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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2021

Hier geht es heiß her

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 2: Vulkane
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Wie auch schon der erste Band der Reihe für Erstleser (Dinosaurier) ein wahnsinnig unterhaltsames und informatives Buch für kleine Leser. Das Coverbild deutet die Vielfalt des Themas schon an: Es geht ...

Wie auch schon der erste Band der Reihe für Erstleser (Dinosaurier) ein wahnsinnig unterhaltsames und informatives Buch für kleine Leser. Das Coverbild deutet die Vielfalt des Themas schon an: Es geht nicht nur um ausbrechende Vulkane, sondern auch um die Folgen des Vulkangeschehens wie um Maare oder auch Geysire. Auch dieser Band ist in mehrere Kapitel unterteilt, in denen die wichtigsten Fragen zum Thema Vulkane beantwortet werden (etwa was den Umgang von Menschen mit Vulkanen betrifft und natürlich auch, was Vulkane überhaupt sind). Die Texte sind in einfachen Sätzen gehalten, gut verständlich und lesbar, aber gleichzeitig auch recht präzise. Neugierige Kinder, die auf der Suche nach Antworten sind, werden sie in diesem Buch finden.
Ein kleiner Drache begleitet die Leser durch das Buch und sorgt für Abwechslung auf den Seiten. Ansonsten finden sich aber auch viele Bilder, Grafiken und Darstellungen in dem Buch. Besonders gut gefallen hat mir direkt zu Beginn die Darstellung des Erdaufbaus als Pfirsich. Den Vergleich liest man in dem Kontext ja öfter, aber mir gefällt, dass er grafisch genauso umgesetzt wird, wie eine wirkliche Schichtansicht der Erde. Durch die Leserätsel und die Leselotterie wird überprüft, ob das Gelesene verstanden wurde, aber nicht in Form einer tatsächlichen Abfrage, sondern in spielerischer Art und oft auch als Rätsel verpackt.
Was mir manchmal etwas gefehlt hat, ist eine bessere Erklärung der Grundbegriffe des Themas. Beispielsweise wird „Lava“ zu Beginn nicht wirklich erklärt. Schade, denn wirklich erklären, was Lava ist, können die Kleinen bestimmt noch nicht.
Insgesamt ein sehr schönes und informatives Buch für neugierige Erstleser.

Veröffentlicht am 16.07.2021

Tolle Inspirationsquelle

Green Adventures in Deutschland
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Der Green Adventures Band sammelt Mikroabenteuer in der Umgebung und zeigt dabei sehr deutlich, dass wir nicht weit weg gehen müssen, um etwas zu erleben. Die einzelnen Reiseziele werden jeweils kurz und ...

Der Green Adventures Band sammelt Mikroabenteuer in der Umgebung und zeigt dabei sehr deutlich, dass wir nicht weit weg gehen müssen, um etwas zu erleben. Die einzelnen Reiseziele werden jeweils kurz und knapp vorgestellt. Startpunkt, Parkmöglichkeiten, Webseite, wichtige Infos. Dann eine kurze Beschreibung der Strecke, der Highlights und einige Fotos. Abgerundet werden fast alle Beiträge durch die Kategorie „Think green“, in der interessante Infos zum ökologischen Reisen gegeben werden. Die Beschreibungen der einzelnen Ausflugsziele werden aufgelockert durch Infoseiten zum Wandern, zum sicheren Reisen oder der richtigen Ausrüstung.
Das dicke Buch ist eine wunderbare Inspirationsquelle für Abenteuer vor der Haustür. Richtig gut gefallen hat mir auch das Vorwort von Christo Foerster, in dem er das Konzept des Buches gut erläutert. Schön fand ich es auch, dass die unterschiedlichen Autoren kurz vorgestellt werden. Die Aufteilung des Buchs folgt den vier Himmelsrichtungen.
Ich finde es gut, dass die einzelnen Abenteuer trotz der vielen verschiedenen Autoren einheitlich aufgebaut sind; dadurch kann man sich gut im Buch zurecht finden. Allerdings fehlt mir ein Inhaltsverzeichnis. Die Fotos in den einzelnen Artikeln sind gut ausgewählt und ein Eyecatcher auf der jeweiligen Seite. Tourenvorschläge findet man hier nicht, höchstens einmal einen Hinweis auf die Länge eines Wanderwegs. Das Konzept gefällt mir, aber einige Einträge sind wirklich nicht mehr als ein Stichwort im Sinne von „ah ja, das könnte man auch mal machen“. Das ist nicht schlecht, aber wer konkrete Hinweise zu Routen und Touren will, ist hier falsch. Insgesamt ein schönes Buch zum Schmökern.

Veröffentlicht am 18.05.2021

Spannende Einblicke in die Meeresforschung

Wenn Haie leuchten
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Die Meeresforschung hat mich schon immer interessiert, in den letzten Jahren habe ich das Thema aber etwas aus den Augen verloren. Da war Julia Schnetzers Buch genau das richtige. Die Buchgestaltung mit ...

Die Meeresforschung hat mich schon immer interessiert, in den letzten Jahren habe ich das Thema aber etwas aus den Augen verloren. Da war Julia Schnetzers Buch genau das richtige. Die Buchgestaltung mit den zwei Haien, die sich scheinbar im blauen Wasser bewegen und die den Titel einkesseln, finde ich sehr gelungen.
Dass Meeresbiologie nur bedingt etwas mit den Klischees zu tun, die man aus Dokumentationen und Filmen kennt stellt Schnetzer bereits zu Beginn klar. Dann steigt sie in das eigentliche Thema ein und erklärt nicht nur, warum Haie leuchten, sondern auch viele andere (neue) Ansätze und Erkenntnisse der Meeresforschung.
Mir hat der Sprachstil gut gefallen, das Buch liest sich auch wegen der kurzen Kapitel, die immer wieder durch Bilder aufgelockert werden, recht schnell. Auch der Ausblick zum Ende war spannend; es gibt noch sehr viele faszinierende Geheimnisse in den Meeren zu entdecken und man darf gespannt sein, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten an neuen Erkenntnissen dazukommen wird.
Ich habe einige interessante neue Infos mitgenommen nach der Lektüre, muss aber sagen, dass ich das Buch wahrscheinlich kein zweites Mal in die Hand nehmen werde, da es nicht „zum Schmökern“ einlädt und nach einmaligem Lesen dann auch seinen Zweck erfüllt hat. Trotzdem kann ich das Buch absolut empfehlen, wenn man sich für Meeresbiologie interessiert und einen unkomplizierten Einstieg in die aktuelle Forschung erhalten möchte. Das Quellenverzeichnis am Ende des Buches umfasst fast 30 Seiten und ist ein idealer Ausgangspunkt, um sich vertiefend mit dem Thema zu befassen.

Veröffentlicht am 06.03.2021

Gesellschaftskritik

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Kim Jiyoung ist eine ganz normale koreanische Frau. Bis sie sich eines Tages sehr seltsam verhält. Der Rest des Buches ist als Bericht über Kim Jiyoung Leben verfasst; man erfährt, wer sie eigentlich ist ...

Kim Jiyoung ist eine ganz normale koreanische Frau. Bis sie sich eines Tages sehr seltsam verhält. Der Rest des Buches ist als Bericht über Kim Jiyoung Leben verfasst; man erfährt, wer sie eigentlich ist und wie ihr Leben bisher verlaufen ist.
Der recht kurze Roman nimmt den Leser mit nach Südkorea, in eine Gesellschaft, die im Wandel begriffen ist. Das Buch ist zum Großteil Sozialkritik und insbesondere das Thema der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und die Schwierigkeiten von Müttern im Berufsleben stehen im Vordergrund.
Das klingt vielleicht etwas trocken, ist aber durchaus interessant zu lesen. Was mich wundert ist, dass das Buch auch in seinem Ursprungsland so beliebt ist, denn dem Leser wird viel erklärt, manches sogar mit Fußnoten untermauert und bei einigem davon bin ich mir sicher, dass es den Menschen in Südkorea nicht neu ist, oder es gehört zur Alltagsgeschichte und Lebenswirklichkeit des Landes. Als Westler lernt man viel über das moderne Seoul und daher habe ich das Buch auch ganz gerne gelesen. Beim Lesen musste ich wegen der geringen Romanstruktur und immer wiederkehrenden offen angesprochenen politischen bzw. gesellschaftlichen Themen immer wieder an „Max Havelaar“ denken.
Der Stil des Buches ist sachlich-nüchtern, da es zum Großteil als Bericht über Kim Jiyoungs Leben verfasst ist. Einen großen Spannungsbogen darf man nicht erwarten, aber es ist interessant (und kurz) genug, um es in einem Rutsch durchzulesen. Gegen Ende hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht, vielleicht auch einfach ein umfangreicheres Nachwort der Autorin. Insgesamt ein interessantes Buch, welches einen auch gedanklich noch einige Zeit begleiten wird nach der Lektüre.

Veröffentlicht am 17.02.2021

Erziehung anders herum

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Luis möchte gerne Komiker werden, für die Schule hat er nicht viel übrig und schon gar nicht für seine neue Schule. Schwierig, wenn ausgerechnet jetzt die Eltern nerven. Da braucht es ausnahmsweise mal ...

Luis möchte gerne Komiker werden, für die Schule hat er nicht viel übrig und schon gar nicht für seine neue Schule. Schwierig, wenn ausgerechnet jetzt die Eltern nerven. Da braucht es ausnahmsweise mal keine Erziehungsmaßnahmen durch die Eltern, sondern durch das Kind.
„Wie man seine Eltern erzieht“ ist als Tagebuch geschrieben, also immer in kleinen Häppchen und sprachlich auch absolut aus der Sicht eines 12-Jährigen. Natürlich ist Luis Tagebuch auch witzig, immerhin hat er ja eine glänzende Karriere im Comedysektor vor sich. Sehr gut geeignet für Kinder, die einen Einstieg ins Lesen längerer Texte suchen, aber keine Lust haben, länger am Stück zu lesen. Für Kinder, die schon mehr Bücher gelesen haben vielleicht nicht ganz so gut geeignet, da es dem Text etwas an Action fehlt. Manche Passagen sind etwas schleppend, aber insgesamt doch ein sehr unterhaltsames, lustiges Buch, welches man schnell gelesen hat, wenn man dran bleibt. Gut gefallen hat mir auch die Art, in der Luis sich Gedanken darum macht, wie seine Eltern ticken und dabei in gewissem Maße Verständnis für sie aufbringt indem er die Dinge aus ihrer Sicht betrachtet.