"Opfer" des "Opfers"
20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ein Dorf in Holstein.
Hannes ist sensibel und könnte sich im Dorf, als auch auf dem familieneigenen Hof in der Elbmarsch wohlfühlen. Aber, nicht nur, dass sein Vater ihm ...
20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Ein Dorf in Holstein.
Hannes ist sensibel und könnte sich im Dorf, als auch auf dem familieneigenen Hof in der Elbmarsch wohlfühlen. Aber, nicht nur, dass sein Vater ihm zusetzt, mit Gewalt und ziemlich instabil scheint. Auch in der Schule ist er Gemeinheiten ausgesetzt.
Er kann gut mit der Natur als auch Tieren, liebt Bücher über alles. Das alles ermöglicht ihm Kopffluchten und aus einer bedrückend empfundenen Situation zu flüchten.
Er lernt Thies kennen, der sein Freund wird. Hannes lernt sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Eine Eigendynamik entwickelt sich.
Mara findet er anziehend und würde sie gerne näher kennenlernen. Sie ist ungewöhnlich und damit exzeptionell. Wird Hannes es schaffen, seine Ziele zu erreichen?
Sehr gut recheriert und mit exzellent ausgestalteten Protagonisten. Psychologisch stimmig und durchaus mit tragischen Komponenten. Der Vater von Hannes war ebenso Opfer eines brutalen Vaters und macht deswegen seinen eigenen Sohn auch zum Opfer. Ich will keinesfalls das Verhalten des Vaters rechtfertigen, aber solch ein Verhalten kann über viele Generationen "vererbt" werden. Deswegen habe ich durchaus Mitgefühl und Mitleid mit dem Vater.
Hannes und auch Mara gehören meine ganze Zuneigung. Sie und alle anderen sind mit Tiefe und facettenreich ausgestaltet. Ein Buch, das durchaus aufwühlt. Erst wollte ich den ersten Teil lesen, bevor ich den zweiten lese. Es hat sich sehr gelohnt.