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Veröffentlicht am 28.10.2021

Die Verfilmung kann nur besser werden

Das Weiße Haus am Rhein
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In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist ...

In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist es, das Hotel zu modernisieren und große Künstler nach Bad Godesberg zu locken, um so für viele Gäste zu sorgen. Doch die französischen Besatzer machen es ihm ebenso schwer, wie sein konservativer Vater Fritz Dreesen. Allerdings unterstützt seine lebensfrohe und aufgeschlossene Schwester Ulla ihn bei diesem Vorhaben. Ein weiterer Lichtblick in Emils Leben ist das Zimmermädchen Elsa, in die er sich verliebt. Doch der Klassenunterschied und seine rückständigen Eltern machen eine Beziehung schwierig. Über die Jahre entwickelt sich das Hotel prächtig, bis dunkle Wolken am politischen Himmel aufziehen und dafür sorgen, dass die Gegensätze innerhalb der Familie unüberbrückbar scheinen.

Meinung:

Die Geschichte konnte mich ganz gut unterhalten aber nicht so wirklich mitreißen. Das hat dazu geführt, dass ich ewig gebraucht habe dieses Buch zu beenden. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, ist aber sehr nüchtern, so dass bei mir keine wirklichen Emotionen oder eine Verbundenheit zu den Charakteren entstehen konnten. Die Story wird hauptsächlich aus der Perspektive von Emil und Elsa in der dritten Person erzählt. Ich empfand es als sehr schade, dass der Perspektivwechsel nicht umfangreicher war, so bleiben viele Charaktere einfach sehr blass und eindimensional. Auch waren mir die Figuren zu sehr schwarz/weiß angelegt.

Das Buch umfasst die Zeit direkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zwischendurch gibt es immer wieder größere Zeitsprünge, die mir leider nicht besonders gefallen haben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich auf eine kürzere Zeitspanne beschränkt hätte. Durch die Sprünge bleibt viel zu viel unerwähnt, die Figuren erleben Dinge, die der Leser nicht mitbekommt, die aber Auswirkungen auf das Handeln der Personen haben und die der Leser dann nicht nachvollziehen kann. So baut sich einfach keine emotionale Verbindung auf.

Darüber hinaus werden Ereignisse teilweise nur kurz angeschnitten und nicht richtig ausführlich erzählt, das wirkt sehr hastig und überstürzt. Die daraus resultierenden Konsequenzen und Entwicklungen werden teils nur in einem Nebensatz erwähnt. All das führt dazu, dass die Geschichte sich nicht rund lesen lässt. Es wirkt nicht wie ein Roman, sondern wie eine Aneinanderreihung von kleinen Sequenzen. Was vielleicht der Tatsache geschuldet ist, dass das Buch auf Grundlage des ARD-Zweiteilers geschrieben wurde und nicht umgekehrt.

Im Nachwort wird erwähnt, dass es sich zwar teilweise um historische Vorbilder handelt, die Geschichte aber fiktiv ist. Ich muss gestehen, dies habe ich nicht erwartet. Da das Hotel und die Familie tatsächlich existieren, habe ich eine Familiengeschichte erwartet, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Fazit: Leider konnte mich der Roman nicht für sich begeistern. Es gab doch einige Dinge, die mir nicht gefallen haben, besonders die Zeitsprünge empfand ich als sehr schwierig. Außerdem hat mir die emotionale Verbindung zu den Figuren gefehlt. Daher gibt es von mir nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Aktuelles Thema schlecht umgesetzt, aber gut vorgelesen

Systemfehler
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Das Internet ist für unseren Alltag, wenn nicht sogar für unser Überleben, fast so wichtig wie die Strom-, Gas- oder Wasserversorgung. Fällt das Internet aus, dann auch die Versorgung mit diesen anderen ...

Das Internet ist für unseren Alltag, wenn nicht sogar für unser Überleben, fast so wichtig wie die Strom-, Gas- oder Wasserversorgung. Fällt das Internet aus, dann auch die Versorgung mit diesen anderen Lebenselixieren unserer modernen Gesellschaft.

So weit, so bekannt. Vor diesem Hintergrund verspricht Systemfehler von Wolf Harlander spannende Lektüre. Sprecher der Audio-Ausgabe ist Uve Teschner, also konnte für meinen Hörgenuss eigentlich nichts schief gehen – doch es wurde über weite Strecken eine Qual.

Wie ein roter Faden zieht sich durch die Story, dass der Autor selbst immer wieder den Faden verliert. Das revolutionäre Computerspiel, das am Anfang der Geschichte steht, ist für den Fortgang der Handlung im Grunde unbedeutend. Die Frau eines der Protagonisten stürzt in Folge des europaweiten Internet-Blackouts mit einem Verkehrsflugzeug ab, schlägt sich durch die Wildnis der französischen Alpen.....und was bringt es der Handlung, was hat es mit dem eigentlichen Handlungsstrang zu tun? Nichts! Außer vielleicht die Erkenntnis, dass auch die europäische Flugsicherung Datennetze benutzt. Recherchierte Hintergrundinformationen, wie zum Beispiel kritische Infrastruktur funktioniert und abgesichert ist: Fehlanzeige. Stattdessen werden ein ums andere Mal neue Handlungsstränge aufgemacht und neue Figuren ins Spiel gebracht, um dann wieder in der Beliebigkeit zu versinken.

Und Hamsterkäufe, Verschwörungstheoretiker und eine überforderte Regierung? Das hatten wir doch alles bei Corona. Obwohl das Buch im Sommer 2021 erschienen ist, spielt es in einem Deutschland, in dem es das alles nicht gegeben hat. Dem Leser wird eine Situation vermittelt, in dem unsere Gesellschaft zum ersten Mal mit solchen Folgen konfrontiert wird. Lag das Manuskript seit Jahren in der Schublade und fehlte die Motivation es zu aktualisieren?

Fast schon wie eine Drohung wirkt es auf mich als Zuhörer, weil damit ein Folgeband zu erwarten ist, wenn in den letzten Minuten die Kindheit eines der beiden Hauptprotagonisten wieder ins Spiel gebracht wird. Er hat früh seine Eltern verloren, weshalb er in einem der zahlreichen unbedeutenden Seitenstränge der Story erst bemüht ist das Rätsel des Verschwindens seiner Eltern zu lösen, um dann eine ganz andere Rolle in der Handlung einzunehmen. Kurz vor knapp ist dem Autor wohl eingefallen, dass er auch hier den Faden verloren hat.

Hätte ich die Printversion ertragen müssen, wäre das Buch spätestens nach einem Drittel Lese-Unvergnügen in der Ecke gelandet. Dank des hervorragenden Vorlesers Uve Teschner habe ich bis zum Ende durchgehalten und wurde leider nicht mit einer spektakulären Wendung belohnt, denn auch der Bösewicht dieser schlicht gestrickten Thriller-Kost war weit vor dem Ende erwartbar. Vor diesem Hintergrund gibt es von mir 2 Sterne, die einzig und allein dem guten Sprecher zu verdanken sind.

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Viel zu oberflächlich

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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In dem Roman „Kronenkampf“ von Valentina Fast findet im Königreich Alandra alle zehn Jahre der Kampf um den eisernen oder kupfernen Thron statt. Der Kronenkampf soll sicherstellen, dass das Land nur von ...

In dem Roman „Kronenkampf“ von Valentina Fast findet im Königreich Alandra alle zehn Jahre der Kampf um den eisernen oder kupfernen Thron statt. Der Kronenkampf soll sicherstellen, dass das Land nur von den stärksten magiebegabten Menschen regiert wird. Fiana war nicht dafür bestimmt am Kronenkampf teilzunehmen, doch Kayden enttarnt ihre magische Begabung. Nun ist Fiana gezwungen, sich dem Wettkampf zu stellen, um ihr dunkelstes Geheimnis zu schützen.

Meinung:

Die Grundidee fand ich klasse, leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich begeistern. Zu Anfang wird man als Leser direkt ins Geschehen geworfen und es startet mit einem Geheimnis, das sofort neugierig macht. Allerdings wird im Laufe der Geschichte das Erzähltempo immer schneller, so dass extrem viel auf der Strecke bleibt. Der titelgebende Kronenkampf, wird sehr kurz abgehandelt. Die Autorin hätte viel mehr daraus machen können. Die zu lösenden Aufgaben hätten mehr Aufmerksamkeit verdient. Auch, dass Fiana eigentlich überhaupt nicht mit ihren neuen Fähigkeiten umgehen kann, wird kaum zum Problem. Es gibt keine wirklichen Hindernisse und der angedeutete Konkurrenzkampf wird im Keim erstickt. Aus meiner Sicht hätte sich die Geschichte auf den Kronenkampf konzentrieren sollen – die Ereignisse aus der zweiten Hälfte des Buches hätte es aus meiner Sicht nicht bedurft.

Prinzipiell empfand ich im Buch, dass zu viele Themen angesprochen werden, es wird sich aber für keines wirklich Zeit genommen. Alles bleibt sehr oberflächlich, sei es jetzt der Kronenkampf, Mord, eine verbotene Liebe oder sogar Experimente, alles bleibt ohne wirkliche Tiefe.

Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen bleiben sehr oberflächlich. Die Beziehung zu Kayden war mir ein absolutes Rätsel. Diese entwickelt sich gefühlt innerhalb von drei Seiten und es ist sofort die große Liebe. Da bleibt für mich jede Art von Gefühl auf der Strecke. Es gibt keine Anziehung zwischen ihnen, geschweige denn ein Knistern. Auch die spätere Freundschaft zu Dalia war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Auf der einen Seite hassen sie sich noch und auf der nächsten sind sie bereits beste Freunde.

Fazit: Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Die Grundidee fand ich klasse. In diesem Fall hätte ein Mehrteiler der Geschichte sicherlich gutgetan. Da sind einfach zu viele Themen in ein Buch gepresst worden und alle werden nur oberflächlich behandelt; dabei ist extrem viel Potenzial verloren gegangen, daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Absolute Enttäuschung

You're my Fate
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„You're my Fate“ von Nicole Fisher ist der zweite Teil einer Dilogie. Der erste Teil „Your're my Rival“ sollte vorher gelesen werden, da die beiden Bücher aufeinander aufbauen.

Nachdem Violet Ian in New ...

„You're my Fate“ von Nicole Fisher ist der zweite Teil einer Dilogie. Der erste Teil „Your're my Rival“ sollte vorher gelesen werden, da die beiden Bücher aufeinander aufbauen.

Nachdem Violet Ian in New York verlassen und sich damit für ihren Bruder entschieden hat, lebt sie in einem goldenen Käfig. Ihr Bruder Jack kontrolliert jeden ihrer Schritte. Violet fühlt sich einsam und sie vermisst Ian. Der einzige Lichtblick ist Caleb, die rechte Hand ihres Bruders, der ihr Gesellschaft leistet. Doch ist Jack wirklich der liebende Bruder, der seine Taten bereut?

Meinung:

Ich habe mich so wahnsinnig auf diese Fortsetzung gefreut. Ich fand den ersten Teil einfach klasse. Leider wurde ich auf ganzer Linie enttäuscht. Wo fange ich an? Zuerst einmal passiert gefühlt die ersten zwei Drittel des Buches gar nichts. Violet möchte mehr Freiheiten und wird aber von ihrem Bruder dauerhaft überwacht. Im letzten Drittel passiert so viel, dass sich die Dinge überschlagen und ich emotional gar nicht mehr folgen konnte. Selbst als wirklich schlimme Dinge passieren, lässt mich das emotional, aber völlig kalt.

Für mich war Caleb leider ein absolutes No Go, da war die Sache für mich schon gelaufen. Caleb verliebt sich natürlich, wie kann es anders sein, unsterblich in Violet. Und da Violet so einsam ist, ist sie seinen Annäherungsversuchen nicht abgeneigt. Sorry, aber das ging für mich einfach gar nicht. Ich frage mich wieso? Wieso musste jetzt ein neuer Mann auftauchen? Das macht die ach so große Liebe zu Ian total unglaubwürdig. Und dabei ist Caleb total süß und hat es nicht verdient, der Lückenbüßer zu sein. Das Ganze hat für mich leider die komplette Geschichte zerstört und die wirklich tolle Liebesgeschichte zwischen Ian und Violet zunichtegemacht.

Vielleicht bin ich auch mit völligen falschen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Ich habe mehr Einsatz von Ian erwartet, dass er um Violet kämpft. Ich habe versteckte Treffen und Nachrichten erhofft und vielleicht eine Befreiungsaktion. Auf jeden Fall habe ich mehr Kampf um die große Liebe erwartet.

Fazit: Ich bin leider total enttäuscht. Den ersten Teil fand ich einfach klasse und die Liebesgeschichte zwischen Ian und Violet konnte mich emotional total abholen. Dieser zweite Teil hat für mich die Story kaputtgemacht. Ich konnte das Verhalten von Violet überhaupt nicht nachvollziehen und auch Ians zurückhaltende Art passte aus meiner Sicht überhaupt nicht. Das hat die Glaubwürdigkeit der großen Liebe eingebüßt. Daher gibt es von mir tatsächlich nur 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Unsympathischer Protagonist

Dirty Headlines
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In dem Roman „Dirty Headlines“ von L.J Shen stiehlt Judith ihrem One-Night-Stand Célian sein Portemonnaie, als sie nach ihrer gemeinsamen Nacht Hals über Kopf das Hotelzimmer verlässt. Einige Wochen später ...

In dem Roman „Dirty Headlines“ von L.J Shen stiehlt Judith ihrem One-Night-Stand Célian sein Portemonnaie, als sie nach ihrer gemeinsamen Nacht Hals über Kopf das Hotelzimmer verlässt. Einige Wochen später fängt sie einen neuen Job bei einem Nachrichtensender an und niemand Geringeres als Célian entpuppt sich als ihr Chef, der sich noch gut an die kleine Diebin erinnern kann.

Meinung:

Ich bin einfach mit den Protagonisten und der Geschichte nicht warm geworden. Die erste Hälfte des Buches fand ich Célian einfach nur unsympathisch. Ich empfand es manchmal als sehr herabwürdigend, wie er mit seinen Mitarbeitern und besonders mit Judith umgeht. Das wurde in der zweiten Hälfte etwas besser, als Célian etwas freundlicher und umgänglicher wurde und sich mehr gegenüber Judith öffnete.

Für mich waren keine tieferen Gefühle zwischen Célian und Judith greifbar. Es gab für mich keine liebevollen Momente zwischen den beiden, sondern ihre Beziehung reduzierte sich auf eine fortdauernde Bettgeschichte. Es sprühten einfach keine Funken bei diesem Paar und ich konnte nicht nachvollziehen, wie Judith sich in so jemanden verlieben konnte. Er ist manchmal so abwertend mit ihr umgegangen, da stellten sich mir wirklich die Nackenhaare auf.

Darüber hinaus hat mir die Familiengeschichte als Nebenhandlung nicht sonderlich gefallen, es gab zu viele Intrigen und zu viel Drama, gepaart mit einigen wirklich traurigen Nebencharakteren. Die ganze Zeit über schwebte eine düstere Wolke über dem Buch, wodurch die Story in eine negative Grundstimmung versetzt wurde.

Fazit: Mich konnte der Roman leider nicht für sich begeistern. Ich bin mit den Charakteren überhaupt nicht warm geworden. Célian fand ich den größten Teil der Geschichte einfach nur unausstehlich. Und die Liebesgeschichte war für mich nicht greifbar. Daher gibt es von mir leider nur 2 Sterne.

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