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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein malerischer Schreibstil, welcher märchenhafte Momente schafft

Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer
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In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen ...

In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen schneller schlagen. Ebenso der aufwendig gestaltete Buchtrailer und viele weitere Aktionen wurden passend zum Buch organisiert – man merkt, dass es sich hierbei um ein Herzensprojekt handelt.

Das Cover: dieses wurde von der Autorin selbst gestaltet und es ist wirklich gelungen. Die Farbpalette wurde harmonisch ausgewählt und betrachtet man es eingehender lassen sich noch viele kleine verspielte Elemente entdecken. Auch das versteckte Cover kann sich sehen lassen!

Die Handlung: zusammen mit Onora - der Protagonistin - die ein sehr behütetes und leider einsames Leben führt, verschwinden wir in die Tiefen der Wälder und lernen die weisen Drunen kennen. Doch immer wieder erscheint ihr eine bestimmte Birkentür in ihren Träumen und sie erkennt, dass die Drunen doch das ein oder andere Geheimnis hüten. Zusammen mit Hecser macht sie sich auf in den Irrgarten der Gelehrten, um die Tür zu ausfindig zu machen. Doch Hecser verfolgt seine ganz eigenen Ziele und nicht alle heißen ihre Suche nach der Tür gut, weswegen ihnen plötzlich viele Feinde auf den Fersen sind.

Der Klappentext macht direkt neugierig auf die Geschichte. Verwunschene Irrgärten sehe ich in Geschichten sehr gerne, weswegen ich hier gespannt auf die Umsetzung des Settings war. Der Schreibstil lässt die lesende Person spielend leicht in die Geschichte abtauchen und zaubert den ein oder anderen märchenhaften Augenblick in der Geschichte. Hier wurde so viel Liebe in den Weltenaufbau gesteckt, sodass man mit einer gut durchdachten Welt und Gesellschaft belohnt wird. Besonders das Entdecken von neuen Orten in der Geschichte macht den Reiz aus. Auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte sich in manchen Momenten aus den Augen verlor und minimale Längen entstanden sind, so baut sich ein gewaltiger Spannungsbogen zum Ende auf. Ebenso konnte der Schreibstil überzeugen. Flüssig, malerische und verträumt. Hier ein kurzes Beispiel:

„Entschieden schüttelte Onora den Kopf - was wenig nützte, da Fantasien keine Fliegen waren, die sich einfach so verscheuchen ließen.“ (S.84)

Die Charaktere: hier wird es definitiv Gesprächsstoff geben. Onora handelte anfangs noch sehr naiv, was jedoch auch ihrem Lebensstil zu verschulden war. Sie wuchs ohne Freunde und in einem goldenen Käfig auf – wie hätte sie auch die Welt außerhalb der Burgmauern sofort verstehen sollen? Doch obwohl sie viele Erfahrungen im Laufe der Geschichte sammelt, so war mir ihre Entwicklung an manchen Stellen zu passiv, dafür hat mir jedoch ihre Entscheidung am Ende wiederum gefallen – ich bin bei ihr immer noch etwas zwiegespalten. Hecser hingegen ist ein sehr komplexer und facettenreicher Charakter. Er wird für die ein oder andere Überraschung im Laufe der Geschichte sorgen, doch ich kann so viel sagen: er hat viele Gefühle in mir ausgelöst, doch kein einziges war positiv. Meine Favorit:innen waren jedoch Briana und die Tiere in der Geschichte. Briana konnte mich bei ihrem 1. Auftreten direkt für sich gewinnen. Auch die Tierwelt in dem Buch ist sehr interessant und die einzelnen Lebewesen wurden so detailliert beschrieben, dass ich mich immer gefreut habe, wenn man auf ein Neues gestoßen ist.

Dafür, dass dieses Buch ein Debüt ist, ist es wirklich gelungen! Es ist gut durchdacht und man wird in eine fantasievolle Welt katapultiert, doch neben den beiden Protagonist:innen gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die ich ausbaufähig fand. Zum einen der Umgang mit folgeschweren Handlungen. Aus Spoilergründen werde ich keine Namen nennen, doch ein gewisser Charakter überschreitet mehrmals eine Grenze und kommt für mich teilweise zu ungeschoren davon. Ich hätte mir da eine noch kritischere Auseinandersetzung mit seinen Handlungen gewünscht, eine richtige Konfrontation, gerade von der Person, der diese Sachen angetan wurden. Auch wird hier beim 1. Mal einer Frau immer noch von „Unschuldnehmen“ gesprochen. In meinen Augen ist dieser Begriff sehr veraltet, ist eine Frau denn automatisch „schuldig“, sobald man das erste Mal mit einer Person schläft? Auch da hätte ich mir einen kritischen Gedankengang von der Protagonistin gewünscht, die diese altmodische Redewendung prüfend hinterfragt.

Aber insgesamt kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen. Für mich gab es noch Luft nach oben, aber abseits dessen, habe ich die Welt in der Geschichte genossen. Auch wenn 3 Sterne auf den ersten Blick etwas verunsichernd wirken können, so möchte ich noch einmal betonen, dass 3-Sterne-Bücher keine „schlechten“ Bücher in meinen Augen sind. Sie konnten mich nur nicht zu 100 % überzeugen und ich hatte mir etwas anderes erhofft. Die Autorin hat hier so viel Liebe in die Geschichte gesteckt, die man auch würdigen sollte. Von mir gibt es 3/5 Sternen für eine magische Geschichte, die auch mal ein etwas anderes Ende (aber ein gelungenes) bereithält!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein guter zweiter Teil, jedoch konnte mich erst das letzte Viertel völlig einnehmen

Der Palast im Himmel
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"Das wandelnde" Schloss war dieses Jahr eines meiner Highlights, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es nun zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Gerade deswegen wollte ich unbedingt wissen, wie die ...

"Das wandelnde" Schloss war dieses Jahr eines meiner Highlights, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es nun zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Gerade deswegen wollte ich unbedingt wissen, wie die Geschichte rund um Sophie und Howl weitergeht, auch wenn die beiden hier nur eine kleinere Rolle spielen. Der 2. Band konnte leider nicht mit dem 1. Band mithalten, doch gerade auf den letzten Seiten war es wieder so fantastisch, wie der Vorgänger.

Das Cover: dass diese Bücher noch einmal neu aufgelegt wurde, war wohl das Beste, was den alten Covern hätte passieren können. Die alten Cover waren auf ihre eigene Art und Weise sehr niedlich, aber diese hier lassen Fantasy-Herzen höher schlagen. Für mich sind sie alle unglaublich gelungen!

Die Handlung: hierbei verfolgen wir den jungen Teppichhändler Adullah, der ein recht schlichtes Leben führt. Doch eines Tages bekommt er einen alten Teppich von einem Unbekannten geschenkt, der über magische Kräfte verfügt. Eins führt zum anderen und plötzlich muss er eine entführte Prinzessin retten, die ein gefährlicher Dschinn entführt hat. Zusammen mit weiteren Weggefährt:innen macht er sich auf die Reise und bemerkt, dass EINE entführte Prinzessin nicht das einzige Problem zu sein scheint..

Das Setting hat viele Einflüsse von 1001 Nacht - und das gefällt mir sehr. Alles wurde anschaulich und lebhaft beschrieben und hat mir Kopfkino gezaubert. Doch diese Lebhaftigkeit konnte leider den etwas schleppenden Start und Mittelteil nicht retten. Ich musste mich anfangs leider doch etwas zum Lesen zwingen und habe sehnlichst den Zauber des 1. Bandes vermisst. Dann kam jedoch das letzte Viertel und ich flog nur durch die Seiten. Plötzlich existierte auch die herrliche Dynamik zwischen den Charakteren wieder, die ich lange Zeit nicht beobachten konnte. Die skurrilen und nicht auf den Mund gefallene Charaktere waren das Herz in "Das wandelnde Schloss" und mit den Neuen brauchte ich etwas länger bis ich war mit ihnen warm wurde. Auch haben mich bestimmte Untertöne im Buch gestört, wie das ständige Fatshaming. Ich weiß, dass die Autorin einen sehr humoristischen Schreibstil hat, aber über Witze auf Kosten anderer konnte ich noch nie lachen, zumal sich dieses Shaming durch das ganze Buch zieht, hier ein paar Beispiele:

"Ihre Kleidung verlieh ihr das Aussehen einer Eieruhr, was Abdullah sehr fremdartig und unvorteilhaft fand." (S.102)

"Wenn er sie mit Blume-in-der-Nacht verglich, fand er sie einfach nur abstoßend. Die Vorstellung sie heiraten zu müssen, bereitete ihm Übelkeit." (S. 54, das sind Abdullahs Gedanken über zwei korpulente Frauen, die er innerlich mit der schlanken Prinzessin verglich)

"Sie waren ja so unglaublich dick. Und der Gedanke, dass sie Blume-in-der-Nacht Gesellschaft leisten würden - pfui! (S. 54)

Das fand ich ziemlich heftig und es hat doch teilweise mein Leseerlebnis etwas getrübt!

Die Charaktere: mit Abdullah brauchte ich - wie oben bereits erwähnt - etwas länger, bis ich mit ihm sympathisierte. Er verpackt seinen Sarkasmus in sehr blumiger Sprache, was bei mir oft für Lacher sorgte, jedoch habe ich die Charaktertiefe bei ihm etwas vermisst. Blume-in-der-Nacht hat hingegen eine tolle Entwicklung gemacht. Anfangs noch sehr naiv (was auch ihrer Erziehung zu verschulden war), später dann immer unabhängiger. Die Charaktere aus dem ersten Band kamen zwar nur am Rande vor, jedoch habe ich mich über jede einzelne Szene mit ihnen gefreut.

Das mag zwar alles sehr hart klingen, trotzdem gab es auch viele Stellen im Buch, die mir sehr gut gefallen haben. Jedoch brauchte mir das Buch etwas zu lange, bis es mit dem Charme des 1. Bandes mithalten konnte und auch das Fatshaming war einfach völlig unnötig. Trotzdem werde ich auch den 3. Band lesen, da ich Hoffnungen habe, dass mir dieser besser gefallen könnte. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Eine verschneite Geschichte, bei welcher ich jedoch gerne noch etwas mehr mitgefühlt hätte

Splitter aus Silber und Eis
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Anhand des Klappentextes hätte ich nie gedacht, welche Dimensionen dieses Buch annehmen würde. Ich habe es beinahe innerhalb eines Tages gelesen und mich mit Schneeböen nach Wenturien wehen lassen. Die ...

Anhand des Klappentextes hätte ich nie gedacht, welche Dimensionen dieses Buch annehmen würde. Ich habe es beinahe innerhalb eines Tages gelesen und mich mit Schneeböen nach Wenturien wehen lassen. Die Atmosphäre der Geschichte und Welt wurde wirklich gelungen eingefangen, doch insgesamt hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Das Cover: die winterliche Stimmung wurde wirklich gekonnt durch die kühlen und frostigen Farben dargestellt. Die filigranen, weißen Verzierungen wirken beinahe, als hätte man unbelassene, weiße Spitze vor das Gesicht der Frau gehalten und diese Szenerie festgehalten. Jedoch ist es in meinen Augen minimal überladen, zumal ich auch Gesichter auf Covern nicht allzu sehr mag, aber das ist Geschmackssache. Insgesamt ist die Aufmachung der Klappenbroschur aber sehr edel und hochwertig gestaltet wurden!

Die Handlung: Veris ist die Prinzessin des Frühlings und gilt somit als Schönste in ihrem Reich. Doch ihre Anmut gleicht eher einem Fluch, da sie alleine als Auserwählte ihre Menschen vor dem eiskalten Prinzen des Winters schützen soll. Jedoch ist bisher noch nie eine Auserwählte wieder zurückgekehrt, weswegen sie mit der Ankunft beim Prinzen bereits ihr Todesurteil unterschrieben hat.

"Splitter" steht schon recht lange ungelesen in meinem Regal, daher hatte ich den Klappentext nicht mehr ganz im Kopf, weswegen ich etwas unwissend in die Geschichte eintauchen konnte. Fae kommen seit Sarah J. Maas immer häufiger in Geschichten vor und ich muss zugeben, dass Laura Cardea noch einige neue Ideen in die Geschichte eingebracht hat. Trotzdem hat mir - trotz der wundervollen und winterlichen Atmosphäre - die Tiefe in der Geschichte gefehlt. In einer (für mich) gelungen Fantasiegeschichte möchte ich, dass das Buch etwas in mir hervorruft. Ich will mitfiebern und vielleicht auch berührt werden. Dies blieb hier jedoch etwas auf der Strecke. Sobald eine kleine Chance auf tiefgründigere Szenen aufkam, wurde diese immer sofort im Keim erstickt und die Handlung wurde vorangetrieben. (z.B. Informartionen zur Vergangenheit der Protagonistin) Man wurde direkt in die Geschichte hineingeworfen und doch fehlte mir der Bezug zu unserer Protagonistin bis zum Ende.

Wo wir auch schon bei den Charakteren wären. Veris ist eine wirklich starke und sture Protagonistin zugleich. Sie lässt sich nicht die Stirn bieten, jedoch bekommen wir auch sehr wenig Zugang zu ihrer Vergangenheit oder tieferreichenden Gedankenwelt. Ich bewunderte ihren Mut, jedoch ließ sie mich recht kalt. Bei wem das leider auch der Fall war, war Nevan. Ich muss gestehen, dass ich ihn wirklich nicht mochte. Die Abneigung, die man am Anfang des Buches ihm gegenüber empfinden sollte war auf jeden Fall beabsichtigt, jedoch ist diese Gefühlslage bei mir nie verschwunden. Mich konnte er leider nicht wirklich überzeugen. Welche ich jedoch sehr mochte waren Sif und Elyria. Diese haben deutlich mehr Facetten aufgewiesen und konnten mich gut unterhalten.

Ebenfalls sind mir einige auffällige Parallelen zur Throne of Glass-Reihe aufgefallen. Vor dem Buch habe ich den 1. Band der genannten Reihe gerade beendet und dieser konnte mich nicht überzeugen, jedoch weiß man durch das Internet viel über den Fortlauf der Geschichte Bescheid. In der Reihe gibt es einen Fae, der Rowan heißt und die Protagonistin, die eine Assassine ist, wird Celaena genannt. Hier gibt es ebenfalls einen Fae, der Rowan genannt wurde und eine Fae-Frau, die Celena heißt. (Achtung, nun folgt ein minimaler Spoiler!) Ebenso bezeichnet sich Veris im Laufe der Geschichte selbst als Assassine. Das waren mir doch zu viele Gemeinsamkeiten auf einmal, aber vielleicht kennt die Autorin die Reihe auch nicht und es ist nur ein unglücklicher Zufall.

Ingesamt konnte mich "Splitter" gut unterhalten und hat mir im weiteren Verlauf immer besser gefallen. Mir hat jedoch das Tiefgründige und Nachdenkliche in der Geschichte gefehlt und mit unseren beiden Protagonist:innen bin ich leider auch nicht ganz warm geworden, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe. Ich kann jedoch sehr gut nachvollziehen, warum dieses Buch so beliebt ist!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

"Little did I know that the blond-haired girl was Queen of the Underworld." (S.332)

Throne of Glass – Die Erwählte
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Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe rund um Feyre, Nesta und Co. habe ich in den letzten Jahren auch meine Meinung geändert. A Court of Mist and Fury war deutlich ihr bestes Buch, von ihrem neusten Teil über Nesta war ich stark enttäuscht dieses Jahr. Trotz meiner zwiegespaltenen Meinung zu ihren Büchern wollte ich dennoch den Auftakt ihrer bekanntesten Reihe lesen. Ich wurde nicht stark enttäuscht, aber wirklich begeistern konnte es mich leider auch nicht.

Das Cover: finde ich passend. Abgebildet ist Celaena - die kämpferische Protagonistin - mit zwei Schwertern und entschlossenem Blick. Dreht man das Buch herum ist sie noch einmal in einem Ballkleid mit den Schwertern von hinten abgebildet. Die Idee dahinter finde ich ziemlich kreativ!

Handlung: die Assassine Celaena ist dazu verdammt in den Minen zu arbeiten - ohne Aussicht auf eine Freilassung. Bis der Kronprinz Dorian sie aus den Minen schaffen lässt und an den Hof bringt. Dort soll sie mit ihren Vorkenntnissen am Turnier des Königs teilnehmen, da dieser auf der Suche nach einem persönlichen Assassinen ist. Dazu muss Celaena dreiundzwanzig weitere Teilnehmer (nur Männer) ausschalten, ansonsten muss sie in die Mienen zurückkehren und verliert ihre Chance auf Freiheit.

Selbst wenn man diese Reihe noch nicht gelesen hat, so ist die Buchwelt voll mit Inhalten aus der Reihe. Es ist beinahe unmöglich nicht gespoilert zu werden oder zumindest einen Eindruck vorab von der Geschichte zu bekommen. Ich muss jedoch zugeben, dass doch sehr viele Klischees bedient wurden. Mir ist natürlich bewusst, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden kann (zumal der Auftakt bereits ein paar Jahre alt ist), doch hier waren es mir doch zu viele bekannte Motive, weswegen die meisten Wendungen in der Geschichte sehr vorhersehbar waren. Des Weiteren hatte ich das Gefühl, dass es kaum Höhepunkte in der Geschichte gab. Anfangs plätscherte es lange vor sich hin, die letzten fünfzig Seiten waren hingegen sehr gut. Ich wurde was die Handlung betraf rückblickend leider enttäuscht.

Auch fand ich den Schreibstil an manchen Stellen etwas holprig. Die Geschichte lässt sich durchweg flüssig lesen, manche Sätze erschienen mir etwas einfach geschrieben. Man bemerkt an manchen Stellen schon, dass es ihr erstes Buch war. Hier ein Beispiel:

"In fact, he was so attractive that she had difficulty not thinking about how attractive he was, and again wondered why he wasn't married. She sort of wanted to kiss him." (S. 134)

Hätte man an der Stelle das "attractive" kursiv hervorgehoben, hätte ich die Wortwiederholung als Betonung seiner Attraktivität verstehen können, so finde ich es leider doch sehr plump geschrieben und es wirkt repetitiv. Ich habe einige weitere solcher Beispiele beim Lesen bemerkt, aber das sind nur Kleinigkeiten. Hier jedoch auch ein gelungenes Zitat:

"He had came here with the intention of embarrassing a snide assassin, and had instead found a young woman pouring her secrets into a pianoforte." (S.144)

Die Charaktere: anfangs habe ich sehr lange gebraucht einen Bezug zu ihnen aufzubauen. Caleana wirkte zuerst sehr eindimensional auf mich, auch wenn ich ihre Stärke und Fähigkeiten sehr gelungen fand. Im Laufe der Geschichte lernt man neue Facetten an ihr kennen, jedoch bin ich immer noch nicht ganz warm mit ihr geworden. Auch die anderen Charaktere wie Chaol oder Dorian hatten zwar in Kombination mit anderen einige schöne Interaktionen, jedoch blieben sie alleinstehend etwas farblos. Müsste ich eine Favoritin wählen wäre es wohl Nehemia. Letztere fand ich durchweg interessant, da sie so geheimnisvoll war.

Insgesamt war das Buch ein durchschnittlicher Auftakt. Es ließ sich flüssig lesen, jedoch ohne Szenen, die mir lange im Gedächtnis geblieben sind. Throne of Glass hat beim Lesen kaum etwas mit meinen Gefühlen angestellt, es blieb mir alles doch ziemlich fremd. Trotzdem ist es an sich kein schlechtes Buch, nur blieb es hinter meinen Erwartungen zurück. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und werde wahrscheinlich auch die weiteren Bände eher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Die Schattenseiten des Showbiz

One Last Act
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Nicoles New-Adult-Trilogie hatte mich doch etwas überrascht. Da ich selbst künstlerisch interessiert bin und mich viel mit Musik beschäftige, habe ich mich damals gleich auf "One Last Song" gestürzt. Doch ...

Nicoles New-Adult-Trilogie hatte mich doch etwas überrascht. Da ich selbst künstlerisch interessiert bin und mich viel mit Musik beschäftige, habe ich mich damals gleich auf "One Last Song" gestürzt. Doch bei diesem Band blieb es nicht, denn ich kam nie ganz weg von der NYMSA, weswegen ich auch unbedingt wissen wollte, wie es für die Clique rund um RiIey, Ally Ethan und Co. endete. Auch wenn "One Last Act" für mich der schwächste Band der Reihe war, so ist er doch empfehlenswert!

Das Cover: als am Anfang alle Cover veröffentlicht wurden, fand ich dieses am schwächsten. Jetzt jedoch - nachdem ich es in den Händen halten konnte - ist es doch tatsächlich mein Favorit geworden. Das Gold und das warme Violett harmonieren perfekt miteinander und das Stehen auf einer Bühne wurde sehr ansprechend durch die Scheinwerfer dargestellt. Mir gefällt es wirklich sehr gut!

Handlung: Ally zählte bisher immer zu den besten Studierenden an der NYMSA. Sie lebt für ihren Traum als Schauspielerin und würde alles dafür geben, später bei den großen Hollywood-Produktionen dabei zu sein oder bei bekannten Theaterstücken mitzuwirken. Doch als an der NYMSA plötzlich neue Regeln gelten, zerbricht Ally beinahe an dem Druck. Ethan hingegen weiß genau, wie sie sich gerade fühlt nach seinem Leben im Rampenlicht mit "Beyond Sanity". Er warnt sie vor dem großen Druck, der noch auf sie zukommen wird, doch wird Ally seinen Ratschlag befolgen?

Bei diesem Buch werden sehr ernste Themen behandelt und ich muss wirklich sagen, dass Nicole das Thema nicht verschönert hat und (für mich) sehr realistisch darstellte. Ethans immer noch währender Kampf gegen die Drogen, wird durch Tagebucheinträge den Lesenden nahergebracht und anhand dieser konnte man seine Entwicklung im Laufe des Buches erkennen. Auch bei Allys Umgang mit Stress habe ich schnell die Anzeichen sehen können und auch in diesem Fall wurde es sehr realistisch dargestellt. In meinen Augen ist "One Last Act" der deutlich inhaltsschwerste Band der Reihe und die Liebesgeschichte war für mich tatsächlich etwas im Hintergrund, jedoch war das für mich kein Problem. Doch bei den beiden habe ich etwas weniger mitgefiebert, als bei den vorherigen Pärchen, ich kann nur nicht genau festmachen, woran das lag.

Die Charaktere: auf Ally war ich gespannt. Vorher kannte man sie als gutgelaunte Freundin von Riley, doch wirklich viel von ihr kennengelernt hatte man nicht. Obwohl sie hier die Protagonistin war, blieb sie mir teilweise etwas blass. Ich hatte nach dem Buch irgendwie immer noch nicht das Gefühl, dass ich sie viel besser kennen würde. Ihre Gefühlswelt wurde zwar offengelegt, aber trotzdem blieb sie mir fremd. Ethan hingegen mochte ich sehr. Er war bereits in den Vorgängern der interessanteste Charakter und auch hier konnte er wieder überzeugen. Ebenso treffen wir auch auf Riley und den Rest der Clique, was mir gefallen hat.

Dieses Buch ist hat mir schöne Leserunden beschert, gleichzeitig hat mir etwas gefehlt. In den vorherigen Teilen wurde ich immer zum Träumen verleitet. Die NYMSA wurde so bildlich und einladend beschrieben, dass ich mich in die Atmosphäre der Bücher verliebt habe. Man hat gemerkt, dass Nicole prägende Erfahrungen damals in New York gesammelt hat und diese wirklich sehr gekonnt auf Papier bringen konnte. Hier hat mir dieser "Zauber" etwas gefehlt. Am Anfang hatte ich doch kleinere Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden, was mir bei OLS und OLD nicht passiert ist.

Auch wenn drei Sterne vielleicht auf den ersten Blick für manche enttäuschend wirkt, so spreche ich hier doch eine Leseempfehlung aus. Es ist ein gutes Buch, welches wirklich starke Szenen beinhaltet, jedoch konnte ich mich nicht so fallenlassen, wie in den anderen Bänden. Ich vergebe gute 3/5 Sternen und bin doch etwas traurig, dass diese Reihe nun zu Ende gegangen ist.
Am meisten im Kopf geblieben ist mir One Last Song, am stimmigsten fand ich One Last Dance und hier hat mir der Umgang mit schweren Themen am meisten überzeugt.

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