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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2021

Wie man Ängste einordnen kann

Keine Angst, Mama!
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So kommen Eltern aus der Angstspirale (Klappentext). Ich hatte mich auf das Buch gefreut, obwohl ich schon Großmutter bin und eigentlich im Nachhinein erfahren wollte, ob oder was ich hätte besser machen ...

So kommen Eltern aus der Angstspirale (Klappentext). Ich hatte mich auf das Buch gefreut, obwohl ich schon Großmutter bin und eigentlich im Nachhinein erfahren wollte, ob oder was ich hätte besser machen können bei der Erziehung und Begleitung meiner Kinder. Ich hatte als junge Mutter schon Angst vor dem Neuen und davor, etwas falsch zu machen, zumindest als die beiden Babys waren. Was bedeutete das Schreien, hatten sie Hunger oder Schmerzen, muss ich zum Arzt oder warte ich ab. Das waren meine Sorgen. In dem Buch geht es aber mehr um andere Ängste. Wie gehe ich z.B. mit der Einmischung meiner Eltern oder Schwiegereltern um. oder mit dem täglichen Stress, dem veränderten Verhalten meines Partners. Dazu gab es viele Vorschläge und Übungen, um zu erkennen, was einen stört und wie man dem begegnen kann.

Möglich, dass junge Leute damit etwas anfangen können. Ich selber hätte keinen Nutzen daraus ziehen können. Die Beispiele haben sich sehr geähnelt. Sicherlich kommen derartige Situationen im Leben von jungen Eltern vor, aber nicht jeder steht mit seinen Eltern oder gar Großeltern in so engem Kontakt. Manche treffen sich nur ein- oder zweimal im Jahr. Da können die in den Beispielen genannten Situationen gar nicht zutreffen. Die Schreibweise ist sehr modern, teils flapsig.

Auch wenn das Buch für mich nicht hilfreich war, denke ich, dass es nicht schadet, jungen Leuten es zum Lesen anzubieten. Ich werde es meiner Schwiegertochter geben, die vor drei Monaten ihr erstes Kind bekam.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Berührend

Sturmvögel
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Erzählt wird die Geschichte von Emmy, die 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel geboren wird. Schulbildung, gerade für Mädchen, ist damals nicht wichtig. Aber letztendlich darf sie die Schule besuchen, wenn ...

Erzählt wird die Geschichte von Emmy, die 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel geboren wird. Schulbildung, gerade für Mädchen, ist damals nicht wichtig. Aber letztendlich darf sie die Schule besuchen, wenn auch nicht lange, weil der Erste Weltkrieg ausbricht und Emmy bei der Hausarbeit gebraucht wird. Als ihre Eltern starben, wurden sie und ihre Geschwister auf andere Familien verteilt. Emmy kam als Dienstmädchen in eine Familie nach Berlin.
Ihre Lebensgeschichte wird abwechselnd aus der Zeit ihrer Kindheit, ihrer Jugend bis hin zu den 90er Jahren, als Emmy 87 Jahre als ist, erzählt. Unter schwierigen Umständen bekommt sie 4 Kinder. Als zwei von ihnen Emmys Keller aufräumen, stoßen sie auf ein Familiengeheimnis.

Mir hat die Geschichte gefallen. Ich konnte mich ziemlich gut in ihre Lage hineinversetzen, obwohl es mir schon manchmal schwer fiel, ihren ständigen Optimismus nachzuempfinden. Aber wahrscheinlich blieb der Bevölkerung damals nichts anderes übrig. Es gab viele Stellen zum Schmunzeln, Lachen und Weinen. Obwohl Emmy sich immer für ihre Kinder eingesetzt und sie priorisiert hatte, haben sich zumindest die älteren nicht so einfühlsam entwickelt, wie ich es vermutet hatte. Was mich auch enttäuschte, dass Emmy in der ganzen Zeit nicht mal nach ihren Geschwistern suchte, die sie so abgöttisch liebte.

Das Buch war auf seine Art fesselnd, ich hatte es tatsächlich geschafft, die Geschichte mit nur einer Unterbrechung durchzulesen. Der Schreibstil war flüssig und angenehm. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Humorvoll, aber auch etwas anstrengend

Schwarzwälder Morde
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Es gibt zwei Handlungsstränge: einmal das Tagebuch einer Frau, die ihren Mann Mitte des 19. Jahrhunderts heimlich verlassen hat, um auszuwandern und auf ihrer Flucht hinterrücks mit einer Axt erschlagen ...

Es gibt zwei Handlungsstränge: einmal das Tagebuch einer Frau, die ihren Mann Mitte des 19. Jahrhunderts heimlich verlassen hat, um auszuwandern und auf ihrer Flucht hinterrücks mit einer Axt erschlagen wird. Im zweiten Handlungsstrang wird sie in der heutigen Zeit als Moorleiche gefunden. Auffällig ist, dass sie in ihrem Mantel Silbermünzen eingenäht hat, die heute einen großen Wert darstellen. Die Polizei, die u.a. wegen der Erbschaft des Geldes den Mord an der Moorleiche aufklären will, muss sich aber auch um andere Verbrechen kümmern, die vielleicht mit der Vergangenheit zu tun haben.

Meine Meinung ist zweigeteilt. Das Tagebuch der Martha, die ihren Mann verlassen hat, habe ich ohne Unterbrechung durchgelesen. Es fand es interessant, spannend, berührend. Dann erst las ich die Geschichte aus der heutigen Zeit und freute mich, dass einer der Polizisten den Mord an der Moorleiche aufklären wollte. Gleichzeitig gab es Verbrechen in dem Dorf, aus dem auch Martha stammte. Die Geschichte war schon interessant, aber zum Teil langatmig und langweilig dargestellt. Es gab auch viele witzige Passagen, die mich bei der Aufklärung nicht störten. Schwierig war aber die schwäbische Mundart, die ich als Norddeutsche kaum verstand, die zum Teil aber übersetzt wurde und letztlich gewöhnte ich mich daran. Allerdings bin ich nicht durch die ganze Geschichte durchgestiegen. Ob es nun an dem Dialekt oder an der verworren erzählten Geschichte lag, kann ich nicht sagen. Zum Schluss hin wurde es dann doch sehr spannend.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

Torten, Macht, Liebe und viele Missverständnisse

Zuckerfee 2.0
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Eve erbt von Georgina ein wunderschönes Café. Als sie gerade überlegt, wie sie es einrichten will, erscheint Mac auf der Bildfläche. Ihm war zu Lebzeiten von Georgina das Café als Erbe in Aussicht gestellt ...

Eve erbt von Georgina ein wunderschönes Café. Als sie gerade überlegt, wie sie es einrichten will, erscheint Mac auf der Bildfläche. Ihm war zu Lebzeiten von Georgina das Café als Erbe in Aussicht gestellt worden. Warum hat sie ihr Testament geändert? Viele Fragen, viele Streitereien. Eve möchte nicht auf das Erbe verzichten. Mac schaltet einen Anwalt ein. Beide Kontrahenten verlieben sich ineinander, aber aufgeben möchte keiner. Eine lange Geschichte um Liebe, Macht und Missverständnissen beginnt.

Tatsächlich plätscherte die Geschichte lange dahin und die ewigen Streitereien zwischen Mac und Eve nervten schon. Kein Aufklärungsgespräch wurde zu Ende geführt. Nach etwa der Hälfte des Buches wendete sich das Blatt. Man erfuhr aus Macs Leben und von seiner beruflichen Laufbahn als Offizier und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen. Auch Eve hat mit großen Problemen zu kämpfen, nachdem sie von Mac erfuhr, welche Fehler sie als Journalistin vor vielen Jahren begangen hat. Endlich beginnt die Aufarbeitung. Die Schreibweise ist sehr angenehm und im weiteren Verlauf sehr spannend. Es gibt ein paar derbe Ausdrücke, die mir nicht so gefallen, aber das ist wohl Ansichtssache. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, obwohl in der ersten Hälfte des rund 450 Seiten langen Buches ein paar Kürzungen der vielen Auseinandersetzungen hätten erfolgen können.

Eine Leseempfehlung spreche ich auf jeden Fall aus.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Chaos, blinde Liebe und Spannung

Zicke, zacke, tot
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Karin Schneider ist Psychotherapeutin und Hobbyermittlerin. In ihrem Ort findet ein fünftägiges Volksfest mit allem Drum und Dran statt. Rosi, die direkt am Anfang der Festmeile wohnt, fühlt sich gestört ...

Karin Schneider ist Psychotherapeutin und Hobbyermittlerin. In ihrem Ort findet ein fünftägiges Volksfest mit allem Drum und Dran statt. Rosi, die direkt am Anfang der Festmeile wohnt, fühlt sich gestört durch die Besucher, die an ihrem Garten vorbeigehen. Den ganzen Tag steht sie an ihrem Zaun und beschimpft die Vorbeigehenden. Karin, bei der Rosi mal Patientin war, versucht, sie zu beruhigen. Rosi dreht immer mehr durch und wird schließlich am See aufgegriffen. Man vermutet, dass sie Selbstmord begehen wollte. Sie wird ins Krankenhaus gebracht und verstirbt dort an einer Lungenentzündung. Karin ist sich sicher, dass jemand nachgeholfen hat und stellt ihre eigenen Ermittlungen an. Dabei gerät sie immer mehr in Bedrängnis. Zu guter Letzt verliebt sie sich in den Unternehmer Georg, obwohl sie und auch er verheiratet sind. Kann das alles gut gehen?

Der Schreibstil ist sehr flüssig und mitunter witzig. Vor allem ist er spannend. Die erste Hälfte des Buches hat mir absolut gefallen. Ich erfuhr viel über Tradition und urige Dorfbewohner. Allerdings fing Karin an, mir auf die Nerven zu gehen. Nicht, weil sie sich blind verliebte und von einem Fettnäpfchen ins andere stolperte. Sie begab sich immer mehr in Gefahr aus Dummheit und Naivität. Während sie am Anfang absolut einfühlsam und engagiert wahrgenommen wurde, entwickelte sie sich immer mehr zu einem Dummchen, das sich selbst oft in Lebensgefahr brachte. Das mag an sich lustig sein. Aber die Spannung ließ mich wirklich alles anspannen und ihre Tolpatschigkeit machte mich mitunter wütend. Möglich, dass die Autorin das bezweckte. Genauso, dass es viele Verdächtige gab und einer davon der Mörder war. Aber es hätte jeder sein können. Ich denke, das war gute Arbeit der Autorin.

Interessieren würde mich schon, wie die Hobbyermittlerin früher auftrat und was aus ihr in den nächsten Bänden wird. Spannend vermutlich allemal.

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