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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2021

Ein "Reiseführer" durch die Bibel

111 Bibeltexte, die man kennen muss
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Dieses Buch aus der 111er-Reihe des Emons-Verlages „tanzt“ ein wenig aus der Reihe. Werden in den bereits zahlreich erschienenen Büchern interessante Reiseziele abseits der Touristentrampelpfade vorgestellt, ...

Dieses Buch aus der 111er-Reihe des Emons-Verlages „tanzt“ ein wenig aus der Reihe. Werden in den bereits zahlreich erschienenen Büchern interessante Reiseziele abseits der Touristentrampelpfade vorgestellt, so beschäftigt sich diese hier, mit dem „Buch der Bücher“, mit der Bibel.

111 ausgewählte Textstellen aus dem Alten und Neuen Testament werden in einen modernen Kontext gestellt. Manchmal ist die Sprache ein wenig flapsig. Doch dadurch kann der eine oder andere Leser hinzugewonnen werden, macht doch der saloppe Umgangston neugierig auf das Originalzitat in der Bibel.

Wie es für diese Reihe üblich ist, ist man dem bewährten Konzept, links der Text und rechts ein eindrückliches Bild, treu geblieben. Statt der Wegbeschreibung zum Ort findet sich die Originalstelle aus der Bibel. Ein kleiner Wermutstropfen: Die Schrift ist leider extra klein gehalten, was aber der Länge der Zitate geschuldet ist.

Fazit:

Macht Lust, das Buch mehrmals in die Hand zu nehmen und sich mit der Bibel (kritisch) auseinanderzusetzen. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2021

Ein gelungener Reisebegleiter

111 Orte rund um den Neusiedler See, die man gesehen haben muss
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Es war mir eine Freude, mit den Tipps von Bernadette Németh rund um den Neusiedler See zu reisen. Eine Vielzahl der Orte kannte ich bereits, dennoch durfte ich Neues entdecken.

Das Spektrum der Empfehlungen ...

Es war mir eine Freude, mit den Tipps von Bernadette Németh rund um den Neusiedler See zu reisen. Eine Vielzahl der Orte kannte ich bereits, dennoch durfte ich Neues entdecken.

Das Spektrum der Empfehlungen reicht von den Naturdenkmälern über kulinarische Schmankerl bis hin zu Gedenkstätten der Shoa, denn die vormals jüdischen Gemeinden wurden während der NS-Zeit fast völlig ausgelöscht. Natürlich darf der See, „das Meer der Wiener“ und seine Seebäder nicht fehlen. Daneben wird unser Blick auch auf alte Handwerkstradition wie die Fassbinderei und Künstlerateliers gelenkt.

Wir dürfen einen Trip auf die ungarische Seite des Neusiedler Sees machen, was erst seit 1898 problemlos möglich ist. Zuvor hat der „Eiserne Vorhang“ die Reiselust stark gehemmt. Erinnerungen hierzu findet man bei der Brücke von Andau, die 1956 eine der letzten Fluchtmöglichkeiten aus Ungarn war.

Wie wir es in diesen Reiseführer gewöhnt sind, bietet auch Bernadette Németh Einblicke in kuriose und nicht so bekannte Attraktionen. Viele kleine Museen und Schausammlungen wie z.B. das „Eisenbahnlampenmuseum“ oder das „Zuckermuseum“ (beides auf der ungarischen Seite des Sees) machen Lust, den Neusiedler See zu umrunden. Egal ob mit dem Auto, dem Fahrrad oder für ganz Mutige per Pedes, es findet sich für Jeden etwas Interessantes.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Reisebegleiter 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2021

Köstliches aus heimischem Beerenobst

Himbeerschnitte und Holundereis
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Sophia Dünser ist Lehrerin in Vorarlberg und hat sich mit diesem Backbuch einen Herzenswunsch erfüllt. Mitten im Covid-19-bedingten strengen Lockdown hat Familienrezepte für uns alle nachkochbar gemacht.

Die ...

Sophia Dünser ist Lehrerin in Vorarlberg und hat sich mit diesem Backbuch einen Herzenswunsch erfüllt. Mitten im Covid-19-bedingten strengen Lockdown hat Familienrezepte für uns alle nachkochbar gemacht.

Die Rezepte sind einfach und lassen sich auch von weniger begabten Köchen und Köchinnen herstellen.

Was mir besonders gefällt: Die Fotos sind nicht „zu Tode“ retouchiert. So sieht man da und dort einen Krümel oder, wie gleich beim Titelbild, ist der Übergang zwischen Teig und Creme ein wenig wellig. DAS macht es mir leicht, an ein leichtes Gelingen der Köstlichkeit zu glauben. Diese akkurat geschönten Speisen mancher Fooddesigner machen mir persönlich Bauchgrimmen, wenn das Ergebnis von der picobello getunten Vorlage abweicht.

Aber zurück zu den Rezepten. In über 100 werden vorrangig Beeren aus den mitteleuropäischen Gärten oder Wäldern verarbeiten. Kein exotischer Firlefanz, sondern bodenständige Zutaten.

Entzückend finde ich die „Erdbeer-Maulwurftorte“ - die ist auf jedem Kindergeburtstag ein Highlight.

Die Rezepte sind nach Früchten geordnet. Zu jeder Frucht gibt es eine kurze botanische Beschreibung, was sehr hilfreich ist. Hier merkt man, dass Sophia Dünser eine gelernte Biologin ist. Am Ende des Buches finden sich die Rezepte für die Torten- und Gebäckteige sowie Platz für eigene Notizen.

Das Buch ist im kleinen, aber feinen Vorarlberger Verlag EDITION V als Hardcover mit lila Lesebändchen erschienen und beeindruckt durch eine sorgfältige Verarbeitung.

Fazit:

Wer Süßspeisen aus heimischem Beerenobst liebt, ist hier richtig! Auch als Geschenk eine gute Idee. Gerne gebe ich diesem liebevoll gestalteten Backbuch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Lebensgeschichten, die Mut machen

Alterslos - Grenzenlos
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Simone Rethel-Heesters ist vielen nur als Ehefrau von Johannes „Jopi“ Heesters, der 46 Jahre älter als sie war, bekannt. Die frühere Schauspielerin hat sich schon lange für die Fotografie und Malerei interessiert. ...

Simone Rethel-Heesters ist vielen nur als Ehefrau von Johannes „Jopi“ Heesters, der 46 Jahre älter als sie war, bekannt. Die frühere Schauspielerin hat sich schon lange für die Fotografie und Malerei interessiert. Seit 2005 ist sie außerdem Botschafterin für die „Initiative würdig altern“.

In diesem Buch hat sie 25 Persönlichkeiten interviewt. Darunter solche, denen man die Lebendigkeit geradezu ansieht: die beiden Peter (Kraus & Maffay), Mario Adorf, Rita Süßmuth, Waltraud Haas oder die Schauspiellegende Otto Schenk, der sich erst vor Kurzem von der Bühne verabschiedet hat.

Die Gespräche sind sehr herzlich geführt. Zahlreiche wunderschön gestaltete schwarz-weiß Fotos der InterviewpartnerInnen ergänzen dieses liebevoll gestaltete Buch.

Eines haben diese 25 Zeitzeugen gemeinsam: Lebensgeschichten, die Mut machen! Denn nicht bei allen ist der Lebensweg geradlinig verlaufen. Sie haben Verluste erlitten, Neuanfänge gewagt und sind immer offen für Neues geblieben.

»Ich glaube, wir hätten sehr viel gesündere, ältere Menschen, wenn sie sich nicht zur Ruhe setzen würden, denn Ruhestand hat meist Stillstand zur Folge, und das ist ungesund für Geist und Körper.«

Veröffentlicht am 09.05.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Verfehlt
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Dieser 6. Fall bringt Kriminalkommissarin Klaudia Wagner an ihre Grenzen. Nicht nur, dass sie die interimistische Leitung übernehmen muss, was Spannungen im Team erzeugt, steigt in der sommerlichen Hitze ...

Dieser 6. Fall bringt Kriminalkommissarin Klaudia Wagner an ihre Grenzen. Nicht nur, dass sie die interimistische Leitung übernehmen muss, was Spannungen im Team erzeugt, steigt in der sommerlichen Hitze das große Spreewaldfest in Lübbenau. Wie immer zeigt die Polizei in Uniform Präsenz. Doch niemand kann verhindern, dass der Schützenkönig während des Bootskorsos mit einem Messer im Rücken tot aus dem Kahn fällt. Eine Spreewaldgurke auf Stelzen soll der Täter sein. Wenig später gibt es ein zweites Opfer: Schiebschick, Klaudias väterliche Freund und der stadtbekannte Fährmann. Ist er das eigentliche Ziel des Täters? Denn in den letzten Jahren hat er das Boot im Korso geführt.

Da man nicht ausschließen kann, dass es weitere Opfer geben könnte, wird eine „Amoklage“ ausgerufen und die Kollegen vom LKA rücken an. Klaudia und ihr Team werden zu Hilfskräften und Wasserträgern degradiert, was aber Klaudia nicht daran hindert, weitere Ermittlungen anzustellen. Dabei kommt sie einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur.

Meine Meinung:

Christiane Dieckerhoff ist wieder ein spannender Krimi gelungen. Sie verbindet das Lokalkolorit gekonnt mit den Zweifeln der Ermittlerin. Klaudia Wagner, sie kommt aus dem Ruhrgebiet, ist noch immer nicht ganz in Lübbenau angekommen. Dass sie während der Abwesenheit von PH, dem Dienststellenleiter, die Truppe leiten soll, stellt sie vor neue Herausforderungen, denn der Papierkram um Dienstpläne etc. ist nicht zu unterschätzen. Ich denke, sie wird ihren Chef nach seiner Rückkehr mit anderen Augen sehen.

Die Autorin fängt das Lokalkolorit des Spreewalds mit seinen Menschen und den kulinarischen Genüssen plastisch ein, die durch die Landschaft und die politische Randlage geprägt sind. Es scheint hier mit allem ein wenig gemütlicher zuzugehen als in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München.

Die Charaktere haben alle so ihre Ecken und Kanten. Klaudia sowieso, aber auch Peter Demel, Uwe Michalke, der als Witwer sich um seine drei Kinder kümmern muss oder Thang Rudnik. Daneben gibt es natürlich auch die Reibebäume „von außen“ wie Mark Meinert, der Kollege vom LKA, der ein wenig auf die Ortspolizisten herabsieht und Staatsanwältin Demeter-Anders, die Klaudia ähnlich ist, was häufig zu Konflikten führt.

Mir hat der Krimi gut gefallen, vor allem auch deswegen, weil sich die Figuren weiter entwickeln dürfen.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung der Spreewald-Krimi-Reihe, der ich gerne 5 Sterne gebe.