Schöne Lesestunden in den schottischen Highlands
Weihnachten in den schottischen HighlandsEigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, ...
Eigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, trifft sie auf Leo Moore. Der Leo, der wenig später auch auf Ghaoil Castle auftaucht, um die Burg zu kaufen..
Willow Mclean arbeitet als Journalistin für ein Magazin in London, wobei es sie immer wieder zu ihrer Familie in die schottischen Highlands zieht. Zu Beginn war mir Willow eigentlich noch recht sympathisch, denn sie wirkt zwar etwas zurückhaltend, aber auch sehr freundlich und hilfsbereit. Nach und nach ist sie immer mehr aufgetaut und war sich um keinen Spruch verlegen. Allerdings empfand ich ihre Art auf Dauer als etwas anstrengend und ich konnte sie nicht so ganz einordnen. Denn sie zieht häufig voreilige Schlüsse und handelt teilweise etwas unüberlegt anstatt ihre Gegenüber auf eine Sache anzusprechen.
Leo Moore, ein erfolgreicher Schauspieler aus den USA, war mir von Beginn an sympathisch. Er ist freundlich, zuvorkommend und humorvoll, wobei er manchmal etwas rastlos und einsam wirkt. Vor allem weiß er aber, was er will und kämpft dafür. So hat er sich in den Kopf gesetzt, Ghaoil Castle zu kaufen und sich einen Traum zu erfüllen. Schon bald merkt man allerdings, dass so viel mehr hinter diesem Kauf steckt.
Die Beziehung zwischen Willow und Leo hat sich meiner Meinung in einem angenehmen Tempo entwickelt und ich habe vor allem die Schlagabtausche sehr genossen. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Gefühle teilweise nicht so ganz bei mir angekommen sind.
Wie bei zwei gegensätzlich gepolten Magneten wurden meine Lippen von ihren angezogen. Mein Blick haftete schwer und voller Vorfreude auf ihren Mund, während mein Kopf sich wie ferngesteuert auf Willow zubewegte. (Seite 162)
Neben Willow und Leo spielt die gesamte Familie Mclean eine große Rolle. Vor allem Willows Mum und Granny sind beide total herzlich und letztere hat die Stimmung immer wieder aufgelockert. Willows Dad wirkte dagegen eher distanziert und zurückhaltend. Der heimliche Star auf Ghaoil Castle war allerdings Vincent - was es mit ihm auf sich hat, müsst ihr allerdings selbst lesen. Aber auch Hazel, eine Freundin der Familie, mochte ich total gerne, denn sie hatte immer die passende Lebensweisheit auf Lager.
Weihnachten in den schottischen Highlands ist bereits der dritte Weihnachtsroman, den ich von Mila Summers lesen durfte und irgendwie ist es schon zu einer kleinen Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden. Demnach ist mir der Einstieg in die Geschichte auch wieder sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker leicht und lässt sich daher sehr angenehm lesen. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Willow und Leo erzählt, was mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat. Denn so bekommt man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Vor allem Leos Gefühlslage wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und ich konnte so sehr mitfühlen. Meiner Meinung nach hat Mila Summers dadurch gezeigt, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt: eine schöne Zeit mit all seinen Liebsten zu verbringen. So gab es nicht nur ab und zu tiefgründige Gedankengänge, sondern auch wirklich schöne und teilweise auch etwas kitschige Momente. Dazu hat meiner Meinung nach das Setting auf Ghaiol Castle, mitten in den verschneiten schottischen Highlands, richtig gut gepasst.
"Ghaoil Castle ist wahrlich etwas Besonderes. Und das nicht nur wegen seiner schier unüberwindbaren Mauern und seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit. Die Menschen, die hier wohnen, machen das Haus erst zu dem, was es ist: einem warmherzigen Ort, der jedem das Gefühl gibt, ein Teil davon zu sein." (Seite 188)
Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Ich finde es einfach so so süß gestaltet und vor allem finde ich es toll, dass die einzelnen Elemente, wie beispielsweise der kleine rote Flitzer von Willow, eine Verbindung zur Geschichte herstellen.
Weihnachten in den schottischen Highlands hat mir einige schöne Lesestunden bereitet, obwohl ich mit der Protagonistin Willow nicht ganz warm geworden bin. Dennoch mochte ich vor allem das winterliche Setting in den schottischen Highlands und den Rest der Familie total gerne.