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Veröffentlicht am 29.03.2017

mörderischer Spreewald

Spreewaldgrab (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 1)
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Nach einem schweren Hörsturz lässt sich die Polizistin Klaudia Wagner vom Ruhrgebiet in den Spreewald versetzen. Sie hofft, dass es in Lübbenau ruhiger zugeht und sie sich insgesamt wieder erholen kann. ...

Nach einem schweren Hörsturz lässt sich die Polizistin Klaudia Wagner vom Ruhrgebiet in den Spreewald versetzen. Sie hofft, dass es in Lübbenau ruhiger zugeht und sie sich insgesamt wieder erholen kann. Dazu kommt, dass ihr Ex-Mann eine Affaire mit einer Jüngeren hat und sie so der Gefahr entgeht, die Beiden zusammen sehen zu müssen. Zumal sie und ihr Mann Kollegen waren. Doch dann geht es auch an der Spree ziemlich schnell ziemlich zur Sache: Ein Unternehmer wird tot aufgefunden, bei den Ermittlungen findet das Team ein schon älteres Skelett, das im Wald vergraben ist und außerdem bleibt die Sekretärin des Unternehmers verschwunden. Und es scheint, als würde es nicht allein bei diesen Funden und Ereignissen bleiben.

Das Debüt von Christiane Dieckerhoff liest sich sehr flüssig. Auch wenn zu Beginn so einige Personen eingeführt werden, war ich schnell in der Geschichte drin, zumal alles Schlag auf Schlag geht. Dabei muss ich sagen, dass mir die Charaktere erst mal nicht so wirklich sympathisch waren: Dass Klaudia ein ziemliches Paket mit sich rum trägt, erfährt man sehr schnell, aber die Kollegen auf der Wache in Lübbenau wirken fast alle eher verschlossen und eigenbrödlerisch. Man ahnt schon, dass da auch immer noch was eigenes hinter steckt, aber irgendwie wurde mir das schon fast zu viel, da die Hauptperson ja schon so viel mitbringt. Im Verlauf der Handlung verteilt sich das halbwegs, aber es sind schon recht hohe persönliche Anteile neben dem Fall, zumal es dann auch noch Beziehungsgeflechte gibt.

Der Fall läuft dafür allerdings sehr zügig weiter, es geht Schlag auf Schlag und ich glaube, das hat das Buch auch für mich spannend gehalten, dass die Handlung nicht im Zwischenmenschlichen und Privaten stehen bleibt, sondern das "Kerngeschäft" weitergeht. Und das muss man dem Revier lassen, gearbeitet wird in recht hohem Tempo (zumindest an dem aktuellen Fall). So ist es auch ein Zufall, dass die "alte" Leiche gefunden wird. Durch das Tempo, die vielen Personen und das Private habe ich allerdings ein- oder zweimal doch ziemlich den Überblick verloren. Das fand ich anstrengend, da ich so noch mal einiges nachlesen musste und bis dahin eigentlich nicht unaufmerksam gelesen hatte. Mir kam der Fall mitunter ziemlich verstrickt vor, dabei ist die Aufklärung am Ende plausibel und gar nicht so verworren. Zu dem Gefühl der Verstrickung führen aber eben auch die privaten Geschichten, die für einen ersten Band schon sehr viel sind. Ich glaube, man merkt meine Verwirrung auch der Rezi ein bisschen an...

Dafür, dass der Spreewald für mich krimimäßiges Neuland ist, hat Christiane Dieckerhoff meine Neugier geweckt, allerdings bin ich noch nicht sicher, ob ich an der Reihe dran bleiben werde.

Fazit: Für Fans von Krimis, in denen es nicht nur um den Fall an sich geht, sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Ölands Geheimnisse

Blutstein
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Per Mörner hat ein Haus auf Öland geerbt und freut sich, nach seiner Scheidung und der schweren Erkrankung seiner Tochter einen Neuanfang machen zu können. Doch schon allein der Start auf Öland ist dramatisch, ...

Per Mörner hat ein Haus auf Öland geerbt und freut sich, nach seiner Scheidung und der schweren Erkrankung seiner Tochter einen Neuanfang machen zu können. Doch schon allein der Start auf Öland ist dramatisch, als sein Sohn fast von einem Auto überfahren wird. Der Fahrer stellt sich als sein Nachbar Max heraus, der mit seiner Frau Vendela immer wieder auf Öland lebt. Doch bei Per wird es nicht ruhiger: Als er seinen Vater abholen will, muss er feststellen, dass jemand dessen Haus angezündet hat und kann seinen Vater gerade noch retten. Doch die Frage bleibt: Wer trachtet Jerry Morner nach dem Leben? Und warum? Anlass bietet dessen Vergangenheit als Pornoproduzent genug, aber konkrete Verdächtige und Zusammenhänge findet Per kaum.

Währenddessen versinkt Vendela in der Welt der Elfen, die es auf Öland gibt und die schon in ihrer Kindheit viel für sie getan haben, von denen sie aber auch weiß, dass man genau sein muss in dem, was man sich wie wünscht.

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da mich die beiden Vorgänger sehr begeistert haben. Leider sackt dieses Buch dagegen sehr ab. An vielen Stellen plätschert es so dahin, wo die Vorgänger gruselig und rätselhaft waren, fehlt ihr einiges oder findet höchstens in Momentaufnahmen statt. Das ist sehr schade, zumal auch der "Fall" immer wieder in den Hintergrund gedrängt wird und ich mich immer wieder daran erinnern musste, worum es eigentlich geht. Die Nebenhandlungen sind auch nicht uninteressant, aber sie rücken doch sehr in den Vordergrund. Dazu kommt, dass ich mich mehrfach gefragt habe, warum Per nicht die Polizei mehr einbezieht, sondern sich wieder und wieder selbst in Gefahr bringt... da hatte es dann schon was von schlechten Horrorfilmen, leider. Gegen Ende wurde es dann spannender, was auch daran lag, dass die Nebenstränge kaum vorkamen und auch mal wirklich was passierte, aber bis dahin war das Buch leider eher zäh.

Fazit: Leider kein Highlight der Öland-Quadrologie...

Reihenfolge:

1. Öland

2. Nebelsturm

3. Blutstein

4. Inselgrab

Veröffentlicht am 29.03.2017

kurzweiliges Lesevergnügen

Da haben wir den Glückssalat
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Pias glaubt, endlich im Leben angekommen zu sein: Sie ist Anfang 20, hat die Uni hinter sich, wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG in Brooklyn und fühlt sich nach vielen Umzügen in ihrem Leben ...

Pias glaubt, endlich im Leben angekommen zu sein: Sie ist Anfang 20, hat die Uni hinter sich, wohnt mit ihren besten Freundinnen in einer WG in Brooklyn und fühlt sich nach vielen Umzügen in ihrem Leben endlich zu Hause. Gut, die Jobsuche könnte besser laufen, aber das ist aus Pias Sicht noch kein Grund, dass ihre Eltern ihr den Geldhahn zudrehen. Erst schlägt sie sich noch mit Gelegenheitsjobs durch und dabei kommt ihr die Idee, was sie tun könnte: Einen Foodtruck kaufen, von dem aus sie vor Büros in der Mittagszeit gesundes Essen verkauft, das satt, aber nicht dick macht. Doch erst mal braucht sie einen Truck - und das Geld, um ihn zu kaufen. Gut, dass ihr eine Bekannte einen privaten Geldverleiher empfiehlt. Schlecht, dass dieser sich als Kredithai entpuppt. Doch Pia lässt sich nicht unterkriegen und gibt ihr Bestes.

Das Buch hat mehr Tiefgang, als ich bei dem Cover gedacht hätte. Ich hätte vermutet, dass es mehr um Partys und Beziehungen geht, aber im Fokus steht tatsächlich Pia und ihr Weg ins Berufsleben - wobei alles andere natürlich auch seinen Platz hat. Mit den Charakteren kann man sich gut identifizieren, selbst mit 30 noch. Wobei das vermutlich daran liegt, dass man sich an das Dilemma "einen Job kriegt man nur, wenn man Erfahrung hat, aber ohne Job kann man keine Erfahrungen sammeln" noch lange erinnert, auch wenn es typisch für die erste Jobsuche nach dem Abschluss ist. Genau das ist nämlich Pias Problem, das sie in die Selbstständigkeit treibt. Und auf dem Weg in die Selbstständigkeit erlebt sie umgekehrt so viel Unterstützung, dass man sich einfach für sie freut.

Das Buch liest sich sehr flüssig, ich konnte es oft nicht aus der Hand legen und die Seiten flogen nur so dahin. Allerdings gab es einen Punkt, da fand ich Pia ziemlich anstrengend, nämlich, als ihr alles über den Kopf zu wachsen droht und sie trotzdem nicht dazu stehen kann, dass sie Hilfe braucht. Man sieht die Katastrophe aufziehen, aber man ahnt auch, dass Pia zu sehr ihren eigenen Kopf hat und gelernt hat, zuerst sich selbst zu vertrauen. Das Buch hat ein Happy End, aber schon eher ein knappes. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch wirklich gut und lässt einen selbst ins Grübeln kommen, wie glücklich man eigentlich selbst mit seinem Beruf und seinem Leben ist.

Fazit: Ein quirliger, kurzweiliger, manchmal etwas überdrehter Roman über das Leben und das Erwachsenwerden.

Veröffentlicht am 29.03.2017

amüsant, aber schwächer als der Vorgänger

Das bisschen Hüfte, meine Güte
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Renate Bergmann schwebt im 7. Himmel: Ihr Enkel Stefan hat endlich eine Freundin gefunden. Gut, Ariane ist nicht perfekt und muss in Haushaltsdingen noch einiges lernen, aber sie ist mit Stefan zusammen ...

Renate Bergmann schwebt im 7. Himmel: Ihr Enkel Stefan hat endlich eine Freundin gefunden. Gut, Ariane ist nicht perfekt und muss in Haushaltsdingen noch einiges lernen, aber sie ist mit Stefan zusammen und die beiden heiraten. Renate Bergmann und ihre Freundinnen sind in ihrem Element: Hochzeit planen, Kleid mit aussuchen, Kuchen organisieren und backen,... doch dann passiert es, mitten auf der Feier: Renate Bergmann fällt und steht nicht wieder auf. Gebrochene Hüfte. Doch Renate Bergmann wäre nicht Renate Bergmann, wenn sie nicht auch im Krankenhaus und in der Reha alles im Griff hätte.

Wie auch sein Vorgänger liest sich "Das bisschen Hüfte, meine Güte" sehr flüssig, ich musste oft sehr schmunzeln. Es begegnen einem so einige "alte Bekannte", also Sprüche und Episoden, die man schon von Twitter kennt, wenn man Renate Bergmann dort folgt, aber ich fand es ganz amüsant zu sehen, wie sie in den Kontext der Erzählungen eingebunden wurden. Dennoch fand ich den Vorgänger besser, bei dem ich öfter mal herzhaft lachen musste. Dieser Band war mehr zum Schmunzeln, wobei das nicht heißt, dass er schlecht oder nicht lustig war. Bei Renate Bergmann bleibt einem an vielen Stellen nur lachen bzw. schmunzeln, weil einem sonst auffallen würde, wie anstrengend dieser Typ Frau schnell sein kann, weil man ihrer Ansicht nach den Haushalt nicht ordentlich führt...

Die Figuren haben alle vom Leben ihre Ecken und Kanten mitbekommen, aber sie haben das Herz am rechten Fleck. Die meisten konnte ich richtig vor mir sehen, weil sie sehr eindrücklich beschrieben werden. Gleichzeitig hoffe ich doch sehr, dass Kurt bald den Koyota verkauft - es wäre das Beste für alle Beteiligten. Doch insgesamt lebt Renate Bergmanns Twitter-Account davon, dass sie erzählt, wie sie ihre Welt, Kurt, Ilse und alle, die dazugehören erlebt, über sie lacht und staunt. Und davon leben auch die Bücher. Einem werden die Senioren näher gebracht, in all ihrer Verschiedenheit, wie sie mit den Änderungen, die die letzten Jahrzehnte gebracht haben, umgehen. Klar ist Renate Bergmann nicht real, aber die Idee dahinter ist spannend und amüsant. Es wird zwar kein Klischee ausgelassen, aber es steckt auch viel Wahrheit dahinter.

Fazit: Klares Muss für alle Fans von Renate Bergmann!

Reihenfolge:

1. Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker

2. Das bisschen Hüfte, meine Güte!

3. Kennense noch Blümchenkaffee? (bisher nur als eBook)

4. Über Topflappen freut sich ja jeder

Veröffentlicht am 29.03.2017

Marcelli-Schwestern Teil 2

Eine Marcelli geht aufs Ganze
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Bei einem feucht-fröhlichen Mädelsabend verspricht Francesca Marcelli ihren Schwestern Katie und Brenna, dass sie den ersten akzeptablen Kerl, den sie trifft, mit ins Bett nimmt. Einige Zeit später begegnet ...

Bei einem feucht-fröhlichen Mädelsabend verspricht Francesca Marcelli ihren Schwestern Katie und Brenna, dass sie den ersten akzeptablen Kerl, den sie trifft, mit ins Bett nimmt. Einige Zeit später begegnet ihr mit Sam ein absolutes Traumexemplar. Auch wenn sie sich unter etwas eigenartigen Umständen kennenlernen, verabreden sie sich miteinander und landen beim zweiten Date im Bett. Beide sind sich einig, dass sie nur Sex wollen und so beginnt eine entspannte Affaire - bis auf einmal Sams Tochter Kelly vor der Tür steht, von der Sam bisher nichts wusste.

Wenn man was leichtes fürs Herz braucht, ist man mit Susan Mallery immer gut beraten, da macht ihre Trilogie um die Marcelli-Schwestern keine Ausnahme. Auch wenn ich Band 1 schon vor einiger Zeit gelesen habe, so war ich doch schnell wieder drin in der Familie mit ihren Eigenheiten - und davon haben die Marcellis als Familie mit irisch-italienischen Wurzeln so einige.

Die Charaktere haben alle ihre Eigenheiten, sind damit aber alle recht sympathisch. Allerdings hat gerade Sam Momente, in denen ich ihn sehr anstrengend und fast schon zickig fand. Francesca hat es zwar mit ihrem familiären Hintergrund auch nicht leicht, ist aber insgesamt unkomplizierter, auch wenn ihr Kopf ihr manchmal im Weg steht.

Das Buch liest sich sehr flüssig, auch wenn man schon zu Beginn weiß, wie es ausgehen wird. Nichtsdestotrotz geht man die Wendungen mit, lebt ein Stück weit mit Francesca, Sam und allen anderen und lässt sich von einigen Wendungen und Ereignissen dann doch überraschen.

Fazit: Wie man es von Susan Mallery gewohnt ist: Was fürs Herz mit ein bisschen Drama in gewohnter Qualität.

Reihenfolge:

1. Eine Marcelli gibt nicht nach

2. Eine Marcelli geht aufs Ganze

3. Eine Marcelli weiß, was sie will