Cover-Bild 99 Nächte in Logar
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 11.01.2021
  • ISBN: 9783442770458
Jamil Jan Kochai

99 Nächte in Logar

Roman
Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)

Logar, Afghanistan, im Jahr 2005: Der 12-jährige Marwand kehrt mit seiner Familie für einen Sommer aus den USA in seine Heimat zurück. Doch wie "Heimat" fühlt sich das Dorf ohne McDonald's, dafür mit merkwürdigen Bräuchen und noch merkwürdigerer Sprache, überhaupt nicht an. Und dann beißt ihm gleich am ersten Tag Budabasch, der dreibeinige Wachhund des Dorfes, eine Fingerspitze ab und verschwindet in den Weiten des Hindukuschs. Für Marwand und seine Freunde beginnt eine abenteuerliche Jagd durch ein kriegsversehrtes Land. Eine wilde und märchenhafte Suche in 99 Nächten nach dem eigenen Platz zwischen den Kulturen.

"Bevor ich es vergesse, hier sind ein paar Dinge, die ich in Logar sah: Eine Kobra. Sechs Kinder im Alter von vier bis elf, die zu der Kobra liefen. Eine Kobra mit abgezogener Haut, von sechs Kindern totgeschlagen. Eine Drohne (glaube ich?). 1.226 weiße Lilien. Einen wahren Gott. Keinen Budabasch."

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2021

Mutige Debüt

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Jamil Jan Kochai hat mit “99 Nächte in Logar” ein mutiges Debüt hingelegt. Das Buch strotzt regelrecht vor Liebe für Menschen, die Bezug zu Afghanistan haben. Mich hat es berührt und gleichzeitig sehr ...

Jamil Jan Kochai hat mit “99 Nächte in Logar” ein mutiges Debüt hingelegt. Das Buch strotzt regelrecht vor Liebe für Menschen, die Bezug zu Afghanistan haben. Mich hat es berührt und gleichzeitig sehr verwirrt.
⚠️ [CN: Blut, Gewalt, Krieg, Tierquälerei]

In “99 Nächte für Logar” wird der Alltag in Logar, Afghanistan, aus der Sicht des 12-jährigen Marwand geschildert. Vordergründig lässt sich der Plot auch so zusammenfassen: Marwand, aus den USA, besucht seine Familie in Afghanistan, wo ihm der Familienhund seinen Finger abbeißt, weshalb er Rache haben will. Doch der Hund büxt aus und so macht sich Marwand mithilfe seiner Cousins und der restlichen Familie auf den Weg, um den Hund wiederzufinden.

Das ist aber nicht alles, denn während wir diesem Hauptplot verfolgen, lernen wir die Geschichte Afghanistans kennen, lernen, wie die Familienbeziehungen funktionieren, wie Freundschaften gepflegt und auch Ehen arrangiert werden. Dabei werden immer wieder Geschichten von Legenden und Familienüberlieferungen hineingeflochten. Marwands Familie hat unzählige Menschen in den endlosen Kriegen verloren und werden noch mehr verlieren, weshalb sie untereinander immer wieder die Geschichten ihrer liebsten verstorbenen Menschen erzählen, sodass sie nicht nur eine bloße Erinnerung sind.

Verwirrt hat mich das Buch, weil es so so so viele Charaktere gibt. Nun, die Familie ist groß und es war gar nicht so einfach durchzublicken, wer nun wie mit wem verwandt ist. Deshalb habe ich für mich auch einen Familienstammbaum gemacht, sodass ich den Überblick behalte, aber ehrlich gesagt, hätte ich es mir gewünscht, dass es so etwas bereits im Buch gegeben hätte. In dem Buch wird auch viel Farsi und Paschto verwendet, was ich selbst ziemlich cool finde, weil es zeigt, dass es nicht durch einen “weißen Blick” (white gaze) geschrieben wurde. Am Ende des Buches gibt es auch ein Glossar, das die meisten Begriffe erklärt, aber nicht alle, was ich mir aber gewünscht hätte.

Es gibt auch ein Kapitel, das komplett auf Paschto geschrieben ist, sodass alle, die kein Paschto lesen können… logischerweise auch dieses Kapitel nicht lesen können. Ich selbst finde das nicht schlimm, denn es ist die Geschichte eines verstorbenen Verwandten und ich habe das Gefühl, dass dies ein besonderes Geschenk für die Menschen sind, die Paschto können und sich dadurch auch mehr mit dem Autor verbunden fühlen. Zumindest stelle ich mir das so vor mit Chinesisch.

Am Ende wurde mir der magische Realismus aber zu viel und ich habe mich damit ziemlich schwergetan 😅

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