Alte Fälle und neue Morde
Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)Generell mag ich ja Krimis mit kauzigen ermittelnden Senioren. Deshalb sprach mich "Der Donnerstagsmordclub" auch sofort an.
Elizabeth, Ron, Ibrahim und die neu zum Club gekommene Joyce wühlen sich durch ...
Generell mag ich ja Krimis mit kauzigen ermittelnden Senioren. Deshalb sprach mich "Der Donnerstagsmordclub" auch sofort an.
Elizabeth, Ron, Ibrahim und die neu zum Club gekommene Joyce wühlen sich durch Akten alter ungelöster Fälle, sogenannten Cold Cases. Doch plötzlich haben sie es mit einem ganz aktuellen, sozusagen direkt vor ihrer Haustüre verübten Mord zu tun. Ob das Opfer wohl derjenige ist, der fest damit rechnet umgebracht zu werden?
Es geht hier um die Machenschaften von einem Bauunternehmer und seinen "Freunden". Direkt neben der Seniorenresidenz soll gebaut werden. Dafür müsste nicht nur ein Bauer sein Land verkaufen, auch der Friedhof eines ehemaligen Klosters soll für das Vorhaben weichen. Widerstand dagegen formiert sich hauptsächlich aus der Residenz, aber auch andere sind dagegen - und auch hier scheint ein alter Fall für den Mord verantwortlich zu sein.
Die Polizei, hauptsächlich vertreten von DCI Chris Hudson und PC Donna de Freitas, wollen sich zu Beginn noch gegen die Einmischung vom Donnerstagsmordclub wehren, doch sie merken schnell, dass sie keine Chance gegen die einfallsreichen und gewieften vier rüstigen Senioren haben. Und bald schon freuen sich Chris und Donna auf die Informationen, mit denen sie versorgt werden.
Richard Osmans Schreibstil ist toll. Er hat einen tollen Humor und erzählt eigentlich brillant.
Aber leider eben auch extrem ausschweifend, was die Sache ungemein in die Länge zieht. So lieb man die Crew gewinnt, so hart ist es, ihnen treu zu bleiben. Die Figuren sind köstlich gezeichnet, teilweise herrlich ironisch beschrieben, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann und bei einigen froh ist, ihnen nicht real begegnen zu müssen - Ian zum Beispiel.
Schlussendlich hab ich den 464-seitigen Krimi nur zu Ende gelesen, weil mir der Schreibstil so gut gefiel. Ausserdem wartet der Autor noch mit der einen oder anderen Überraschungen auf, denn praktisch jeder der Beteiligten hat auf die eine oder andere Art und Weise, manchmal sogar wortwörtlich, noch selbst eine Leiche versteckt - alles also sehr geheimnisvoll.
Fazit: Alte Fälle und neue Morde - ein sehr amüsanter, aber zu ausschweifender und dadurch sehr langatmiger Cosy Krimi.
3 Punkte.