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Veröffentlicht am 09.05.2021

Düsterer Thriller mit Gänsehautfeeling

Ich will dir nah sein
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„Ich will dir nah sein“ ist ein packender Psychothriller der in London lebenden Deutsch-Britin Sarah Nisi.

Lester Sharp fällt es schwer zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen. Als neben ihm die junge ...

„Ich will dir nah sein“ ist ein packender Psychothriller der in London lebenden Deutsch-Britin Sarah Nisi.

Lester Sharp fällt es schwer zwischenmenschliche Beziehungen zu knüpfen. Als neben ihm die junge Tänzerin Erin einzieht, weckt diese sein Interesse.

Lester weiß zunächst nicht so recht wie er an sie herankommen soll, beginnt sie zu stalken und versucht sich stets in ihrer Gegenwart aufzuhalten. Er ist regelrecht besessen von Erin, die merkt, dass etwas nicht stimmt und sich zunehmend unwohler fühlt.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert, aus der von Lester, der von Erin und der des Wohnungsmaklers Rhys. Durch die kurzen Kapitel und den raschen Sichtwechsel bekommt man schnell einen guten Überblick. Jedes Kapitel trägt eine entsprechende Überschrift, so dass es leicht ist, zu folgen. Die Handlung findet in der Gegenwart statt, lediglich Lesters Perspektive taucht zum Teil in die Vergangenheit ein, wodurch man tiefere Einblicke in seinen Charakter bekommt.

Erin macht einen sympathischen Eindruck, ist sehr ehrgeizig und ahnt zunächst nichts von Lesters Interesse. Durch ihre Ahnungslosigkeit und Lesters Vorgehen wird schnell Spannung aufgebaut. Man folgt der Handlung, möchte am liebsten eingreifen und kann nur mit Entsetzen lesen, was vor sich geht. Es gibt zahlreiche unvorhersehbare Wendungen, das Ende ist aber logisch und nachvollziehbar.

Während des Lesens hatte ich mehrfach eine Gänsehaut und hätte gerne in das Geschehen eingegriffen. Die Spannung war durchgängig hoch und ich kann dieses fesselnde Buch Thrillerliebhabern nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein aufwühlendes Buch über ein Thema, das immer noch zu wenig Beachtung findet: Burn-out

Die Stille vor Lilou
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Bisher kannte ich nur die Thriller von Astrid Korten. Mit „Die Stille vor Lilou“ hat die Autorin bewiesen, dass sie weitaus mehr als nur Spannung beherrscht.

Der Lehrer Jules Lefèvre leidet an Burn-out. ...

Bisher kannte ich nur die Thriller von Astrid Korten. Mit „Die Stille vor Lilou“ hat die Autorin bewiesen, dass sie weitaus mehr als nur Spannung beherrscht.

Der Lehrer Jules Lefèvre leidet an Burn-out. Als Folge daraus hat er sich zurückgezogen, ist psychisch instabil und erholt sich nur langsam. Als ihm dann das Schicksal nun endgültig den Boden unter den Füßen wegreißt, ist seine Wahrnehmung nur noch sehr eingeschränkt und zeitweise einfach total gestört.

Die Geschichte wird zum Teil in der Vergangenheit und zum Teil in der Gegenwart erzählt. Immer wieder erfolgt ein Wechsel zwischen den Zeitebenen. Dadurch erfährt man langsam mehr über das Leben von Jules und kann sich so nach und nach an sein Leben heran puzzeln. Jules Burnout, seine Kraftlosigkeit, seine Lethargie, seine Gleichgültigkeit, seine Wesensveränderung, das alles - sowie der fehlende Halt in seinem Leben - sind sehr nachvollziehbar beschrieben.

Der Schreibstil von Astrird Korten ist trotz des schwierigen Themas angenehm zu lesen. Jules Schicksalsschläge haben mich sehr mitgenommen. Die bedrückende Stimmung wird mehr als deutlich.

Mich hat das Buch regelrecht umgehauen. Die Probleme, die ein Burn-out mit sich bringt, die Macht- und Hilflosigkeit der Angehörigen und Freunde wird hier sehr deutlich.

Mein Fazit: Ein wirklich großartiger Roman zu einem Thema, dem noch immer viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Ein atmosphärischer Wohlfühlkrimi mit tollen Rezepten

Das Geheimnis der Schokoladenkekse
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„Das Geheimnis der Schokoladenkekse“ ist der erste Band der Hannah-Swensen-Krimi Serie der in Kalifornien lebenden Autorin Joanne Fluke.

Hannah Swensen hat sich im idyllischen Lake Eden ihren Traum eines ...

„Das Geheimnis der Schokoladenkekse“ ist der erste Band der Hannah-Swensen-Krimi Serie der in Kalifornien lebenden Autorin Joanne Fluke.

Hannah Swensen hat sich im idyllischen Lake Eden ihren Traum eines Cafès erfüllt. Ihr Cafè das „The Cookie Jar“ ist ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner des Dorfes. Als der Lieferant Ron, der bei allen beliebt und als zuverlässig bekannt ist, tot aufgefunden wird, ist Hannahs Drang dahinter zu kommen was passiert ist, geweckt und sie beginnt Nachforschungen anzustellen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Alles wird sehr detailliert beschrieben und ich habe schnell sowohl von den Charakteren als auch von der Umgebung eine gute Vorstellung bekommen. So ein Café wie das „The Cookie Jar“ hätte ich auch gerne in der Nähe. Die idyllische Kulisse des Dorfes ist ein toller Kontrast zu dem Mord.

Hannah war mir direkt sympathisch, sie ist fröhlich und offen, hat eine sehr erfrischende Art zu ermitteln und einen Kater – Moishe – den man einfach mögen muss. Sie mischt sich in einige Dinge ein, die sie nichts angehen und es macht einfach Spaß ihre Ermittlungen zu verfolgen und selbst herumzurätseln. Obwohl die Handlung spannend ist, gibt es auch einiges zum Lachen. Dieses Buch hat alles, was einen typischen Cosy Crime Wohlfühlkrimi ausmacht. Neben der Story gibt es noch sieben Rezepte aus Hannahs Cafè wodurch man beim Lesen durchaus einen riesigen Appetit auf Cookies entwickeln kann.

Mir gefiel die Atmosphäre im „The Cookie Jar“, die Kleinstadtidylle, die Charaktere, der Mordfall selbst und die Keksrezepte ausgesprochen gut. Bisher gibt es bereits 28 Bände mit Hannah Swensen von denen aber erst zwei übersetzt wurden. Ich hoffe sehr darauf, dass die übrigen auch noch übersetzt werden, da ich gerne bei weiteren Ermittlungen von Hannah mit dabei wäre und auf mehr Cookie Rezepte hoffe.

Mein Fazit: Ein toller Wohlfühlkrimi für einen gemütlichen Leseabend.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Wunderschön gestaltetes Kinderbuch mit tollen Reimen

Kleine Welle Wellerich
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„Kleine Welle Wellerich“ ist ein schön gestaltetes Kinderbuch des Autors Barth Rolf.

Die Schwestern Anna und Nicola haben in ihren Ferien auf Rügen zwei neue Freunde gefunden, die sie kurzentschlossen ...

„Kleine Welle Wellerich“ ist ein schön gestaltetes Kinderbuch des Autors Barth Rolf.

Die Schwestern Anna und Nicola haben in ihren Ferien auf Rügen zwei neue Freunde gefunden, die sie kurzentschlossen mit nach Hause nehmen. Da es sich bei den neuen Freunden um eine kleine Welle namens Wellerich und einen Krebs handelt, sehnen diese sich schon bald nach ihrer Heimat und machen sich eine eine abenteuerliche Rückreise.

Durch eingängige Reime begleitet man die kleine Welle Wellerich und den Krebs durch ihre Abenteuer. Auf jeder Seite gibt es farbige Zeichnungen des Illustrators Werner Brunner, auf denen es eine Menge zu entdecken gibt.

Das Buch bietet nicht nur Spannung für die kleinen Leser ab drei Jahren, sondern weckt auch bei den großen die Sehnsucht nach dem Meer und lädt zum Träumen ein. Insgesamt ist es eine schöne Kombination aus Reimen und Abenteuer, die einfach toll gestaltet wurde.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Gut recherchierter historischer Roman aus Trier mit einer starken Protagonistin

Die Legion des Raben
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„Die Legion des Raben“ ist der zweite Band der Autorin Maria W. Peter, in dem es um die Sklavin Invita geht. Die Handlung ist eigenständig und man kann ihr problemlos ohne Vorwissen aus dem ersten Band ...

„Die Legion des Raben“ ist der zweite Band der Autorin Maria W. Peter, in dem es um die Sklavin Invita geht. Die Handlung ist eigenständig und man kann ihr problemlos ohne Vorwissen aus dem ersten Band folgen.

Nach einem Fest im Haus des Statthalters wird auf dem Heimweg ein hoher römischer Beamter umgebracht. Schnell ist der Schuldige gefunden – der Sklave Hyacinthus. Dieser behauptet alemannische Stimmen gehört zu haben, aber keiner glaubt ihm. Die Familie des Toten besteht auf das Recht, dass sämtliche Sklaven umgebracht werden. Um diese Ungerechtigkeit nicht zuzulassen und den Tod vieler Unschuldiger zu verhindern, will Invita das Verbrechen aufklären und beginnt nachzuforschen. Dabei begibt sie sich selbst in größte Gefahr.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Invita beschrieben. Dadurch bekommt man schnell einen guten Einblick in ihre Gedanken und in ihre Gefühlswelt. Sie ist eine ausgesprochen sympathische und starke Protagonistin, die sich unerschrocken und voller Kampfgeist für andere einsetzt, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Neben einer spannenden Geschichte, die mich mehrfach beim Lesen die Luft anhalten ließ, erfährt man viel über den Alltag der Menschen zur Römerzeit. Es gibt interessante Details über das Leben der Sklaven, die Kleidung, Speisen, Rechte und vieles mehr. Man merkt in jeder Seite wie ausgiebig die Autorin recherchiert hat und es gibt durchaus Stellen, die nichts für zarte Gemüter sind.

Mit ihrer Herrin Marcella hat Invita großes Glück gehabt, da sie von ihr nicht wie eine Sklavin, sondern wie eine Vertraute behandelt wird. Sie gehört hier neben Invita zu meinen Lieblingscharakteren. Auch die übrigen Charaktere werden authentisch und detailreich beschrieben, mit Stärken und Schwächen, teils sympathisch und zum Teil weniger sympathisch.

Zeitlich befindet sich die Handlung im dritten Jahrhundert nach Christus und die Stimmung dieser Zeit wurde gut einzufangen und wird lebendig.

Der Schreibstil von Maria W. Peter ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Die Spannung wird durchgehend gehalten, so dass es mir schwer fiel, das Buch zwischendurch wegzulegen.

Am Buchende findet man ein informatives und hilfreiches Glossar und ein interessantes Nachwort, die das gesamte Buch perfekt abrunden.

Hier wird Geschichte lebendig und ich kann diesen Roman Liebhabern historischer Romane nur empfehlen.

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