Cover-Bild Aus der Mitte des Sees
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783257071467
Moritz Heger

Aus der Mitte des Sees

Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg infrage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2021

Ruhiher Klosterroman - Einsichten eines Mönches

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Es gibt Bücher, die überraschen durch Stille und Unaufgeregtheit - und je mehr man sich auf sie einlässt, desto mehr geben sie zurück. "Aus der Mitte des Sees" von Moritz Heger ist so ein Buch. Stille ...

Es gibt Bücher, die überraschen durch Stille und Unaufgeregtheit - und je mehr man sich auf sie einlässt, desto mehr geben sie zurück. "Aus der Mitte des Sees" von Moritz Heger ist so ein Buch. Stille ist gewissermaßen Bestandteil des Genius Loci, spielt die Handlung doch in einem Benediktinerkloster in der Eifel. Für Bruder Lukas, mit etwa 40 Jahren nicht mehr wirklich jung, aber auch noch nicht alt, ist der zum Kloster gehörende Vulkansee Ruhe- und Rückzugsort. Hier pflegte er mit seinem Mitbruder Andreas schwimmen zu gehen, mit dem er vor 16 Jahren in den Orden eintrat. Nicht nur das gemeinsame Noviziat verband - die beiden waren die jüngsten Mönche, Zeichen, dass das Kloster noch lebendig war, obwohl alle anderen Mönche schon deutlich älter waren.

Doch jetzt ist Lukas alleine - Andreas verliebte sich in eine Frau, verließ das Kloster, seit kurzem ist er Vater und zu Beginn des Romans zögert Lukas mit dem Schreiben seiner Antwort an die junge Familie, fast als wolle er Andreas für seinen Treuebruch bestrafen. In dem ruhig erzählten Roman folgen die Leser Lukas in seiner Alltagsroutine und zu seinen Auszeiten am Steg. Die täglichen Gebetszeiten, das "Ora et labora" prägen den Klosteralltag im 21. Jahrhunderten ebenso wie einst im Mittelalter. Manches hat sich allerdings geändert. Es gibt einen Freundeskreis zum Erhalt der Basilika und zahlende Gäste, die im Kloster für ein paar Tage Rückzug aus ihrem Alltag suchen. Lukas ist der Gastbruder und damit für die Besucher zuständig.

Ausgerechnet in den Tagen, an denen er mit sich ringt, was und wie er Andreas antworten will, wie er zu dem einstigen Mitbruder, ehemaligen oder immer-noch-Freund steht, tritt mit der Schauspielerin Sarah eine Frau in sein Leben. Keines von den Kloster-Groupies, die gerne mal einen Mönch verführen wollen. Und doch macht sie ihn neugierig, will er sich auf sie einlassen, mehr, als die Regeln erlauben. Ist für Lukas eine Liebe möglich, wie Andreas sie gefunden hat? Oder fühlt er sich an sein Gelübde gebunden, gerade in einer Zeit, da die Überalterung der Mönchsgemeinschaft die Zukunft in Frage stellt und er die Möglichkeit hätte, als Prior und rechte Hand eines neuen Abtes Verantwortung zu übernehmen?

Der Mönch in der Lebensmitte und Lebenskrise - sein langjähriger Mentor liegt nach einem Schlaganfall im Sterben, Sarah lässt ihn eine neue Lebendigkeit spüren und steht zugleich für Möglichkeiten, die ihm auch Angst machen - hadert nicht mit seinem Leben, aber es spürt eine Nachdenklichkeit, die auch die Sprache des Buches prägt. Wenn ein Buch introvertiert sein kann, dann ist "Aus der Mitte des Sees" dies. Damit hat, meine ich, der Autor eine sehr angemessene Sprache für seinen Klosterroman gefunden, denn Kontemplation gehört schließlich auch zu Leben in der Klausur.

Zugleich gibt Heger, der sich regelmäßig eine Auszeit im Kloster gönnt, Einblicke in eine Lebenswirklichkeit, die sich seit vielen Jahrhunderten nur wenig verändert hat. Das Schwimmen im See verbildlicht auch das Getragen-werden durch den Glauben der Mönche, die Schwärze des Wassers in der Nacht die Ängste und Zweifel. Dieses Buch ist wie eine Pause im hektischen Alltag und spricht gerade durch seine ruhige Art um so deutlicher.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

im Kloster

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Früher war es üblich, dass junge Männer ins Kloster gingen und der Kirche dienten.
Heute ist das eher ungewöhnlich und daher hat mich dieser Roman neugierig gemacht. Was bewegt einen Mann ins Kloster zu ...

Früher war es üblich, dass junge Männer ins Kloster gingen und der Kirche dienten.
Heute ist das eher ungewöhnlich und daher hat mich dieser Roman neugierig gemacht. Was bewegt einen Mann ins Kloster zu gehen?

Bruder Lukas ist bereits seit sechszehn Jahren dort und ist ist der jüngste unter den Mönchen. Bisher war er mit sich und seiner Arbeit zufrieden. Aber seit Andreas den Orden verlassen hat, um zu heiraten, stelllt er sich immer öfter die Frage nach dem Sinn seines Lebens.

Ein typisches "diogenes"-Buch, es ist ein besonderer Roman, der nachdenklich macht und eine kleine Auszeit vom Alltag ist.
Ich lese gerne historische Romane und bin erstaunt, dass das Klosterleben sich in einigen Sachen nicht wirklich verändert hat. Es ist eine ganz andere Welt, als draußen, im normalen Leben.

Ruhig und trotzdem spannend geschrieben, macht es wirklich Spaß Lukas zu folgen.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Ruhiger, nachdenklicher Roman

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Der Mönch Lukas ist der jüngste Mönch einer Benediktinerabtei, deren Gastflügel gut besucht ist. Bis vor kurzem beherbergte das Kloster einen weiteren jungen Mönch, Andreas, doch dieser hat die Abtei verlassen ...

Der Mönch Lukas ist der jüngste Mönch einer Benediktinerabtei, deren Gastflügel gut besucht ist. Bis vor kurzem beherbergte das Kloster einen weiteren jungen Mönch, Andreas, doch dieser hat die Abtei verlassen und eine Familie gegründet. Während Lukas der vergangenen Zeit und der bisherigen Freundschaft mit Andreas nachtrauert, lernt er Sarah kennen. Lukas ist bisher schon täglich geschwommen, das tut er auch weiterhin: Es öffnet Körper und Geist und hilft ihm, sich gedanklich mit seiner Zukunft zu beschäftigen. Denn Veränderungen stehen an…

Es ist keine einfache Entscheidung, die Lukas treffen soll. Die Entscheidung seines Freundes, das Kloster zu verlassen, hat ihn sehr erschüttert. Die Geschichte wird aus Lukas‘ Sicht erzählt, das erleichtert es dem Leser, sich in seine Lebenswelt zu versetzen. Religiöse Themen machen zwangsläufig einen großen Anteil an der Geschichte aus. Der Autor Moritz Heger schafft es, dies unaufdringlich und überzeugend zu gestalten. So entsteht eine nachdenkliche Geschichte, die in eine Lebenswelt entführt, die so ganz anders ist als die meinige.

Diesen eher ruhigen Roman empfehle ich gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Leise und tiefgründig

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Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (24. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3257071467
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leise und tiefgründig

Inhalt:
Bruder Lukas ist Ende dreißig und gehört ...

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Diogenes (24. Februar 2021)
ISBN-13: 978-3257071467
Preis: 22,00 €
auch als E-Book erhältlich

Leise und tiefgründig

Inhalt:
Bruder Lukas ist Ende dreißig und gehört seit sechzehn Jahren dem Benediktinerorden an. In seiner Abtei ist er bei Weitem der Jüngste, seit sein bester Freund das Kloster verlassen und geheiratet hat. Nun sinnt auch Lukas über sein Leben nach. Wie soll es weitergehen? Soll er seinem Glauben treu bleiben oder kann es für ihn eine Zukunft mit Sarah geben, die zu Gast im Kloster ist? Bei seinen täglichen Schwimmrunden im See versucht Lukas, zu einer Entscheidung zu gelangen.

Meine Meinung:
Ich habe einige Zeit gebraucht, um in den Genuss dieses stillen Büchleins zu kommen. Anfangs tat ich mir mit dem Schreibstil etwas schwer. Es ist praktisch ein Monolog von Bruder Lukas, der sich an ein Gegenüber richtet, das allerdings immer wieder wechselt. Mal spricht er zu seinem Freund Andreas, mal zu seinem älteren Mitbruder Alban, dann wieder zu Sarah, aber immer mit der Anrede „du“. Manchmal war mir bei den Wechseln nicht gleich klar, um wen es jetzt gerade geht. Mit der Zeit habe ich dann aber doch gut hineingefunden.

Wie nicht anders zu erwarten, spielen religiöse Themen eine gewichtige Rolle. Obwohl ich nicht gläubig bin, fand ich dies aber nicht schlimm, denn Moritz Heger schreibt sehr unaufdringlich darüber.

Lukas war mir sehr sympathisch und seine Überlegungen, seine Zweifel und Hoffnungen konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Fazit:
Dieser kontemplative Roman ist tiefgründig und auf seine Art fesselnd.

★★★★☆

Veröffentlicht am 12.04.2021

Aus dem Leben eines Mönchs

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Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten ...

Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten Jahren auch schon mal so ging.

Wir lernen in diesem Roman von Moritz Heger den jungen Mönch Lukas kennen und begleiten ihn 14 Tage in seinem Leben in einem Kloster. Durch den sogenannten Gastflügel, der Externe für einen gewissen Zeitraum beherbergt, kommen die Klosterbrüder mit anderen Menschen, selbstverständlich auch Frauen, in Berührung. Alles, was in dieser Geschichte erzählt wird, erfahren wir ausschließlich durch Lukas' Gedanken, es ist, als wären wir in seinem Kopf. Mich hat dies anfangs etwas verwirrt, weil es ein ungewohnter Stil war, und doch hat es eine gewisse Faszination ausgeübt. Es erinnerte mich an die eigenen Denkprozesse, bei denen man hin und her springt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lukas und mit ihm auch der Leser nähert sich so existenziellen allgemeinen philosophischen Fragen, aber wir erleben auch alltägliche Details aus seinem Leben im Kloster. Wie geht er mit Versuchungen um, wie verarbeitet er den Verlust eines Freundes und Mitbruders, der zum weltlichen Leben zurück gekehrt ist.

Aufgrund der Kürze des Buches werden leider für mich nicht alle auftauchenden Fragen zufriedenstellend beantwortet. Einiges wird nur gestreift, ich hätte über einige Charaktere und Lukas' Vorgeschichte gerne noch mehr erfahren. Deshalb nicht die volle Punktzahl. Aber alles in allem eine ruhige Geschichte, für die ich an diejenigen, die sich darauf einzulassen bereit sind, eine Leseempfehlung aussprechen möchte! Der ruhige Erzählstil und die wunderbaren philosophischen Denkanstöße waren einmal erwas ganz Anderes!

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