Cover-Bild Die Frauen von Kopenhagen
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 26.04.2021
  • ISBN: 9783453292512
Gertrud Tinning

Die Frauen von Kopenhagen

Roman
Holger Wolandt (Übersetzer), Lotta Rüegger (Übersetzer)

Kopenhagen 1885: Nelly und Marie arbeiten in der größten Weberei Kopenhagens. Bei einem Unfall am Webstuhl verletzt sich Marie schwer. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gibt das Verhalten der Verantwortlichen Rätsel auf. Nelly steht mit einem schweren Verdacht alleine da und erzählt nicht einmal ihrem Geliebten Johannes davon. Dessen Schwester Anna kommt zur selben Zeit aus Jütland nach Kopenhagen. Und ist schockiert, wie brutal und ungerecht das Leben in der großen Stadt ist. Furchtlos nimmt sie den Kampf auf und setzt einen Meilenstein in der Geschichte Dänemarks.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2021

Die Anfänge der Frauenbewegung

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… sollten das Hauptthema sein in „Die Frauen von Kopenhagen“ aus der Feder von der Autorin Gertrud Tinning. Doch die Geschichte entwickelte sich komplett anders als von mir erwartet und hat mich dennoch ...

… sollten das Hauptthema sein in „Die Frauen von Kopenhagen“ aus der Feder von der Autorin Gertrud Tinning. Doch die Geschichte entwickelte sich komplett anders als von mir erwartet und hat mich dennoch gepackt.
Die Frauen von Kopenhagen - ich würde behaupten, dass es sich hier um die drei Frauen namens Marie, Nelly und Anna handelt. Die beiden Erstgenannten lernt man gleich zu Beginn kennen und taucht sofort in deren, nicht so schöne, Welt ein. Die beiden Frauen sind bei Rubens Tuchfabrik angestellt, die es wirklich gegeben hat und die Vorreiter als Arbeitgeber für Frauen war. Hier schufteten sich Frauen jeden Alters für einen Hungerlohn (im wahrsten Sinne des Wortes) zu Tode. Die Arbeitsbedingungen werden minutiös beschrieben und das Leben der Bevölkerung, voran der Frauen im Spagat zwischen Kind, Haus, Familie und Arbeit, gut dargestellt. Ihre Sorgen und Nöte werden bereits am Anfang deutlich. Als ein schlimmer Unfall passiert, bekommt der/die Lesende einen guten Eindruck vom Umgang und der „Menschlichkeit“, die damals vorgeherrscht haben muss. Nelly möchte das nicht auf sich sitzen lassen und beginnt einen Kampf gegen Windmühlen... . Auch Anna, die bedingt durch ihren Bruder Johannes nach Kopenhagen reist, rennt gefühlt gegen Mauern. Die Ungerechtigkeiten und ihre familiäre Verpflichtung lassen sie ebenfalls diesen Windmühlenkampf aufnehmen. Wird sie siegen?
Wie bereits erwähnt, hat sich die Geschichte dieses Buches in eine andere Richtung entwickelt, als vom Klappentext versprochen worden ist. Die Frauenbewegung kam erst zum Schluss kurz auf und war leider auch relativ schnell abgehandelt. Die Autorin beschreibt jedoch das damalige Leben, die Umstände, Gedanken und Verwicklungen so authentisch und eindrücklich und auch spannend, dass man nicht enttäuscht ist, dieses Buch in die Hand genommen zu haben. Wer hier aber auf flammende Reden, Flaggen, blutige Streiks und Widerstände hofft - wird enttäuscht. „Die Frauen von Kopenhagen“ macht gut die Anfänge dieser Bewegung deutlich, mehr leider nicht. Aber vielleicht wird ja das Thema noch einmal aufgegriffen =)

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Eine fesselnde Geschichte über den Kampf der Frauen und einen Mord

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Worum geht’s?
In einer Weberei stirbt eine Frau. Nelly, eine der Arbeiterinnen, versucht, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, doch ihr werden nur Steine in den Weg gelegt und sie muss um ihre ...

Worum geht’s?
In einer Weberei stirbt eine Frau. Nelly, eine der Arbeiterinnen, versucht, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, doch ihr werden nur Steine in den Weg gelegt und sie muss um ihre Stelle bangen. Immer wieder wird mit Kündigungen und Gehaltskürzungen gedroht und die Frauen in der Fabrik haben Angst um ihren Job und ihr Leben. Gelingt es Nelly, den Mord zu rächen und zugleich für bessere Arbeitsbedingungen für die Frauen zu kämpfen?

Meine Meinung:
Bei „Die Frauen von Kopenhagen“ von Gertrud Tinning soll es eigentlich um die Anfänge der Frauenbewegung gehen. Dabei webt die Autorin wahre Begebenheiten mit hinein, auch wenn das meiste wohl Fiktion ist. Wer sich allerdings nähere Einblicke in die Frauenbewegung erhofft, wird enttäuscht werden, da hierzu nur ganz am Anfang und am Ende des Romans ein paar Seiten geschrieben werden. Ich könnte mir eine Intensivierung jedoch gut in einem zweiten Teil vorstellen. Dennoch hat mich die Autorin gefesselt mit ihrer Darstellung der damaligen Zeit. Die Schwierigkeiten der Arbeiterklasse, den Arbeitsbedingungen in der Fabrik. Den Klassenunterschieden. Und auch der Darstellung des Lebens in der Stadt und auf dem Land. Nebenbei hat die Autorin noch einen Unfall mit in die Geschichte eingebracht, der eine Mordserie ausgelöst hat und die LeserInnen mit den spannenden Ermittlungen auf Trab gehalten.

Zu Beginn lernen wir Nelly kennen. Sie arbeitet in der Fabrik, ist sympathisch, setzt sich für die anderen ein und will nur Gerechtigkeit. Im Laufe der Geschichte lernt sie dann Johannes, den Bruder von Anna kennen und lieben. Die beiden scheinen wie geschafften füreinander, obwohl Johannes ein Landmensch ist und sich nichts mehr wünscht, als ein Leben auf einem Bauernhof und Nelly mit dem Stadtleben etwas ganz anderes gewöhnt ist. Im zweiten Kapitel lernen wir dann Johannes Schwester Anna kennen. Sie war mir sofort sympathisch! An ihr sehen wir, wie die Frauen auf dem Land verschachert wurden zum Vorteil ihrer Familien. Aber Anna ist stark und geht ihren Weg. Ihre Entwicklung in Kopenhagen hat mir sehr gut gefallen. Wie sie versucht, ihrem Bruder und letztendlich auch Nelly zu helfen. Wie sie es immer wieder schafft, mit nichts doch etwas zu erreichen. Sie gibt nie auf. Steht immer wieder auf, egal, wie schlecht es ihr geht und will nur die Wahrheit ans Licht bringen und für Gerechtigkeit kämpfen. Eine wirklich beeindruckende Persönlichkeit, die man so nur bewundern kann! Auf ihrem Weg begegnet Anna Dagmar, Karen und Niels. Vor allem Karen, die sich für die Frauenbewegung einsetzt, gefällt mir gut. Sie ist eine resolute Person, die nicht viel redet, sondern einfach macht und immer für andere da ist. Auch Dagmar und Niels helfen Anna bei ihrem Kampf und ihrer Suche.

Gut gefallen haben mir besonders die Beschreibung der Arbeitsbedingungen in der Fabrik. Das hat Gertrud Tinning genial dargestellt. Die Geräusche, die harte Arbeit, die Gerüche. Auch das Leben in der Stadt. Der Kampf ums Überleben. Der Stand der Frauen. Und ab dem Mord reißt auch die Spannung nie ab. Wie gesagt: Lediglich der Teil über die Frauenbewegung hat mir gefehlt, aber ich hoffe auf einen weiteren Teil, in dem tiefer in diesen Part der Geschichte eingetaucht werden könnte.

Fazit:
Mit „Die Frauen von Kopenhagen“ ist es Gertrud Tinning meisterhaft gelungen, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitergesellschaft, insbesondere der Frauen, im 19. Jahrhundert bildhaft und lebendig darzustellen. Wir lernen Nelly und Anna kennen und begleiten sie auf ihrem Weg. Nelly, die für die Stellung der Frauen in der Fabrik kämpfen möchte und Anna, die einerseits diesen Kampf führt und andererseits einen Mörder sucht und sich auch hier nach Gerechtigkeit verzehrt. Das Buch ist lebendig, spannend, rasant und immer wieder absolut unerwartet! Lediglich die Frauenbewegung kommt etwas zu kurz, dennoch hat mich der Roman bis zum Ende gefesselt.

4 Sterne für dieses sehr gelungene Buch über den Beginn der Frauenbewegung und die Mordermittlungen im 19. Jahrhundert!

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Kampf um Gerechtigkeit

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Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Kopenhagen, die Zeit der Industrialisierung. 1885 arbeiten Nelly und Marie in einer Weberei und Marie verunglückt. Verantwortlich fühlt sich niemand. Nelly forscht ...

Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Kopenhagen, die Zeit der Industrialisierung. 1885 arbeiten Nelly und Marie in einer Weberei und Marie verunglückt. Verantwortlich fühlt sich niemand. Nelly forscht nach, gibt nicht auf und es kommt zu einem weiteren Unglück unter dem Nelly und ihr gerade gefundener Freund Johannes zu leiden haben. Nachdem man als Leser Nelly und Marie begleitet hat lernt man Johannes Herkunft kennen und die seiner Schwester Anna, die später auch nach Kopenhagen kommt.
Sehr gut werden die damaligen Lebensverhältnisse dargestellt, die gesellschaftlichen und die Arbeitsbedingungen. Ich jedenfalls kann mir heute so ein Leben gar nicht vorstellen
Erschreckend für Menschen mit wenig Einkommen und für Frauen insbesondere. Was für unsägliche Lebensumstände herrschten und wie rechtlos die Menschen waren. Wie Ge-fängnisinsassen behandelt wurden ist dann nochmal eine ganz andere Sache, unmensch-lich.
Beeindruckend, wie dann einige starke Frauen für mehr Rechte kämpften,, nicht aufgege-ben haben und so den Weg ebneten für mehr soziale Gerechtigkeit. Vieles ist uns heute gar nicht mehr bewusst und ich bin den Menschen dankbar, die damals dafür gekämpft haben.
Die Geschichte von Nelly, Anna und Johannes lässt sich gut lesen und die beschriebenen Umstände konnte ich mir recht gut vorstellen.
Allerdings war es mir von der Geschichte zwischendurch etwas zu viel, auch wenn die Ge-schichten von Nelly, Anna und Johannes zusammen hängen, zusammen gehören, es ist sehr umfangreich.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Der Kampf um ein besseres Leben

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Kopenhagen 1885: Nelly und ihre Schwägerin Marie arbeiten in der Weberei Rubens, die Arbeitsbedingungen sind hart, die Frauen werden schlecht bezahlt. Als Marie einen Arbeitsunfall hat, wird die Schuld ...

Kopenhagen 1885: Nelly und ihre Schwägerin Marie arbeiten in der Weberei Rubens, die Arbeitsbedingungen sind hart, die Frauen werden schlecht bezahlt. Als Marie einen Arbeitsunfall hat, wird die Schuld der Firma vertuscht. Als Nelly weitere Nachforschungen anstellt, wird auch sie verletzt. Ihr Freund Johannes wird für den Überfall auf Nelly verhaftet. Als seine Schwester Anna in Jütland von seiner Verhaftung erfährt, macht sie sich auf nach Kopenhagen, um ihren Bruder zu retten. Doch das Leben in Kopenhagen ist unerbittlich.

Die Geschichte um Nelly, Marie und Anna ist an das echte Leben der Arbeiterin Agnes Lindenbaum, die in Dänemark den ersten Streik von Arbeiterinnen in der real existierenden Tuchfabrik Rubens anzettelte, angelehnt.

Das Buch schildert am Beispiel von Nelly, Marie und später auch Anna das schwere Leben in Kopenhagen. Die Stadt ist schmutzig und laut, die meisten Menschen sind arm und auf ihre Arbeit angewiesen. Vor allem für die Frauen gibt es nicht viele Alternativen zur Tuchfabrik, in der sie unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, um für jedes Vergehen mit Lohnabzug bestraft zu werden.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn der erwartete Aufstand der Frauen etwas zu kurz kam. Doch die Geschichte von Nelly, Johannes und Anna ist fesselnd und interessant – und am Ende gibt es eine Art Gerechtigkeit und die Frauen erheben sich.

Ich mochte das Buch und fand es interessant, in die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts in Kopenhagen einzutauchen. Spannend und fesselnd!

Veröffentlicht am 02.05.2021

Die Ungerechtigkeit der Armut

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Der Roman spielt in Kopenhagen im Jahr 1885, es herrscht eine riesige Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich, die Protagonisten der Geschichte gehören zur Arbeiterschicht, also zu den Armen. In eindrucksvollen ...

Der Roman spielt in Kopenhagen im Jahr 1885, es herrscht eine riesige Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich, die Protagonisten der Geschichte gehören zur Arbeiterschicht, also zu den Armen. In eindrucksvollen Bildern schildert die Autorin das Leben der Menschen, ihre Hoffnungslosigkeit, ihre Verzweiflung und die Menschenunwürdigen Lebensbedingungen. Anhand der mutigen jungen Frauen Nellie und Anna, die sich nicht mit der gegebenen Situation abfinden wollen, erlebt man hautnah wie es damals war. Nellie stellt sich gegen ihren Arbeitgeber, nachdem ihre Freundin Marie einen schweren Unfall mit einem Webstuhl hatte. Anna kommt von Land in die Stadt, sie wollte keinen Mann heiraten den sie nicht liebt... Mich haben vor allem die Beschreibungen des Lebens und der Ungerechtigkeit der Zeit tief beeindruckt. Beim Lesen konnte ich die Feuchtigkeit der Wohnungen und die gedrückte Stimmung förmlich spüren. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt.

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