Zwiegespalten über den ersten Band
Meine Meinung
»Kiss me never« von Lana Rotaru hat mich mit einem wirklich spannenden Klappentext gelockt, aber meine Erwartungen erfüllt, hat das Buch nur so mäßig. Achtung, ab hier leichte Spoiler. Ich ...
Meine Meinung
»Kiss me never« von Lana Rotaru hat mich mit einem wirklich spannenden Klappentext gelockt, aber meine Erwartungen erfüllt, hat das Buch nur so mäßig. Achtung, ab hier leichte Spoiler. Ich gehe nur grob über ein paar Aspekte hinweg, die man auch schon recht am Anfang des Buches erfährt, aber ich möchte dennoch eine Spoilerwarnung aussprechen, einfach um niemandem die Handlung zu verderben.
Amy ist 18, besitzt anscheinend nur weiße Hotpans und zartroséfarbene Blusen/Tops/Oberteile und benimmt sich in meinen Augen wie eine pubertierende 15-jährige. Anstatt erwachsen zu sein und stichfeste Beweise für die ihre Anschuldigung gegenüber Dante zu suchen, dass er wirklich der Mörder ihres Bruders ist, führt sie sich wie ein Kind auf und wirft mit haltlosen Beschuldigungen um sich. »Du hast meinen Bruder umgebracht.« »Du bist ein Mörder.« »In das Auto eines Mörder steige ich bestimmt nicht ein. Wer weiß, in welchem Wald du mich verbuddeln willst.« »Dich lasse ich garantiert nicht unter die Motorhaube meines Autos schauen. Nachher manipulierst du es, wie das Motorrad meines Bruders.« und so weiter. Die ersten 80 bis 100 Seiten ist das alles, was sie Dante zu sagen hat und ich fand es einfach nur nervig. Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat der Satz »Mit ihm war ein erwachsenes Gespräch einfach nicht möglich.« Wenn hier einer nicht erwachsen ist, dann ist das ganz eindeutig Amanda.
Ihre einzige Begründung für diese Anschuldigung ist die, dass ihr Bruder ein hervorragender Motorradfahrer war und keinen Unfall gebaut hätte. Aber ähm, es war Winter, es war glatt, es war dunkel und niemand ist unsterblich!
Nachdem Amy dann über diese rigorose Schuldzuweisungsphase hinaus ist und sie zunehmend Informationen über ihren Bruder ans Tageslicht bringt, von denen sie keine Ahnung hatte, wird es spannender. Ein paar finde ich etwas seeehr, naja, absurd, aber da vieles davon am Ende von Band 1 noch nicht aufgeklärt ist, warte ich ab, bevor ich ein abschließendes Urteil fälle. Das Ende vom Buch hat mir tatsächlich am besten gefallen, weshalb ich beschlossen habe, die Reihe nicht abzubrechen. Es endet sogar relativ spannend. Kein mega Cliffhanger, aber definitiv nicht uninteressant. Mein Interesse ist geweckt. Also alles richtig gemacht.
Und was dem Buch auch noch einen großen Pluspunkt einträgt, ist der Schreibstil. Der ist tatsächlich nämlich sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht zu verfolgen.
Fazit
Die Idee der Geschichte ist gut und einzelne Aspekte in der Umsetzung auch. Ich sehe allerdings noch ganz viel Luft nach oben, vor allem was die Protagonistin angeht. Sie ist kindisch, kommt mit mehr als dürftigen Argumenten und Beweisen um die Ecke und lässt sich naiv von jemandem um den Finger wickeln, den sie gar nicht kennt, anstatt denen zu vertrauen, die sie von klein auf kennen. Die Storyline bietet auf jeden Fall viel Potential. Ein New-Adult-Roman mit einem kleinen Krimi als Nebenhandlung ist neu und weckt Interesse, manchmal wurde es mir jedoch zu absurd, was den Spannungsfaktor leider etwas getrübt hat. Ich hoffe, das ist in den Folgebänden nicht zu sehr der Fall, weil das Ende von Band 1 im Gegensatz zum Anfang des Buches doch sehr vielversprechend war.