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Veröffentlicht am 29.05.2021

Humorvolles Buch über Freundschaft

Echte Freunde
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Auf liebevolle Weise illustriert die Autorin, wie Tiere und Tierkinder trotz ihrer Unterschiede miteinander auskommen, auf welche Probleme sie dabei manchmal stoßen und welche Lösungen sie versuchen zu ...

Auf liebevolle Weise illustriert die Autorin, wie Tiere und Tierkinder trotz ihrer Unterschiede miteinander auskommen, auf welche Probleme sie dabei manchmal stoßen und welche Lösungen sie versuchen zu finden. Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Elternsein und Liebe werden in Situationen von ein bis vier Bildern dargestellt. Als Running Gag gibt es über das Buch verteilt verschiedene Tiere mit Partyhütchen, welche eine Überraschungsparty planen und versuchen, sich erfolgreich vor dem Geburtstagskind zu verstecken, was mal mehr, mal weniger gut gelingt. Wunderschön zum Verschenken und immer mal wieder drin lesen.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Spannende Reise in die Zukunft

Behemoth
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Valles Marineris, Mars, 2148 A.D.: Das Ehepaar Venta und Oren Chitru entdeckt ein Artefakt nichtmenschlichen Ursprungs. Rund 150 Jahre später stoßen drei Weltschiffe, basierend auf den Erfindungen des ...

Valles Marineris, Mars, 2148 A.D.: Das Ehepaar Venta und Oren Chitru entdeckt ein Artefakt nichtmenschlichen Ursprungs. Rund 150 Jahre später stoßen drei Weltschiffe, basierend auf den Erfindungen des erfolgreichen Unternehmers Oren Chitru, auf der Reise zu ihrem neuen Heimatplaneten auf ein Artefakt im Dunkel des Weltalls. Ein Fund, der erneut das Schicksal der Menschheit verändern wird.

„Niemand hier draußen überlebt allein.“ (Zitat S. 544)

Neben der Konfrontation mit Technologien nichtmenschlichen Ursprungs beschäftigt sich der Roman zunächst mit einem anderen, wichtigen Thema: Wie entwickelt sich die menschliche Gesellschaft, wenn sie über hundert Jahre in einem Generationenschiff eingepfercht unterwegs ist? Hier bieten die drei aus unserem Sonnensystem gestarteten Raumschiffe entsprechende Möglichkeiten, von denen zunächst zwei Schiffe besonders in ihrer gegensätzlichen Entwicklung thematisiert werden. Erst mit der Entdeckung des mysteriösen Objekts im All, welches natürlich in voller Erwartung des Lesers untersucht werden soll, lernt man eine weitere Gesellschaftvariante kennen, für welche sich das dritte Schiff entschieden hat.

„Ich denke, dass das Untier erwacht.“ (Zitat S. 327)

Bringt das Betrachten der Raumschiffbewohner mitsamt ihrer Strukturen und Problemen bereits jede Menge Unterhaltung mit sich, nimmt die Spannung mit Betreten des Artefakts im Weltraum erweiterte Ausmaße an, wirft neue Variablen ins Spiel und schlägt den beim Lesen erwarteten Bogen zur Vergangenheit.
Die Handlungen und Entwicklungen im Roman wirken gut durchdacht und bauen geschickt aufeinander auf. Mir gefielen die unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen samt ihrer Vor- und Nachteile ebenso sehr wie die technischen Spielereien, welche es beim Lesen zu entdecken gilt. Auch die Charaktere sind vielfältig gestaltet, insbesondere mit den Hauptcharakteren wurde ich schnell vertraut. Neben der ein oder anderen Wendung im Roman lassen sich zudem versteckte Bezüge zur Popkultur entdecken.
Behemoth ist ein solides Science Fiction Abenteuer, welches Unterhaltung auf mehreren Ebenen bietet: Sowohl die gesellschaftliche Entwicklung an sich mit ihren jeweiligen Problemen als auch der Kontakt mit fremden Technologien bietet einiges an Spannung und Überraschung. Vielschichtige Charaktere, ausgeklügelte Technologien und eine straffe Handlung ohne unnötige Längen konnten mich ebenfalls überzeugen.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Der Schöne wird zum Biest

Emanio – Der Schöne und das Biest
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In dieser Märchenadaption wird Emanio, Erstgeborener des Herzogs und somit zukünftiger Regent, wegen seines verwerflichen Verhaltens in einen Panther verflucht. Retten kann ihn nur die einzig wahre Liebe, ...

In dieser Märchenadaption wird Emanio, Erstgeborener des Herzogs und somit zukünftiger Regent, wegen seines verwerflichen Verhaltens in einen Panther verflucht. Retten kann ihn nur die einzig wahre Liebe, aber leider gibt es hier eine zeitliche Frist - Eile ist also geboten. So ganz verstehen kann Emanio sein Schicksal nicht, da er in seinen Augen niemandem etwas angetan hat. Klar, welcher Bösewicht wäre da einsichtig? Allerdings stellt sich hier selbst dem Leser die Frage, ob nicht vielleicht eine Verwechslung vorliegen könnte.
In einer weiteren Hauptrolle lernt man den jungen Wildhüter Lerio kennen, der als Gestaltwandler bereits viel Boshaftigkeit in Menschengestalt ertragen musste. Als Luchs könnte er den verwandelten Emanio verstehen und somit eine Kommunikation mit dessen Familie und Bediensteten ermöglichen. Will er aber nicht. Denn er hat mit dem Regentensohn noch eine Rechnung offen.
Mit Emanio ist Nicole Gozdek eine wunderschöne Adaption des Märchens „Die Schöne und das Biest“ gelungen. Vertrauen, Verrat, Missgunst und Neid geben sich hier die Hand bzw. die Pfote. Neben dem allmählichen Versuch von Emanio und Lerio, einander zu verstehen und zu vertrauen, bleibt es vor allem lange Zeit spannend, wer Emanio warum etwas Böses will. Eine eigens für diese Erzählung ausgeklügelte Magie-Hierarchie zwischen Zauberern, Hexenkünsten und Wandlern gibt hier kleine Hinweise, der Schwerpunkt liegt jedoch bei den beiden Männern sowie ihrer jeweiligen Familie. Zudem gibt es genügend Personen, die sich verdächtig (un)auffällig verhalten und es somit nicht einfach machen, den Verrat zu durchschauen.
Ein gelungenes Wohlfühlbuch mit Märchencharakter, welches problemlos als AllAge-Fantasy durchgeht und zum Miträtseln einlädt, wer der wahre Bösewicht dieser Geschichte ist.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Alte Sage neu interpretiert

Sanguis Corvi – Das Blut des Raben
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Soldat Krayan Batur kehrt 1555 in einem kleinen Ort in der Nähe der Schwarzwasser ein, um den Müller der nahegelegenen Schwarzen Mühle zu vernichten. In seinem Gepäck hat er ein magisches Lehrbuch, welches ...

Soldat Krayan Batur kehrt 1555 in einem kleinen Ort in der Nähe der Schwarzwasser ein, um den Müller der nahegelegenen Schwarzen Mühle zu vernichten. In seinem Gepäck hat er ein magisches Lehrbuch, welches ihn zu einem mächtigen Magier werden ließ. Dem dämonischen Müller hatte er vor zwölf Jahren selbst gedient, bis ihm die Flucht aus den Fängen dieser Teufelsmühle gelang. Damals kannte man ihn unter dem Namen Krabat.
Vielen ist die Erzählung „Krabat“ von Otfried Preußler ein Begriff. Tatsächlich basiert sein Roman auf der sorbischen Sagengestalt Krabat, der nachgesagt wird, seine magischen Kräfte in der Oberlausitz gewirkt zu haben. „Sanguis Corvi“ ist demnach keine Neuinterpretation von Preußlers Roman, sondern von der Sage selbst und entsprechend im früheren Verlauf, als der junge Krabat noch in den Diensten des Müllers stand, ein wenig anders ausgearbeitet.
Aufgeteilt ist die Erzählung in zwei Handlungsstränge, welche zeitlich zwölf Jahre auseinander liegen und im Wechsel geschrieben sind. So erlebt man einerseits, wie der junge Krabat 1543 in die Fänge des Müllers der schwarzen Mühle gerät, aus denen er versucht, sich wieder zu befreien. Ebenso erlebt man Krabat als erwachsenen Soldat und mächtigen Magier, zurückgekehrt, um den Müller und die dämonische Mühle endgültig zu vernichten. Beide Handlungsstränge sind spannend und ergänzen sich jeweils recht gut. Die latente Bedrohung der Schwarzen Mühle für die Bewohner in der Umgebung ist stets spürbar, über dem gesamten Roman liegt eine dunkle Atmosphäre, welche durch das Wirken der Blutmagie noch verstärkt wird.
Sanguis Corvi ist eine faszinierende Neuinterpretation einer alten Sage und düster-magisches Leseerlebnis zugleich. Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Böse Männer

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Im nun bereits siebten Band der Reihe um Rechtsmediziner Leon Ritter wird ein toter Junge am Strand von Le Lavandou gefunden, dem malerischen Ort an der französischen Côte d’Azur. Eingewickelt in Plastiktüten ...

Im nun bereits siebten Band der Reihe um Rechtsmediziner Leon Ritter wird ein toter Junge am Strand von Le Lavandou gefunden, dem malerischen Ort an der französischen Côte d’Azur. Eingewickelt in Plastiktüten und in einem Kleid lässt dies auf eine grausame Art des Missbrauchs schließen - Leon Ritter vermutet gar einen Serientäter. Während die Polizei noch versucht, den Mord an dem Kind aufzuklären, wird ein Anwohner der Gegend tot aufgefunden - der erste von mehreren.

„Die schlimmsten Verbrecher sehen erschreckend normal aus.“ (Zitat S. 139)

Wieder äusserst spannend und bewegend geschrieben behandelt dieser Roman ein Thema, welches einen nicht kalt lässt. Während man als Leser im Prolog bereits von früheren Vergehen an Jungen erfährt und somit gewisse Rückschlüsse ziehen kann, inwiefern die Morde in Verbindung zueinander stehen könnten, tappt die Polizei zunächst im Dunkeln. Entscheidende Hinweise liefern die Ergebnisse aus der Rechtsmedizin ebenso wie Leons Spürsinn, die richtigen Schlüsse zu ziehen und an entsprechender Stelle zu suchen. Natürlich gemeinsam mit der Polizei, so mehr oder weniger.
Die Mischung im Roman ist auch diesmal wieder gelungen: Ein Krimi vor einer Kulisse, die von Urlaub träumen lässt, eine Prise Lokalkolorit, rechtsmedizinische Untersuchungen ohne allzu blutige Details und ein wenig Nebenhandlung, für welche man keine Vorkenntnisse früherer Bände benötigt. Der Roman bleibt durchgehend spannend und abwechslungsreich und obwohl ich durch den Prolog den Ermittlern um eine Nasenlänge voraus war, wusste ich dennoch beim Lesen nicht genau, wer der oder die Täter im Buch sind.

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