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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2021

Anders als erwartet

Enriettas Vermächtnis
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Der Roman „Enriettas Vermächtnis“ der Autorin Sylvia Madsack, lockte mich durch seinen wirklich interessanten Klappentext und versprach eine tiefgründige Familiengeschichte. Im Gesamten blieb die Handlung ...

Der Roman „Enriettas Vermächtnis“ der Autorin Sylvia Madsack, lockte mich durch seinen wirklich interessanten Klappentext und versprach eine tiefgründige Familiengeschichte. Im Gesamten blieb die Handlung leider stark hinter meinen Erwartungen zurück. Es gab weniger Geheimnisse und unerwartet Wendungen als ich Anfangs vermutet habe. So entwickelt sich das zunächst höchst spannende Szenario, schnell zu einer platten Liebesgeschichte. Viele der Handlungen der Protagonist*innen konnte ich dabei leider überhaupt nicht nachvollziehen. So wirkte die Geschichte oft melodramatisch und unrealistisch auf mich und erinnerte daher fast schon an eine Soap Opra. Auch wenn mir die Charaktere alle eher fern blieben, ließ sich der Schreibstil dennoch gut lesen und machte das Buch so zu einer kurzweiligen Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Literarische Reise nach Japan, auf den Spuren der Hofdame Sei Shōnagon

Dinge, die das Herz höher schlagen lassen
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In ihrem Buch „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“ lässt uns die Autorin Mia Kankimäki an einer sehr persönlichen Reise teilnehmen. Lange Zeit war die Autorin bereits von Sei Shōnagon und deren ...

In ihrem Buch „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“ lässt uns die Autorin Mia Kankimäki an einer sehr persönlichen Reise teilnehmen. Lange Zeit war die Autorin bereits von Sei Shōnagon und deren Kopfkissenbuch begeistert, als sie 2010 all ihren Mut zusammen nahm, ihre Arbeit sowie ihr gesamtes Leben in Norwegen zurückließ und nach Kyōto in Japan reiste. Dort wollte sie auf den Spuren ihrer Seelenschwester Sei wandeln und dabei genau dieses Buch schreiben. Und so erzählt sie in einer Art Tagebuch von ihren Erfahrungen, Erlebnissen und Gedanken. Leider muss ich sagen, dass das Buch mit seinen über 500 Seiten, stellenweise ziemlich langatmig war und mich so nicht immer fesseln konnte. Die geschichtlichen Einblicke in die Zeit der Kaiserhöfe und auch so manches Reiseerlebnis lasen sich aber durchaus interessant. Dazwischen gab es für mich allerdings auch immer wieder recht langatmige und dadurch langweilige Passagen. So musste ich mich aufs Ende hin regelrecht zwingen, weiter zu lesen. Trotzdem enthält das Buch auch immer wieder großartige Stellen, welche mich sehr ansprachen. „Dinge, die das Herz höher schlagen lassen“, ist geeignet für alle geschichtlich und literarisch interessierten Leser*innen. Wer eine leichte Lektüre bzw. eine unterhaltsame Geschichte sucht, wird hier eher enttäuscht werden. Durch die teilweise sehr besondere Textform und so manchen inhaltlichen Höhepunkt, vergebe ich dennoch 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein sehr persönlicher Ratgeber

Die Happiness-Lüge
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Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden ...

Die Autorin Anna Maas beschäftigt sich in ihrem ersten Buch „Die Happinesslüge – Wenn positives Denken toxisch wird“ mit dem großen Thema Toxic Positivity. Damit stellt sich sich gegen eine ungesunden Zwang zum Glücklichsein und plädiert für mehr Ehrlichkeit im Umgang mit (eigenen) Gefühlen. Die einzelnen Kapitel sind dabei in Lebens- und Themenbereichen untergliedert, wirken aber oft mehr wie ein Tagebuch, da die Autorin viel Biografisches einfließen lässt. Dadurch und auch durch eine lockere Anrede, liest sich der Schreibstil leicht und angenehm. Gestartet bin ich mit relativ wenig Vorwissen zu diesem zunehmend bekannter werdenden Phänomen. Am Ende des Buches fühle ich mich nun auf jeden Fall informierter, auch wenn ich nicht allen Argumentationen zustimmen konnte. Stellenweise war für mich der Fokus zu sehr auf negativen Erlebnissen (der Autorin). Besonders interessant waren hingegen für mich die Interviews mit unterschiedlichen Expertinnen, welche dem Inhalt eine fundiertere Grundlage geben konnten. Auch wenn es sich nicht um ein reines Sachbuch handelt, konnte ich doch den einen oder anderen Anstoß für mich mitnehmen und kann das Buch allen psychologisch interessierten Leser*innen empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Wie ein Märchen: Jede Menge Kitsch und eine ziemlich unrealistische Handlung

Die Rosen von Fleury
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„Die Rosen von Fleury“ der Autorin Jean Rémy erschien im Audiobuch Verlag und wird von der tollen Sprecherin Hannah Baus erzählt. Die Bewertung des Hörbuch fällt mir tatsächlich etwas schwer, da mir die ...

„Die Rosen von Fleury“ der Autorin Jean Rémy erschien im Audiobuch Verlag und wird von der tollen Sprecherin Hannah Baus erzählt. Die Bewertung des Hörbuch fällt mir tatsächlich etwas schwer, da mir die Geschichte von Anfang bis Ende super unrealistisch, stellenweise sogar an den Haaren herbeigezogen, erschien. Die Charaktere (alles erwachsene Menschen) benehmen sich meistens wie kleine Kinder, schmollen, streiten sich, sind undankbar und wirken dadurch oft ziemlich unsympathisch. Und auch die Handlung ist einfach nur konstruiert. Als ich allerdings den Anspruch aufgab, das die Geschichte Sinn ergeben muss, hatte ich doch meinen Spaß. Im Gesamten betrachtet ist die Handlung eine einzige Daily Soap und diese lebt natürlich von ganz viel Drama und Übertreibungen. Selten habe ich bei einem Hörbuch so oft gelacht, da die Geschichte eine ganz eigene ungewollte Komik mit sich brachte. Auch wenn mich die Charaktere nicht überzeugen konnten, so schaffte es die Autorin dennoch Urlaubsgefühle und das Flair eines französischen Städtchens herauf zu zaubern. Die Umgebung, sowie die Kulinarik werden charmant und ausführlich beschrieben und auch die zahlreichen Hochzeiten, um welche es immer wieder geht, waren schön mit anzuhören. Am Ende kann ich das Gesamtwerk mit immer noch guten 3 Sternen bewerten, da es mich aber nicht völlig überzeugen konnte, reicht es leider nicht für mehr.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Gemischtes Fazit: Sprachlich toll, inhaltlich ausbaufähig

Unterwasserflimmern
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Der Debütroman „Unterwasserflimmern“ der Autorin Katharina Schaller, lies mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Ausgesprochen gut gefiel mir der Schreibstil, mit welchem die Autorin sowohl sprachlich ...

Der Debütroman „Unterwasserflimmern“ der Autorin Katharina Schaller, lies mich am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Ausgesprochen gut gefiel mir der Schreibstil, mit welchem die Autorin sowohl sprachlich überzeugte, als auch gekonnt Szenen anschaulich beschrieb und so für eine einzigartige Atmosphäre sorgte. Auch wenn die Sprache manchmal regelrecht vulgär klang, passte sie doch gut in die Gedankenwelt der Protagonistin und las sich angenehm und flüssig. Schon jetzt lässt sich großes schreiberisches Talent erkennen, was auf mehr hoffen lässt. Im Gegensatz dazu wurde ich von der eigentlichen Geschichte eher enttäuscht. Die Handlung dümpelte vom Anfang bis zum Ende vor sich hin und lies keinerlei Veränderung der Protagonistin erkennen. Diese begibt sich auf eine Art Roadtrip, welcher vielmehr wie eine Flucht wirkt und sie in die Arme zahlreicher (fremder) Menschen treibt. Genau hier fehlte mir der Twist, denn all die Begegnungen scheinen so gar nichts mit ihr zu machen. Unbeeindruckt von allem lässt sie sich treiben und weigert sich Entscheidungen zu treffen. So wurde mir die Protagonistin mit der Zeit richtig unsympathisch. An sich nichts Schlimmes, wenn ich aus der Handlung wenigstens irgendetwas für mich hätte mitnehmen können. Da dies allerdings nicht der Fall war, kann ich für dieses Buch nur 3 Sterne vergeben.

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