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Veröffentlicht am 10.04.2017

Prinzessin, Prinz und Assassine

Der Kuss der Lüge
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Lia hat eigentlich einen ewig langen Namen, wie er zu einer echten Prinzessin gehört, doch obwohl sie die "Erste Tochter" ist, hasst sie es, nur für Tradition und Pflicht zu leben. Als sie dann noch an ...

Lia hat eigentlich einen ewig langen Namen, wie er zu einer echten Prinzessin gehört, doch obwohl sie die "Erste Tochter" ist, hasst sie es, nur für Tradition und Pflicht zu leben. Als sie dann noch an einen unbekannten Prinz verheiratet werden soll, hat sie die Schnauze voll. Sie läuft mit ihrer Dienerin und besten Freundin Pauline fort. Gemeinsam versuchen sie, in einem kleinen, malerischen Fischerstädtchen, ein Leben aufzubauen. Sie arbeiten beide als Schankmagd und fühlen sich dabei sehr wohl. Allerdings geht es um ein bisschen mehr als eine verzogenen oder ungehorsame Tochter, die Politik grätscht in ihre Lebensplanung. Der verschmähte Prinz macht sich auf den Weg, sie zu finden und aus einem fernen Reich wird ein Meuchelmörder geschickt, um Lias Leben zu beenden, denn sie ist nicht nur ein politisches Unterpfand, sondern hat auch Gaben, von denen sie selbst nichts weiß.

Flott zu lesen, dieser 560-Seiten-Wälzer, das ist mal ein Fakt. Die Schreibweise ist sehr flüssig und auch sehr modern, wenn man bedenkt, dass wir uns hier in einer mehr mittelalterlich angehauchten Welt befinden, wobei einige Andeutungen noch etwas zur interessanten Vorgeschichte dieser Königreiche auf etwas ganz anderes schließen lassen. Ich finde es zwar ein bisschen unvernünftig von Lia, so lange gewartet zu haben, bis sie ein fettes Tattoo am Rücken hat, an dem sie jeder erkennen konnte, aber andererseits hätten es ihre Verfolger natürlich noch schwerer gehabt, sie zu finden, also war es für den Fortlauf der Geschichte schon ok. In der Mitte bekam die Sache einen ganz schönen Hänger, irgendwann war die tolle dörfliche Gemeinde dann doch ein bisschen langweilig und dass sich die Story wieder ziemlich an dem bekannten Muster des Triangels zu bewegen schien. Beide Männer sind selbstverständlich mega schön und können alles. Doch der Schluss war dafür wieder sehr spannend und sogar dramatisch und hat viel herausgeholt und neugierig gemacht. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 06.04.2017

De Creatione Hominis

Das mordsmäßig merkwürdige Verschwinden der Lily Cooper
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Selina ist dreizehn und hat ihr ganzes Leben lang in Indien verbracht, doch jetzt ist ihre Mutter der Meinung, dass sie eine ordentliche Schulausbildung in England braucht. Aus diesem Grund soll sie bei ...

Selina ist dreizehn und hat ihr ganzes Leben lang in Indien verbracht, doch jetzt ist ihre Mutter der Meinung, dass sie eine ordentliche Schulausbildung in England braucht. Aus diesem Grund soll sie bei ihrer Tante und ihrem Onkel wohnen, doch als sie endlich bei denen angekommen ist, herrscht Chaos pur: Lily, ihre gleichaltrige Cousine, ist verschwunden. Die Polizei vermutet lediglich, dass Lily (wieder einmal) ausgerissen ist, doch Lilys bester Freund Eric und auch Selina glauben nicht daran. Gemeinsam machen sie sich daran herauszufinden, wo sie sein könnte. Dabei kommen sie einem verschollenen Manuskript, mechanischen Tieren und einem gruseligen Geheimnis auf die Spur.

Eigentlich eine tolle Geschichte mit spannenden Ideen, welche es schafft, gelegentlich sogar Grusel einzubauen. Dass es keine ganzen vier oder gar fünf Punkte gab, lag eher daran, dass sich fast alle Leute irgendwie sehr irrational verhielten. Bei dreizehnjährigen Kindern/Jugendlichen ist das meistens noch entschuldbar, aber wenn die Erwachsenen das Verschwinden eines Kindes auf die leichte Schulter nehmen, ist das nicht nachvollziehbar. Die Polizei sprach nur vom Weglaufen, groß gekümmert hat sich keiner. Der Onkel beschäftigt sich nur mit seiner Arbeit, die Tante ist ständig zugedröhnt, keiner versucht, irgendetwas über ihre Tochter herauszufinden und machen höchstens ihrer Nichte Vorwürfe, die eben jenes versucht. Das erscheint eher unwahrscheinlich. Auch die Sache, dass das Handy immer dann klingelt, wenn es ungünstig ist oder genau dann nicht aufgeladen ist, wenn man es am nötigsten braucht, ist ein ausgelutschter Trick. Ansonsten: spannend und interessant. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Eine Pinkerton-Detektivin mischt London auf

Das Geheimnis der Madame Yin
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1877: Celeste Summersteen ist Pinkerton-Detektivin in Chicago, wobei sie eher als Mädchen für alles beschäftigt ist. Das ändert sich, als sie (zähneknirschend) den Auftrag erhält, die junge Dorothea nach ...

1877: Celeste Summersteen ist Pinkerton-Detektivin in Chicago, wobei sie eher als Mädchen für alles beschäftigt ist. Das ändert sich, als sie (zähneknirschend) den Auftrag erhält, die junge Dorothea nach England zu begleiten. Dorothea ist die Tochter eines Adligen, doch das ist nicht der einzige Grund, dass sie Schutz braucht. Einige ihrer Freundinnen wurden ermordet, und die Tante Dorotheas fürchtet, dass es auch jemand auf das Mädchen abgesehen hat. Kaum in England angekommen, wird Celeste somit in die Verfolgung eines Serienkillers verwickelt; außerdem muss sie sich mit einer brutalen Bande herumärgern, die sich unter anderem auf Erpressung spezialisiert hat. Dann ist da auch noch der extrem nervige Inspector Edwards, für den Frauen an den Herd gehören und der alles andere als erfreut ist, dass Celeste mit ihren Ermittlungen schneller vorankommt als er.

Man taucht tief in das dreckige, schmutzige London, besonders auch Whitechapel und East London ein, das ja elf Jahre später traurige Berühmtheit durch Jack the Ripper erlangen sollte. Winters schafft es, eine gute, viktorianische Atmosphäre zu schaffen und sowohl auf das Leben der Adligen als auch der Ärmsten der Armen einzugehen, die alle eigenen Zwängen unterliegen. Er nimmt uns mit zu den Docks, zu Hundekämpfen, in Bordelle und hält auch die Spannung gut hoch. In vielen Actionszenen jedoch schießt er manchmal über das Ziel hinaus, so dass man sich ab und zu vorkommt wie in einem Blockbuster am Abend, in dem halb tote Leute noch andere, kriminelle Leute verprügeln. Einmal ein bisschen in der Hinsicht zurücktreten wäre in diesen Fällen mehr gewesen, aber ich habe mich ansonsten gut unterhalten gefühlt und würde auch gern eventuelle - durch einen Cliffhanger angedeutete - Nachfolger lesen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Die Entführung

Sherlock Holmes
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(Hörbuchrezension)

Als ein Mann völlig erschöpft auf dem Teppich von Holmes' und Watsons Wohnzimmer in der Baker Street zusammenbricht, beginnt ein neuer Fall für den Detektiv und seinen getreuen Chronisten ...

(Hörbuchrezension)

Als ein Mann völlig erschöpft auf dem Teppich von Holmes' und Watsons Wohnzimmer in der Baker Street zusammenbricht, beginnt ein neuer Fall für den Detektiv und seinen getreuen Chronisten Doktor Watson. Bei dem Mann handelt es sich um den Direktor einer Eliteschule für Kinder aus reichem und mächtigem Hause und dieser Direktor hat ein schwerwiegendes Problem: Einer seiner Schüler ist vor ein paar Nächten aus seinem Zimmer verschwunden, genauso wie einer seiner Lehrer. Bei dem Schüler handelt es sich um niemand geringeren als den zehnjährigen Sohn eines Ministers und dieser ist voller Sorge. Holmes und Watson fahren in den englischen Norden und finden auch bald Spuren - außerdem einen Toten.

Hier haben mir zwar die Stimmen nicht so gut gefallen wie bei den "Neuen Fällen des Sherlock Holmes", aber dafür war der Fall so nahe dran am Original wie nur irgendwie möglich. Fast konnte man glauben, dass es wirklich von Conan Doyle geschrieben war, so gut gelang es, den "richtigen" Ton zu treffen. Die Nebenfiguren waren überzeugend, die Logik ebenso. Wenn ich überhaupt etwas zu beanstanden habe, dann eigentlich nur, dass ich sehr schnell wusste, wer dahinter steckt und auch das Motiv, aber das ist vielleicht eher ein Luxusproblem denn wirkliche Kritik.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Happy, aber teuer

Happy Healthy Food – Histaminfrei, glutenfrei, laktosefrei kochen
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Vorneweg muss ich gestehen, dass ich null Unverträglichkeiten habe. Bei einer anderen Rezension steht, dass "histaminfrei" als Werbeaufhänger falsch ist, weil ... (Solltet ihr selbst lesen, falls ihr betroffen ...

Vorneweg muss ich gestehen, dass ich null Unverträglichkeiten habe. Bei einer anderen Rezension steht, dass "histaminfrei" als Werbeaufhänger falsch ist, weil ... (Solltet ihr selbst lesen, falls ihr betroffen seid, auf Lovelybooks unter "Milapferd".) Mir persönlich geht es grundsätzlich um neue, interessante und bevorzugt gut schmeckende Rezepte, wenn die auch noch supergesund sind, um so besser.

Die Autorin nutzt einen Teil des Buches, um zu erklären, wie sie überhaupt darauf kam, ihre Rezepte zu entwickeln. Noch total jung bekam sie quasi über Nacht Unverträglichkeiten, die sich auf alles Mögliche bezogen, doch statt zu verzweifeln, dachte sie darüber nach, WAS sie essen durfte und kreierte damit und daraus Rezepte für Frühstück, Snacks, Mittag, eigentlich für alle Gelegenheiten. Sehr oft hat sie diese Rezepte dann variiert, einmal in der glutenhaltigen und einmal in der glutenfreien Variante, was ziemlich spannend ist (für mich als Laien), weil mir solche Sachen gar nicht bewusst waren.

Aber zu den Rezepten. Tatsächlich steckt das ganze Buch voller Zettel, die auf den Seiten herausragen, wo ich Rezepte probiert habe oder auf jeden Fall noch testen will. Bis jetzt waren es elf - was nicht so viel ist, wie es klingt, weil extrem viele süße Sachen dabei waren wie Chiapudding, Muffins, Müsliriegel, Dattelpowerkugeln und ähnliches. (Jetzt kennt also auch jeder meine Schwäche - sweet tooth. ^^) Die entstandenen Essen waren nicht alle superlecker, aber auf jeden Fall immer interessant. Für mich habe ich beschlossen, dass ich nichts mag, wo Chiasamen enthalten sind, komisches Zeug.

Von der Qualität der Rezepte bin ich durchaus überzeugt, aber ... Das muss man wissen: Offenbar werden Leute mit Unverträglichkeiten extrem abgezockt. Viele Zutaten sind sehr teuer, vor allem, da sie ja auch immer nur in Kleinstmengen angeboten werden. Ob das jetzt Macadamia-Nüsse, Hanfmehl, Blütenzucker, Wachteleier oder Erdmandelcreme ist, so wirklich leicht zu stemmen ist das auf Dauer nicht. Das mag für ein Mädchen aus reichem Haus wie Nathalie Gleitman gut zu packen sein, für die tägliche Umsetzung anderer Betroffener sehe ich große Probleme.