Cover-Bild Der Klang der Wälder
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 238
  • Ersterscheinung: 15.02.2021
  • ISBN: 9783458179009
Natsu Miyashita

Der Klang der Wälder

Roman
Sabine Mangold (Übersetzer)

Als der junge Tomura einem Klavierstimmer bei der Arbeit lauscht, fühlt er sich durch den Klang in die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit zurückversetzt, und fortan prägt die Leidenschaft für die Musik sein Leben. Er lernt das Handwerk des Klavierstimmens, doch bei aller Hingabe ist da doch stets die Angst vor dem Scheitern auf der Suche nach dem perfekten Klang. Als er das Klavier der beiden Schwestern Kazune und Yuni stimmen soll, muss er erkennen, dass es dabei um mehr geht als um technische Versiertheit – und es »den einen« perfekten Klang nicht gibt. Und als er Kazune, die angehende Konzertpianistin, dann spielen hört, spürt er die Bestimmung seines Lebens: ihr Spiel zum Strahlen zu bringen.

Ein Roman voller Poesie über die alles verändernde Kraft der Musik und einen jungen Mann, der durch sie die Schönheit der Welt zum Klingen bringen will – wunderschön zart erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

Was für ein leises, melodisches, schönes, weiches Buch

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Tomura ist im Abschlussjahr seiner weiterführenden Schule fern seiner Heimat in den Bergen. Statt sich wie seine Mitschüler:innen in den freien Nachmittag ins Wohnheim zu flüchten, kommt er der Bitte seines ...

Tomura ist im Abschlussjahr seiner weiterführenden Schule fern seiner Heimat in den Bergen. Statt sich wie seine Mitschüler:innen in den freien Nachmittag ins Wohnheim zu flüchten, kommt er der Bitte seines Lehrers nach, den Klavierstimmer in die Halle zu lassen, wo dieser den großen Konzertflügel stimmen soll. Er sieht dem Mann bei seiner Arbeit zu, und während dieser prüfend die Tasten des Instruments anschlägt, lassen die Töne in Tomura eine Landschaft aus den Wäldern seiner Heimat entstehen.
Die Begegnung mit dem Klavierstimmer lässt ihn nicht los, und im folgenden Jahr besucht er die Fachschule für Klavierstimmer:innen, um das Handwerk zu erlernen. Zwei Jahre später hat Tomura das Glück, eine Stelle in dem Instrumentenhandel zu ergattern, in der auch der Klavierstimmer von damals angestellt ist. Von ihm und seinen neuen Kollegen hofft er zu lernen, um besser zu werden. Denn irgendwann will auch er in der Lage sein für andere Menschen die Wälder seiner Heimat in den Bergen vor dem inneren Auge entstehen lassen. Doch stets ist da die Angst zu versagen, nicht genug Talent zu besitzen und nicht auszureichen.
Bei dem Termin eines Zwillingsschwesternpaars lauscht Tomura dem gemeinsamen Klavierspiel der beiden und erfährt ein schicksalhaftes Gefühl von Verantwortung, dieses Spiel auf das höchste Niveau begleiten zu wollen mit seinen Fähigkeiten als Klavierstimmer.

Autorin Natsu Miyashita kannte ich schon durch ihre autobiografische Reportage „Der Spielplatz der Götter“, dessen Erzählweise mir ungemein gefiel. Nun also habe ich es endlich geschafft, „Der Klang der Wälder“ zu lesen, und dieses Buch ist ein so stilles, ruhiges, dass es einem komplett den Alltag entschleunigt. Die Erzählung ist so unglaublich sinnlich und poetisch, dass auch ich, die sich mit Musik gar nicht auskennt, hineinfühlen konnte wie in wohltemperiertes Badewasser. Es ist ein ganz und gar wunderbarer Roman mit einer eigenen Wirkung. Die Geschichte selbst hat, anders als Melodien, wenige Höhen und Tiefen, und doch habe ich mich von den Schilderungen dermaßen einfangen lassen.

Veröffentlicht am 06.06.2021

Sehr berührend

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Dieses Buch konnte mich vom ersten Moment an tief in seinen Bann ziehen und berühren. Dies liegt sicherlich einerseits an dem Thema Musik / Klavier und der Beschäftigung damit, sicherlich aber auch an ...

Dieses Buch konnte mich vom ersten Moment an tief in seinen Bann ziehen und berühren. Dies liegt sicherlich einerseits an dem Thema Musik / Klavier und der Beschäftigung damit, sicherlich aber auch an den Schreibstil von Natsu Miyashita, der es den Leserinnen ermöglicht, tief in die Geschichte einzutauchen und sich mit den verschiedenen Charakteren zu verbinden.
Dieses Buch ist nicht aufdringlich oder versucht durch Spannung und Action zu überzeugen. Es ist eines der leisen Töne, eines, für das mensch sich gerne etwas Zeit nimmt und das zum Nachspüren, Innehalten und Sinnieren einlädt.
Wer sich darauf einlassen kann wird reich belohnt werden und vielleicht auch einen neuen Zugang zum Klavier und sich selbst finden.
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und hoffe, das es noch viele weitere Leser
innen finden wird. Es hat es verdient.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Ruhig und sehr poetisch

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Tomura ist zufällig anwesend, als das Klavier in seiner Schule durch Itadori gestimmt wird. Dieses Erlebnis beeindruckt Tomura so sehr, dass er ohne jeglichen Bezug zu Musik und Instrumenten beschließt, ...

Tomura ist zufällig anwesend, als das Klavier in seiner Schule durch Itadori gestimmt wird. Dieses Erlebnis beeindruckt Tomura so sehr, dass er ohne jeglichen Bezug zu Musik und Instrumenten beschließt, den Beruf des Klavierstimmers zu erlernen. Tatsächlich bekommt er nach der theoretischen Ausbildung eine Anstellung in derselben Firma wie Itadori.
Anfangs nur als Assistent, später auch selbständig, stimmt er meist in Privathaushalten Klaviere. Dabei lernt er die Zwillingsschwestern Kazune und Yuni kennen. Auch das ist eine schicksalhafte Begegnung, denn Tomura ist verzaubert von dem unaufdringlichen Klavierspiel Kazunes, die als die weniger begabte der Schwestern gilt. Obwohl Tomura seine Fähigkeiten grundsätzlich eher geringschätzt, träumt er davon, Kazune bei ihren Konzerten als Klavierstimmer zu unterstützen.

Auf die Geschichte Tomuras muss man sich einlassen und viel Geduld haben. Sprachlich überzeugend, bietet der Roman an Handlung nicht viel mehr als oben beschrieben.
Tomura ist ehrgeizig, aber von Selbstzweifeln geplagt und niemals zufrieden mit seinen erworbenen Kenntnissen. Sein ganzes Handeln und Streben ist darauf ausgerichtet, besser in seinem Beruf zu werden. Dementsprechend viel Raum nimmt die Beschreibung des Klavierstimmens als Prozess ein. Das könnte langweilig und uninteressant sein, aber tatsächlich empfand ich diese Passagen lehrreich und sie haben mir einen neuen Blick auf Klaviermusik eröffnet.

Ich habe die Geschichte Tomuras wirklich genossen, allerdings kenne ich auch schon etliche japanische Romane. Die Charakterzeichnungen empfinde ich häufig als deutlich zurückhaltender, was sich natürlich auch auf die Spannungsbögen auswirkt.

Ein schöner Roman, wenn man sich auf die leisen Töne einlassen kann.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Entschleunigend, poetisch

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Was für ein tolles Buch. Schon das wunderschöne Cover ist in angenehmer, zur Atmosphäre des Buches passender Farbe gestaltet und verbindet 2 wichtige Komponenten des Werkes. Das Buch ist im besten Sinne ...

Was für ein tolles Buch. Schon das wunderschöne Cover ist in angenehmer, zur Atmosphäre des Buches passender Farbe gestaltet und verbindet 2 wichtige Komponenten des Werkes. Das Buch ist im besten Sinne entschleunigend mit der mehrere Sinne anregenden Sprache, dem ruhigen, fast poetischen Schreibstil und der unaufgeregten Geschichte. Wir begleiten den sympathischen, bescheidenen Hauptprotagonisten Tomura auf seinem Weg das Handwerk oder eher die Kunst des Klavierstimmens zu erlernen. Durch eine Zufallsbegegnung während der Schulzeit entdeckt er diesen speziellen Beruf. Für ihn ist es eher eine Berufung. Seine Herkunft aus einem mitten in der Natur eingebetteten, kleinen, japanischen Dorf zieht sich durch das ganze Buch. Sowohl sein bodenständiges, oft unnötig unsicheres Auftreten, als auch die vielfältigen bildhaften Vergleiche seines Handwerks, der Musik und des Klaviers mit der Natur werden dadurch bestimmt. Ganz nebenbei lernt man sehr viel über das Funktionieren und Materialien eines Klaviers, das Klavierstimmen, das Zusammenspiel des Ganzen mit dem Pianisten und über Musik im Allgemeinen. Die Beschreibungen gehen teilweise stark ins Detail und ins Technische. Das war mir persönlich teilweise etwas zu viel, auch wenn es die Komplexität des Handwerks gut demonstriert hat. Dabei zieht sich die Liebe zum Instrument und zur Schönheit Natur durch das ganze Buch. Tomura lernt viel durch die Begleitung seiner Arbeitskollegen. Jeder hat einen anderen Ansatz, wie er seine Arbeit angeht und wie er auf die verschiedenen Kunden eingeht. Da sind die verschiedensten Charaktere dabei. Ich hätte mich gefreut, wenn man den Weg von Tomura noch länger hätte verfolgen können. Das Buch endet, als er einen sehr wichtigen Entwicklungssprung gemacht hat. Für mich ist die Geschichte wie ein ruhiger Fluss.
Ich empfehle das Buch jedem, der Freude an einem ruhigen, ausdrucksstarken, bildgewaltigen Schreibstil hat und nicht auf ‚Action‘ in der Geschichte angewiesen ist, um diese zu genießen. Die Liebe zur Natur, zu Nischenthemen oder eine Klavier-Affinität sind zusätzlich hilfreich.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eine ruhige und wertvolle Lektüre!

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Inhalt:
Als der junge Tomura, der aus einem abgelegenen Bergdorf entstammt, einem Klavierstimmer bei seiner Arbeit zusehen darf, wissen nicht nur seine Ohren, sondern auch sein Herz was seine Bestimmung ...

Inhalt:
Als der junge Tomura, der aus einem abgelegenen Bergdorf entstammt, einem Klavierstimmer bei seiner Arbeit zusehen darf, wissen nicht nur seine Ohren, sondern auch sein Herz was seine Bestimmung sein soll.
Während er seinem Herzenswunsch nachgeht, empfindet er mehr und mehr Zweifel daran, ob er es jemals schaffen wird die Klänge eines Klaviers zu voller Schönheit zu erheben.
Doch schon bald muss er erkennen, dass es um so viel mehr geht, als um die reine Perfektion und die Technik.

Meinung:
Dieses Buch hat für mich einen solch wunderbaren, aber auch nachdenklichen Nachhall erschaffen, dass ich sehr lange gebraucht habe, um mir bewusst zu werden, was dieses Buch in mir als Leser ausgelöst hat.

Die Autorin Natsu Miyashita hat einen sehr fragilen, bewussten und sehr zurückhaltenden Schreibstil, der gerade durch seine Schlichtheit und durch den Fokus auf das Wesentliche so einnehmend auf den Leser wirkt.
Dabei ist dieser Schreibstil nie eintönig, sondern innerhalb dieser Schlichtheit, so zart, wie naturorientiert und feinfühlig, sogar beinahe erhaben. Sie schafft es dem Leser so schöne Klangbilder, wie sagenhafte Bilder der Natur vor Augen zu führen, dass selbst ein Leser wie ich, der kein Instrument erlernt hat, die Magie dieses erkennen und hören, ja lieben kann und dass durch den Klang der durch ihre Worte entsteht!

In "Der Klang der Wälder" geht es um so viel mehr, um so wichtige Dinge, wie wir das Leben leben können und uns dabei nicht selbst verlieren und den Fokus auf das wirklich Wichtige, gottgegebene Natur legen können ohne am Perfektionismus zu verzweifeln. Die Autorin schafft es so glaubhaft, niemals belehrend, dem Leser zu zeigen, was im Leben wirklich zählt und was unser Leben mit Sinn erfüllen kann.

Dieses Buch hat mich zutiefst beeindruckt und in mir einen Nachhall bewirkt, der meinen Blick auf viele Dinge nach dem Lesen verändert hat. Dieses Buch vermag es dem Leser Kraft zu geben und ihn zu bestärken und dabei fliest stetig die Schönheit der Natur und der Klänge mit ein, die ebenso kraftvoll, wie wertvoll sind....
Genau wie dieses Buch!