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FreydisNehelenia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Ein Klassiker, der mal in eine modernere Form gebracht werden könnte

Eine Weihnachtsgeschichte
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Grundsätzlich gibt es gegen Dickens Geschichte um die drei Geister der Weihnacht, die einen alten, geizigen Misanthropen den Sinn des Festes näher bringen, nichts einzuwenden. Die Geschichte wurde schon ...

Grundsätzlich gibt es gegen Dickens Geschichte um die drei Geister der Weihnacht, die einen alten, geizigen Misanthropen den Sinn des Festes näher bringen, nichts einzuwenden. Die Geschichte wurde schon unzählige Male adaptiert und in Filmen verarbeitet. Die "Christmas Carol" geht irgendwie immer, ja, sie verbreitet Weihnachtsstimmung und geht auch mir, dem Grinch, wahrscheinlich mit Scrooge verwandschaftlich verbandelt, irgendwie ans Herz. Was soll man da noch viel Aufhebens um die Story machen? Sie sollte bekannt sein.

Beim Lesen der Geschichte allerdings hat mich einmal mehr der altertümliche Schreibstil von Dickens aus dem Lesefluss gebracht und ich bin der Meinung, dass eine originalgetreue Übersetzung zwar schön und gut ist, aber es eventuell auch des Lesens nicht abträglich wäre, wenn man die Geschichte in einer moderneren Sprache niederschrieben würde. Ich beginne nämlich auch schon, ganz und gar altertümlich zu schreiben.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Wunderbare, historische Weihnachtsgeschichte um drei Frauenschicksale

Drei Wünsche
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Dezember 1773: Kurz vor Weihnachten treffen drei Damen in Hamburg aufeinander, die vor scheinbar unlösbaren Problemen stehen. Theda hat kurz vor Weihnachten ihre Anstellung verloren, soll in ihre Heimat ...

Dezember 1773: Kurz vor Weihnachten treffen drei Damen in Hamburg aufeinander, die vor scheinbar unlösbaren Problemen stehen. Theda hat kurz vor Weihnachten ihre Anstellung verloren, soll in ihre Heimat zurückkehren und dort eine Vernunftehe eingehen. Doch sie will noch nicht nach Hause zurückkehren und ihren Fehlschlag eingestehen, so nimmt sie beschließt sie, sich über die Weihnachtsfeiertage eine Galgenfrist zu genehmigen und noch ein paar Tage länger in Hamburg zu bleiben.
Die siebzehnjährige Elsi hat sich Hals über Kopf in einen einarmigen Botaniker verliebt. Doch dieser scheint sie pertout nicht zu beachten und Elsis Vater ist strikt gegen die Schwärmerei für einen "Krüppel", denn ein Einarmiger stellt für ihn nicht die Partie dar, die ihm für seine Tochter vorschwebt.
Madame Augustas Kammerzofe ist vor einiger Ueit verstorben und sie hat immer noch keinen adäquaten Ersatz gefunden. Keiner kann ihrer ehemaligen Zugehfrau das Wasser reichen und so zweifelt Madame Augusta daran, je einen ruhigen Lebensabend verleben zu können, wenn es doch keinen gibt, auf den sie sich so sehr verlassen kann, wie ihre Zofe.
Werden die drei Damen die Lösung ihrer Probleme finden?

Die Geschichte fand ich sehr schön, wenn auch der Schreibstil von Petra Oelker anfangs recht hölzern war und ich Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hinein zufinden. Ich blieb aber dran und die Beharrlichkeit hat sich wirklich ausgezahlt. Ich finde, Petra Oelker ist hier eine wunderbare, historische Weihnachtsgeschichte gelungen.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt...

The Diviners – Die dunklen Schatten der Träume
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Nachdem sich Evie mit ihrem Onkel Will und dessen Gehilfen Jericho auf die Spuren von Naughty John begeben und sich anschließend im Angesicht der Presse als Diviner geoutet hatte, ist in New York das Diviner-Fieber ...

Nachdem sich Evie mit ihrem Onkel Will und dessen Gehilfen Jericho auf die Spuren von Naughty John begeben und sich anschließend im Angesicht der Presse als Diviner geoutet hatte, ist in New York das Diviner-Fieber ausgebrochen. Seither glauben selbst drittklassige Jahrmarkt-Wahrsager, sie hätten das Zeug zum Diviner. Jedoch sind die meisten nur Scharlatane. Evie selbst ist nach ihrem Outing zum Radio-Star, die Herzblatt-Seherin von New York geworden. Doch auch in der glamourösen Radio-Welt der 20er Jahre hat Evie Feinde. In der Zwischenzeit entdeckt ihr Kumpel Henry das Traumwandeln für sich. In seinen Träumen begegnet er Ling Chan und begibt sich mit ihr gemeinsam auf die Suche nach seiner verflossenen Liebe. Doch in New York grassiert eine geheimnisvolle Schlafkrankheit, die vor allem in Chinatown wütet und Henry und Ling ahnen nicht, welcher Gefahr sie sich beim Traumwandeln aussetzen. Unterdessen beginnt Sam nun intensiv nach seiner Mutter zu suchen. Ob er sie wohl finden wird? Auch Memphis, der davon träumt, eines Tages ein großer Dichter zu werden und seine Freundin Theta Knight, die mittlerweile zu einer Revue-Berühmtheit in den Ziegfeld-Shows geworden ist, müssen sich nun vermehrt mit ihren Diviner-Fähigkeiten auseinandersetzen. Aber vorallem Theta fürchtet sich vor ihrer geheimnisvollen Gabe. Und dann erhält sie eine erschreckende Nachricht.

Auch der zweite Teil der Diviner-Reihe hat mir sehr gut gefallen, wenn ich ihn auch nicht ganz so spannend fand, wie den Ersten. Den Anfang der Geschichte fand ich doch sehr zäh, jedoch lohnt es sich, dabei zubleiben, da die Handlung bald zunehmend an Fahrt gewinnt. Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, das Libba Bray in diesem Teil der Reihe gleich auf mehrere Charaktere eingeht, deren Geschichten alle erzählt werden wollen. Evie, um die es ja hauptsächlich in „Aller Anfang ist böse“ ging, rückt dabei etwas in den Hintergrund, was aber überhaupt nicht schlimm ist. An für sich ist auch dieser zweite Band wieder sehr gut durchdacht, historische Begebenheiten exzellent recherchiert und die Story stimmig. Ich freue mich schon auf den dritten Band der Diviners.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Lustiger Unterhaltungsroman mit spannendem Ende

Plötzlich Banshee
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Alana McClary ist eine Detektivin und eine Banshee, eine Todesfee aus der irisch-keltischen Mythologie, eine Tatsache, mit der sie sich nur schwer abfinden kann, denn die Sache hat gleich mehrere Häken: ...

Alana McClary ist eine Detektivin und eine Banshee, eine Todesfee aus der irisch-keltischen Mythologie, eine Tatsache, mit der sie sich nur schwer abfinden kann, denn die Sache hat gleich mehrere Häken: von klein auf kann sie über den Köpfen der Menschen digitale Anzeigen derer Lebenszeit sehen, doch wenn diese Uhren plötzlich umspringen auf eine sehr viele kürzere Lebensdauer der Personen und Alana in der Nähe ist, renkt sie ihren Kiefer aus und lässt einen mörderisch schrillen Schrei los. Banshee eben. Das und ihr Talent, das Pech und peinliche Situationen magisch anzuziehen, bringen sie in arge Erklärungsnot. Dabei ist Alana eine liebenswürdige Banshee, die die Menschen vor ihrem nahen Tod bewahren will und ihnen meist das Leben rettet. Aber mit genau diesen Leben rettenden Maßnahmen scheint das Pech einher zugehen. Das nach einer ihrer Rettungsaktionen plötzlich Menschen verschwinden und tot in irgendwelchen schmuddeligen Gassen und Hinterstraßen wieder aufgefunden werden, macht ihre Situation auch nicht leichter, denn damit tritt der attraktive Detektiv Dylan Shane in ihr Leben und lässt sie keine Sekunde aus den Augen. Er vermutet, dass Alana in die Mordfälle verwickelt ist und so ganz Unrecht hat er damit nicht, denn alle Fälle treten in Alana´s direktem Umfeld oder bei den Leuten auf, die sie eigentlich vor dem Tod gerettet hat. Kann Alana die Mordfälle aufklären und schafft sie es, sich von dem attraktiven Detektin Dylan "Sockenschuss" Shane fernzuhalten?

Ein wirklich lustiger Unterhaltungsroman, der auf den Schluss hin noch einmal richtig spannend und auch ein wenig traurig wird. Plötzlich Banshee war der erste Roman von Nina McKay, den ich gelesen habe, es wird nicht der letzte geblieben sein. Ich höre den Hipster-Wolf schon rufen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Von einem, der sich auf dünnem Eis bewegt

Er ist wieder da
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Sicher bewegt sich jeder, der ein solches Buch über Hitler schreibt, auf recht dünnem Eis und läuft Gefahr, Hitler als zu sympathisch darzustellen. Das Problem bei diesem Diktator war, dass er total davon ...

Sicher bewegt sich jeder, der ein solches Buch über Hitler schreibt, auf recht dünnem Eis und läuft Gefahr, Hitler als zu sympathisch darzustellen. Das Problem bei diesem Diktator war, dass er total davon überzeugt war, dass er das Richtige tat, aus unserer (und defintiv auch meiner) Sicht aber weder Moral noch Ethik kannte und ein von der Macht wahnsinnig gewordener Massenmörder war. Timur Vermes wollte aber eben diesen schmalen Grad beschreiten und ich schätze mal, er wollte auch, dass man beide Seiten der Medaille betrachtet, also wie Hitler sich selbst sah und wie er auf uns wirkt. Sicher wird er auch parodiert haben, dass die letzten Jahre dieses Thema so...wie soll ich sagen...dass es so hochgekocht wurde und wir ständig damit konfrontiert werden, bis einen die Ohren davon bluten. Sicher darf man nicht vergessen, was geschehen ist und derer Gedenken,die unter Hitler so viel grausames ausstehen mussten, aber es hilft auch keinem, wenn ständig darauf herumgekaut wird. Man müsste halt langsam mal wieder ein gesundes Maß finden, mit der Thematik umzugehen. Das jedoch ist nur meine Meinung,die keiner mit mir teilen muss.
Ich glaube "Er ist wieder da" ist das richtige Buch zur richtigen Zeit und wer den Mut hat, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen (frei nach Kant), wird wissen,wir er mit dem Hitler im Buch umgehen muss. Das Buch ist von meiner Seite her definitiv zu empfehlen.