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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2022

Enttäuschend

Das verschlossene Zimmer
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Mich hat dieses Buch unter anderem angesprochen, weil es im schönen Krakau spielt und damit ja auch explizit geworben wird. Die Stadt spielt aber nur eine Nebenrolle und gewinnt nicht an Farbe oder Leben. ...

Mich hat dieses Buch unter anderem angesprochen, weil es im schönen Krakau spielt und damit ja auch explizit geworben wird. Die Stadt spielt aber nur eine Nebenrolle und gewinnt nicht an Farbe oder Leben. Da hätte man mehr draus machen können. Das trifft auch auf die Charaktere (insbesondere Marie) zu, die ich blass bis unglaubwürdig fand. Letzteres auch in der Umgangsweise miteinander, die einfach hölzern und unrealistisch ist. Aus diesen Zutaten ergibt sich dann logischerweise auch eine insgesamt eher unglaubwürdige, in manchen Details fast hanebüchene Geschichte.
Der spätere Papst JPII als Nebenfigur – überflüssig bis grenzwertig in dieser ansonsten ja völlig fiktiven Geschichte.
Die Auflösung des großen Geheimnisses um die Mutter war für mich ehrlich gesagt schon im ersten Drittel absehbar, also wenig überraschend.
Es wurden insgesamt einige interessante Themen angeschnitten, denen das Buch dann aber leider nicht gerecht wurde (das jetzt auszuführen wären Spoiler). Dabei hatte die Handlung auch noch Längen. Die eigentliche Story hätte man auch schneller erzählen können.

Zudem sprachlich auf eher niedrigem Niveau. Kann man vielleicht so akzeptieren, aber etwas mehr Sorgfalt bei der einheitlichen Schreibweise von Namen sollte schon drin sein (Wojtyła/Wojtila - Dominik/Dominique).

Veröffentlicht am 19.01.2022

Äh, nein

Ich glaube, ich hatte es schon
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Das war ja mal überhaupt nicht meins. Ich fand das Beschriebene weder interessant noch witzig. Es geht um diverse Themen unserer Zeit - mit Corona haben diese Beschreibungen oft nur am Rande zu tun. Humor ...

Das war ja mal überhaupt nicht meins. Ich fand das Beschriebene weder interessant noch witzig. Es geht um diverse Themen unserer Zeit - mit Corona haben diese Beschreibungen oft nur am Rande zu tun. Humor ist halt Geschmackssache - meinen hat der Autor mit diesem Werk nicht getroffen.
Wladimir Kaminers Buch über die erste Corona-Zeit ("Der verlorene Sommer") hat mir weitaus besser gefallen.

Veröffentlicht am 15.05.2021

Enttäuschend

Die Bücherfrauen
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Das Buch hat mich leider enttäuscht. Das ist zum Teil der Marketing-Strategie des deutschen Verlages anzulasten, die mich einen ganz anderen Roman hat erwarten lassen – es ist nämlich eben kein Buch über ...

Das Buch hat mich leider enttäuscht. Das ist zum Teil der Marketing-Strategie des deutschen Verlages anzulasten, die mich einen ganz anderen Roman hat erwarten lassen – es ist nämlich eben kein Buch über Bibliotheken und "Bücherfrauen", sondern über ein Kulturzentrum und Kleinstadtleben in Kansas/USA. Bibliotheken und Bücher spielen hier eher eine Nebenrolle. Lediglich eine der drei Protagonistinnen – Angelina – beschäftigt sich wirklich mit Bibliotheken. Genauer gesagt studiert sie Bibliothekswissenschaft – und ihre langatmig erzählte, blauäugige Herangehensweise an ihre Dissertation und ihr ausschließlich nostalgischer Blick auf Bibliotheken haben mich leicht wütend gemacht. Überhaupt arbeitet sich das Buch in Bezug auf Bibliotheken an Klischees ab. Zukunftsideen, wie beispielsweise die auf der Hand liegende Kooperation zwischen Bibliothek und Kulturzentrum, werden (wenn überhaupt) nur gestreift. Schade!

Im Buch bin ich dann außerdem ständig an Stellen geraten, wo die Fragezeichen auf meiner Stirn förmlich sichtbar gewesen sein müssen. Ich hatte so oft das Gefühl, zuvor etwas verpasst zu haben: in welcher Stadt wir uns befinden; wann spielt das Buch; die (eben nicht) erzählte Liebesgeschichte einer der Protagonistinnen; darüber wie alt die Protagonistinnen (und ihre Großmütter) sind etc. Es ist aber einfach nicht/spät/nur im Nebensatz erzählt worden! Ist diese Erzählweise Absicht, wollte die Autorin damit die Leserin fordern, den Fokus eben nicht auf diese Nebensächlichkeiten legen? Oder ist es doch einfach Schludrigkeit bzw. schlechtes Erzählen?
Ich fürchte eher letzteres, denn die Protagonistinnen blieben für mich leider unscharf, die Nebenrollen sogar kaum voneinander unterscheidbar. Zudem passiert über weite Strecken recht wenig, stattdessen wiederholen sich Szenen und Gedanken immer wieder in ähnlicher Form. Das letzte Drittel reißt es etwas raus: hier entwickeln sich die Handlung und auch die Protagonistinnen endlich, wenn auch recht erwartbar und ohne große Überraschungen.

Bleiben wird ein Eindruck vom Kleinstadtleben in Kansas, der wenn auch oberflächlich, ganz interessant (und hoffentlich authentisch) war, – ansonsten leider eine Enttäuschung.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Kommerzielles Düsseldorf

99 x Düsseldorf wie Sie es noch nicht kennen
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Untertitel und Klappentext versprachen mir Geheimtipps für Ausflüge innerhalb von Düsseldorf. Leider enthält das Buch unverhältnismäßig viele Geschäfte, Restaurants und Kneipen und eher weniger unbekannte ...

Untertitel und Klappentext versprachen mir Geheimtipps für Ausflüge innerhalb von Düsseldorf. Leider enthält das Buch unverhältnismäßig viele Geschäfte, Restaurants und Kneipen und eher weniger unbekannte Sehenswürdigkeiten. Viele der genannten Punkte sollten allgemein bekannt sein, wie z.B. das Uerige. Vielleicht passt diese kommerzielle Ausrichtung ja auch zum kommerziellen Düsseldorf, aber der Klappentext verspricht etwas anderes. Ich hatte mehr Unkommerzielles erwartet: Natur, versteckte Hinterhöfe, Details an Häusern etc. Das findet sich hier auch, ist aber eher die Ausnahme.
Leider nicht das optimale Buch für eingesessene Düsseldorfer, die die Stadt (unkommerziell) neu entdecken möchten.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Leider enttäuschend

Das Mädchen, das in der Metro las
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Ich habe ein schönes Buch erwartet, eine Liebeserklärung an das Lesen und an Bücher. Ich fand "Das Mädchen, das in der Metro las" von Christine Féret-Fleury dann aber leider sehr unausgereift. Die ganze ...

Ich habe ein schönes Buch erwartet, eine Liebeserklärung an das Lesen und an Bücher. Ich fand "Das Mädchen, das in der Metro las" von Christine Féret-Fleury dann aber leider sehr unausgereift. Die ganze Handlung, die Bilder, die bibliophilen Stellen haben mich nicht gepackt. Ich empfand alles als halbherzig und nicht rund. Die Protagonisten wuchsen mir nicht ans Herz, ihr Handeln blieb für mich teils unlogisch. Vieles wird angerissen und dann sehr verkürzt dargestellt bis es dann einfach im Raum stehen bleibt. Nur in einer Szene wird erläutert, was das Verteilen von Büchern mit den neuen Lesern macht – die zwei in der Szene genannten Beispiele fand ich dann aber arg überzeichnet. Auch wüsste ich gerne, wie entschieden wird, wer welches Buch bekommt – insbesondere, wenn man die Menschen nicht persönlich kennt. Am Anfang wird bookcrossing erwähnt, aber später nie wieder – gibt es online Rückmeldung der Finder und neuen Leser? Oder wie geht man mit fehlenden Rückmeldungen um? Das alles kommt viel zu kurz.

Sprachlich irgendwo zwischen französisch-locker-leicht und manchmal dann aber wieder ungelenk, einfallslos. Liegt es an der Autorin oder (auch) an der Übersetzung? Kann ich leider nicht beurteilen.

Ich war gerade in der zweiten Hälfte geneigt das Buch abzubrechen. Das mache ich fast nie – hätte das Buch mehr Umfang gehabt, hätte ich es vermutlich tatsächlich vorzeitig beendet.
Für mich war das Buch insgesamt leider eine Enttäuschung.