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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2017

mitreißendes eShort

Dein Stern an meinem Himmel
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Bei "Dein Stern an meinem Himmel" handelt es sich um eine Kurzgeschichte, die als eBook erschienen ist und zu dem Buch "Solange am Himmel Sterne stehen" gehört. Dabei wird das Kennenlernen von Rose und ...

Bei "Dein Stern an meinem Himmel" handelt es sich um eine Kurzgeschichte, die als eBook erschienen ist und zu dem Buch "Solange am Himmel Sterne stehen" gehört. Dabei wird das Kennenlernen von Rose und Jacob am Vorabend von Heiligabend in Paris 1942 aus der Sicht von Jacob erzählt.

Diese Erzählung kann man zwar auch vor dem eigentlich Buch lesen, ich fand es aber schöner, sie nach dem Buch zu lesen, wo mir die Kurzgeschichte nichts vorwegnehmen konnte. So wusste ich zwar schon ein Stück weit, was kommen würde, gleichzeitig ist die Geschichte aber so intensiv und packend erzählt und das auf so wenigen Seiten, dass es einfach nur wahnsinn ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ich von einem eBook von 18 (!) Seiten mal so berührt werden könnte - am Ende sogar zu Tränen. Meiner Ansicht nach hätte daraus gerne eine etwas längere Geschichte werden können, aber ich fürchte, das wird nicht mehr kommen.

Mein einziger Kritikpunkt ist der Preis von 0,99 € für 18 Seiten. Natürlich müssen Autorin, Verlag usw. auch von irgendwas leben, aber dann hätte man die Kurzgeschichte auch als Bonus ins Buch packen können... Allerdings macht die Geschichte den Preis durchaus wieder wett.

Fazit: Für Fans von "Solange am Himmel Sterne stehen" ein Muss.

Veröffentlicht am 29.03.2017

amüsantes für Zwischendurch

Ich bin da, aber die Haustür nicht
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"Ich bin da, aber die Haustür nicht" ist schon das vierte Buch, in dem das Beste von smsvongesternnacht.de präsentiert wird. Unterteilt sind die SMS bzw. SMS-Unterhaltungen wieder in Zeitfenster, also ...

"Ich bin da, aber die Haustür nicht" ist schon das vierte Buch, in dem das Beste von smsvongesternnacht.de präsentiert wird. Unterteilt sind die SMS bzw. SMS-Unterhaltungen wieder in Zeitfenster, also z.B. "19.00-21.14: Gib mir 3 Minuten, ich bin in einer Viertelstunde da" oder "22.37-00.05: Bin unsichtbar. Bin auch betrunken." Wie auch schon in den Vorgängerbänden ist klar, dass zu bestimmten Zeiten die SMS oft auf Alkohol basieren bzw. die Folgen einer durchzechten Nacht für das verantwortlich sind, was da verschickt wird, es gibt aber auch einige Fälle, in denen die Autokorrektur ein ziemliches SMS-Wirrwarr anrichtet oder jemand schlicht versucht, alles auf einmal zu machen und dabei seine SMS darunter leiden.

Ich schreibe diese Rezension zum Buch, das nur leider hier in der Datenbank nicht gelistet ist. Als Hörbuch kann ich es mir auch gut vorstellen, aber ich lese solche Bücher auch gerne in Werbepausen - da kann man es in kleinen Dosen genießen und liest nicht irgendwann nur noch quer, wobei ich mich schon mal erwischt habe, als ich eines dieser Bücher quasi fertiglesen wollte. In Werbepausen ist es eine amüsante Unterhaltung ohne großen Anspruch. Ansprüche hatte höchstens mein Mann, dem ich öfter mal ein paar SMS vorlesen musste, weil er mitlachen wollte =)

Ich hatte zwar zu Beginn Bedenken, weil es schon der vierte Band ist, dass es Wiederholungen geben könnte oder die SMS nicht mehr so lustig sein könnten, aber diese Sorge hätte ich nicht haben müssen. Klar gibt es - wie immer - ein paar SMS, die zwar ganz nett sind, aber mehr auch nicht, aber es gibt auch äußerst kuriose oder lustige oder freche oder verwirrende...

Hier ein paar Impressionen:

22:12 Ich weiß endlich, an wen er mich erinnert! An deinen Bruder! - 22:38 Na toll... Wenn man dich hat, braucht man auch keine Verhütungsmittel. Nach deiner SMS konnte ich ihn nicht mehr angucken, ohne an meinen Bruder zu denken... fahr jetzt nach Hause.

23:58 Nicht weinen... wir passen einfach nicht zusammen. 00.01 Was soll ich denn sonst machen?! Soll ich wie Rumpelstilzchen im Kreis hüpfen, als er/sie/es dachte, dass er/sie/es das Kind von der Königin bekommt? Was das Vieh wohl damit wollte. Pädophiles Ding... Wie die Königin sich wohl dabei gefühlt hat... Und so was hören sich Kinder an, echt schrecklich! :-/ 00.04 Einer der Gründe, warum das mit uns vorbei ist. Du bist einfach zu leicht abzulenken.

03:11 Er will Sex! Was soll ich tun? 03:19 Streck alle viere von dir und stell dich tot.

08:10 Guten Morgen Herr H., wir hoffen, es hat sich gestern gelohnt und Sie liegen nicht mehr betrunken in der Kneipe, sondern haben nur Ihren Zug verpasst. Können wir nach Hause gehen? Ihr Englisch Grundkurs

Fazit: Gut geeignet als Unterhaltung für zwischendurch!

Veröffentlicht am 29.03.2017

fesselnder Roman

Lieblingsgefühle
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Layla kommt von ihrer Weltreise zurück nach Stuttgart und stellt fest, wie sehr sie dieses Jahr verändert hat. Dazu kommt, dass plötzlich alles Schlag auf Schlag geht: Sie hat ihre erste Foto-Vernissage, ...

Layla kommt von ihrer Weltreise zurück nach Stuttgart und stellt fest, wie sehr sie dieses Jahr verändert hat. Dazu kommt, dass plötzlich alles Schlag auf Schlag geht: Sie hat ihre erste Foto-Vernissage, wo sie auch ihren neuen Galeristen kennenlernt (was sie beinahe umhaut, weil er ein Star der Szene ist), der Großes mit ihr vorhat. Doch viel wichtiger ist: Sie sieht Tristan endlich wieder, mit dem sie zwar die ganze Zeit in Kontakt war, den sie aber immer höchstens über Skype gesehen hat. Doch in diesen ganzen Aufbrüchen merkt Layla lange nicht, was wirklich um sie und vor allem mit ihr geschieht.

Leider bin ich hier in die Reihenfalle getappt und habe mit Band 2 begonnen. Am Anfang war das mitunter verwirrend, weil man sofort mitten in der Geschichte drin ist (das Buch scheint direkt an Band 1 anzuknüpfen), aber ich hatte relativ schnell den Durchblick, was so ungefähr bisher geschehen war und wer wie mit wem zusammenhängt. Dazu kommt, dass das Buch sich wahnsinnig flüssig liest und man gerade Layla einfach mögen muss - auch wenn es im Laufe des Buches einige Stellen gab, an denen ich sie gerne gefragt hätte, ob sie nicht auch klar und logisch denken kann. Wobei auch Tristan nicht ganz einfach und unkompliziert ist, aber auf eine andere Weise. Bei den restlichen Protagonisten sind zwar auch manche nicht ohne, aber man merkt zum Glück recht schnell, wer es wie mit Layla meint. Und dass man seine Meinung über manche auch mal ändert, gehört für mich auch dazu.

Das Buch liest sich sehr flüssig, die Seiten flogen nur so dahin. Dabei gibt es kaum Cliffhanger, ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht. Dazu kommt, dass die Thematik für ein eigentlich leichtes Buch schon eine ist, die einen zum Nachdenken bringt. Wem vertraue ich bei welcher Entscheidung? Tue ich wirklich immer, was mir und meinem Willen und Wesen entspricht?

Fazit: Einfach sehr zu empfehlen!

Reihenfolge:

1. Lieblingsmomente

2. Lieblingsgefühle

Veröffentlicht am 29.03.2017

lehrreich und lustig

Für mich ist auch die 6. Stunde
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Frau Freitag kennt man ja durchaus von den Büchern, die sie über ihre Klasse an einer Berliner Brennpunktschule geschrieben hat. Mit "Für mich ist auch die 6. Stunde" legt sie nun ein etwas anderes Buch ...

Frau Freitag kennt man ja durchaus von den Büchern, die sie über ihre Klasse an einer Berliner Brennpunktschule geschrieben hat. Mit "Für mich ist auch die 6. Stunde" legt sie nun ein etwas anderes Buch vor, da es sich hierbei eher um ein Fachbuch handelt. Allerdings heißt das nicht, dass Frau Freitag jetzt verknöchert und trocken Theorien darstellt und ausbreitet, sondern vielmehr erzählt sie, wie sie seit dem Referendariat versucht, den idealen Unterrichtsstil zu finden, was ihr dabei hilft, was gar nicht, was Allzweckwaffen sind, welche Tipps sie woher bekommen hat... Dabei greift sie auch auf Beispielszenen aus ihrem Unterricht zurück, die (wie man es aus den Vorgängerbüchern gewohnt ist) mal kurios sind, mal lustig, mal erschreckend.

Frau Freitag ist Lehrerin mit Leib und Seele, das merkt man diesem Buch an. Sie mag ihre Schüler, auch wenn sie sie manchmal auf die Palme bringen. Entsprechend basieren auch ihre Tipps und Analysen von Schülerverhalten nicht auf dem Prinzip "lieber Lehrer - böse Schüler", sondern sie nimmt die unterschiedlichen Schülertypen genau unter die Lupe und zeigt die jeweiligen Stärken und Schwächen auf, wo die Schüler vielleicht auch selbst Probleme haben und wie man auf dieser Grundlage mit ihnen umgehen kann, sie vielleicht irgendwo zu packen kriegt, so dass sie sich gebraucht und wertgeschätzt fühlen.

Sehr spannend fand ich auch die Analyse der verschiedenen Lehrertypen und die Verhaltenstipps fürs Lehrerzimmer. Hier lauern so einige Fallstricke, in die gerade motivierte junge Lehrer schnell tappen können - ganz abgesehen davon, dass ich behaupten würde, dass es in vielen anderen Firmen ähnlich sein dürfte.

Das Buch ist sehr geeignet für Lehrer, die Anregungen suchen (gerade auch für jüngere), aber auch für Menschen, die in verschiedenen Gebieten mit Gruppen von Jugendlichen arbeiten und mitunter daran verzweifeln, mit ihnen halbwegs sortiert ins Gespräch zu kommen. Da Frau Freitag ein großes Gespür für Schüler und die Probleme, die die Jugendzeit mit sich bringt, hat, findet man hier viele Hinweise, an die man eigentlich selbst hätte denken können, die man aber gerne mal übersieht oder abtut. Abgesehen davon, dass sie auf den Stellenwert von "Privatgesprächen" (z.B. über Serien, Hobbies, Wandertage,...) und Spielstunden hinweist, die zwar auf keinen Lehrplan hinarbeiten, aber für das Arbeitsklima unglaublich wichtig sind.

Fazit: Ein sehr gut zu lesendes Fachbuch über die Arbeit einer Lehrerin, das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Was Pfarrer sich lieber nur denken

111 Dinge, die ein evangelischer Pfarrer nicht sagt (und eine Pfarrerin natürlich auch nicht)
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"111 Dinge, die ein evangelischer Pfarrer nicht sagt" setzt sich aus neun Kategorien zusammen, in denen sich Sätze finden, die evangelische Pfarrer (Pfarrerinnen natürlich auch) nicht sagen würden, sich ...

"111 Dinge, die ein evangelischer Pfarrer nicht sagt" setzt sich aus neun Kategorien zusammen, in denen sich Sätze finden, die evangelische Pfarrer (Pfarrerinnen natürlich auch) nicht sagen würden, sich aber durchaus denken und um Versprecher, die mehr oder weniger auffällig sind. Letztere Kategorie trägt passenderweise die Überschrift "Nehmt und trinkt alles daraus" (Margot Käsmann auf dem Kirchentag in Hannover bei der Einsetzung des Abendmahls).

Der Großteil des Buches besteht jedoch aus Sätzen, die man besser nie sagt, z.B. "Wenn schon der Fernseher während des Taufgesprächs läuft, würde ich gerne 'Shopping Queen' gucken." Sehr schön auch die Kategorie "Die liebe Gemeinde", in der man sich als Pfarrer bei Presbyteriumssitzungen besser folgende Aussage verkneift: "Aber natürlich können wir gerne im Kirchenvorstand zwei Stunden darüber diskutieren, ob es Schnitzel oder Würstchen am Gemeindefest gibt und zu welchen Preisen wir das anbieten. Ich hab Zeit und der Punkt mit der Jugendarbeit ist nicht so wichtig und kann bis zum nächsten Mal warten."

Ich hab mich beim Lesen des Buches köstlich amüsiert, zumal ich mich in vielen Szenen wiederfinden konnte - sei es noch aus meiner Zeit als Ehrenamtliche, aber auch jetzt aus meiner beruflichen Perspektive. Man darf dieses Buch genauso wie das Gemeindeleben nicht zu ernst nehmen, sonst besteht eher die Gefahr, dass man daran verzweifelt. Und manche Szenen sind einfach nur herrlich, wie diese aus dem Reli-Unterricht: "Sagen Sie mal, Frau Pfarrerin, wie alt sind sie?" - "37." - "Aha, und wie lange ist das mit Jesus jetzt her?" - "So ungefähr 2.000 Jahre." - "Schade, dann haben Sie das mit dem Jesus auch nicht so genau mitgekriegt."

Und umgekehrt hofft man, dass die Gemeinde nicht zu oft betet: "Heiliger Geist, lass das Wunder geschehen, dass wir die Gedanken, die der Herr Pfarrer sich ausgedacht hat, auch verstehen."

Fazit: Ein amüsantes Büchlein für zwischendurch.