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Veröffentlicht am 29.11.2021

Wo Freiheit ist, ist auch Hoffnung

Die Klänge der Freiheit
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Als großer Fan von den Romanen von Tara Haigh war mir klar, dass ich das neue Buch unbedingt lesen muss und wie erwartet wurde ich nicht enttäuscht…..ganz im Gegenteil, dies ist bisher mein Lieblingsbuch ...

Als großer Fan von den Romanen von Tara Haigh war mir klar, dass ich das neue Buch unbedingt lesen muss und wie erwartet wurde ich nicht enttäuscht…..ganz im Gegenteil, dies ist bisher mein Lieblingsbuch und definitiv das Jahreshighlight 2021.

Wie schon auf dem Cover zu sehen, ist die Protagonistin in diesem Buch die Rotkreuzschwester Inge. Voller Tatendrang hat die junge Inge ihre Ausbildung zur Rotkreuzschwester hinter sich gebracht und träumt nun von der weiten Welt. Dieser Traum platzt recht schnell, als sie zu ihrem ersten Einsatz an der Ostfront antritt und merkt, dass die Propaganda aus der Wochenschau so gar nicht mit der Realität zu tun hat. Inge kämpft sich durch die harte Arbeit an der Front, als jedoch der Feind langsam näher rückt, ergreift sie die Chance nach Italien zu gehen. Ihre Begleitung der kultivierte Offizier Preus. Kann Inge dem Offizier vertrauen, der doch auch eine dunkle Seite zu haben scheint? Und was wird sie in Italien erwarten? Nimmt sie ihr Schicksal an?

Bevor ich das Buch überhaupt in der Hand gehalten habe, musste ich erst mal das wunderschöne Cover bewundern, denn das ist ein Meisterwerk unter Buchcovern. Besonders gefällt mir, dass man nur mit Blick auf das Cover schon erahnen kann, um was es in dem Buch geht. Dreht man das Buch um und liest den packenden Klappentext will man nur das Buch in den Händen halten und ich muss zugeben, dass ich diesem Buch mehrere Tage entgegengefiebert habe.

Endlich in den Händen musste ich natürlich gleich anfangen zu lesen. Wer hier einen romantischen Landscape-Roman erwartet ist an der falschen Adresse, zum Glück denn die Handlung bietet so viel mehr, was nicht heißt, dass schöne Landschaften zu kurz kommen 😉. Ich bin begeistert, dass in diesem Roman der Fokus auf der Arbeit der Rotkreuzschwestern liegt, denn diese kommen meiner Meinung nach bei historischen Romanen, die während des Krieges spielen, einfach viel zu kurz, dabei sind sie meiner Meinung nach die wahren Kriegshelden. Ich fand es äußerst spannend mehr über die Arbeit der Krankenschwestern zu erfahren, die unter unfassbar schlechten Bedingungen großartiges geleistet haben. Leider hatte ich dieses Thema nicht wirklich auf dem Schirm und bin daher froh, dass es mir dieser Roman ermöglicht hat eine andere Perspektive des Krieges kennenzulernen und auch noch eine außerordentlich spannende, von der man leide nichts im Geschichtsunterricht lernt.

Manchmal kam ich mir beim Lesen vor als säße ich in einer Geschichtsstunde. Wer jetzt an eine staubtrockene Unterrichtsstunde denkt, liegt weit daneben. Dieser Roman bietet so viel mehr als trockene Fakten, sondern er liefert geschichtliche Informationen, die einen mitfühlen lassen und über so manche Gegebenheit war ich mehr als erstaunt. Da erkennt man doch das Lesen bildet und das auf eine sehr angenehme Art und Weise.

Man erkennt beim Lesen die intensive Recherchearbeit der Autorin, denn dadurch wird eine authentische Atmosphäre geschaffen und ich konnte mir beim Lesen die Schauplätze aber auch die Emotionen und Gedanken der handelnden Personen vorstellen bzw. nachvollziehen. Der fesselnde Schreibstil hat sein Übriges dazu beigetragen und oft hat es sich so angefühlt, als würde ich einen Film anschauen, so bildlich konnte ich mir die Szenen vorstellen. Besonders gepackt haben mich auch die Landschaftsdarstellungen, die meine Reisesehnsucht weiter entfacht haben. Die Landschaften, insbesondere in Italien werden so treffend und detailgetreu dargestellt, sodass ich mich teilweise an Reisedetails von meinen Italienurlauben erinnert habe, die längst vergessen waren. Gerade während Pandemiezeiten, in denen das Reisen so stark eingeschränkt ist, gibt das Lesen eines solchen Romanes wieder Hoffnung und baut einen auf und es geht einem gleich besser.

Natürlich ist die Kriegsthematik kein leichtes Thema, jedoch löst die Autorin dieses Problem geschickt, indem sie uns eine liebe Protagonistin beim Lesen zur Seite stellt, die darüber hinweghilft. Inge ist eine Figur die man auf den ersten Moment gernhaben muss, denn sie hilft den Patienten nicht nur aufopferungsvoll, sondern spendet Trost und Hoffnung, die viele schon verloren glaubten. Gerade diese Szenen, in denen Inge ihren hingebungsvollen Charakter zeigt haben mich emotional sehr berührt. Emotionen kamen in diesem Roman wirklich nicht zu kurz und ich durfte die volle Brandbreite mitfühlen, in einer Intensität, die ich selbst noch nicht erlebt habe.

Generell hat mich die Authentizität der Charaktere stark beeindruckt, ob es jetzt der Stratege Preuss war oder Inges Vater mit seinen zu dieser Zeit ungewöhnlichen Ansichten. Nicht nur die Hauptcharaktere wurden liebevoll gestaltet, sondern auch die unterschiedlichen Nebencharaktere haben wurden in liebevoller Detailarbeit gestaltet und es waren einige interessante aber auch völlig unterschiedliche Charaktere dabei.

Das Buch hat mich mit seiner Tiefe oft zum Nachdenken angeregt und oft habe ich einen Moment innegehalten und das Gelesene sacken gelassen. Hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Zug durchlesen können, jedoch wollte ich dieses mit voller Konzentration lesen, um ja keins der vielen spannenden Details zu verpassen, denn es lohnt sich genau zu lesen.

Dieses Buch ist mein Top 1 Roman im Bereich historische Romane und wie bereits erwähnt auch mein diesjähriges Highlight und ich hoffe, dass wir noch viele tiefgründige und berührende Romane der Autorin lesen werden, denn mit diesem Buch hat die Autorin Tara Haigh definitiv bewiesen, dass sie auch schwere Thematik in einem Roman verarbeiten kann, den man einfach lieben muss und trotz der ganzen Geschehnisse zum Schluss befriedigt zur Seite legen kann.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Die mysteriöse Tote

Die Frau aus der Nordsee
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Dies ist nach „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ das zweite Buch der Autorin Anna Johannsen das ich gelesen habe und das erste aus der Reihe „Die Inselkommissarin“. Auch wenn ich die Reihe bisher ...

Dies ist nach „Enna Andersen und das verschwundene Mädchen“ das zweite Buch der Autorin Anna Johannsen das ich gelesen habe und das erste aus der Reihe „Die Inselkommissarin“. Auch wenn ich die Reihe bisher nicht ganz bin ich ganz begeistert und weiß, dass die übrigen Bände bald folgen werden.

Allein das Cover symbolisiert für mich einen typischen Nordseekrimi. Die dunkleren Farben und die raue See verursachen allein beim Lesen des Titels Gänsehaut. Besonders hat mir hier gefallen, dass der Titel sich ein zu eins im Cover wiederfindet, sodass man schon anfängt zu spekulieren um was sich die Handlung dreht, bevor man überhaupt den Klappentext gelesen hat. Der Klappentext hat mein gewecktes Interesse noch gesteigert, verrät er doch nicht zu viel.

Bei diesem Buch handelt es sich um den 8. Band aus der Reihe der Inselkommissarin. Kommissarin Lena Lorenzen wird zu einem mysteriösen Fall gerufen: Eine tote Frau wurde in der Nordsee gefunden. Was auf den ersten Blick nach Selbstmord aussieht entwickelt sich schnell zu einem Verbrechen, denn die Tote zeigt nach der Obduktion Spuren eines Tötungsdeliktes. Noch brisanter: Die Tote Maren Witte hat kurz vor ihren Tod ein Kind entbunden und in einer Babyklappe abgegeben. Bei den Untersuchungen stellen die Kommissare fest, dass die Tote recht wohlhabend war, ohne einer festen Arbeit nachgegangen zu sein. Da drängen sich doch die Fragen auf: Warum hat sie ihr Baby abgegeben, wusste sie etwa, dass etwas mit ihr passieren wird? Und wenn ja wer steckt dahinter, etwa der Vater des Kindes? Lena Lorenzen ermittelt auf Maren Wittes Heimatinsel, doch kaum einer kannte sie scheinbar näher und auch die Eltern verhalten sich mit der Zeit immer seltsamer….

Dies war, wie bereits oben beschrieben, das erste Buch dieser Reihe, dass ich gelesen habe, dennoch hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen. Die Handlung konzentriert primär auf die Ermittlungen und nur beiläufig wird das Privatleben von Lena thematisiert, dass die Leser der vorherigen Bände bereits kennen. Ich durfte Lena neu kennenlernen und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Auch wenn ich ihre Vergangenheit nicht kenne, konnte ich doch durch geschickte Wiederholungen von Seiten der Autorin einen Überblick erlangen was bisher passiert war. Auch die Erwähnung vorheriger Fälle war keinesfalls ein Spoiler, da nur wenig verraten wird und auch nicht in welchem der sieben anderen Bände dies stattgefunden hat. Lena ist eine fleißige Ermittlerin, die nicht nur ihrem Beruf nachgeht, sondern ihrer Berufung. Langsam stoßen das private Glück und die Ermittlungsarbeit aneinander und es war mehr als interessant diesen Konflikt mitzuerleben. Auch ihre Kollegen erscheinen nett und hilfsbereit und an dieser einwandfreien Zusammenarbeit sollten sich die Ermittler in der realen Welt ein Beispiel nehmen.

Meiner Meinung nach war jedoch der mysteriöseste Charakter die Tote selbst. Auch wenn Maren Witte bereits tot ist, erfährt man im Laufe der Ermittlungen immer mehr von ihr und es wird die ein oder andere schockierende Entdeckung gemacht und verborgende Geheimnisse gelüftet. Durch die polizeiliche Arbeit konnte man Maren dadurch sehr gut kennenlernen und einen blick in ihr gut verborgenes Inneres werfen.

Oft hatte ich beim Lesen eine Gänsehaut und habe den Atem angehalten, was durch den spannenden Schreibstil der Autorin hervorgerufen wird. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es gab Kapitel das musste man regelrecht weiterlesen. Auch als ich gedacht habe ich könnte das Ergebnis der Ermittlungen erahnen wurde ich von der Autorin eines besseres belehrt. Die Autorin schafft es bis zum Ende nicht alles preiszugeben, jedoch ohne, dass dabei die Logik verloren geht. Ich hatte Gänsehaut bis zum Schluss und kann das Buch nur jedem Krimi-Fan empfehlen!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Liebe verändert

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten ...

Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten Band der Burlington University Reihe und wenn die folgenden Bände nur halb so gut sind wie dieses, brauche ich langsam ein neues Bücherregal 😉 Es handelt sich sozusagen um ein Spin-off der True North Reihe, die ich selbst (noch) nicht gelesen habe, aber nach der Hälfte dieses Buches, habe ich mir den ersten Teil der True North Reihe gleich gekauft. Ich spreche also aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man dieses Buch ohne Probleme lesen kann, auch wenn man die True North Reihe noch nicht kennt. Natürlich wird man leicht gespoilert, was aber nicht weiter schlimm ist.

Allein das Cover hat mich schon wieder überzeugt. Ich finde das Cover passt optisch gut zu den anderen Büchern der Autorin, hat jedoch seinen ganz eigenen Charme. Mich erinnern die Blätter auf dem Cover an Vermont, dem Handlungsort der Geschichte, dabei war ich selbst noch nie dort, nur durch das Buch. Ich liebe es wenn das Cover den Inhalt widerspiegelt und zudem noch so schön mit den Farben gestaltet wurde, dass es einfach nur das Gesamtbild meines Bücherregals abrundet. Aber nicht nur das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, sondern auch der Klappentext, der einfach nur Lust auf mehr macht, schließlich ist das Thema Sekte nicht wirklich präsent in diesem Genre und hat mich daher sehr neugierig gemacht.

Wer Sarina Bowen kennt, weiß natürlich bescheid um ihren wundervollen, mitreißenden Schreibstil. Die Autorin meistert die Gradwanderung zwischen sanften Einstieg und sofort mitten im Geschehen mit Bravour. Von der ersten Seite an habe ich mich gefühlt als wäre ich Teil der Geschichte und trotzdem durfte ich die einzelnen Charaktere langsam kennenlernen. Schön fand ich auch, dass man den Charakter und die Persönlichkeit von Dylan und Chastity erst im Laufe des Buches entschlüsseln konnte, oft waren sie mir geradezu Beginn noch etwas geheimnisvoll. Es hat jedoch großen Spaß gemacht die Charaktere der Protagonisten zu ergründen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die gewählte Sprache entspricht dem Genre, ist also nicht sehr hochtrabend und liest sich daher locker leicht. Die Seiten flogen nur so dahin und es fiel mir sehr schwer, dass Buch zwischendrin beiseite zu legen.

Sarina Bowen hat es auch in diesem Buch mal wieder geschafft, den Charakteren ein Herz zu schenken und damit Leben einzuhauchen. Besonders Chastity ist ein äußerst interessanter Charakter durch ihre Vergangenheit. Leider hatte sie durch das Aufwachsen in einer Sekte lange Zeit nicht die Möglichkeit sich zu der Person zu entwickeln, die sie in ihrem Inneren schon immer war. Ich fand es sehr interessant, wieviel Chastity nicht kennt aus der modernen Welt und oft erscheint sie dadurch sehr naiv. Ich verstehe, dass sie so schnell wie möglich alles nachholen will, was sie verpasst hat und es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Chastity ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließen muss und den man am liebsten beschützen aber auch mal kräftig durchschütteln möchte.
Dylan war mir auf Anhieb nicht ganz so sympathisch, zumindest nicht jeder seiner Charakterzüge, denn Dylan scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, die aber im Laufe der Zeit aufeinanderprallen, was die Story auch sehr spannend macht. Natürlich hat auch er seine Probleme und seine Handlungen ergeben auch schon Sinn, wenn man diese Berücksichtigt, trotzdem übertreibt er manchmal meiner Meinung etwas. Mir hat besonders der liebevolle Dylan gefallen, der sich um seine Freunde kümmert und Rücksicht auf deren Gefühle nimmt. Auch seine Entwicklung war schön mitzuerleben und ich glaube Chastity hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Aber nicht nur die zwei Protagonisten wurden von der Autorin liebevoll gestaltet, sondern auch die Nebencharaktere konnte man nur ins Herz schließen. Ellie und Ricky sind Freunde, die man sich selbst nur wünschen kann und ich hoffe, dass beide einen eigenen Band bekommen, denn ich habe so das Gefühl, dass es sich lohnen wird, ihre Geschichten zu erzählen, denn beide scheinen eine aufregende Vergangenheit zu haben.

Ich kann nur sagen, wer so wie ich die Finger von Liebesgeschichten, voller Höhen und Tiefen und Emotionen nicht lassen kann, wird dieses Buch lieben.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Die Hansens, eine Familie mit Biss

Das bedrohte Glück
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Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. ...

Es geht spannend weiter mit den Hansens. Luise hat sich zwar dazu durchgerungen Hans Petersen zu heiraten, jedoch verbringt sie lieber die Zeit im Kontor als mit ihrem Mann, den sie meidet wo es nur geht. Das hat den Vorteil, dass sie immer mehr Verantwortung übernimmt und das Kontor förmlich aufblüht, jedoch gibt es einen „Nachteil“, denn Luise trifft auf einen alten Bekannten, den sie am liebsten nicht so schnell gesehen hätte. Als Luise dann auch noch schwanger wird, steht ihre Welt auf dem Kopf, denn das würde nicht nur ihre berufliche Karriere aus der Bahn werfen, sondern auch das Familienleben, weshalb sie einen waghalsigen Plan schmiedet.
Aber nicht nur Luise hat Sorgen sondern auch ihr Onkel Karl in Wien hat immer mehr Probleme sein Geheimnis vor seiner Familie zu verstecken und gerät nicht nur in einen emotionalen Konflikt, der sich dramatisch zuspitzt.

Dieser Band steht seinen beiden Vorgängern in nichts nach und ich bin immer wieder fasziniert, wie es die Autorin jedes Mal aufs Neue schafft mich von der ersten bis zur letzten Seite zu begeistern. Durch ihren Lebhaften Schreibstil fesselt sie einen nicht nur an das Buch, das man kaum aus der Hand legen kann, sondern erweckt das historische Hamburg und Wien regelrecht zum Leben. Die Autorin schafft es auf eine einzigartige Art und Weise einem die damalige Zeit und die Gepflogenheiten der Leute näherzubringen, sodass man die Handlungen und Gedanken der einzelnen Charaktere sehr gut nachvollziehen kann.

Mein Lieblingscharakter ist eindeutig Luise, denn sie ist eine beeindruckende Persönlichkeit, wie sie es schafft sich zu der damaligen Zeit in einer männerdominierten Welt durchzusetzen ist einfach nur stark. Auch ist sie mutig genug, sich nicht den Mund verbieten zu lassen, wodurch sie meinen Respekt verdient hat. Ich glaube ohne so Frauen wie Luise, würden wir Frauen heute nicht so weit in Bezug auf Gleichberechtigung sein, schade, dass manche Männer ihr es nicht gönnen und ihr Steine in den Weg legen. Zum Glück sind nicht alle Männer so, weshalb ich großen Respekt vor Robert Hansen habe, er ist seiner Zeit mehr voraus und es ist schön zu sehen, wie sehr er seiner Tochter vertraut und diese auch unterstützt. Hans ist definitiv nicht mein Lieblingscharakter, aber ich genieße es seine moderne Denkweise zu lesen.
Neben Luise ist Karl mein Favorit, auch wenn es nicht richtig ist, dass er seiner Familie etwas vormacht, andererseits verstehe ich auch, warum er nicht die Wahrheit sagen kann, vor allem nicht zur damaligen Zeit. Leider habe ich seine Handlung am Ende schon erahnen können. Sein innerer Konflikt wurde von der Autorin sehr gut dargestellt, so dass ich förmlich mitgelitten habe, schließlich hat er so eine tolle Frau und liebe Kinder, aber Florentinus will einfach nicht aus seinen Gedanken.
Auch der Rest der Familie kommt nicht zu kurz, sodass mir besonders Frederikes Entwicklung gefallen hat und ich hoffe, dass sie noch präsenter sein wird und ihr Glück finden wird.

Kaum war dieser Band gelesen, musste ich auch gleich den nächsten anfangen, manchmal fühle ich mich schon als wäre ich Teil der Familie Hansen und ich hoffe, dass ich in den Folgebänden wieder alle Emotionen miterleben kann und lasse mich mal wieder gerne von der Autorin überraschen, denn die Handlung ist im großen und ganzen einfach unvorhersehbar, wodurch auch immer eine gänsehautverursachende Spannung vorhanden ist.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Der schiefe Kirchturm von Elwenfels

Weingartengrab
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Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, ...

Elwenfels auf Instagram, sogar mit eigenem Hashtag? Wie konnte das passieren? Das ist wohl die große Frage, die sich die Bewohner des kleinen, pfälzischen Dorfes stellen. Aber nach dem Einsacken des Kirchturms, durch das ein geheimnisvolles Gewölbe unter der Kirche frei wird und das auch noch inklusive Leiche, verstehen auch die sonst so ruhigen Elwenfelsner einschließlich des mittlerweile eingebürgerten Privatermittlers Carlos Herb, der seine Heimat Hamburg mehr oder weniger freiwillig aufgegeben hat, um sich in der schönen Pfalz niederzulassen, die Welt nicht mehr. Carlos wäre nicht Carlos, wenn er nicht sofort mit seinen Nachforschungen anfangen würde, vor allem wenn der Tote ein mysteriöses Tagebuch bei sich trägt. Alles wäre wie in einem Abenteuerroman, wäre da nicht die Presse, Schatzsucher und zum großen Schrecken der Dorfgemeinschaft die Behörden, die das Dorf fluten und ihren „Zinken“ (für alle nicht Pfälzer: Ihr großes Riechorgan) in die Angelegenheiten der Elwenfelsner stecken.

Jeder der Elwenfels kennt und liebt weiß, dass die Dorfgemeinschaft Fremde nicht gerade mit offenen Armen begrüßen, vor allem wenn sie nicht mit guten Absichten kommen, aber diesmal sind ihnen im ersten Moment die Hände gebunden. Aber Elwenfels wäre nicht Elwenfels, wenn sie sich nicht gegen die auswärtige Bedrohung wenden würden und dabei auf nicht nur eine verrückte Idee zurückgreifen.

Schon seit Band 1 bin ich ein riesen Fan der Reihe und auch jetzt nach Lesen von band 4 bin ich doch immer wieder überrascht, was sich die Autorin Britta Habekost zusammen mit ihrem Mann und Co-Autor Christian Habekost immer wieder einfallen lässt. Die beiden haben das Talent meine Erwartungen immer wieder zu übertreffen und neue und noch ausgefallenere Abenteuer in das kleine, auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Dorf zu bringen. Oft frage ich mich beim Lesen, wenn ich durch das viele Lachen wieder einen klaren Gedanken fassen kann, wie die beiden immer wieder auf solche Ideen kommen? Aber gerade dieser Überraschungsmoment, der beim Lesen immer wieder auftritt und dadurch alles unvorhersehbar macht, macht gerade den Reiz aus, der bei der Elwenfels-Reihe einfach einzigartig ist.

In Elwenfels kann man sich sicher sein, dass nichts sicher und eindeutig ist und das ist auch gut so. Obwohl zwei Sachen kann man sich dann doch sicher sein. Zum einen, dass man tagelang unter Bauchmuskelkater leiden wird, da man aus dem Lachen nicht mehr rauskommt und daher vorsichtig sein, wo in der Öffentlichkeit man dieses Buch liest, nicht das man noch für verrückt gehalten wird, wenn man mit einem Buch in der Hand plötzlich schallend laut loslacht und mit Tränen in den Augen erfolglos versucht sich zusammenzureißen. Zum anderen, dass neben dem Humor und der Situationskomik, die durch die pfälzischen kulturellen Besonderheiten überdimensionale Ausmaße annimmt, auch eine Spannung herrscht, die einem Schauer über den Rücken laufen lässt, inklusiver Gänsehaut. Allein schon der Prolog hat meine volle Aufmerksamkeit auf sich gezogen und schwupps war die Welt um mich vergessen, aber wer braucht auch schon die Realität, wenn er in Elwenfels ist? Diese Aufmerksamkeit hat auch im Laufe der Handlung nicht nachgelassen, denn an abtriften war gar nicht zu denken, denn die Autoren haben, wie in den vorherigen Bänden schon bewiesen ein Händchen dafür, immer wieder ein neues spannendes Ereignis oder eine aufregende Situation so in den Plot einzubauen, dass selbst an Schlaf nicht mehr zu denken ist.

Aber nicht nur das schrifstellerische Talent ist schnell zu erkennen, sondern auch die Liebe zum Detail und das Herzblut, dass das Autorenduo in die Geschichten um Elwenfels steckt, sodass dieses regelrecht zum Leben erweckt wird und man bei einer Wanderung in der Nähe von Deidesheim nicht überrascht ist, wenn einem plötzlich ein traktorfahrender Geist zuwinkt. Elwenfels ist zu meinem Sehnsuchtsort geworden und dies liegt an den vielen kleinen und daher umso liebevolleren Details und natürlich an den Dorfbewohnern. Es fängt schon an bevor man das Buch überhaupt aufschlägt, das Cover ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch passend zur Handlung gestaltet, wodurch es noch schöner und malerischer ist als es eh schon ist, weshalb die Bücher auch einen Ehrenplatz in meinem Regal haben, ich kann mich einfach nicht an ihnen sattsehen. Und dann schlägt man das Buch auf und das erste was man noch vor den liebevoll ausgewählten und humorvollen Kapitelüberschriften sieht, ist die bewundernswerte Karte von Elwenfels, durch die das Dorf in Gedanken weiter Form annimmt und die Geschichte sich schon, wie ein Film vorm inneren Auge abspielt. Aber natürlich gibt es auch noch einen phänomenalen Abschluss in Form eines Glossars, in dem die pfälzischen Begriffe auf eine Art und Weise erklärt werden, dass selbst ein eingefleischter Pfälzer schmunzeln muss.

Wer jetzt Angst hat, dass er kein Wort versteht, kann beruhigt sein, denn auch wenn man im Gegensatz zu mir ein „Ausländer“ ist, kann man alles anhand der Situation verstehen und es dauert nicht lange, bis man wie Carlos seine ersten pfälzischen Worte unbewusst spricht. Und im schlimmsten Fall können die Bewohner auch noch halbwegs Hochdeutsch, auch wenn sie sich nicht gerade oft um ihre Artikulation bemühen, aber das ist auch bestens so, denn gerade dieser pfälzische Charme macht sie zu etwas Besonderen. Natürlich liebe ich jeden einzelnen Bewohner wegen seines, von den Autoren so liebevoll kreierten Charakters und so musste ich sie schon seit Band 1 in mein Leserherz schließen und da kommen sie auch nicht mehr raus. Elwenfels ist etwas ganz Besonderes und wird von starken Charakteren, die alle ihren kleinen Eigenarten haben, die man als Leser so schätzt, zum Leben erweckt und trotz ihrer ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten wirken sie nicht wie die Einwohner eines Dorfes, sondern wie die Mitglieder einer großen, herzlichen Familie und das ist der eigentliche Zauber von Elwenfels.

Ich könnte noch viel darüber schreiben, warum man das Buch einfach lieben muss, aber am besten sollte dies jeder selbst herausfinden, denn es gibt nichts schöneres als das Dorf auf eigene Faust zu erkunden oder sollte ich besser sagen zu erlesen. Ich bin dem Autorenduo unendlich dankbar, dass sie uns Leser immer wieder auf eine Reise nach Elwenfels mitnehmen und kann den nächsten Band kaum noch erwarten, muss er mich doch trösten, dass auch dieser Band, dank des fantastischen und einzigartigen Schreibstils, viel zu schnell gelesen war.

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