Cover-Bild Blütenschatten
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24,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 28.04.2021
  • ISBN: 9783257071139
Annalena McAfee

Blütenschatten

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Eve – eine Künstlerin mit einem Faible für Blumen und junge Männer – bereitet in London eine große Museumsretrospektive vor. Aber ihr Leben ist in Aufruhr: Ihre Ehe steht vor dem Aus, ihre Tochter ist eine Enttäuschung, ihre größte Rivalin setzt ihr zu, und ihre Affäre mit dem weitaus jüngeren Luka ist so berauschend wie gefährlich. Eve jedoch ist alles andere als ein zartes Pflänzchen. Die Geschichte einer kompromisslosen Künstlerin, die ihre Passion über alles stellt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Hintergründig konstruiert

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Die Künstlerin Eve ist im nächtlichen London von Westen nach Osten unterwegs. Wir begleiten sie bei ihrer Tour zu Fuß, mit der Tube, wieder zu Fuß… Dabei verfolgen wir ihre Gedanken über ihr Leben – rund ...

Die Künstlerin Eve ist im nächtlichen London von Westen nach Osten unterwegs. Wir begleiten sie bei ihrer Tour zu Fuß, mit der Tube, wieder zu Fuß… Dabei verfolgen wir ihre Gedanken über ihr Leben – rund um ihre vor dem Aus stehende Ehe, das verkorkste Verhältnis zu ihrer Tochter, die obsessive Affäre mit einem halb so alten Mann.


Meine Meinung:
Das Buch von Annalena McAfee ist unglaublich hintergründig konstruiert und hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Ich fand die nächtliche Tour durch London wahnsinnig nachvollziehbar beschrieben und konnte mir die Szenerie sehr gut vorstellen, auch weil ich schon oft in London unterwegs war.
Sehr intelligent wird die Fahrt / der Spaziergang mit Eves Gedanken verknüpft, so dass ich nie Schwierigkeiten hatte mich (zeitlich) zu orientieren. Es ist eine sehr berührende, gruselige und perfide Geschichte, die Eve erlebt, und hinter die man als Leser*in auch erst nach und nach kommt. Es blitzen immer mal wieder komische Verdachtsmomente auf, die einem ein seltsames Gefühl bescheren, aber die wirkliche Auflösung kommt erst am Ende.
Dabei ist der Schreibstil stets regelrecht süchtig machend und man möchte bei dem Roman einfach nur am Ball bleiben.


Fazit:
Das Buch hat mich ziemlich überrascht und ich fand es sehr lohnenswert es zu lesen. Mit dieser Art von Geschichte hätte ich nicht unbedingt gerechnet.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein fordernder und besonderer Roman

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Die Künstlerin Eve macht einen nächtlichen Spaziergang durch London und rekapituliert dabei ihr Leben. Man erhält immer wieder einzelne Einblicke in ihre Vergangenheit, insbesondere die letzten Monate, ...

Die Künstlerin Eve macht einen nächtlichen Spaziergang durch London und rekapituliert dabei ihr Leben. Man erhält immer wieder einzelne Einblicke in ihre Vergangenheit, insbesondere die letzten Monate, in denen sie an dem für sich wichtigsten Kunstwerk gearbeitet hat werden ausführlich dargestellt.
Schon das Cover hat mich sehr begeistert, die Schlichtheit des typischen Diogenes-Covers und dann dieses besondere Bild, das viele Möglichkeiten zur Interpretation offen lässt.
Es gibt so viel zu diesem Roman zu sagen, dass ich wahrscheinlich nicht alles aufgreifen kann. Er hat mich gefordert, anfangs durch seine Sprache, an die ich mich erst gewöhnen musste, die Zeitsprünge und vor allem durch die erschaffene Atmosphäre. Gerade das macht den Roman aber so besonders, er fordert den Leser und eröffnet ihm das Innenleben einer sehr besonderen und spannenden Protagonistin.
Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten mit der Sprache überwunden habe, hat das Buch einen richtigen Sog auf mich ausgeübt. Ich wollte wissen wie es Eve ergeht und wie es zu der Situation, in der sie sich gerade (während ihrem nächtlichen Spaziergang) befindet, kommt. Vieles bleibt bis zum Ende im Dunklen und es gibt einige überraschende Wendungen.
Eve ist eine Künstlerin durch und durch und eine schwierige Person, das gibt der Geschichte etwas besonderes, man versucht ihren Charakter zu ergründen und sie zu verstehen.
Das Gewisse etwas liegt außerdem in der Darstellung der Kunst von Eve, ich kenne mich in der Kunst nicht aus, aber konnte durch die Beschreibungen den Prozess des Kunstwerkes genau vor mir sehen. Auch der Aspekt des Spaziergangs durch London, der den Wandel von Eves Leben darstellt, hat mir gut gefallen.
Ein sehr empfehlenswerter Roman, bei dem es sich lohnt den etwas schwierigen einstieg zu überwinden.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Im Bann der Künstlerin

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Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum ...


Cynthia_Mähnertvor 2 Minuten
„Blütenschatten“ von Annalena McAfee ist ein eigensinniges Werk, das schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt und einen tiefer in die Abgründe der Kunstszene Londons hineinzieht.

Zum Inhalt: eines Nachts läuft die Künstlerin Eve durch London und reflektiert über ihr Leben. Sie beginnt in ihrer ehemaligen Wohngegend, wo ihr Exmann jetzt mit einer neuen Frau zusammen ist. Von außen sieht Eve durch die Fenster und auf ihr Leben, auf die Ereignisse, die sie zu diesem Tag gebracht haben. Im Verlaufe der Nacht und des Spaziergangs erfährt man viel über Eve als Person, ihre Vergangenheit, die Menschen in ihrem Leben und ihre Kunst. Das ganze Buch ist wie ein einziges Crescendo, dass sich zum Ende hin entlädt.

Zu Anfang hatte ich einige Schwierigkeiten in die Erzählung hineinzufinden und den Zusammenhängen zu folgen. Aber nChdem man sich daran gewöhnt hat, wird dem Leser ein klares Bild der vorangegangen Ereignisse gezeichnet. Eve war mal als Protagonistin sehr unsympathisch- zu ich-bezogen, zu naiv, zu schwach. Aber sie war trotz allem eine überzeugende Protagonistin mit einer faszinierenden Geschichte. Als Leser fühlt man sich schnell als Voyeur in Eves Leben.

Besonders gut hat mir die detaillierte Beschreibung von Eves Arbeit gefallen und mit welches Hingabe sie über Pflanzen spricht. Ich konnte aus dem Buch durchaus die eine oder andere Information ziehen.

Eve zeichnet mit ihrer kühlen Art ein interessantes Bild der Menschen um sich herum, gefüllt von Neid, Zynismus und Einsamkeit. Ich habe immer wieder zwischen Mitleid und Abscheu für Eve geschwankt.

Das Ende der Geschichte- wenn auch etwas vorhersehbar- hat dem Buch einen paukenschlagartigen Abschluss gegeben, auch wenn ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, mich etwas gelehrt und mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Eve Laing

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… ist eine Künstlerin. Sowohl auf der Leinwand wie auch (Über)Lebenskünstlerin. Der Leser spaziert mit ihr durch das nächtliche London und lässt sich von der Autorin Annalena McAfee die Geschichte der, ...

… ist eine Künstlerin. Sowohl auf der Leinwand wie auch (Über)Lebenskünstlerin. Der Leser spaziert mit ihr durch das nächtliche London und lässt sich von der Autorin Annalena McAfee die Geschichte der, nun mittlerweile betagten, Frau erzählen. Dabei wechseln sich kurze Gegenwartsberichte mit Rückblenden aus der Vergangenheit ab. Die Art und Weise wie die Hauptprotagonistin ihre Welt wahrnimmt und mit deren Bewohner abrechnet, lassen den Leser bereits am Anfang erahnen, dass das Ende kein Gutes werden kann.

Zunächst scheint Eve Laing niemand Aussergewöhnliches zu sein. In ihren Jugendjahren punky und rebellisch, entdeckt die junge Frau die Sexualität und die Kunst für sich. Ein anschließendes Studium des Letztgenannten scheint da logisch zu sein, doch dann begegnet sie dem viel älteren Künstler Florian Kiš und wird zu seiner Muse. Ab dann scheint das abwärtige Rad der menschlichen Beziehungen der jungen Frau loszurollen... . Dennoch hat sie sich durch die Umstände ihres Lebens nie entmutigen lassen und frönt ihrer Art von Kunst, indem sie die Symbolik und Wirkung der Flora für sich nutzt. Die Kritiken sich durchwachsen, aber Eve hat ihr Lebenswerk noch vor sich und arbeitet gewissenhaft daran. Bis sie eines Abends dem jungen Luka begegnet, der ihr noch mehr Ansporn für ihre Arbeit und auch Liebe zu geben scheint. In Gefühle und Arbeit wattiert bemerkt Eve eine lange Zeit nicht, wie sich die Umstände nach und nach ändern und setzt alles aufs Spiel. Wird sie ihr Lebenswerk beenden können?
Mit „Blütenschatten“ hat Annalena McAfee ein kluges und spannendes Zeugnis über die Kunst und das Leben darin geschaffen. Diese Geschichte verlangt vom Leser durchaus Interesse und Wissen über Kunst und Biologie, jedoch ohne anstrengend zu sein. Das Ende setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

McAfee weiß den Lesenden zu überraschen und gut zu unterhalten.

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McAfee weiß den Lesenden zu überraschen und gut zu unterhalten.

Die Londoner Kunstszene wird aus der Sicht einer Künstlerin, die stets und ständig auf ihr frühes Werk und ihre Affäre mit einem wesentlich ...

McAfee weiß den Lesenden zu überraschen und gut zu unterhalten.

Die Londoner Kunstszene wird aus der Sicht einer Künstlerin, die stets und ständig auf ihr frühes Werk und ihre Affäre mit einem wesentlich älteren Mann reduziert wird, erzählt. Sie wandelt durch London und beobachtet die Menschen. Sie kommentiert das Gesehene und besucht Orte, die sie beeinflusst haben. Dabei erfährt man immer mehr aus ihrem Leben.

Eve ist Künstlerin mit einem ausgesprochenen Faible für Blumen. Sie hat es geschafft, dass man sie schätzt und ausstellt und verkauft. Doch immer wieder ziehen andere an ihr vorbei, obwohl sie (aus ihrer Sicht) weniger leisten. Wanda ist dabei ihr ganz persönliches Hassobjekt. Aber auch an ihrer Familie hat sie einiges auszusetzen. Sie ist bissig, ironisch und hart im Urteil. Einzig ein junger Mann, nur halb so alt wie sie, kann sie besänftigen und einnehmen. Doch ist die Liebe echt?

Annalena McAfee hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich schnell mitgenommen hat. Der Charakter, der Eve war für mich nicht ganz greifabr und doch gab es Momente, wo ich ihren Schmerz, ihre Wut verstehen konnte. Was mir gut gefallen hat, waren die zwei Seiten der Eve. Es gab nicht nur weiß oder schwarz, sondern grau in vielen Facetten. Niemand ist nur gut oder nur schlecht. Der Humor war stellenweise schwarz, aber oft passend und dadurch auch unterhaltsam. Ich mochte die Geschichte und auch das Ende fand ich sehr gelungen.