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Veröffentlicht am 18.11.2021

Ein Außergewöhnlicher Ermittler in einem durchschnittlichen Kriminalfall

Das Haus in der Half Moon Street
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»Das Haus in der Half Moon Street« ist der Debütroman von Alex Reeve und wurde in der britischen Presse hochgelobt. Es ist der Auftakt einer neuen historischen Krimireihe um Ermittler Leo Stanhope. Und ...

»Das Haus in der Half Moon Street« ist der Debütroman von Alex Reeve und wurde in der britischen Presse hochgelobt. Es ist der Auftakt einer neuen historischen Krimireihe um Ermittler Leo Stanhope. Und soviel kann man sagen: Leo Stanhope ist einer der außergewöhnlichsten Ermittler, die es in der Kriminalliteratur gibt ... jedenfalls ist mir noch niemand untergekommen, der so ungewöhnlich ist. Leider reicht ein außergewöhnlicher, ungewöhnlicher Ermittler nicht aus, wenn die Story nicht überzeugen kann und in diesem Fall muss ich sagen, dass ich nicht überzeugt wurde. Ganz nett, aber es gibt spannendere Fälle und auch wenn man hin und wieder zum Nachdenken angeregt wird ... Ein Hurenmord allein, kann über eine konstruiert wirkende Liebesgeschichte und einen schwachen kriminalfall nicht hinwegtäuschen. und auch was Leo Stanhope anbelangt ... Nun zu seiner Person äußere ich mich nicht, wobei schon viel verraten wird, wenn man sieht, wer das Hörbuch liest.
Viola Müller ist eine in München geborene Schauspielerin und Sprecherin, die schon mehreren Werbespots und Dokumentationen (u. a.) ihre Stimme verliehen hat. Souverän setzt sie den Roman von Alex Reeve um und verleiht ihm die passende Atmosphäre. Warum gerade eine Frau dieses Hörbuch liest mag auf den ersten Blick vielleicht verwundern und den Zuhörer anfangs auch verwirren, aber wenn man etwas nachdenkt wird es verständlich und wer das Buch hört (oder liest) wird den Grund ebenfalls erfahren.
Und schon habe ich das Geheimnis von Leo Stanhope verraten, aber anders geht es nicht. Warum sonst sollte eine Frau einen Krimi dieser Art lesen (es sei denn der Verlag hat niemand anderen griffbereit oder sich keine großen Gedanken gemacht ... was natürlich nicht zutrifft). Aber wie gesagt: Ein außergewöhnlicher Ermittler (und eine geniale Sprecherin) helfen nicht darüber hinweg, dass die Story an sich nicht überzeugen kann.
Vielleicht lese ich aber auch zu viele historische Krimis, so dass ich das wirklich besondere suche (und eine stimmige Geschichte, bei der alles zusammen passt)
Ein Ermittler wie Leo Stanford hätte mehr verdient, wird aber bestimmt (wegen seiner besonderen Stellung damals) seine Fans finden. Ich werde die Reihe aber wohl bei Seite legen und mich interessanteren historischen Krimis hingeben.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Gut gelesen, aber uninspirierter Roman

Die Verlorenen
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Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, ...

Simon Beckett ist einer der erfolgreichsten englischen Thrillerautoren. Seine Serie um den forensischen Anthropologen David Hunter wird rund um den Globus gelesen: Die Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe, Verwesung und Totenfang waren allesamt Bestseller. Gelesen habe ich bisher noch nichts von ihm, und ich bin mir auch nicht sicher ob ich das tun werde. Manchmal sollte ich meiner Erfahrung nachgeben und Bestsellerautoren meiden.
Ich habe Die Verlorenen nicht gelesen, ich habe das Buch gehört.
Johannes Steck hat bereits alle anderen Simon Beckett-Hörbücher gelesen (u. a.) und soviel kann ich sagen: Im Falle von Die Verlorenen macht er einen guten Job. Er schafft es gut die entsprechende Stimmung einzufangen und gibt den handelnden Personen alleine mit seiner Stimme Persönlichkeit. Es ist nicht seine Schuld, dass mir das Buch nicht gefallen hat, das hatte andere Gründe.
Die Handlung weiß nicht zu überzeugen. Teilweise ist sie vorhersehbar und trotz des spannenden Anfangs, der mehr verspricht plätschert der Rest der Handlung lange vor sich hin bevor es richtig zur Sache kommt und man von einem Thriller sprechen kann. Leider wirken auch die Charaktere farblos, oberflächlich und austauschbar (und nur dank der stimmlichen Leistungen von Johannes Steck konnte ich einzelne Personen auseinanderhalten. Außerdem ist die Person des Jonah Colley uninteressant und von der Art, wie man sie gefühlt schon tausendmal gesehen/gelesen/gehört hat. Nichts neues also und Tiefe und Persönlichkeit bekommt der Protagonist dadurch auch nicht.
Ich habe keinen Vergleich zu Becketts früheren Werken, aber überzeugend sind Die Verlorenen nicht. Es gibt wenige spannende Szenen, die eher durch die Situation bedingt sind, als durch die Charaktere, deren Schicksal mir vollkommen egal sind, da ich keinen Bezug zu ihnen aufbauen kann. Für eine Kurzgeschichte wäre das vermutlich ein guter Stoff, als Roman überzeugt er nicht und als Thriller. Ich gebe zu es gibt schlechtere, welche die Bezeichnung nicht verdient haben, aber auch weitaus bessere.
Simon Beckett mag seine Fans haben, die ihm die Treue halten, aber ich werde keiner davon sein und ich würde dieses Buch auch nicht weiterempfehlen. Ich wüsste nicht wem...

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Für Kai Meyer enttäuschend

Imperator
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Imperator ist das neueste Buch von Kai Meyer, dass er es zusammen mit Lisanne Suborg geschrieben hat (oder anders gesagt: Sie schrieb das Buch, er lieferte die Vorlage). Von der Autorin habe ich bisher ...

Imperator ist das neueste Buch von Kai Meyer, dass er es zusammen mit Lisanne Suborg geschrieben hat (oder anders gesagt: Sie schrieb das Buch, er lieferte die Vorlage). Von der Autorin habe ich bisher nichts gelesen. Ich war mir nicht sicher, ob mir die Thematik gefallen würde, aber man darf sich hin und wieder überraschen lassen und wer weiß ... ein guter Autor kann aus einem anscheinend uninteressanten Thema ein echtes Highlight erschaffen. Und Rom in den 60ern interessiert mich nicht sonderlich.
Nun ja ... Ich war etwas enttäuschend! Die dahinplätschernde Handlung konnte mich nie fesseln und der fantastische Teil war mir zu wenig (und auch irgendwie unpassend, darauf hätte man verzichten können, aber wer weiß, ob man sich bereits Gedanken zu den Fortsetzungen gemacht hat und es doch Sinn ergibt. Ich hätte auch mit Wahnsinnigen leben können ... wäre zumindest nicht weniger interessant gewesen). Die Hauptpersonen wirken skizzenhaft und farblos. Der Klappentext war das interessanteste am Buch ...
Von Kai Meyer bin ich mehr gewohnt, von seiner übersprühenden Kreativität merke ich nichts.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Nicht mein Fall

Der Pferdeversteher
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Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das Buch gelesen habe. Ich reite nicht und eine besondere Begeisterung für Pferde habe ich auch nicht. Den Pferdeversteher kannte ich vorher auch nicht, da es Sendungen ...

Ich weiß eigentlich gar nicht, warum ich das Buch gelesen habe. Ich reite nicht und eine besondere Begeisterung für Pferde habe ich auch nicht. Den Pferdeversteher kannte ich vorher auch nicht, da es Sendungen sind, die ich nicht anschaue. Aber ich habe das Buch gelesen und ich habe schon oft Autobiografien und Erfahrungsberichte von mir unbekannten Menschen gelesen, man ist ja neugierig.
Der Pferdeversteher: Wie ich zum Horseman wurde und was Sie daraus lernen können ist ein Buch von dem ich nicht weiß, was ich halten soll. Es hat interessante Aspekte, die ich gerne gelesen habe und die sich um die Arbeit mit den Pferden und eigentlich alles was mit den Tieren zu tun hat (abgesehen zu den Tipps zum Pferdetraining, das fand ich etwas zu wenig und oberflächlich, das hätte man auch weglassen können). Die Person Uwe Weinzierl dagegen fand ich weniger interessant, zumal ich mich gefragt habe warum er diverse Zeitsprünge macht. Erst erzählt er Geschichten aus seinem leben, danach folgen Pferdegeschichten, die etwas später stattgefunden hatten. Hier hat mir der rote Faden gefehlt.
Ich hatte den Eindruck dass die Seitenzahl dem Erzähldrang entgegenwirkte. Uwe Weinzierl wollte viel erzählen, hatte aber nur wenige Seiten zur Verfügung. Und dadurch, dass dieses Buch viele Aspekte behandelte (die Person Uwe Weinzierl, die Pferde, die Arbeit mit den Pferden) kamen sie alle zu kurz.
Vielleicht muss man aber auch selber einen Bezug zu Pferden haben um Spaß an diesem Buch zu haben.
Wie gesagt, das was ich interessant fand, kam zu kurz und der Rest …

Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein bisschen enttäuschend

Wallace
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Wallace ist keine Biografie, nur eine fiktive Momentaufnahme, welche das Leben des Naturforschers Alfred Russell Wallace beleuchten. Anselm Oelze erzählt zwei Geschichten, die von Wallace (der nur als ...

Wallace ist keine Biografie, nur eine fiktive Momentaufnahme, welche das Leben des Naturforschers Alfred Russell Wallace beleuchten. Anselm Oelze erzählt zwei Geschichten, die von Wallace (der nur als der Bärtige bezeichnet wird, was ich persönlich als nervend empfand) und die des Nachtwächter Albrecht Bromberg.
Ich habe einen Abenteuerroman erwartet, die Geschichte eines Forschers, der sich entdeckungsfreudig durch den Dschungel kämpft und jeden einzelnen Stein umdreht, nebenbei mit Malaria und fremden Kulturen zu kämpfen hat und auch sonst das eine oder andere Abenteuer erlebt.
So ganz habe ich das nicht bekommen, auch wenn Malaria eine Rolle spielt. Aber die Abschnitte mit Wallace fand ich weniger interessant als die des Nachtwächters, obwohl ich zugebe dass der sprachliche Unterschied beider Geschichten sehr zur entsprechenden Atmosphäre beitrug. Der Zeitunterschied war gut bemerkbar. Und doch blieb die Geschichte von Wallace hinter meinen Erwartungen zurück.
Dadurch das Wallace keinen Namen hatte sondern nur auf seinen Bart reduziert wurde, entstand eine zusätzliche Distanz.
Ganz anders als die Geschichte des Brombergs, die, sieht man vom etwas merkwürdigen Ende (bzw. der vorangegangenen Idee) ab, durchaus authentisch wirkt und auch eine gewisse Art von Humor aufweisen kann. Es macht Spaß Brombergs Tagesablauf zu folgen, ihn bei Gesprächen mit seinen Freunden zu „belauschen“ oder mit ihm Wallace zu entdecken.
Wallace hätte das Potential für so vieles gehabt, von der Biografie über den Abenteuerroman mit Kriminalhandlung, aber die Möglichkeiten wurden nur angekratzt und teilweise ignoriert.
Schade … wer mehr über Wallace wissen will, sollte den Wikipedia-Eintrag lesen, der ist spannender (und natürlich ausführlicher) als die Abschnitte im Roman.
Immerhin die Bromberg-Teile sorgen für spannende Unterhaltung. Aber ob man deswegen das Buch lesen muss? Ich bezweifle es.

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