Ein Leben am Meer
Neuanfang in PorthmellowZum Buch
Knapp sieben Jahre ist es her, dass Marinas Mann Nate von seinem Ausflug mit dem Boot nicht zurückgekehrt ist. Verschollen in den Wellen. Als Andenken an ihn errichtet Marina in Porthmellow eine ...
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Knapp sieben Jahre ist es her, dass Marinas Mann Nate von seinem Ausflug mit dem Boot nicht zurückgekehrt ist. Verschollen in den Wellen. Als Andenken an ihn errichtet Marina in Porthmellow eine Wachstation, damit solch ein Unglück in Zukunft verhindert werden kann. Als sie den attraktiven Lachlan kennenlernt, stellt sie sich zum ersten mal seit Jahren die Frage, ob sie bereit ist, ihren Mann endgültig loszulassen und neu anzufangen.
Sie bekommt Besuch von ihrer Cousine Tiff, deren Leben gerade alles andere als rosig verläuft. Sie braucht eine Auszeit und das ruhige Porthmellow kommt ihr gerade recht. Doch dann trifft Tiff auf Marinas attraktiven, aber grimmigen Nachbar Dirk und das mit der Ruhe ist leichter gesagt als getan.
Sprache, Stil und Spanungsbogen
Zahlreiche Dialoge und schlichter Satzaufbau ermöglichen ein angenehmes Leseerlebnis. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Sichten der beiden Frauen geschildert, die sehr unterschiedliche Blickwinkel auf das Leben und auf Menschen besitzen. Die Geschichte beginnt als Idyllisches Dorfleben. Mit der Zeit beginnt die Fassade zu bröckeln. Versteckter Schmerz, Ängste und Vorurteile finden ihren Weg nach draußen und ermöglichen, die Charaktere besser kennen zu lernen und zu verstehen.
Ein Dorf am Meer
Von der ersten Seite an spürt man die Nähe zum Meer. Ein kleines Dorf. Jeder kennt jeden. Eine funktionierende Gemeinschaft und das Gefühl von Sommer. Ideal, um ein Gefühl von Freiheit zu verspüren. Bildhafte und gefühlsreiche Beschreibungen führen zu Kino im Kopf und einem einzigartigen Leseerlebnis.
Die Charaktere
Marina ist ein sehr bodenständiger und sensibler Mensch. Sie glaubt fest an das Gute im Menschen. Erst durch ihre Begegnung mit Lachlan beginnt sie, Nates Tod wirklich zu verarbeiten und ihn Stück für Stück loszulassen. Ein wahnsinnig liebevoller Charakter, den man einfach ins Herz schließen muss.
Tiff ist das absolute Gegenteil von Marina. Sarkastisch und skeptisch analysiert sie die Menschen um sich herum. Hinter ihrer schillernden Fassade versteckt sich ein weicher Kern, den sie nicht gern zur Schau stellt. Die Maske fallen zu lassen bedeutet auch, verletzlich zu sein.
Fazit
Normalerweise habe ich es nicht so mit Liebesromanen. Aber dieser hier hat mir echt gut gefallen. Die traumhafte Gegend, die detaillierten und bildhaften Beschreibungen und das pure Gefühl von Sommer machen es möglich, dieses scheußliche Virus einmal zu vergessen und abzutauchen in den Urlaub, der uns allen verwehrt wurde. Persönliche Probleme und Herausforderungen prägen die Charaktere. Sie alle entwickeln sich weiter, machen Schritte aufeinander zu. Das Leben wird greifbar nah in diesem Roman, der von Beginn an verzaubert.
Ein berührendes Buch über Trauer und Neuanfang. Von Mut und Herzlichkeit. Absolut empfehlenswert.