Aufwühlender autobiographischer Roman
Schon als Kind erfährt Alem, was es heißt, nirgendwo richtig zuhause zu sein. Geboren in Würzburg als Sohn einer kroatischen Fabrikarbeiterin, die einst in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat ...
Schon als Kind erfährt Alem, was es heißt, nirgendwo richtig zuhause zu sein. Geboren in Würzburg als Sohn einer kroatischen Fabrikarbeiterin, die einst in der Hoffnung auf ein besseres Leben ihre Heimat verließ, und eines Bosniers, der ein Krimineller war, wächst er bei einer deutschen Pflegefamilie auf. Hier fehlt es dem Jungen an nichts und sein Leben könnte perfekt sein. Doch sein Pflegevater Robert ist ein Nazi und der neue Mann im Leben seiner Mutter ist ein Alkoholiker, der Frau und Kind verprügelt. In der Schule wird Alem für seine jugoslawische Herkunft beschimpft, bei Besuchen in Jugoslawien wird er als Deutscher schräg angesehen. Doch Alem zerbricht nicht an seinem schweren Leben sondern geht seinen Weg und zeigt, dass man immer eine Chance hat.
Mich hat dieser Roman beeindruckt und sehr berührt. Beeindruckt hat mich der ruhige und sachliche Ton, mit dem Alem Grabovac seine eigene schwere Kindheit und Jugend beschreibt und trotzdem beim Leser starke Emotionen hervorruft. Und ganz nebenbei erfährt man auch einiges über das schwere Leben im ehemaligen Jugoslawien unter Tito und den beginnenden Kriegen in dem ehemaligen Vielvölkerstaat.
Mein Fazit: ein aufwühlender autobiographischer Roman, der lange im Gedächtnis bleibt. Harte Kost!