Ein wunderbarer Liebesroman mit viel Tiefgang, jenseits der Kitschgrenze!
„Herz an Herz“ ist ein interessantes verwirklichtes Buchprojekt der beiden Autoren Sofie Cramer und Sven Ulrich, denn „Berti“/Roberts und Saras Liebesgeschichte wird recht ungewöhnlich von dem Autorenduo ...
„Herz an Herz“ ist ein interessantes verwirklichtes Buchprojekt der beiden Autoren Sofie Cramer und Sven Ulrich, denn „Berti“/Roberts und Saras Liebesgeschichte wird recht ungewöhnlich von dem Autorenduo erzählt und zwar in abwechselnd geschriebenen Briefen, E-Mails, SMS, etc..
Vielleicht ist es gerade der besondere Blickwinkel, der es ermöglicht, dass man als Leser Sara und Berti so viel besser und tiefgründiger kennen lernen kann. (vor allem wenn man den Briefen bzw. den sehr persönlichen Botschaften darin Zeit gibt, sich zu entfalten bzw. sie auf sich wirken zu lassen) . Was ich besonders gut herausgearbeitet fand, war die Entwicklung, die beide Protagonisten im Laufe der Zeit durchmachen. Sara wirkt zunächst recht steif, überkandidelt in ihrer Ausdrucksweise und zickig, dagegen hatte es „Berti“ ein wenig einfacher bei mir sogleich Sympathiepunkte zu sammeln, denn er wirkt trotz seines „Brachialhumors“ sehr nett und offen. Je länger der Briefwechsel zwischen den beiden jedoch dauert, um so mehr wird dem Leser klar, dass auch Sara und Berti in ihren ersten Briefen einfach nur das machen, was auch viele andere Menschen beim gemeinsamen Kennenlernen tun- sie verstellen sich, tragen eine Maske um vor anderen möglichst gut auszusehen, ob aus Unsicherheit, Berechnung oder auch aus Angst verletzt zu werden.
Irgendwie gelingt es dem Paar in diesem Roman jedoch diese erste schwierige Barriere zu durchbrechen und ihre Brieffreundschaft auf eine tiefgründigere, ehrliche Ebene zu bringen und so vertrauen sie sich nach und nach nicht nur oberflächliche Dinge, sondern auch wichtige und traurige Stationen ihres Lebens an.
Mir hat „Herz an Herz“ sehr gut gefallen und berührt und ich fand es vor allem sehr spannend zu erfahren, ob beide am Ende den Mut besitzen werden, sich wirklich zu treffen, wobei es ohne zuviel verraten zu wollen, dann auch noch zu einer überraschenden Situation zwischen Sara und „Berti“ kommt. Zudem ist es nicht nur ein einfach gestrickter Contemporary geworden, sondern ein Liebesroman mit sehr viel Tiefgang. Dennoch, einen kleinen Kritikpunkt habe ich anzumerken- ich fand persönlich, dass sich Sara in ihren ersten drei, vier Briefen ein wenig zu gestelzt ausdrückt- selbst wenn sie ein Mensch mit einer akademischen Bildung ist. Aber das ist auch alles Geschmackssache des einzelnen Lesers.
Kurz gefasst: Ein wunderbarer Liebesroman mit viel Tiefgang, jenseits der Kitschgrenze!