Gitarrensolo
Sein Chef fliegt nicht gerne, deshalb wird sein Aushilfsmitarbeiter Thomas Dupré nach Inverness geschickt, um eine seltene Gitarre auszuliefern. Der Abnehmer Lord Whinsley erweist sich als wahrer Kenner ...
Sein Chef fliegt nicht gerne, deshalb wird sein Aushilfsmitarbeiter Thomas Dupré nach Inverness geschickt, um eine seltene Gitarre auszuliefern. Der Abnehmer Lord Whinsley erweist sich als wahrer Kenner und als er Thomas erlaubt Gitarren aus seiner Sammlung auszuprobieren, schwebt dieser über den Wolken. Doch der Lord hat noch einen Auftrag für Dupré, er soll die seltenste Gitarre der Welt finden, eine Gibson Moderne, von der der Lord behauptet, sie sei ihm gestohlen worden. Ein geringfügiges Problem gibt es dabei, soweit bekannt, soll es von dem Instrument allenfalls Prototypen geben.
Thomas, der eigentlich ein eher unbekannter Musiker, aber auch Journalist ist, ist von der Geschichte des Lords angefixt und natürlich lockt eine lukrative Belohnung. Er begibt sich also auf eine Spurensuche sowohl nach der Geschichte der Gitarre als auch nach einem möglicherweise tatsächlich noch existierenden Instrument. Er beginnt damit in seiner Heimatstadt Paris bei seinem Chef, der sogar ein paar kleine Hinweise für ihn hat. Bald weist jedoch vieles in die USA, die Heimat der Gibson Gitarrenbauer. Dupré reist zunächst nach Tennessee, um einem Post nachzugehen, den er in einem Internetforum gefunden hat.
Über die Gibson Moderne aus dem Jahr 1957 lassen sich im weltweiten Netz einige wenige Informationen finden. Aus diesen hat der Autor einen ausgesprochen spannenden Musik-Thriller geformt. Zwar erscheinen einige wenige Szenen etwas over the top, aber insgesamt liest sich diese Spurensuche wie eine packende investigative Reportage mit persönlichem Touch. Dupré entwickelt sich dabei von einem relativ unbedarften Aushilfsverkäufer zu einem cleveren Detektiv, der sein Ziel nie aus den Augen verliert und sich auch nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Gerne hätte man einige seiner Beschreibungen der Musikstücke nachgehört, aber da hat der Autor wohl seine Phantasie spielen lassen. So muss man sich selbst die Vorläufer des Metall komponieren, was die Lektüre beinahe noch packender macht.