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Veröffentlicht am 18.06.2021

Miss Marples australische Schwester

Mord in der Mittsommernacht
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Zwei interessante Fälle hat die wohlhabende Aristokratin Miss Phryne Fisher in diesem Band zu lösen. Da ist einmal der Fall des ertrunkenen Antiquitätenhändlers der Fragen aufwirft. Im zweiten Fall geht ...


Zwei interessante Fälle hat die wohlhabende Aristokratin Miss Phryne Fisher in diesem Band zu lösen. Da ist einmal der Fall des ertrunkenen Antiquitätenhändlers der Fragen aufwirft. Im zweiten Fall geht es um eine Erbschaft. Eine Dame ist verstorben, das Erbe soll unter ihren Kindern aufgeteilt werden. Aber es gibt außer den ehelichen Nachkommen auch ein illegitimes Kind. Dieses Kind muss ausfindig gemacht werden.

Phryne Fisher erinnert an die scharfsinnige Amateurdetektivin Miss Marple, aber natürlich ist sie sehr viel jünger und hübscher. Es tut mir fast ein bisschen leid, dass ich die Serie nicht kenne. Ich ziehe normalerweise Bücher ihren Verfilmungen vor. In diesem Fall, kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass der Stoff durch die filmische Umsetzung gewinnt.

Mir fehlt ein bisschen die Spannung. Andererseits ist die Story nicht ohne Witz. Sie spielt in einer extrem snobistischen Gesellschaft der 20iger Jahre in Australien, gehobene Kreise, einschließlich Butler und Hausangestellte. Phryne hat eine kleine Armee an Assistenten. Besonders gut gefällt mir ihre Adoptivtochter Jane, die den Dingen wissenschaftlich auf den Grund geht. Sie ist meine Lieblingsfigur neben der glamourösen Miss Phryne Fisher. Sie kann ich mir, dank der Beschreibung, sehr deutlich vorstellen.

Zu raten geben besonders die Abschnitte in Kursivschrift. Wie ist hier die Verbindung zur Haupthandlung.

Der Krimi lässt sich gut lesen, auch wenn mir die Spannung fehlte. Er ist eher ein ruhiger für gemütliche Lesestunden am Badesee.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Finde deinen Leuchtturm

Lebe deine Intention
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Ich fange mal mit der Aufmachung und Gestaltung an. Mir gefällt das Buch sehr gut. Die Haptik macht Lust darauf im Buch zu Blättern, die Fotos im Innern sind ansprechend. Schön finde ich, dass wichtige ...

Ich fange mal mit der Aufmachung und Gestaltung an. Mir gefällt das Buch sehr gut. Die Haptik macht Lust darauf im Buch zu Blättern, die Fotos im Innern sind ansprechend. Schön finde ich, dass wichtige Passagen in farbigen Kästchen zu finden sind, so dass man beim Nachschlagen nicht lange danach suchen muss. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar.

Das Symbol des Leuchtturms als Beispiel vermittelt ein starkes Bild und ist passend für die Kraft der Intention, wobei ich anfangs mit dem Wort „Intention“ wirklich Schwierigkeiten hatte. Ich beschäftige mich mit diesem Thema schon länger und mir ist dieser Ausdruck in diesem Buch zum ersten Mal begegnet. Zugegeben, ich bin auf kaum was wirklich Neues in diesem Buch gestoßen. Dennoch dient es mir, meine Erfahrungen zu vertiefen und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp zu übernehmen. So empfinde ich Tagebuch schreiben, genau wie die Autorin, als ein bewährtes Mittel der Psychohygiene. Man bekommt oft einen ganz anderen Blick auf Probleme. Und ja, die Autorin hat recht, wenn sie uns auffordert unseren Leuchtturm zu entdecken, sonst kann es wirklich passieren, dass wir nur noch funktionieren und das Leben an uns vorbeizieht.

Achtsamkeit ist ein großes und wichtiges Thema. Hierzu liefert die Autorin praktische Übungen und Meditationen. Das achtsame Gehen praktiziere ich selbst regelmäßig, für mich ist dies der einfachste Weg, meine Mitte zu finden. Auch setzte ich mich gerne in eine Wiese oder an den Waldrand und lausche den Geräuschen, atme die verschiedenen Düfte und lasse mich vom Wind streicheln. Ich entlasse meine Gedanken bzw. lasse aufkommende Gedanken weiterziehen.

Ich stimme der Autorin zu, dass jede Jahreszeit, jeder Monat uns die Natur neu erleben lässt, und dass die Natur mit uns spricht. Ich bin ohnehin ein Naturfreak und liebe den Wandel und den Rhythmus der Natur. Schon klar, dass auch der Mond Einfluss auf uns hat. Darauf werde ich nun wohl doch ein bisschen mehr Augenmerk haben.

Manchmal gerät die Autorin richtig ins Schwärmen, so jedenfalls mein Eindruck. Ihr Enthusiasmus ist gewiss nicht für jedermann nachvollziehbar. Damit stößt sie vermutlich bei manchem/r Leser/Leserin an Grenzen.

Fazit: Für Neulinge ein wunderbarer hilfreicher Ratgeber, für Fortgeschrittene eher eine Auffrischung und Vertiefung.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Sehnsuchtsort

Die Farbe des Nordwinds
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Klara John ist das Pseudonym einer bekannten Bestsellerautorin und Historikerin. Das macht es schon mal spannend. Weil ich mich fragte, wer steckt dahinter? Ich habe gerätselt, aber ich komme nicht dahinter. ...


Klara John ist das Pseudonym einer bekannten Bestsellerautorin und Historikerin. Das macht es schon mal spannend. Weil ich mich fragte, wer steckt dahinter? Ich habe gerätselt, aber ich komme nicht dahinter. Egal. Mir hat der Schreibstil der Autorin jedenfalls gut gefallen. Sie vermittelt in poetischen Sätzen die tiefe Liebe der Protagonistin Ellen zum Wattenmeer und zu der Hallig. Ellen sieht in der Hallig ihre Heimat, obwohl sie in ihrer Jugend nur wenige Monate dort verbrachte. Ihre Mutter eine unstete, flatterhafte Frau, hielt es auch hier nicht lange aus, wie zuvor schon an vielen anderen Orten.

Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Jetztzeit und in einer Zeit Ende des 18. Jahrhunderts. Damals war das Leben auf der Hallig noch um einiges rauer, die Sitten krass für unser heutiges Verständnis. Die Nordsee gibt und nimmt. Die Menschen haben sich den äußeren Umständen und dem Klima angepasst. Sie müssen sich gegen die Unbilden der Natur schützen, dass färbt auch auf die Menschen ab. Entweder mal liebt das Halligleben oder man liebt es nicht. Dazwischen gibt es nichts. Damals wie heute. Ellen liebt es. Sie liebt die einzigartige Natur, die Tiere, die Pflanzenvielfalt, die Salzwiesen und sie interessiert sich für die Geschichte der Halligen. Ganz anders Liske, die dort aufgewachsen ist. Sie möchte fort. Sie möchte das Leben um sich spüren.

Im Damals verlässt der elternlose Junge Arjen, mit Pater Danjel die Insel. Ihm bietet sich die Chance in Husum auf die Schule zu gehen. Er muss seinen Bruder Hendrik zurücklassen, der nun bei den Nachbarn aufwachsen soll.

Mir fiel es schwer eine starke Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen. Ich mochte Ellen, aber sie blieb mir fremd. Auch zu den anderen Protagonisten fehlte mir die Nähe. Vielleicht liegt es an den herben Charme dieser Menschen und ist von daher völlig okay?

Ich habe einiges über Halligen erfahren, was ich vorher nicht wusste. Halligen unterscheiden sich zu Inseln und es gibt sie nur in Nordfriesland, sonst nirgendwo auf der Welt. Sie zählen zu Weltnaturerbe und man muss alles tun um diese einzigartige Natur zu schützen.

Insgesamt empfand ich den Roman als sehr schwermütig und eher düster. Streckenweise waren auch die ausführlichen Beschreibungen ziemlich ermüdend. Dennoch konnte die Autorin mir ein authentisches Halligleben vermitteln und die Sehnsucht nach dieser herben Landschaft entfachen.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Sehnsuchtsort

Die Farbe des Nordwinds
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Klara John ist das Pseudonym einer bekannten Bestsellerautorin und Historikerin. Das macht es schon mal spannend. Weil ich mich fragte, wer steckt dahinter? Ich habe gerätselt, aber ich komme nicht dahinter. ...


Klara John ist das Pseudonym einer bekannten Bestsellerautorin und Historikerin. Das macht es schon mal spannend. Weil ich mich fragte, wer steckt dahinter? Ich habe gerätselt, aber ich komme nicht dahinter. Egal. Mir hat der Schreibstil der Autorin jedenfalls gut gefallen. Sie vermittelt in poetischen Sätzen die tiefe Liebe der Protagonistin Ellen zum Wattenmeer und zu der Hallig. Ellen sieht in der Hallig ihre Heimat, obwohl sie in ihrer Jugend nur wenige Monate dort verbrachte. Ihre Mutter eine unstete, flatterhafte Frau, hielt es auch hier nicht lange aus, wie zuvor schon an vielen anderen Orten.

Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Jetztzeit und in einer Zeit Ende des 18. Jahrhunderts. Damals war das Leben auf der Hallig noch um einiges rauer, die Sitten krass für unser heutiges Verständnis. Die Nordsee gibt und nimmt. Die Menschen haben sich den äußeren Umständen und dem Klima angepasst. Sie müssen sich gegen die Unbilden der Natur schützen, dass färbt auch auf die Menschen ab. Entweder mal liebt das Halligleben oder man liebt es nicht. Dazwischen gibt es nichts. Damals wie heute. Ellen liebt es. Sie liebt die einzigartige Natur, die Tiere, die Pflanzenvielfalt, die Salzwiesen und sie interessiert sich für die Geschichte der Halligen. Ganz anders Liske, die dort aufgewachsen ist. Sie möchte fort. Sie möchte das Leben um sich spüren.

Im Damals verlässt der elternlose Junge Arjen, mit Pater Danjel die Insel. Ihm bietet sich die Chance in Husum auf die Schule zu gehen. Er muss seinen Bruder Hendrik zurücklassen, der nun bei den Nachbarn aufwachsen soll.

Mir fiel es schwer eine starke Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen. Ich mochte Ellen, aber sie blieb mir fremd. Auch zu den anderen Protagonisten fehlte mir die Nähe. Vielleicht liegt es an den herben Charme dieser Menschen und ist von daher völlig okay?

Ich habe einiges über Halligen erfahren, was ich vorher nicht wusste. Halligen unterscheiden sich zu Inseln und es gibt sie nur in Nordfriesland, sonst nirgendwo auf der Welt. Sie zählen zu Weltnaturerbe und man muss alles tun um diese einzigartige Natur zu schützen.

Insgesamt empfand ich den Roman als sehr schwermütig und eher düster. Streckenweise waren auch die ausführlichen Beschreibungen ziemlich ermüdend. Dennoch konnte die Autorin mir ein authentisches Halligleben vermitteln und die Sehnsucht nach dieser herben Landschaft entfachen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Lebe deinen Traum

Das Buch eines Sommers
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Nicolas verbringt dem Sommer nach seinem Abitur bei seinem Onkel Valentin, um über seinen ersten großen Liebeskummer hinwegzukommen. Er verehrt den Bruder seines Vaters sehr, der sich trotz widriger Umstände ...

Nicolas verbringt dem Sommer nach seinem Abitur bei seinem Onkel Valentin, um über seinen ersten großen Liebeskummer hinwegzukommen. Er verehrt den Bruder seines Vaters sehr, der sich trotz widriger Umstände seinen Lebenstraum erfüllt hat, der immer an sich geglaubt hat und dem letztendlich Erfolg beschieden war. Valentin hat eine Sicht auf das Leben, die Nicolas fasziniert. Er nimmt das Leben leicht und scheint es in vollen Zügen zu genießen. Ein Mann mit „Sprezzatura“.

Nicolas träumt davon, wie sein Onkel Schriftsteller zu werden. Leider kommt ihm das Leben dazwischen. Er muss die Firma seines Vaters übernehmen, ein Pharma-Unternehmen, das Medikamente zur Verzögerung des Alterungsprozess herstellt. Inzwischen ist Nicolas verheiratet und hat einen kleinen Sohn, für den er sich viel zu wenig Zeit nimmt. Nicolas ist ein Workaholic und jagt gehetzt durch den Tag, vom Labor zur Konferenz, dann wieder zum Meeting. Die Nachricht, der Onkel ist verstorben, trifft ihm schmerzlich. Er muss sich um die Beerdigung und um den Nachlass kümmern.

„Das Buch eines Sommers“ liest sich leicht und ohne Anstrengung. Es geht um den Sinn des Lebens. Die Frage ist, lebe ich so, wie ich es will oder beuge ich mich der Pflicht und den Umständen? Und kann ich meinem Leben dennoch noch eine Wende geben? Oder bin ich gefangen in meinem Trott? Es geht um Entschleunigung, um bewusst einige Gänge zurückzuschalten.

Mich hat der Roman etwas enttäuscht. Ich hatte mir mehr Tiefe erwartet. Irgendwie plätschert die Handlung so dahin. Vieles ist vorhersehbar. Mir hat der Überraschungseffekt gefehlt. Selbst Christopher konnte mich nicht überzeugen. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen.

Fazit: Eine leicht lesbare Lektüre, die anregt, das eigene Leben zu überdenken.

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