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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Klassiker

Mr Bats Meisterstück
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Christine Nöstlinger bleibt eine DER großen deutschsprachigen Kinderbuchautor:innen! „Mr. Bats Meisterstück oder die total verjüngte Oma“ war einer dieser kongenialen Streiche aus ihrer Feder. Bereits ...

Christine Nöstlinger bleibt eine DER großen deutschsprachigen Kinderbuchautor:innen! „Mr. Bats Meisterstück oder die total verjüngte Oma“ war einer dieser kongenialen Streiche aus ihrer Feder. Bereits 1971 das erste Mal erschienen hat es seitdem viele Kinderherzen erobert und uns Erwachsene bereichert. Es hat sich daher eingereiht in die Lieblingsbücher aus 75 Jahren im Oetinger Verlag.
Mit dünnen 126 Seiten ist die Geschichte leicht verdaulich, aber dicht erzählt und dadurch rasend spannend und keine Seite zu viel. Hier kommt keine Langeweile auf, denn Christine Nöstinger packt hier die ganze breite der Fantasie aus: eine Oma die wieder 6 Jahre alt wird, Zaubertränke und Zeitreisen. Herrlich erfrischend auch die heutzutage leicht altbacken anmutende Sprache, das Wienerische der Autorin klingt durch und mache Wörter scheinen gar komplett aus der Welt gefallen zu sein, wie der Wetterflecken. Also noch ein Grund mehr es wiederzuentdecken.
Fazit: Witzig, unterhaltsam, spannend! So muss Kinderliteratur sein: Strotzen vor Quatsch und doch im Kern einen Halt und viel Liebe spenden!

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Für bibliophile Liebhaber des Buches

Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten
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Annie Austen hat mit „Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten“ eine Liebenserklärung an das Buch geschrieben und alles was damit zusammenhängt: Das Lesen, Bücherregale, Autor:innen, Buchtitel, ...

Annie Austen hat mit „Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten“ eine Liebenserklärung an das Buch geschrieben und alles was damit zusammenhängt: Das Lesen, Bücherregale, Autor:innen, Buchtitel, Zitate, Sprache, Buchreferenzen. Alles drin und eine Runde Sachen auf 186 Seiten. Schmal, aber sehr unterhaltsam. Es ist ein Buch das man immer mal wieder zur Hand nimmt und in der Tat schmöckern kann. Es gibt jedes Mal etwas zu entdecke: mal ein Zitat, mal ein Fakt, mal was zum Schmunzeln.
Die Verfasserin dieses netten Büchleins das im Original auch originell „Shelfrespect“ heißt, lebt in England und möchte anonym bleiben. Dem Inhalt merkt man an der ein und anderen Stelle schon an, dass die Verfasserin im englischen Sprachraum zu Hause ist, aber das störte mich beim Lesen selbst eher weniger.

Fazit: Wie ein Snack für Bücherwürmer zwischen zwei Romanen!

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Zeit der Metamorphose -man leidet mit Liebe zu seinen Kindern

Pubertät ist voll nice ... Nur blöd, dass wir jetzt die Eltern sind
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Die ewig frisch geblieben Silke Neumayer bringt uns nach den Strapazen mit den Männern in ihren vorherigen „erzählenden Sachbüchern“ nun die grausamste Phase der eigenen Kinder näher: die Pubertät! In ...

Die ewig frisch geblieben Silke Neumayer bringt uns nach den Strapazen mit den Männern in ihren vorherigen „erzählenden Sachbüchern“ nun die grausamste Phase der eigenen Kinder näher: die Pubertät! In „Pubertät voll nice – Nur blöd, dass wir jetzt Eltern sind“ geht es vorrangig um die Tochter der Autorin, Sophie. Diese hat das kritische Alter erreicht in dem die Autorin als Muttertier komplett doof und uncool einstuft wird und wir sind als Leser:innen hautnah dabei.
Natürlich musste ich auch sofort an die Megaseller-Reihe „Das Pupertier“ von Jan Weiler denken, denn auch er hat erfolgreich aus dem heimischen Nähkästchen geplaudert. Wer das gut fand, sollte auch bei Silke Neumayer mal vorbeischauen. Silke Neumayers Buch berichtet uns Grausamstes, aber so amüsant und charmant verpackt, dass man oft lauthals lachen muss oder einfach resigniert angesichts der hormonübersprudelnden Brut.
Kurze Kapitel und knackige Sprache machen es kurzweilig und nett zu lesen. Da ist man blitzschnell durch die 224 Seiten geflogen. Dieses Buch hat nicht den Anspruch zu beraten, sondern zu unterhalten. Weder findet man wie die Zeit der Kindspubertät als Elternteil überstanden werden kann noch wie die Kommunikation verbessert werden könnte, aber es lehrt einen etwas gelassener an die Sache heranzugehen.
Sicherlich am amüsantesten für Eltern, die diese Phase mit den eigenen Kindern schon hinter sich lassen konnten. Weniger amüsant für Eltern wie mich, die es noch vor sich haben (nein, war witzig!). Selbst Menschen ohne Kinder haben sicher hier auch amüsante Momente und freuen sich was ihnen erspart bleibt.
Fazit: Was bin ich froh, dass es (hoffentlich) noch ein paar Jahre dauert bis die Metamorphose einsetzt und wir zwei Badezimmer haben! Aber ich brauch mich dann nicht mehr wundern.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Manchmal kommt es anders als man denkt

Krötensex
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Krötensex – wenn man den Titel liest, geht gleich ein Kopfkino los und was für eines! Genau das hat wohl Franka Frei im Sinn gehabt bei dem Titel kombiniert mit dem abstrakten Bild auf dem Cover.
Wer ...

Krötensex – wenn man den Titel liest, geht gleich ein Kopfkino los und was für eines! Genau das hat wohl Franka Frei im Sinn gehabt bei dem Titel kombiniert mit dem abstrakten Bild auf dem Cover.
Wer kennt sie nicht, die Perioden-Expertin durch Zufall: Franka Frei, die nun einen Roman veröffentlicht hat. Sie bleibt ihren Themen treu und spielt eine kreative Coming-of-Age Geschichte durch die offener ist als Bekanntes und sehr im Hier und Jetzt verortet ist.
Frisch, aber unfrei. So könnte man auch die Protagonistin vorstellen: Frieda. Eine junge Frau, Single, studiert in Berlin „Business“ an einer teuren Privatuni. Sie ist im Bachelorstudium und steht kurz vor einem Auslandsstudium in Amerika. Tja, hätte sie mal das Kleingedruckte gelesen. Denn die Reise ist nicht weit, denn es geht nach Sachsen, dort gibt es ein kleines Kaff das eben auch Amerika heißt. Dumm gelaufen.
Es ist kein Satire-Roman oder ein witziges Feel-good-Buch. Dieser Roman über Frieda ist eine Reflektion der Generation Y, den sogenannten Millennials. Wir als Leser begleiten sie in ihrem Veränderungsprozess, ihrem anfänglichen Erwachsen werden.
Es geht viel um Ideale und Erwartungshaltungen an sich selbst und denen der eigenen Umwelt, sei es die Familie oder die Freunde. Frieda vergleicht sich viel und oft mit ihrer Zwillingsschwester Freia. Frieda sieht sie als die coolere, die Feministin, „grün“ und unabhängig. Frieda ist zerrissen zwischen den sich widersprechenden Idealen und Anforderungen an sie und arbeitet sich durch den Sumpf um sich selbst zu finden, sich selbst zu definieren. Dabei ist es vielleicht nicht schlecht statt in einer Metropole in den USA in einem kleingeistigen Dorf in der Provinz gelandet zu sein.
Das hört sich jetzt allerdings tiefgreifender an als es dann ist. Denn der Roman ist trotzdem oder gerade wegen dieser Auseinandersetzung gut zum Weglesen und macht viel Spaß! Aufgelockert durch einige Dialekte, die aus meiner Sicht gut getroffen sind und die mit voller Absicht sehr stereotypischen Darstellungen unterstützen.
Ein unterhaltsamer Roman mit viel Metaebene, der an Fahrt aufnimmt und zum Schluss ein wenig ins Rasen kommt, aber es sind ja schon knapp 450 Seiten, mehr hätte es auch nicht werden dürfen, daher auch ok, dass im letzten Drittel das Tempo anzieht.
Und warum heißt dieses Buch jetzt Krötensex? Eine Kindererinnerung der Protagonistin spielt hier eine Rolle. Lese, dann findest du es heraus!

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Endlich eine Oma die anders ist als andere Omas!

Die Spur zum 9. Tag
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Bene wohnt alleine mit seiner Mutter und die hat seit neustem einen Freund! Mit dem möchte sie verreisen, aber Bene fährt dann lieber in der Zeit zu seiner Oma, die er kaum kennt. Leider ist seine Oma ...

Bene wohnt alleine mit seiner Mutter und die hat seit neustem einen Freund! Mit dem möchte sie verreisen, aber Bene fährt dann lieber in der Zeit zu seiner Oma, die er kaum kennt. Leider ist seine Oma keine sehr nette und liebe Oma, eher eine alte anstrengende Frau, die den ganzen Tag was zu meckern hat. Aber zum Glück lernt Bene die beiden Nachbarskinder Mia und Ole kennen und mit diesen beiden Beginnt das Abenteuer um den Welpenhändler den sie zur Strecke bringen wollen und die detektivische Arbeit beginnt.
„Die Spur zum 9. Tag“ ist ein gutes Buch für geübte Leser ab Klasse 4. Sprachlich sehr schön ausgearbeitet. Was ungeübte Leser allerdings etwas irritieren könnte, sind die gedanklichen Ausrufe von Bene, wie „Mia, die Stimme der Vernunft“. Kursiv und aus dem Zusammenhang. Aber sonst leicht lesbar und die kleinen Leser kommen schnell in einen Lesefluss. Andrea Schomburg schreibt einfach gut!
Schön ist die Freundschaft der Kinder die sich durch ihren Fall schnell verfestigt. Witzig an der Geschichte ist die unsympathische Oma, mal eine ausgefallene Rollenverteilung. Vor allem ist das Ende so gänzlich anders als man vermuten würde. Sehr schön, dass hier eingefahrene Denkmuster verlassen werden. Gut gemacht!
Fazit: Man kann schon froh sein, dass man selbst eine liebe und nette Oma hat!

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