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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Tick zu kitschig

Mein Herz wird dich finden
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Mia hat nur noch eins im Leben: Die Tage zu zählen, an denen ihr Freund bei einem Unfall ums Leben kam. Um sich selbst ein wenig zu helfen, versucht sie, die Empfänger der Spenderorgane ausfindig zu machen ...

Mia hat nur noch eins im Leben: Die Tage zu zählen, an denen ihr Freund bei einem Unfall ums Leben kam. Um sich selbst ein wenig zu helfen, versucht sie, die Empfänger der Spenderorgane ausfindig zu machen und sich mit ihnen zu treffen. Bis auf den Empfänger des Herzens melden sich alle. Und so macht Mia sich selbst auf die Suche und findet ihn nur wenige Meilen von ihrem Heimatort entfernt. Sie will ihn nur sehen - mehr nicht. So ihr Vorsatz. Doch es kommt anders.

Dieser Jugendroman betrachtet ein sehr wichtiges Thema: das der Organspende und bringt es so manchem Jugendlichen vielleicht näher. Der Schreibstil ist sehr fließend, man kann das Buch in einem Zug lesen. Die Charaktere sind sehr realistisch beschrieben, so kann man intensiv mit Mia mitfühlen, fühlt ihre Sorgen und Ängste genauso wie ihr verlorensein und ihre Wandlung vom verzweifelten, ziellosen Teenager zu einem Mädchen, das wieder Spaß am Leben hat. Jedoch hat dieses Buch auch ein paar Dinge, die den Spaß am Lesen etwas verderben. So gibt es jede Menge "unnütze" leere Seiten und auf die Dauer hat es mich doch etwas genervt, daß die Handlung so seicht bleibt. Die Handlung plätschert ohne wirkliche Spannung dahin und es wirkte streckenweise auch sehr kitschig auf mich. Ich hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl, hier wurde künstlich aufgebauscht, hauptsache die Seiten werden gefüllt.

Veröffentlicht am 14.06.2023

Eine Enttäuschung

Heimwärts
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Im Jahr 1959 wird Australien von einer entsetzlichen Familientragödie erschüttert. Eine Mutter und ihre vier Kinder sitzen an einem Bachlauf beim Picknick und scheinen zu schlafen. Als ein Reiter vorbeikommt, ...

Im Jahr 1959 wird Australien von einer entsetzlichen Familientragödie erschüttert. Eine Mutter und ihre vier Kinder sitzen an einem Bachlauf beim Picknick und scheinen zu schlafen. Als ein Reiter vorbeikommt, stellt er fest, daß die Mutter und drei Kinder tot sind. Das kleinste Kind, noch ein Baby, ist verschwunden. Der Fall wird nie aufgeklärt.

Im Jahr 2018 wird Jess in London angerufen, weil ihre Großmutter im Krankenhaus liegt. Jess ist bei ihr in Australien aufgewachsen. Sofort fliegt sie in ihre alte Heimat, um ihrer Großmutter beizustehen. Doch die ist kaum ansprechbar, redet aber im Schlaf wirre Sachen, mit denen Jess nichts anfangen kann. Um ihr die Ängste zu nehmen, forscht Jess nun in der Vergangenheit ihrer Großmutter und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis.

Ich sage es nicht gerne, aber Kate Mortons Buch "Heimwärts" hat mich unglaublich ermüdet. Die Geschichte ist ohne Zweifel tragisch, aber sie wird so leidenschaftslos erzählt, daß keine Spannung aufkommen kann. Es werden einfach Polizeiberichte wiedergegeben und seitenweise Stellen aus einem Buch zitiert. Das alles im Stil der 1960er Jahre. Auch die Kapitel aus dem Jahr 2018 geben der Handlung keine große Spannung. Zum Ende hin kommt dann doch noch Bewegung in die Geschichte und es wird interessant. Einige Überraschungen kommen ans Licht und man fragt sich: Warum nicht gleich so? Wenn man nicht genau wüßte, daß Kate Morton es viel besser kann, könnte man den Roman so hinnehmen. Ich hatte mir jedoch mehr davon versprochen.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Hat mich nicht mitgenommen

Roter Sand - Mord auf Gran Canaria
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Früher war Fabio "Flaco" Lozano erfolgreicher und jüngster Kriminalinspektor auf Gran Canaria. Doch aufgrund eines grundlosen Verdachtes der Korruption wurde er aus dem Dienst gemobbt. Nun ist er Sicherheitsmann ...

Früher war Fabio "Flaco" Lozano erfolgreicher und jüngster Kriminalinspektor auf Gran Canaria. Doch aufgrund eines grundlosen Verdachtes der Korruption wurde er aus dem Dienst gemobbt. Nun ist er Sicherheitsmann einer exzentrischen Hotelbesitzerin. Sein Fund einer mit einer Pitchgabel getöteten Leiche am Strand des Luxushotels begeistert seine Chefin nicht. Für seine Ex-Kollegen ist er schnell ein Verdächtiger, denn ihn verbindet mit dem Opfer eine Vorgeschichte. Flaco hat nur eine Chance, unbeschadet aus der Geschichte herauszukommen - er muß den Mörder selbst finden. Doch dies ist nicht gefahrlos.

Eric Berg, dessen Ostsee-Krimis ich immer gern gelesen habe, hat es nun krimitechnisch mit "Roter Sand" nach Gran Canaria verschlagen. Leider hat mich dieser Krimi weniger begeistert. Zwar ist die Handlung gut durchdacht und gibt Rätsel auf, hat mich jedoch nicht wirklich gefesselt. Für mich plätscherte alles einfach irgendwie vor sich hin. Auch Flaco als Hauptcharactere hat mich nicht für sich eingenommen. Er blieb mir fremd und im Prinzip war mir egal, was er tat und wie er mit seinen Ermittlungen voran kam. Das Buch punktet mit einer guten Idee für eine Handlung, jedoch hätte daraus auch deutlich mehr gemacht werden können. Ein weiterer Pluspunkt sind die malerischen Beschreibungen von Gran Canaria und der beschaulichen und geruhsamen Lebenseinstellung der Einwohner. Hier merkt man deutlich, daß Eric Berg die Insel sehr gut kennt und das Leben dort verinnerlicht hat. Man sieht das Meer und die Blumenpracht deutlich vor sich und kann sich dorthin träumen.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Ziemlich abstrus

Wolfsgier
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Simon und Maggie machen sich mit dem Wohnmobil auf in den Urlaub im Bayrischen Wald. Doch sie werden durch einen Wildunfall aufgehalten - ein Wolf ist ihnen vor das Wohnmobil gelaufen, der Wolf ist tot ...

Simon und Maggie machen sich mit dem Wohnmobil auf in den Urlaub im Bayrischen Wald. Doch sie werden durch einen Wildunfall aufgehalten - ein Wolf ist ihnen vor das Wohnmobil gelaufen, der Wolf ist tot und der Scheinwerfer kaputt. Sie wollen den Unfall melden, fahren dafür in das kleine Dorf Heindlsäge. Als Simon mit den örtlichen Polizisten zur Unfallstelle zurückkehrt, finden sie statt des Wolfes eine tote nackte Frau. Als auch der Mechaniker, der sich um das Wohnmobil kümmern soll, immer mysteriöser wird, ahnen Simon und Maggie, daß sie dieses Dorf so schnell nicht verlassen werden. Als auch Maggie spurlos verschwindet, beginnt Simon eine gefährliche Suche nach ihr.

Max Korn startet seinen Thriller "Wolfsgier" sehr vielversprechend. Der Unfall, das Verschwinden des toten Wolfes und die plötzlich vorhandene weibliche Leiche erzeugen mysteriöse Spannung. Leider wird diese Spannung nicht gehalten. Denn je weiter die Handlung fortschreitet, desto abstruser und wirrer wird es. Simon tappt so dermaßen blind von einer gefährlichlichen Situation zur nächsten, daß ich mich gefragt habe, wie blöd er eigentlich ist. Er kassiert nebenbei noch so viel Prügel und Verletzungen, daß es wundert, daß er sich überhaupt noch bewegen kann. Das Dorf scheint wohl auch nur aus sieben undurchsichtigen Personen zu bestehen, die alle zunächst unter einer Decke zu stecken scheinen und massive Geheimnisse haben. Dazu kommen dann noch ein tschechischer Zuhälter mit seinem Türsteher und einer "angestellten Dame", die ebenfalls etwas zu verstecken haben. Also sympathische Charaktere sucht man hier vergeblich. Die Handlung war für mich schon arg verworren. Maggie, die plötzlich über tierische Instinkte verfügt (warum das so ist bleibt ein Geheimnis) und die ganzen Verstrickungen sorgten für Verwirrung. Ein Lichtblick war die Oma des Gastwirtes, denn sie sorgte für einen unheimlichen Touch.

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Für absolute Anfänger

Alles Zufall im All?
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Die studierten Physiker Erik Bertram und Dominika Wylezalek wollen mit ihrem Buch "Alles Zufall im All?" Astrophysik leicht verständlich erklären. Das Buch haben Sie in drei Teile gegliedert. In Teil 1 ...

Die studierten Physiker Erik Bertram und Dominika Wylezalek wollen mit ihrem Buch "Alles Zufall im All?" Astrophysik leicht verständlich erklären. Das Buch haben Sie in drei Teile gegliedert. In Teil 1 geht es um die Quellen des Wissens. Hier geht es um Observatorien, ihren besten Standort und die Arbeit dort. Arbeit, die sowohl am Computer, als auch durch Teleskope geleistet wird. Teil 2 beschäftigt sich mit dem frühen Universum. Krümmung, Quarks und ein Taubenschiss werden hier thematisiert. Im dritten Teil reist man dann in das späte Universum mit Sonne und Sternen, Galaxien und die Entstehung der Welteninseln. Das Buch beinhaltet einige wenige Farbfotos und Zeichnungen. An jedem Kapitelende findet man eine kleine Zusammenfassung des Wesentlichen aus diesem Kapitel. Die Autoren wollen ihr Wissen auf leicht verständliche und humorvolle Art vermitteln. Verständlich ist ihre Art - aber mir persönlich ist der Humor leider zu albern. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, die Autoren halten ihre Leser schlichtweg für dumm. Aussagen wie: "Der Quark hat entgegen der landläufigen Meinung nichts mit dem Speisequark aus dem Supermarkt zu tun, den man zur Zubereitung eines Nachtisches verwendet", sind einfach überflüssig und ich fühlte mich als Leser veralbert. Das weiß wohl jeder, der sich auch nur ein klein wenig für Astrophysik interessiert und wer gerade einmal weiß, daß die Dinger am Himmel Sterne und Planeten sind, käme wohl auch nicht auf solch eine Idee.
Mich persönlich hat dieses Buch enttäuscht - ich hatte vom Kosmos - Verlag mehr Qualität erwartet.