Cover-Bild Der Himmel ist hier weiter als anderswo
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 25.05.2021
  • ISBN: 9783749901043
Valerie Pauling

Der Himmel ist hier weiter als anderswo

Unter dem weiten Himmel des Alten Landes

Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung wird ihnen gekündigt. Da setzt sie alles auf eine Karte: Sie investiert ihre letzten Rücklagen in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern ins Alte Land.
Empfangen wird die Familie von einer neugierigen Dorfgemeinschaft und einer Schwalbenkolonie im Garten. Mit Hilfe ihres neuen Nachbarn füllt Fee den Gasthof wieder mit Leben. Doch ein Unfall und unvorhergesehene Kosten bedrohen das fragile Gleichgewicht. Erst als sie sich auf ihre eigene Stärke besinnt, geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Sie beginnt, zwischen den Flüssen und dem schier unendlichen Horizont des Alten Landes, langsam zu heilen …

»[…]hat gute Chancen der Altes-Land-Roman des Sommers zu werden.« »Pauling schreibt flüssig und elegant.« Anpning Richter, Stader Tageblatt , 14.06.2021

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2021

Loslassen und Neuanfang

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Felicitas hat das Leben übel mitgespielt. Jung wurde sie Witwe und steht nun mit ihren vier Kindern allein da. Ihre Wohnung wurde ihr gekündigt und seit den dramatischen Ereignissen um Jans Tod, kann und ...

Felicitas hat das Leben übel mitgespielt. Jung wurde sie Witwe und steht nun mit ihren vier Kindern allein da. Ihre Wohnung wurde ihr gekündigt und seit den dramatischen Ereignissen um Jans Tod, kann und mag sie ihre Geige nicht mehr zur Hand nehmen. Damit fällt ihr Verdienst als Orchestermusikerin und Geigenlehrerin weg. Als sie auf einem Immobilienportal ein altes großes Haus im Alten Land entdeckt – ein ehemaliger Gasthof – kauft sie ihn spontan. Endlich Platz für ihre Kinder und private Geigenstunden kann sie sicher auch dort geben.

Aber es ist alles nicht so rosig, der Bau ist marode und die Sanierungskosten übersteigen bald ihre Möglichkeiten und auch ihre Kinder sind fordernd. Nicht alle Dorfbewohner stehen ihr wohlwollend gegenüber, gut, dass wenigstens ein Nachbar, der Tischler Jesko ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.

„Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ – der Titel hat mich sofort für das Buch eingenommen. Er weckt ein wenig Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach einer weiten Landschaft. Das Buch ist sehr schön geschrieben, die Autorin schafft es schnell, mich in das Leben von Fee und ihren Kindern zu ziehen. Ich habe den Gasthof vor mir gesehen, den verwilderten Garten und den maroden Bootssteg und hätte es am liebsten der Protagonistin nachgemacht und mich auf die Arbeit gestürzt.

Natürlich fehlen die Schwierigkeiten nicht, die Probleme mit der pubertierenden Tochter, dem schulmüden Sohn und der liebenswerten Martha, die ein ganz besonderes Kind ist. Der kleine Golo dagegen ist ein – manchmal altkluger – Sonnenschein, dem die Herzen zufliegen.

Die Autorin hat ihre Protagonisten sehr menschlich gezeichnet, sie wirkten wirklich immer echt und lebensnah. Ich hatte das Gefühl, dass Valerie Pauling ihre Figuren mit Sympathie erdacht hat.

Eine warmherzige Geschichte vom Loslassen und einem Neuanfang, natürlich ist die Liebesgeschichte mit Jesko schon vorprogrammiert, das hat mich aber nicht gestört. Auch das alle Probleme sich immer schnell in Wohlgefallen auflösen, darf in einem Roman so sein. Schließlich möchte ich mich unterhalten. Das ist der Autorin mit ihrem Buch auch sehr gut gelungen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Eine wundervolle Geschichte

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Es ist die Geschichte von Felicitas, einer jungen Witwe und Mutter von vier Kindern, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes ihren Weg finden muss. Im Alten Land versucht sie einen Neuanfang zu starten. ...

Es ist die Geschichte von Felicitas, einer jungen Witwe und Mutter von vier Kindern, die nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes ihren Weg finden muss. Im Alten Land versucht sie einen Neuanfang zu starten. Doch alles es scheint zum Scheitern verurteilt zu sein. Mehr möchte ich dazu nicht verraten, lest es selber.
Der Roman ist überwiegend aus der Sicht von Felicitas geschrieben. Sie sowie die anderen Protagonisten kommen sehr authentisch und lebensnah herüber. Die Charaktere sind überwiegend sympathisch und sehr liebevoll dargestellt. Ganz besonders der kleine Golo hat mein Herz verzaubert. Die Handlung ist teilweise sehr berührend, trifft ins Herz und auch an Spannung fehlt es nicht. Der Schreibstil ist ruhig, bildhaft, flüssig und lässt sich sehr gut lesen.
Ganz herzlich danke ich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars, welches jedoch meine ehrliche und unabhängige Meinung nicht beeinflusst hat.
Mein Fazit:
Ein Buch, das ans Herz geht und sich zu lesen lohnt. 4 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Ein Dammbruch

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Nach dem überraschenden Tod ihres Mannes kann Fee nicht mehr Geige spielen. Sie ist in ihrer Trauer gefangen und meistert ihr Leben als Mutter von vier Kindern mehr schlecht als recht. Mit einem ...

Nach dem überraschenden Tod ihres Mannes kann Fee nicht mehr Geige spielen. Sie ist in ihrer Trauer gefangen und meistert ihr Leben als Mutter von vier Kindern mehr schlecht als recht. Mit einem Umzug aus der Großstadt ins Alte Land will sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen und für sich und ihre Kinder eine neue Zukunft aufbauen. Sie kauft einen alten Gasthof der arg renovierungsbedürftig ist.
Fee ist eine sehr zurückhaltende Person, sie behält alles für sich, lässt kaum jemanden an sich heran. Sie hat viel Verantwortung kommt aber durch ihre Trauer nicht damit klar. Dieses Vermissen von ihrem verstorbenen Mann zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Alles muss sich an Jan und seine Ansichten messen lassen. Verständlich und passend, aber es baut sich immer mehr auf, das Neue ( Männer, beruflicher Neuanfang, Kindererziehung ) verblasst daneben. Bevor es mir als Leserin zu viel wurde, brach rechtzeitig der Damm. Das Neue in Fees Leben nahm mehr Raum ein, wurde bunter und tiefer beschrieben.
Die Nebenfiguren blieben nicht mehr blass, sondern bekamen eigene Profile.
Auch die Entwicklung jeder einzelnen Personen ging auf einmal in die richtige Richtung.
Durch den sehr zurückhaltenden Schreibstil, passte es, ich hatte nicht das Gefühl da muss auf einmal ein Ende her. Es war ein durchschlagener Knoten der die Entwicklung folgerichtig beschleunigt hat.
Das Cover spiegelt das alte Land wieder. Kirschen, Schwalben und Obstbaumblüten.

Veröffentlicht am 18.08.2021

Neuanfang mit Hindernissen im Alten Land

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„Sie wandte sich ab. Der Garten, der sich sanft zum Fluss senkte. Die knorrigen Apfelbäume. Der Pavillon am Wasser, ein Schmuckstück. Die überhängende Weide am Ufer. In ihren Augen war es ein Paradies.“

Als ...

„Sie wandte sich ab. Der Garten, der sich sanft zum Fluss senkte. Die knorrigen Apfelbäume. Der Pavillon am Wasser, ein Schmuckstück. Die überhängende Weide am Ufer. In ihren Augen war es ein Paradies.“

Als Jan, der Mann der Geigerin Felicitas, Fee, ganz unerwartet stirbt, steht diese plötzlich mit vier Kindern alleine da. Dann wird ihr auch noch die Wohnung in Hannover wegen Eigenbedarfs gekündigt und schließlich verliert sie ihren Job als Musiklehrerin, weil sie seit Jans Tod nicht mehr in der Lage ist, ihre Geige zu spielen. Fee beschließt, neu anzufangen und kauft sich vom Erlös der Lebensversicherung ihres Mannes einen Gasthof im Alten Land. Doch leider ist das Anwesen in schlechterem Zustand als angenommen und nicht alle Familienmitglieder leben sich gleichermaßen schnell in der neuen Umgebung ein.

Autorin Valerie Pauling schreibt verständlich, meist in klaren, einfachen, mitunter allerdings etwas „abgehakten“ Sätzen. Mir gelang es rasch, einen Bezug zur Geschichte zu entwickeln und mich in das Geschehen hineinzuversetzen.

Fee steckt tief in der Krise. Sie muss sich um vier Kinder im Alter von fünf bis sechzehn Jahren kümmern und hat außer ihrer besten Freundin Viola, die in Afrika lebt und arbeitet, keine engen Vertrauten. Seit ihr Mann starb, während sie auf einem Konzert Geige spielte, kann sie ihr früher so geliebtes Instrument nicht mehr anfassen. Sie ist in ihrer Trauer gefangen, scheint wie gelähmt. Zunächst blieb ich ihr gegenüber etwas distanziert, konnte sie wegen ihrer Verschlossenheit schwer einschätzen. Doch im Laufe der Geschichte litt ich immer mehr mit ihr, hoffte für sie, dass ihre lange Pechsträhne ein Ende findet. Fees vier Kinder sind völlig unterschiedliche Charaktere. Golo, der Jüngste, ist offen, schließt schnell Freundschaften, seine Schwester Martha wirkt ein bisschen „nerdig“, interessiert sich mehr für Tiere als für Menschen. Rieke, die Zweitälteste, ist sehr umtriebig, aktiv, engagiert und steckt voller Ideen. Rasmus, der Älteste, hat überhaupt keine Ahnung davon, was er wirklich möchte und was nicht. Die Figuren erfüllen einige Klischees, wirken eher stereotyp als tiefgründig, sind aber durchaus nachvollziehbar gezeichnet.

„Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ ist für mich ein Eskapismus-Roman. Einige Parallelen finden sich zu den Romanen von Jenny Colgan, die für das Genre steht wie kaum eine andere Autorin. Auch bei Colgan verlassen Städterinnen ihre Heimatstadt nach einem Schicksalsschlag, um auf dem Land ihr Leben komplett umzukrempeln. Fee wagt ebenfalls den Neuanfang, ist aber anfangs innerlich noch nicht richtig bereit dazu. Im Laufe der Handlung hat sie mit zahllosen Widrigkeiten zu kämpfen, da kommt einiges zusammen. Stark erinnert der Plot auch an Jojo Moyes Roman „Der Klang des Herzens“. Bei Moyes entscheidet sich eine frisch verwitwete Geigerin, die ihr Instrument nicht mehr spielen kann, mit ihrer Familie für den Umzug in ein baufälliges Haus auf dem Land. Moyes Roman hat mich emotional aber etwas mehr mitgerissen und berührt, macht insgesamt ein „bisschen mehr her“. Auch wenn Paulings Geschichte an einigen Stellen mehr Tiefe vertragen hätte - ich hätte mir beispielsweise intensivere und substanziellere Gespräche zwischen Fee und ihren Kindern gewünscht- hat mich der Roman insgesamt unterhalten und ich habe ihn über weite Strecken gerne gelesen. Am Ende fügt sich nach all den Verwirrungen und Komplikationen alles recht schnell. Die Vorstellung, dass Landleben wie Medizin heilend auf die Seele wirken kann und dass es durchaus die Möglichkeit gibt, auch mitten im Leben neu anzufangen, hat mir gefallen und gutgetan. Unterm Strich ein leichter, solider, kurzweiliger Eskapismus-Roman über einen Neuanfang mit einigen Hindernissen und Herausforderungen, der vom Landleben träumen lässt.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Atmosphärische Reise ins Alte Land

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Der Roman „Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ erzählt die Geschichte von der Musikerin Fee und ihren vier Kindern, die nach dem plötzlichen Verlust des Ehemannes und Vaters einen Neustart wagen. ...

Der Roman „Der Himmel ist hier weiter als anderswo“ erzählt die Geschichte von der Musikerin Fee und ihren vier Kindern, die nach dem plötzlichen Verlust des Ehemannes und Vaters einen Neustart wagen. Vor der malerischen und melancholischen Kulisse des Alten Landes versucht die Familie zu lernen mit der veränderten Dynamik umzugehen und wieder zusammen zu wachsen. Und langsam, ganz langsam fangen Fee und ihre Kinder an zu heilen.
Gleich vorweg: Es handelt sich um einen sehr gemächlichen Roman, der nicht oder nur kaum durch seine Handlung vorangetrieben wird; vielmehr ist es ein personenzentrierter Roman, in dem wir viel Einblick in Fees Gedankenwelt erhalten. Das besondere an diesem Buch ist aber der Schreibstil von Valerie Pauling: Die Autorin schafft es von der ersten Seite an einen Sog zu erzeugen, sodass man das Buch nur schwer aus der Hand legen möchte. Insbesondere Paulings Fähigkeit die außergewöhnliche Atmosphäre des Alten Landes und des Gasthofs, auf denen die Familie lebt, einzufangen, hat mich begeistert. Die Bilder, die in meinem Kopf aufkamen, die altehrwürdige Kulisse des Alten Landes mit seinen knorrigen Obstbäumen, weitläufigen Deichen und gewundenen Fahrradwegen: Ich wäre am liebsten sofort in den Zug gestiegen und hätte die Orte bereist, von denen Pauling schildert. Das Cover finde ich übrigens äußerst gelungen, es hat für mich die Atmosphäre des Buches sehr gut porträtiert.
Abschließend gebe ich dem Roman 4 Sterne, weil er mich inhaltlich leider nicht ganz überzeugen konnte (einige Themen wurden leider nicht von der Protagonistin zur Sprache gebracht, was mich immer sehr irritiert hat, ebenso ihr Verhalten in bestimmten Situationen); die Figuren und die Sprache waren dagegen sehr stark. Ein schöner Roman für Frühlings- und Sommertage!

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