Was für ein tolles Buch!
Klappentext:
„«Die einzigen Tiere, denen ich auf gar keinen Fall begegnen wollte, waren Fische.» Eine Sardine, strahlend und zerbrechlich, befreite Bill François einst als Kind von seiner Angst vor den ...
Klappentext:
„«Die einzigen Tiere, denen ich auf gar keinen Fall begegnen wollte, waren Fische.» Eine Sardine, strahlend und zerbrechlich, befreite Bill François einst als Kind von seiner Angst vor den Fischen und dem offenen Meer. «Sie bat mich, sie zu begleiten, und hob an, mir ihre Geschichte zu erzählen.» Seither ist er nie wieder vollständig auf festen Boden zurückgekehrt. Seither lauscht er den Wundergeschichten der blauen Welt, die er uns in seinem betörenden Buch weitergibt.
Die Meeresbewohner sind keineswegs stumm. Ihre Sprache ist im Gegenteil so vielfältig wie unsere Sinne. Bill François lässt uns die unterseeischen Klänge hören,wo sich das Echo der Eisberge mit den Gesängen der Wale und dem Chor der Fische mischt. Er lehrt uns die Sprache der Farben und Düfte unter Wasser und erzählt vom Atlantischen Lachs, der noch in den Gewässern Grönlands den bretonischen Bach riecht, in dem er geboren wurde. Mit einer Gang von Streetfishern steigt er in den Bauch von Paris hinab, um dessen aquatische Bewohner zu treffen. Ein begnadeter Erzähler, lässt uns Bill François am gesellschaftlichen Leben der Meereswesen teilhaben, berichtet von der Kindheit der Fische, von der Fähigkeit der Buckelwale, ihr Wissen weiterzugeben, und vom Geschlechtswechsel bei den Meerjunkern. Während die Meereswelt durch den Menschen zahllosen Gefahren ausgesetzt ist, vermittelt er uns das Glück, das ein freundschaftlicher Austausch mit ihr uns finden lässt.“
Es gibt Bücher, die fesseln einen allein schon vom Titel her und dieses Buch hier, gehört zu dieser Sparte. Autor Bill François nimmt uns hier auf eine ganz persönliche Reise mit und man hat irgendwann das Gefühl, man liest ein Märchen, eine fikitive Geschichte, aber nein, hier geht es wirklich um die reale Welt unter Wasser und deren Bewohner. Wir erfahren hier so viel, das einem der Mund offen stehen bleibt vor lauter Begeisterung und Staunen. Es ist eigentlich nicht zu glauben, was Bill François uns hier näher bringen will. Seine Wortwahl strotz nur so vor Lyrik und Philosophie. Sein Ausdruck ist gewaltig sanft, ruhig und unter Wasser verdammt gut wahrnehmbar. Diese Hommage wirkt wie ein Liebesbrief, eine Erklärung und sogar wie eine Art Mahnung, denn wenn wir uns Menschen nicht bald eines besseren belehren, verschwindet die Eloquenz der Sardine und noch so viel mehr. Auch wenn wir Menschen alles und vieles so als selbstverständlich ansehen, ist es dies keineswegs, auch nicht das Leben unter Wasser.
Dieses Schauspiel hier war grandios gut geschrieben und ist etwas ganz besonderes: 5 von 5 Sterne, aber eigentlich wären hier noch mehr drin, wenn es sie gäbe...