Profilbild von nicigirl85

nicigirl85

Lesejury Star
offline

nicigirl85 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nicigirl85 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2021

Der Traum vom Fliegen...

Freiflug
0

Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.

In der Geschichte, die in den 70er ...

Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.

In der Geschichte, die in den 70er Jahren spielt, geht es um die Frauen Katharina Berner und Rita Maiburg, die nicht dem typischen Rollenklischee der damaligen Zeit entsprechen, sondern ihre beruflichen Träume verwirklichen wollen. Während es Katharina als Rechtsanwältin bereits gelungen ist, will sie der jungen Rita dabei helfen Pilotin zu werden. Aber ist es wirklich gut die Lufthansa zu verklagen?

Die Kapitel sind in Monat und Jahr untergliedert und in jedem begleiten wir abwechselnd mal Rita und mal Katharina. Ein beobachtender Erzähler beleuchtet die Situationen, in denen sich die Frauen bewegen.

Mir waren beide Figuren direkt sympathisch, vor allem weil sie trotz allem Gegenwind, der ihnen entgegen bläst, ihr Ziel vor Augen haben und sie versuchen es zu erreichen. Bei Rita mochte ich am meisten ihre fürsorgliche Art ihren Mitmenschen gegenüber, da habe ich mich direkt wiedererkannt. Und Katharina ist so taff, da hätte ich mir gern eine Scheibe von abgeschnitten.

Richtig klasse fand ich zudem, dass es nicht nur um "Kann eine Frau eine Passagiermaschine fliegen" geht, sondern dass Frau Drews diverse Begebenheiten der damaligen Zeit einflechtet, so dass man sich beim Lesen wirklich so fühlt als würde man in den 70ern wandeln. Als emanzipierte Frau ist es gar nicht so einfach, das Geschilderte zu verdauen, ist man doch in der heutigen Zeit etwas anderes gewöhnt. Dies sollte man sich auch stets vor Augen führen, dass die heutigen Privilegien andere Frauen für uns erreicht haben.

Während ich fast vom gesamten Buch hin und weg war, hat mich das Ende dann leider bitter enttäuscht. Ich möchte nicht spoilern, aber so ein kitschiges Ende hätte diese tolle Geschichte wirklich nicht gebraucht.

Fazit: Ein spannender Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und einen die 70er intensiv genießen lässt. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2021

Freundschaft kennt kein Alter...

Warten auf Eliza
0

Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den ...

Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den unterschiedlichsten Gründen. Werden die Frauen sich unterstützen und zu ihrem Glück zurückfinden können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und mal begleiten wir Ada, mal Eliza in ihrem Leben. Die Erzählperspektive war hier richtig gewählt, denn hätte ich Elizas Leben, welches mich immer wieder sehr stark getriggert hat, aus der Ich- Perspektive lesen müssen, dann wüsste ich nicht, ob ich stark genug gewesen wäre, den Roman zu lesen.

Bei Ada hat mir sehr ihre Selbstreflektion gefallen. Sie merkt nach dem Tod ihres Mannes, dass sie viel mehr für ihn als für sich selbst gemacht hat. Deswegen mus sie erstmal einen neuen Weg im Leben finden, was ihr in meinen Augen mit "Rent-a-Gran" gelingt. Zudem spürte man bei ihr sehr genau das Alter und die damit verbundene Lebensweisheit.

Eliza ist gefühlt das komplette Gegenteil von Ada. Sie sucht verzweifelt nach dem richtigen Weg im Leben und wird immer wieder durch große Steine auf dem Weg ausgebremst. Ihre Selbstzweifel und Probleme passen aber so ungemein gut in die heutige Gesellschaft und Jugend, dass man diese nicht als lächerlich abtut, sondern sie versteht.

Etwas verwirrt hat mich, dass die Frauen sich erst spät treffen, denn eigentlich dachte ich darum wird es gehen. Die Autorin lässt sich Zeit uns die beiden Figuren getrennt von einander vorzustellen und zu erleben.

Während mir Dreiviertel des Buches sehr gut gefielen, verlor die Geschichte am Ende etwas an Glaubwürdigkeit und das unnötig eingestreute Drama hätte in meinen Augen nicht sein müssen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über Freundschaft, die kein Alter kennt. Entspannte Lektüre, die ich gern empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2021

Probiere deine Leben aus!

Die Mitternachtsbibliothek
0

Matt Haig konnte mich bereits mit einigen Büchern begeistern und so machte mich auch diese besondere Idee neugierig.

In der Geschichte geht es um Nora, die nicht mehr am Leben bleiben möchte. Zu viele ...

Matt Haig konnte mich bereits mit einigen Büchern begeistern und so machte mich auch diese besondere Idee neugierig.

In der Geschichte geht es um Nora, die nicht mehr am Leben bleiben möchte. Zu viele vermeintlich schlechte Entscheidungen in der Vergangenheit machen ihr das Leben schwer. Als ihre Katze stirbt und sie ihren Job verliert, gibt ihr das den Rest. Im Jenseits bekommt sie dann jedoch die Chance über die Mitternachtsbibliothek andere Entscheidungen zu treffen und andere Leben auszuprobieren. Wird sie das glücklicher machen? Gibt es wirklich eine bessere Wahl als die, die sie getroffen hat?

Vorab möchte ich sagen, dass man in einer guten emotionalen Verfassung sein sollte, um dieses Buch zu lesen, denn sonst wird man gegebenenfalls getriggert.

Die Idee andere Leben, die man hätte haben können, auszuprobieren finde ich richtig klasse. Haig gelingt es dabei sehr gut darzustellen, dass jedes Leben mit Schicksalsschlägen, Glück und Unglück gepflastert ist und es nie die hundert Prozent richtige Wahl gibt. Nur durch die Hürden im Leben wird man geformt und lernt was wirklich zählt im Leben.

Auch wenn das Geschriebene einen Touch von Ratgeber hat, so liest sich das keineswegs so. Nie wird mit erhobenem Zeigefinger etwas beleuchtet, sondern es wird lediglich festgestellt, was für Optionen man hat.

Nach der Lektüre hatte ich richtig das Gefühl, dass Zweifel, die ich zuvor hatte, von mir abgefallen sind. Jede Entscheidung, egal ob richtig oder falsch, gehört zu einem dazu.

In meinen Augen definitiv ein Buch, was keine leichte Kost ist, was in dem Leser selbst aber noch lange nachklingt. Mich hat es sehr nachdenklich gestimmt und es regt dazu an, sich zu überlegen, was einem wirklich wichtig ist im Leben.

Fazit: Unterhaltung mit Lerneffekt. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Prädikat gut!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2021

Zwei Frauen und das besondere Foto...

Lebenssekunden
0

Die im Klappentext angedeutete Thematik klang spannend und das pfiffige Cover hat mich angesprochen, weshalb ich gebannt zu lesen begann. Und ich wurde überrascht.

In der Geschichte geht es um zwei junge ...

Die im Klappentext angedeutete Thematik klang spannend und das pfiffige Cover hat mich angesprochen, weshalb ich gebannt zu lesen begann. Und ich wurde überrascht.

In der Geschichte geht es um zwei junge Frauen, die gar nicht so viel unterscheidet, nur eins: eine lebt in der frisch gegründeten BRD, die andere in der DDR. Während die eine von der Fotografie fasziniert ist, lebt die andere für Kunstturnen. Wird es eine Zeit geben, in der die Frauen sich jemals begegnen?

Ein beobachtender Erzähler führt durch die Handlung und lässt uns mal Angelika, das Mädel aus Kassel, und mal Christine, das Mädel aus Ostberlin, begleiten.

Mir hat sehr gefallen, dass es der Autorin gelingt die jeweiligen Leidenschaften der Mädchen authentisch rüber zu bringen, denn bei den Beschreibungen zu Fotografie und zum Kunstturnen hätte man meinen können, dass Frau Fuchs beides selbst mit großer Leidenschaft praktiziert. Mich hat besonders das Kunstturnen begeistert im Roman, da es sehr majestätisch beschrieben wurde. Dort vereinen sich Leichtigkeit und Schmerz.

Die beiden jungen Frauen waren mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte, dass Katharina Fuchs eher die Gemeinsamkeiten beschreibt und nicht die Unterschiede. Während man um Angelika Angst hat, weil diese etwas Schlimmes erleben muss und als Frau ohne Schulabschluss nicht ernst genommen wird, hat man bei Christine bei jeder Trainingseinheit mitgelitten.

Der Autorin gelingt es sehr feinfühlig und realistisch die damalige Zeit und die dort herrschenden Systeme zu beleuchten, ohne etwas zu beschönigen. Man glaubt das Geschriebene und kann sich damit identifizieren.

Einzig musste ich über bestimmte Begrifflichkeiten schmunzeln. Das sind eben die Schnitzer, die einer westdeutschen Autorin passieren können. Ich kenne nicht einen DDR- Bürger, der jemals "Jahresendfigur" gesagt hätte und bei der Betrachtung einer NVA- Uniform würde jeder diese auch genauso benennen, keiner davon hätte Ost- Uniform gesagt. Dabei wäre es wirklich cool gewesen, in den Ost- Berlin- Parts von Nickis, Manchesterhosen, Polylux, Kollektiv, Kaufhalle und Co zu lesen.

Fazit: Ein toller Roman mit geschichtlichem Einschlag, der mich gut unterhalten hat. Nur zu gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Wie geht Beziehung Herr Nast?

Generation Beziehungsunfähig. Die Lösungen
0

Da habe ich lange auf die Fortsetzung gewartet, mich gefreut es in den Händen zu halten und dann inhaliere ich es weg...

In diesem zweiten Teil (man darf den ersten kennen, ist aber kein Muss) geht es ...

Da habe ich lange auf die Fortsetzung gewartet, mich gefreut es in den Händen zu halten und dann inhaliere ich es weg...

In diesem zweiten Teil (man darf den ersten kennen, ist aber kein Muss) geht es nicht nur um Dates, sondern was hat Einfluss auf unsere Entscheidungen im Leben und auch in der Beziehung und woher weiß ich, ob ich gerade eine Beziehung möchte oder nur Aufmerksamkeit?

Gerade weil Dating derzeit komplett anders abläuft als gewohnt oder teilweise ganz ausfällt, genießt man die Date- Beschreibungen des Autors sehr. Ich fühlte mich oft an eigene Erfahrungen erinnert. Zudem ist es spannend ähnlich Erlebtes aus der Sicht eines Mannes zu hören.

Auch wenn es nicht erstaunlich und nicht erfreulich ist, so fühlt man sich in gewisser Weise bestätigt, dass komplizierte Beziehungen, Freundschaften mit Bonusleistungen und ähnlichem auch der Gesellschaft geschuldet sind und nicht nur einem selbst.

Ich habe beim Lesen sehr oft in mich hinein gelauscht und festgestellt, dass meine Gedanken und Gefühle komplett anders sind als in meinen Zwanzigern, als es Dating-Apps noch nicht gab. Leider ist es wirklich so, dass Liebe ein Konsumgut geworden ist. Aufgrund der vielen Möglichkeiten bleibt stets das Gefühl etwas zu verpassen.

Über die Geschichten von Michaels Kumpels und ihm selbst, konnte man sich gut amüsieren und anders als im ersten Teil fallen die Kommentare über Frauen nicht ganz so gemein aus. Beim ersten Band musste ich als Frau Ü30 schon etwas schlucken, was hier nicht der Fall war.

Die Schreibe ist wieder frisch und flott zu lesen, so dass man dieses Sachbuch in kleinen Dosen über mehrere Wochen oder auch an einem Stück genießen kann.

Etwas gestört hat mich nur, dass ich doch recht viel bereits vorher kannte, weil ich seinen Podcast höre und seine Social Media Kanäle konsumiere, was ich etwas schade fand.

Fazit: Wem seine anderen Bücher gefallen haben, der wird auch hier seine Freude haben. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere