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Veröffentlicht am 14.05.2021

Mit Humor übersteht man auch das größte Leid

Sturmvögel
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Inhalt übernommen:


Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe und Flut und von ihrer verbitterten Großmutter Alma, die Schulpflicht ...

Inhalt übernommen:


Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe und Flut und von ihrer verbitterten Großmutter Alma, die Schulpflicht für Unsinn hält. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist Emmys Schullaufbahn ohnehin beendet, noch bevor sie richtig begonnen hat. Alles, was ihr bleibt, ist ein Leben als Dienstmädchen im Tollhaus der Zwanzigerjahre: Berlin. Schnell lernt sie Hauke, einen Sohn aus reichem Hause, kennen. Der »eingebildete Fatzke« zeigt ihr das Leben und so einiges mehr. Es folgen drei Kinder und die harten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Doch Emmy bietet dem Schicksal die Stirn und verliert nie den Humor – und jetzt, im reifen Alter von sechsundachtzig, schon gar nicht. Bis ihre erwachsenen Kinder auf mysteriöse Aktenordner im Keller stoßen, und zu ahnen beginnen, dass Emmy womöglich nie das naive Mädchen von der Insel gewesen ist, für das sie immer gehalten wurde. Könnte es tatsächlich sein, dass ihre Mutter auf einem Vermögen sitzt? Die beiden Ältesten lassen bereits die Sektkorken knallen. Aber noch hat Emmy ein Wörtchen mitzureden …

Meine Meinung:

Die Autorin hat sich zu dieser Geschichte vom Leben ihrer Großmutter inspirieren lassen. Die Protagonistin Emmy wurde 1907 geboren und hat fast ein ganzes Jahrhundert erlebt. Das Buch beginnt, als sie kurz vor ihrem 87.Geburtstag steht und wechselt dann in wechselnden Abschnitten zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Obwohl sie kein leichtes Leben hatte, meisterte sie mit viel Mut, Courage und vor allen Dingen sehr viel Humor ihren Alltag . Ein Wahlspruch ihres Vaters hat ihr in mancher schwierigen Situation geholfen:
„Jetzt machen wir uns erst einmal schöne Gedanken. Ist doch das Einfachste von der Welt. Kostet nichts und geht überall “.
Ich habe das Leben der Protagonistin , welches in ein bewegtes Kapitel deutscher Geschichte eingebettet wurde,mit großer Begeisterung verfolgt. Es gab sehr viel traurige Szenen,bei denen ich einen dicken Kloß im Hals hatte,jedoch brachte mich der trockene Humor der Protagonistin dann wieder zum Lachen.

Fazit:

Das Buch gehörte definitiv zu denjenigen, die man kaum aus der Hand legen kann und so habe ich es in kurzer Zeit verschlungen.Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus ,verbunden mit fünf •••••

Veröffentlicht am 13.05.2021

Mord zwischen den Weinbergen

Provenzalischer Sturm
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Es ist Spätsommer in der Provence. Pierre Durand will seiner Charlotte einen Heiratsantrag machen und plant hierfür ein Wochenende in der malerischen Weinregion Châteauneuf-du-Pape. ...

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Es ist Spätsommer in der Provence. Pierre Durand will seiner Charlotte einen Heiratsantrag machen und plant hierfür ein Wochenende in der malerischen Weinregion Châteauneuf-du-Pape. Doch aus dem romantischen Ausflug wird schnell eine Geduldsprobe, als sich herausstellt, dass der Inhaber des Schlosshotels, in dem sie die Zeit genießen wollen, es versäumt hat, ihnen von der Kochshow zu erzählen, die dort aufgezeichnet wird. Grund für die Vergesslichkeit des Hoteliers sind zwei Unglücksfälle, die im Ort für Entsetzen sorgen: Ein Winzer und ein Immobilienmakler sind innerhalb weniger Tage zu Tode gekommen – unmittelbar vor dem Verkauf eines Weinguts. Nur ein tragischer Zufall, oder war jemandem die Veräußerung des alten Châteaus ein Dorn im Auge? Als eine bekannte Weinexpertin ihre Teilnahme an der Kochshow kurzfristig absagt, ahnt niemand, dass Charlotte, die spontan ihren Platz einnimmt, sich damit in höchste Lebensgefahr begibt ...

Meine Meinung:

Der nunmehr achte Band um den sympathischen Ermittler Pierre Durand nahm mich von Beginn an gefangen.Was als romantisches Wochenende für Pierre und Charlotte geplant war (inklusive Heiratsantrag), läuft schnell aus dem Ruder und entwickelt sich in eine gefährliche Richtung.

Da er persönlich involviert ist,greift Pierre der örtlichen Polizei tatkräftig unter die Arme und entschlüsselt die entscheidenden Hinweise.Daneben kümmert er sich auch noch um familiäre Probleme, die zwischen seinem Vater und Schwiegervater in spe auftreten.Eine schwierige Angelegenheit, die beim Lesen jedoch für ziemlich viel Heiterkeit sorgte.

Eingebettet in die wunderbare Landschaft der Provence bereitet die Autorin ein gelungenes Spektrum zwischen Krimi, Familiengeschichte und französischer Lebensart aus.Die Beschreibung der kulinarischen Genüsse ließ mir ein ums andere Mal das Wasser im Mund zusammen laufen.Außerdem erfuhr man, quasi nebenbei, viel Wissenswertes rund um das Thema Weinanbau und Vermarktung.

Fazit:

Das Buch hat mich gut unterhalten,es weckt Vorfreude auf weitere Bände dieser Reihe.

Veröffentlicht am 05.05.2021

Sehr emotional und aufwühlend

Das Mädchen im Nordwind
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Deutschland, 1936. Luise, Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lebt mit ihrer Familie in Lüneburg. In der Hitze des Sommers lernt sie den charismatischen Isländer Jónas kennen. Eine Liebe, ...

Inhalt übernommen:
Deutschland, 1936. Luise, Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lebt mit ihrer Familie in Lüneburg. In der Hitze des Sommers lernt sie den charismatischen Isländer Jónas kennen. Eine Liebe, die nichts und niemand trennen kann, nimmt ihren Anfang.
Doch das Leben in Deutschland wird für Juden immer gefährlicher, und Luise ahnt, dass sie ihre Heimat verlassen muss. Als sie feststellt, dass sie von Jónas schwanger ist, planen sie die Flucht nach Island. Doch Luise müsste ihre Eltern zurücklassen. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass es ihr mit Jónas' Hilfe gelingt, sie alle zu retten, bevor es zu spät ist...
Island, 2019: Nach einem Schicksalsschlag nimmt sich Sofie Berger eine Auszeit in Island, wo die gelernte Tischlerin ein Haus restauriert. Dabei entdeckt sie die Aufzeichnungen von Luise und nimmt teil an einer dramatischen Geschichte und ihren Auswirkungen auf die folgenden Generationen. Als sie einen der Nachkommen, den verschlossenen Björgvin kennenlernt, will sie versuchen, zur Versöhnung beizutragen...

Meine Meinung:

Ich liebe Familiengeschichten und besonders solche, die sich zwischen mehreren Generationen bewegen. Vor allen Dingen interessiert mich die Zeit rund um den Nationalsozialismus,weil ich,die diese Zeit nicht erlebt hat,möglichst viel von den damaligen Ereignissen erfahren möchte.
Die Geschichte wechselt ständig zwischen Deutschland und Island, wobei in der Vergangenheit Luise, ihre Familie und ihre große Liebe Jónas im Mittelpunkt stehen ,in der Gegenwart sind es dann Sofie und Björgvin.
Man nimmt Anteil am Schicksal von Luise und ihrer jüdischen Familie,durchlebt mit ihr gemeinsam das Glück ihrer ersten großen Liebe und durchleidet alle Qualen,welchen die Menschen in dieser Zeit ausgesetzt waren.
Durch Luises Tagebuch,was Sofie in einem alten Schreibtisch findet,ergeben sich Verbindungen in die Familiengeschichte von Björgvin,die puzzleartig nach und nach zusammengesetzt werden. Hier ist es der Hartnäckigkeit von Sofie zu verdanken, dass die Familie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt und dadurch alte Vorurteile beseitigt werden.
Man merkt dem Buch, was eine fiktive Geschichte beinhaltet, die sich jedoch so oder ähnlich durchaus abgespielt haben könnte, deutlich die Liebe der Autorin zu Island an. Sowohl bei der Beschreibung des Landes, als auch der Mentalität der Menschen, ist deutlich spürbar, dass hier großes Hintergrundwissen vorhanden ist.

Fazit:

Ein Buch, was ich mit Begeisterung gelesen habe und dem ich einige Stunden Schlaf sehr gerne geopfert habe. Es wird noch einige Zeit in meinem Gedächtnis bleiben. Von mir eine absolute Leseempfehlung verbunden mit fünf Sternen.

Veröffentlicht am 02.05.2021

Wenn das Leben aus der Spur gerät

Die Stille vor Lilou
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Inhalt übernommen:

Jules Lefèvre ist Lehrer an der Public École im normannischen Lion-sur-Mer. Jules und seine Frau Malin genießen das Familienglück mit der kleinen Tochter Lilou. Doch dann zwingt ein ...

Inhalt übernommen:

Jules Lefèvre ist Lehrer an der Public École im normannischen Lion-sur-Mer. Jules und seine Frau Malin genießen das Familienglück mit der kleinen Tochter Lilou. Doch dann zwingt ein Burn-out Jules, sich zu Hause einzuigeln. Die Genesung verläuft schwierig, denn seine Wahrnehmung ist getrübt. Er ist psychisch instabil und paranoid.
Auch als ihm Paul Moreau, der Rektor seiner Schule, einen Besuch abstattet, misstraut Jules dessen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Dennoch beschließt er schließlich, den Ratgeber über „Achtsamkeit“ zu lesen, den Moreau ihm zur Genesung mitgebracht hat. Doch als sich Jules endlich halbwegs erholt hat, schlägt das Schicksal erbarmungslos zu …

Meine Meinung:

Die Autorin ist mir bisher überwiegend aus Krimis und Psychothrillern bekannt.Mit diesem Buch beweist sie, dass sie auch die leiseren Töne meisterhaft beherrscht.

Am Beispiel des Protagonisten Jules wird aufgezeigt, wie ein Burn out einen Menschen komplett verändern kann und ihn zu Handlungen bringt,die vorher unmöglich erschienen.Durch geschickte Zeit – und Perspektivwechsel durchlebt man gemeinsam mit ihm ein Wechselbad der Gefühle.Hierbei stellt sich mehr als einmal die Frage,ist es Wahn oder Wirklichkeit?

Neben dem Protagonisten und seiner Familie wird auch sein Umfeld genaustens skizziert.Die Unfähigkeit mit dieser Krankheit umzugehen, obwohl man um Hilfe bemüht ist, wird deutlich herausgearbeitet.

Das Ende war teilweise unerwartet und wird mich noch längere Zeit beschäftigen.

Fazit:

Ein Buch, was mich emotional sehr aufgewühlt hat und für das ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 26.04.2021

Die dunkle Seite des Saarlands

Mörderisches aus dem Saarland
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Das Saarland ist zweifellos schön. Auf ganz besonders hübsche Flecken im kleinsten Bundesland Deutschlands haben es nicht nur viele Touristen, sondern auch einige Kriminelle abgesehen. ...

Inhalt übernommen:

Das Saarland ist zweifellos schön. Auf ganz besonders hübsche Flecken im kleinsten Bundesland Deutschlands haben es nicht nur viele Touristen, sondern auch einige Kriminelle abgesehen. Ob nun Saarlouis, die Halde Viktoria, der Wassergarten Reden oder der Saarbrücker Nachtzoo - überall geht es humorvoll-kriminell zu und so kommt selbst Ministerpräsident Franz mit dunklen Machenschaften in Berührung. Eins haben die mörderischen Saarlandgeschichten dabei alle gemein: Wenn es jemanden erwischt, dann stets die Richtigen.

Meine Meinung:

Obwohl ich eigentlich lieber durchgehende Krimis lese, als Kurzgeschichten, hat mich dieses Buch rundum begeistert. Die Autorin beleuchtet mit sehr viel Humor das kriminelle Treiben im Saarland. Jede relativ kurze Geschichte ist in sich abgeschlossen,jedoch begegnet man einigen Figuren in mehreren Geschichten.

Durch die präzise Beschreibung entstehen sofort klare Bilder und das Kopfkino läuft auf Hochtouren.Die Autorin bringt mich dazu, Partei für die Täter zu ergreifen und das Mitleid mit den Opfern hält sich in Grenzen.Der immer wieder einfließende Humor brachte mich ein ums andere Mal zum Lachen. Ein besonderes Highlight war für mich der Dackel Günther, leider kam er nicht in vielen Geschichten vor. Aber naja, er legt ja großen Wert auf Ruhe und die sei ihm von Herzen gegönnt.

Fazit:

Ein rundum gelungenes Buch, was mich für ein paar Stunden bestens unterhalten hat, bitte mehr davon.