Tessa Hennig hat mit diesem Roman eine kurzweilige Sommerlektüre geschaffen, die vor der ausführlich beschriebenen Kulisse der Cote d´Azur leicht zu lesen ist.
Das Cover ist originell gestaltet, führt ...
Tessa Hennig hat mit diesem Roman eine kurzweilige Sommerlektüre geschaffen, die vor der ausführlich beschriebenen Kulisse der Cote d´Azur leicht zu lesen ist.
Das Cover ist originell gestaltet, führt aber ein bisschen in die Irre, denn von einem Wohnwagen ist in der Handlung nichts zu finden.
Emma wird von allen mehr oder weniger ausgenutzt und muss in der Geschichte vor allem zu sich selbst finden.Dieser Weg gestaltet sich nicht ganz leicht, da der Alltagstrott und ihre Lieben kaum Platz für Veränderungen lassen.
Man hofft mit der Hauptfigur auf einen positiven Ausgang und das macht die Geschichte durchaus lesenswert!
Inhalt
Der sehr auf sein Äußeres bedachte Personalchef einer Pharmafirma, Johannes Baumann, erblindet nach dem Konsum von gepanschtem Schnaps. Das stellt sein bisheriges Leben gründlich auf den Kopf. Die Psychologiestudentin Tabea Bach hatte einige Monate zuvor ein Praktikum in der Pharmafirma in Baumanns Abteilung gemacht und soll für ihre Abschlussarbeit nun noch einmal Baumann befragen, um einige Passagen der Arbeit zu verfeinern. Das Problem ist nur, dass sich Tabea und Johannes damals sehr unsympathisch waren und so fliegen bei einem neuerlichen Aufeinandertreffen bald die Fetzen. Doch ganz so groß ist die Abneigung dann doch nicht und die beiden entdecken mehr und mehr die positiven Seiten aneinander.
Meine Meinung
Der Autorin Ria Hellichten ist ein erfrischender und liebenswürdiger Liebesroman gelungen. Kurzweilige Unterhaltung, mit einem Schuss Ernsthaftigkeit durch das Thema des plötzlichen Erblindens, ist garantiert!
Die Charaktere werden detailreich geschildert und erfahren im Laufe der Geschichte eine Ausarbeitung ihrer jeweiligen Wesenszüge und auch eine Wandlung ihrer jeweiligen Prioritäten. Was mir aber ein wenig gefehlt hat, war eine Erklärung von Andeutungen zu Ereignissen in der Vergangenheit der Protagonisten, insbesondere bei Johnny. Auch schien mir Johnny seinen Schicksalsschlag fast zu leicht wegzustecken.
Der Lesefluss war durch die beiden Erzähler Bea und Johnny gegeben, die in den Kapiteln abwechselnd zu Wort kamen. Die Geschichte wurde damit gleichzeitig vorangetrieben und es wurde durch den unterschiedlichen Erzählerfokus nie langweilig. Ich musste mitunter Zwangspausen einlegen, damit ich noch genügend Schlaf erwischte, denn oft dachte ich mir „Ein Kapitel geht sich schon noch aus!“.
Dass es zu einem Happy End kommen soll, legt schon die Bezeichnung als Liebesroman nahe, doch ganz zu einfach gestaltet sich dieses für die beiden Protagonisten nicht. Die Irrungen und Wirrungen der Liebe machen es den beiden nicht leicht und auch einige Unehrlichkeiten und Missverständnisse stehen einem glücklichen Ende zunächst im Weg. Aber letztlich ziehen sich Gegensätze anscheinend doch an!
Fazit
Wer einen kurzweiligen, temporeichen Liebesroman sucht, dem sei „Blindlings ins Glück“ empfohlen. Einige Stunden Auszeit vom realen Leben sind mit dieser herzerwärmenden Geschichte garantiert!
Adria mortale – Bittersüßer Tod
Autorin: Margherita Giovanni
Inhalt
Das idyllisch an der italienischen Adria gelegene Dorf Pesaro del Monte piccolo Cattolica ist der Schauplatz des Krimis „Adria mortale ...
Adria mortale – Bittersüßer Tod
Autorin: Margherita Giovanni
Inhalt
Das idyllisch an der italienischen Adria gelegene Dorf Pesaro del Monte piccolo Cattolica ist der Schauplatz des Krimis „Adria mortale – Bittersüßer Tod“ der Autorin Margherita Giovanni. Vor der detailreich beschriebenen landschaftlichen und sozialen Kulisse des kleinen Marktfleckens spielt sich ein menschliches Drama mit tödlichem Ausgang ab. Zeitlich ist die Geschichte in den späten 1950er Jahren angesiedelt, was auch in den Möglichkeiten der Ermittlungsarbeit ihren Niederschlag findet. Die wichtigsten Figuren in dieser Geschichte sind Federica und Lorenzo – zum einen eine Pensionswirtin und zum anderen ein Kommissar der Polizei.
Meine Meinung
Das Cover macht Lust auf eine Zeitreise ins Italien der späten 1950er Jahre und man findet sich tatsächlich in einer Zeit wieder, wo es zum Beispiel nur ein Telefon im Dorf gab und das stand auf des Bürgermeisters Schreibtisch. Die Beschreibung italienischer Bräuche und kultureller Besonderheiten geben diesem Krimi auch die Möglichkeit, zu einer interessanten Quelle der Kulturvermittlung zu werden.
Das Buch liest sich aufgrund des prägnanten, aber nicht zu trockenen Schreibstils, flüssig und auch die detailreichen Schilderungen der Landschaft driften nicht ins Kitschige ab, sondern vermitteln eindrucksvoll die Atmosphäre der italienischen Adria in den Anfängen des Tourismus.
Diese Anfänge des Tourismus werden in die Geschichte immer wieder geschickt eingebaut, auch wenn es darum geht, die Meinungen der DorfbewohnerInnen zum weiteren Ausbau des Fremdenverkehrs im Dorf oder der Bewahrung der Natur festzuhalten. Der Konflikt zwischen den BefürworterInnen und den GegnerInnen des weiteren Tourismusausbaus befeuert auch die Spekulationen der LeserInnen über mögliche TäterInnen.
In dieser Kriminalgeschichte kommen eine Vielzahl von Personen vor, die einem nach und nach mit ihren jeweiligen Lebensgeschichten und möglichen Verwicklungen in den Kriminalfall näher gebracht werden. Es ist von Vorteil, über ein gutes Namensgedächtnis zu verfügen oder sich einen Schummelzettel der Namen der Mitwirkenden anzulegen. Im Laufe des Buches werden allerdings die Charaktere immer facettenreicher beschrieben und daher auch leichter zuordenbar.
Federica ist, entgegen den vielleicht ursprünglich vermuteten Hauptfiguren Sonja und Elke, die weibliche Hauptperson des Krimis. Sie zeichnet sich durch südländisches Temperament, Eigeninitiative, Grips und weiblicher Schönheit aus. Sie avanciert im Laufe der Geschichte zu einer immer wichtigeren Figur.
Ihr Gegenüber ist der männliche Hauptdarsteller Lorenzo. Er ist Kommissar bei der Polizei in der nächsten größeren Stadt und er wird zunächst als ein wenig träge beschrieben. Lorenzo wandelt sich aber zu einem motivierten und geistreichen Ermittler, vielleicht auch beflügelt durch Federica, die ihm offenbar gefällt.
Die Geschichte nimmt einige spannende und unvorhersehbare Wendungen, die ein ständiges Nachjustieren der möglichen TäterInnen durch den mitratenden Lesenden immer wieder erfordern. Das macht die Lektüre kurzweilig, wenn auch im Mittelteil des Buches die recht ausführliche Wiedergabe der Befragungen der Verdächtigen Längen aufweist.
Fazit
„Adria mortale – bittersüßer Tod“ ist ein Krimi, der allen jenen besondere Freude bereiten wird, die auf moderne forensische Untersuchungsmethoden gerne verzichten und durch Beobachtung, Befragung und Kombinationsgabe die TäterInnensuche vorantreiben wollen.
Interessante und unerwartete Wendungen führen zu einem Spannungsbogen, der einen dazu verleitet, stellenweise länger als vielleicht geplant, sich der Lektüre des Krimis zu widmen. Die Auflösung des Krimis erstaunt und man versucht so manchen Hinweis in der Geschichte im Nachhinein neu zu deuten.
Der Charme der italienischen Adria wurde durch die gelungene Schilderung der Landschaft, des Ortes und seiner BewohnerInnen wunderbar wiedergegeben und es entsteht schnell ein detailreiches Bild im Kopf des Lesenden.
Das Buch der neuen Anfänge
Autorin: Sally Page
Übersetzerin: Yola Schmitz
Verlag: dtv
Erschienen: 2024
Meine Meinung
Der Autorin Sally Page ist mit „Das Buch der neuen Anfänge“ ein unaufgeregter, doch ...
Das Buch der neuen Anfänge
Autorin: Sally Page Übersetzerin: Yola Schmitz Verlag: dtv Erschienen: 2024
Meine Meinung
Der Autorin Sally Page ist mit „Das Buch der neuen Anfänge“ ein unaufgeregter, doch zu Herzen gehender Wohlfühlroman gut gelungen.
Ich hatte von der Autorin bereits ihr Erstlingswerk „Das Glück der Geschichtensammlerin“ gelesen und muss für mich persönlich feststellen, dass ihr zweites Werk nicht ganz an ihr Debüt herankommt. Ich fand „Das Buch der neuen Anfänge“ stellenweise zu detailliert und ausschweifend. Erst zum Ende hin überstürzen sich geradezu die Ereignisse und ich hatte ein wenig den Eindruck, dass die Autorin noch schnell einige Wendungen unterbringen wollte, bevor die vorgegebene Seitenzahl erreicht war.
Der Schreibstil war insgesamt flüssig und der britische Lebensstil und das britische Lebensgefühl wurden sehr gut vermittelt. Die eher zurückhaltende und etwas distanziert wirkende Haltung der ProtagonistInnen zueinander wurde, meiner Ansicht nach, geschickt eingesetzt. So konnten die Figuren im Laufe des Romans zunehmend an Nähe und Vertrautheit gewinnen und das Thema der Freundschaft, das sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht, entwickelte sich ständig weiter.
Mein Fazit
Wer einen unaufgeregten, aber herzerwärmenden Wohlfühlroman um das große Thema Freundschaft lesen möchte, der großteils in London spielt, dem sei „Das Buch der neuen Anfänge“ empfohlen.