*Unfassbar emotional - das ist für mich Emma Scott*
Inhalt:
Kacey steht mit ihrer Band Rapid Confession kurz vor dem großen Durchbruch und verbringt als Partyrockröhre ihre Abende nach den Konzerten mit krassen Alkoholexzessen. Als sie nach einem solchen ...
Inhalt:
Kacey steht mit ihrer Band Rapid Confession kurz vor dem großen Durchbruch und verbringt als Partyrockröhre ihre Abende nach den Konzerten mit krassen Alkoholexzessen. Als sie nach einem solchen Abend in Jonahs Wohnung aufwacht, dem Fahrer ihrer Band-Limousine, bietet sich ihr ein Ausweg aus dem Rockstar-Leben, die Chance, auf Pause zu drücken. Zumal sie zu Jonah relativ schnell eine tiefe Verbundenheit spürt. Allerdings hat er ein Geheimnis, das schwerer wiegt als alles andere.
Meinung:
„All In – Tausend Augenblicke“ stand etwas mehr als ein Jahr ungelesen in meinem Regal – weil ich Angst hatte, dass es mich enttäuschen könnte. Denn obwohl ich schon viele sehr positive Meinungen zu der Dilogie gehört hatte, kannte ich auch einige negative. Dennoch habe ich den ersten Band diesen Monat endlich zur Hand genommen… und ich wurde von der ersten Seite an mitgerissen.
Der wundervolle, poetische Schreibstil von Emma Scott war mir bereits bekannt und genau den gab es auch hier wieder. Doch vor allem die beiden Protas fand ich großartig. Kacey und Jonah könnten kaum unterschiedlicher sein, sind die absoluten Gegenteile zueinander und doch passen sie hervorragend zusammen. Sie ergänzen sich in so vielen Punkten, dass sie wie zwei Zahnräder ineinandergreifen. Und weil genau das direkt spürbar war, habe ich ihnen die recht schnell aufkeimenden Gefühle füreinander auch vorbehaltlos glauben können.
Das Verfolgen ihrer gemeinsamen Reise war unglaublich intensiv und glaubhaft, daher gab es keinen Moment, in dem ich ihnen ihre Geschichte nicht abgekauft hätte. Nur selten habe ich Bücher gelesen, die mir so realistisch erschienen wie dieses, was die Liebesgeschichte der beiden betrifft. Denn die Liebe der beiden war auf ihre ganz eigene Art und Weise perfekt, ebenso wie herzzerreißend. Und obwohl ich keines ihrer individuellen Schicksale, geschweige denn das gemeinsame, teile, habe ich enorm mitfühlen können – den Schmerz und die Freude gleichermaßen. Und so haben Kacey und Jonah mir mehr als einmal Tränen in den Augen stehen lassen.
Doch nicht nur die Protas habe ich ins Herz geschlossen, auch die Nebenfiguren fand ich fantastisch ausgearbeitet. Ob Jonahs Bruder Theo, die Eltern der beiden, Jonahs Freunde… sogar Kaceys Eltern fand ich enorm authentisch. Schön zu sehen war, dass auch die Nebencharaktere ihren Raum bekommen haben, in dem sie agiert haben, ohne dabei zu weit in den Fokus zu rücken.
Auch die Reaktionen der Nebenfiguren auf Kaceys und Jonahs Entscheidungen und Gefühle erschien mir so wundervoll. Als es jedoch an Jonahs Geheimnis ging, hat die Geschichte eine gewisse Schwere bekommen, die unglaublich gut gepasst hat. Und obwohl diese Wendung mir emotional einiges abverlangt hat, war es toll zu lesen, denn Emma Scott hat hier wieder mit einer Tiefe und Metaphorik gearbeitet, die ihresgleichen sucht. Und selbst wenn es keinen zweiten Band gäbe, hätte ich das Ende ausnahmsweise richtig gut gefunden. Denn für die Geschichte der beiden war dieser Abschluss von Band 1 genau richtig.
Das Buch zählt eindeutig zu meinen Favoriten der Autorin und daher kann ich mich guten Gewissens den vielen positiven Stimmen zu dieser Dilogie anschließen.
Lieblingszitat:
Ich sah vielleicht nach Rock’n’Roll aus, aber ich fühlte mich wie zerbrochenes Glas, das überall verstreut war. Ich wusste nicht mehr, wer oder was ich war, aber ich glitzerte hübsch im Rampenlicht.