hat eine leichte Aufgabe und weiß, dass sie damit niemals so viele Punkte bekommt wie die mit der schweren, wenn die zweite keinen Fehler macht, was sie nicht tut, am Ende ist das Ergebnis aber trotzdem fast identisch usw.). Mein letzter Kritikpunkt ist, wie Audrey mit ihrer Rückenverletzung umgeht und wie sie ihre Cortisonspritzen preist - man bekommt das Gefühl vermittelt, Cortison wäre das Allheilmittel per se, was ich gerade in einem Jugendbuch nicht so ganz passend finde, aber das ist vielleicht auch etwas Geschmackssache.

Am Ende würde ich das Buch trotzdem sehr gerne weiterempfehlen, die Hauptthemen und -aussagen kommen schon gut rüber und es ist eine packende Geschichte. Für Leute, die sich (so wie ich) aber an kleinen Fehler aufhängen, ist es vielleicht nicht das richtige.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Spannender Auftakt mit sehr interessanter Thematik

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Partem erzählt von einer ganz neuen und anderen Fantasywelt, als man es sonst gewohnt ist. Zum einen geht es um Xenia, die andere Menschen von sich fern hält, da sie bei Berührungen immer mit Geräuschen ...

Partem erzählt von einer ganz neuen und anderen Fantasywelt, als man es sonst gewohnt ist. Zum einen geht es um Xenia, die andere Menschen von sich fern hält, da sie bei Berührungen immer mit Geräuschen überflutet wird - bis sie auf Jael trifft und zum ersten Mal nichts hört. Auf der anderen Seite geht es um ebendiesen und sein Team, welche einer Organisation angehören, dem Partem, die die "normalen" Menschen entleert, sprich ihnen die Liebe entzieht. Jael seinerseits sollte eigentlich gar nicht in der Lage sein, selbst Gefühle zu empfinden, doch dann trifft er auf Xenia und sie wird ihm wichtiger als geplant...
Super gut gefallen hat mir die Thematik rund um das Entleeren und die Idee, dass die Menschen ohne ihre Liebe sehr kalt und gefühllos werden - gerade dieses wurde auch immer wieder sehr gut rübergebracht und erzählt. Weiterhin fand ich auch die Protagonisten super interessant und recht sympathisch - sofern man jemanden sympathisch finden kann, der anderen ihre Liebe nimmt^^ - und bin sehr gespannt, wie diese Geschichte weiter- bzw. ausgeht.
Den 5. Stern gibt es von mir nicht, weil ich den Einstig in die Handlung zunächst relativ schwierig fand und ziemlich lange gebraucht habe, bis ich gut ins Lesen gekommen bin - eventuell auch durch die vier verschiedenen Sichtweisen bedingt - und, weil für meinen Geschmack doch etwas wenig passiert ist, ich hatte ein wenig das Gefühl, dass dieses Buch nur eine Einleitung in die Fantasyelemente darstellt und die "wirkliche" Handlung noch ein wenig fehlt, das kommt dann aber bestimmt im Folgeband :)
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für Fantasyleser, die mal etwas außergewöhnliches suchen!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Netter Abschluss, leider kein Highlight

Lodernde Schwingen
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"Lodernde Schwingen" ist das Finale der Grisha-Trilogie. Nach dem vergangenen Kampf muss sich Alina tief unter der Erde beim Asketen verstecken und hofft, ihre Macht wiederzufinden. Schließlich ist ihre ...

"Lodernde Schwingen" ist das Finale der Grisha-Trilogie. Nach dem vergangenen Kampf muss sich Alina tief unter der Erde beim Asketen verstecken und hofft, ihre Macht wiederzufinden. Schließlich ist ihre letzte Hoffnung, den legendären Feuervogel zu finden um dem Krieg ein Ende setzen zu können. Doch wird der Preis, den sie dafür zahlen muss, sich lohnen?
Nachdem Band 2 meiner Meinung nach etwas geschwächelt hat, konnte leider auch das Finale bei mir nicht ganz punkten. Die Geschichte von Alina und Ravka wurde zu einem gelungenen und durchdachten Ende geführt - auch wenn es vielleicht nicht mein favorisiertes Ende gewesen wäre - und gerade am Anfang und Ende gab es für mich einige durchaus gelungene Szenen. Zwischendurch konnte mich die Geschichte aber leider nicht immer packen und gerade im Mittelteil gab es für meinen Geschmack zu viele Längen, an denen nur sehr wenig passiert und die die Handlung einfach in die Länge gezogen haben.
Dennoch ein würdiger Abschluss für diese Reihe, die sich insgesamt zwar nett zu lesen ließ, aber es leider nicht in meine Highlights geschafft hat - ganz im Gegensatz zu den "Nachfolgern" möchte ich anmerken! Die Krähen-Dilogie lohnt sich wirklich sehr!

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