Riesige Bereicherung des queeren Buchmarktes
4.5 Sterne
Hat mir so viel besser gefallen als A New Chapter, wobei ich es für mich persönlich auch wichtig fand, den ersten Band zu lesen. So kannte ich die Charaktere schon und konnte den Epilog/Zeitsprung ...
4.5 Sterne
Hat mir so viel besser gefallen als A New Chapter, wobei ich es für mich persönlich auch wichtig fand, den ersten Band zu lesen. So kannte ich die Charaktere schon und konnte den Epilog/Zeitsprung am Ende dieses Buches richtig genießen, wo auch nochmal auf Lia und Drew kurz eingegangen wird.
Finde dieses Buch so so wichtig!! Riesen Leseempfehlung. Man merkt, dass der Autor sich mit dem Thema trans sein auskennt (es ist ja auch ein Own Voices Buch). Tracey stellt Fragen, über die ich auch mal nachgedacht habe, und nicht alle davon empfindet Vincent als angemessen. Aber diese Grenzen werden auch kommuniziert.
In dem Buch lernt man nicht nur viel über den inneren Struggle von trans Personen und die Hürden für die körperlichen Transition, sondern auch darüber, wie man sich als Ally/ Vertraute Person einer trans Person verhalten kann (dabei ist die Geschichte von Vincent natürlich nur ein Beispiel).
Es ist für mich eins der besten Bücher mit einem trans Protagonisten, die ich gelesen habe! Ich fand es spannend, Vincent auf seiner Reise zu begleiten, da er erst zu Beginn des Buches sich eingesteht, dass er ein Mann ist. Bis Kapitel 6 wird er als "sie" bezeichnet und in den Kapitelüberschriften steht sein Deadname. Und dann stellt er sich das erste Mal öffentlich als Vincent vor und in der nächsten Kapitelüberschrift steht auch dann Vincent. Das fand ich extrem "powerful".
Außerdem kommt das Thema Menstruation vor, was in YA sowieso sehr selten vor kommt und hier gibt es einen menstruierenden (trans) Mann.
Ich glaube, das dieses Buch besonders jüngeren Leserinnen (so ab 14) eine große Hilfe sein kann, das Thema transgender zu verstehen.
Ich persönlich fand es schwierig, die Kapitel aus Traceys Sicht zu lesen, in denen sie dem Tod einer Freundin hinterhertrauert. Ich habe vor fast 3 Jahren eine sehr gute Freundin verloren und kann über dieses Thema nur schwer lesen und musste mich da emotional etwas abkapseln. Aber das ist mein persönliches Problem...
Das Ende fand ich leider etwas abrupt, da viel Zeit übersprungen wird, in denen viele wichtige Dinge besonders in Vincents Leben und Transitionsprozess passiert sind. Da hätte ich mir tiefere Einblicke gewünscht.
Insgesamt ist A New Season aber eine große Leseempfehlung von mir. Es ist eine Bereichung des Buchmarktes und eine queere Own Voices Geschichte, die intime Einblicke in die Findung der eigenen Gender Identity und den Transitionsprozess von trans Personen gibt. Ich möchte euch die Geschichte wirklich sehr ans Herz legen <3.
(Anmerkung: Der Autor schreibt es im Buch selbst als "trans", weshalb ich für die Rezension diese Schreibweise übernommen habe.)