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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2021

Interessantes Thema

Der Horror der frühen Medizin
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3.5 Sterne

In diesem Hörbuch dreht sich alles um die tiefsten Anfänge der Medizin, von dreckigen Operationsinstrumenten, die nicht einmal sauber gewischt wurden, über Ärzte, die blutverklebt und ohne ...

3.5 Sterne

In diesem Hörbuch dreht sich alles um die tiefsten Anfänge der Medizin, von dreckigen Operationsinstrumenten, die nicht einmal sauber gewischt wurden, über Ärzte, die blutverklebt und ohne die Hände zu waschen einfach zum nächsten gegangen sind. Es erzählt von verseuchten Flüssen in verdreckten Städten und Arbeitsunfällen grausigster Art, bei dem der Betroffene oft zum Tod verurteilt war, spätestens durch die Entzündung nach der OP...wir begleiten hier den jungen Joseph Lister, der etwas ändern möchte, er denkt um, er denkt weiter und setzt ganz neue Methoden ein, die funktionieren, wenn man sie sorgfältig durchführt. Doch im 19. Jahrhundert wollen viele Ärzte davon gar nichts wissen, halten an altem fest und so muss sich Lister in den Kampf stürzen um Sauberkeit und Desinfektion...

Das Thema des Hörbuchs fand ich äußerst interessant und spannend, da ich selber in einem medizinischen Beruf arbeite. Anfangs war ich jedoch erst einmal sehr ernüchtert, denn ich empfand das Hörbuch eher als langatmig und hatte das Gefühl eine trockene Dokumentation zu hören, die teils sehr ausschweifend und langatmig war. Möglicherweise kann es auch daran gelegen haben, dass ich mich durch meine Ausbildung, schon mit Operationen und den Zuständen der damaligen Zeit beschäftigt habe, und es deshalb nichts neues für mich dargestellt hat. Ich bin gedanklich immer wieder abgeschweift und es ist mir schwer gefallen am Ball zu bleiben und weiter zu hören.

Nach ungefähr einem Drittel hatte ich mich aber an den eher trockenen Schreibstil gewöhnt und es gab dann doch Abschnitte die ich sehr interessant fand, vorallem die medizinischen Beispiele damaliger Menschen, diese Unfälle und Operationen wurden dann lebendiger beschrieben und eine gewisse Spannung kam auf! Es gab immer wieder mal Abschnitte die fand ich interessanter und solche, die fand ich weniger interessant, aber dies ist ja alles auch Geschmackssache und hat sicher etwas mit gewissem Vorwissen meinerseits zu tun gehabt.

Der Sprecher des Hörbuchs hatte eine angenehme Stimme, die Personen wurden von ihm aber nicht unterschiedlich betont gelesen. Dies hat diesen dokumentations-artigen Schreibstil noch unterstrichen und hat der Geschichte vielleicht etwas Lebendigkeit genommen.

Fazit: Wer einmal mehr über die Zustände der damaligen Medizin wissen will, und den ein eher trockener Schreibstil nicht stört, dem kann ich das Hörbuch wirklich weiter empfehlen.

Achtung: nichts für schwache Nerven und auch Tiere kommen zu schaden (letztere, wenige Handlungsstellen kann man aber überspulen, wie ich persönlich das auch getan habe, ohne zu viel von der Handlung zu verpassen)

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Sehr viel Privatleben der Ermittler

Mordsand
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3.5 Sterne

Ein junges Pärchen macht am Strand der Insel Bargsand eine gruselige Entdeckung-ein Schädelknochen ragt aus dem Sand heraus! Daraufhin beginnen die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ...

3.5 Sterne

Ein junges Pärchen macht am Strand der Insel Bargsand eine gruselige Entdeckung-ein Schädelknochen ragt aus dem Sand heraus! Daraufhin beginnen die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe zu ermitteln. Es stellt sich heraus, dass die Leiche schon 30 Jahre lang im Sand verborgen war, an den Händen gefesselt. Was ist damals passiert? Die Spur führt in die ehemalige DDR und zu einem Verrat in den vier Jungs involviert waren.

Dies ist bereits der vierte Fall der Reihe rund um die beiden Ermittler Frida und Bjarne. Liest sich der Fall im Klappentext superspannend, verliert er sich diesmal aber leider etwas im Privatleben der Ermittler. Dieses hat einen großen Stellenwert eingenommen und meinen Lesefluss immer wieder gestört. Dafür sind die Rückblenden in die DDR sehr spannend und gruselig geschrieben, da kommt einiges zu Tage. Dies hat mich nachdenklich gemacht, denn man hört ja immer wieder von wahren grauenhaften Taten, die sich in der DDR zugetragen haben.

Der Schreibstil war wieder flüssig aber stellenweise weniger spannend, da das Privatleben und die Liebesgeschichte der Ermittler immer wieder vom Fall "abgelenkt" haben. Da wäre für mich doch weniger mehr gewesen!

Fazit: Der Fall an sich hatte großes Potenzial aber Das Privatleben hat mich hier doch ziemlich gestört. Ausserdem gab es einige "Alleingänge" die ich nicht immer nachvollziehbar fand.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Ein ungewöhnliches Leben

Die Frau von Montparnasse
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3.5 Sterne

Die junge Simone de Beauvoir lernt während ihres Studiums den jungen Jean-Paul Sartre kennen. Die beiden haben von Anfang an eine starke Verbindung zueinander, sie tauschen sich aus, schreiben ...

3.5 Sterne

Die junge Simone de Beauvoir lernt während ihres Studiums den jungen Jean-Paul Sartre kennen. Die beiden haben von Anfang an eine starke Verbindung zueinander, sie tauschen sich aus, schreiben und diskutieren, bald werden sie ein Liebespaar. Das konservative Liebesleben mit einer Ehe oder Monogamie liegt ihnen jedoch nicht, so beschließen sie einen Packt der ihre Liebe und dabei sexuelle Freiheit sichern soll. Kann das gut gehen und hat Simone dabei die Konzentration zu schreiben?

Dieses Buch ist mir nicht immer leicht gefallen zu lesen. Mal sind die Seiten nur so dahin geflogen, aber einiges zog sich auch ganz schön in die Länge. Der Schreibstil war dabei einfach und verständlich, aber auch trocken. Ganz zu Anfang begleiten wir Simone eine zeitlang während ihres Studiums. Simone als Charakter mochte ich ganz gerne, bei Sartre hatte ich allerdings große Probleme. Er ist mir nie ganz sympatisch geworden während des Buches, er und seine Lebensvorstellung sind interessant aber ich mochte ihn nicht leiden. So ist mir auch der Start in die Geschichte nicht leicht gefallen. Das kann auch daran gelegen haben, dass das Leben der beiden zwar fortschrittlich im Denken ist, aber ich wollte selber so nicht leben! Deshalb war es auch nicht immer einfach das Handeln und die Gedanken der beiden nachzuvollziehen, bei Simone ist mir dies aber noch eher gelungen. Ich mochte ihre große Liebe zu den Büchern, die Zeit die sich sich fürs lesen und schreiben genommen hat, die körperliche Ertüchtigung durch wandern und auch ihre Lust am Reisen. Hier konnte ich mich als Person auch wieder finden!

Vorallem Simone als Frau und Autorin konnte ich im Buch besser kennen lernen, dies hat mir gut gefallen auch wenn ich immer wieder von ihrer Lebensphilosophie verblüfft war! Auch Sartre kam ich ein Stückweit näher durch dieses Buch, auch wenn ich ihn bis zum Ende nicht mochte und nicht verstanden habe was Simone oder auch andere Frauen an ihm gefunden haben. Die Nebencharaktere hingegen blieben mir im gesamten Buch zu blass. Ausserdem waren sie mir zu zahlreich. Manches mal hat es sich eher wie eine Biografie gelesen, in der möglichst alle Menschen die Simone kennen gelernt hat,rein sollen, aber wirklich "kennen gelernt" habe ich von diesen Nebenpersonen keinen wirklich.

Fazit: Einerseits habe ich Simone de Beauvoir besser kennen lernen dürfen und war auch fasziniert von ihrem Leben und dem Zusammenwirken mit Sartre, aber stellenweise blieb es mir vom Schreibstil zu trocken und erinnerte mich dadurch mehr an eine Biografie als einen Roman. Wen das aber nicht stört und wer mehr über diese tolle Frau erfahren möchte, der sollte hier zugreifen!

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Queen Elisabeth löst den Fall

Das Windsor-Komplott
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3.5 Sterne

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird ein junger russischer Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden, die Polizei geht schnell von einem Komplott Putins aus...dies passt der Queen ...

3.5 Sterne

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird ein junger russischer Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden, die Polizei geht schnell von einem Komplott Putins aus...dies passt der Queen aber gar nicht und so beginnt sie heimlich selbst zu ermitteln. Ihr zur Seite steht die kürzlich angestellte Privatsekretärin Rozie.

Seit "The Crown" lese ich sehr gerne über das britische Königshaus und die Queen, da wollte ich natürlich unbedingt diesen Kriminalroman kennen lernen. Gut gefallen hat mir in diesem Buch das "private Leben" der Queen. Ihr 90ster Geburtstag steht an, die Queen geht zu Pferdefesten und reitet auch mal mit dem Pony durch den Park oder geht eine Runde mit ihren Hunden spazieren. Ich finde dies wurde alles sehr anschaulich beschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass die Queen tatsächlich so ein ähnliches Leben führen könnte. Die privaten Passagen haben mir Spass gemacht und haben mich durchaus auch an die Fernsehserie erinnert. Auch wie die Queen mit Polizei und Angestellten umgeht ist so oder ähnlich vorstellbar, oft mit einem Augenzwinkern. Das die Angestellten im Haus und Besucher grossen Respekt vor der Königin haben und so auch mal Gespräche verstummen wenn sie den Raum betritt oder der Besuch durchaus nervös ist, ist authentisch erzählt. Die Passagen rund um Prinz Philipp und der Queen haben mir grossen Spass gemacht und auch mal ein grinsen ins Gesicht gezaubert. Prinz Philipp sitzt der Schalk im Nacken! Der Rest der königlichen Familie wird am Rande mal erwähnt, spielt aber keine grosse Rolle.

Der Charakter der Queen hat mir gut gefallen Sie ist lebensnah und authentisch beschrieben. Aber auch Rozie ist ein interessanter Charakter. Sie ist noch relativ neu im Königshaus, muss sich zurecht finden und hat zudem noch eine dunkle Hautfarbe. Die junge Frau ist taff und facettenreich, was mir gefallen hat.

Leider hat mir der Kriminalfall aber in diesem Teil nicht so gefallen. Dies beginnt schon damit, dass zum Einstieg sehr viele Charaktere da sind, die einen verwirrt zurück lassen. Auch war wenig Spannung im Buch zu finden und es lief eher auf einen Roman mit etwas humorvollem Krimitouch heraus. Auch gab es gerade in der zweiten Hälfte des Buches einige Längen, obwohl das Buch ja keine hohe Seitenzahl hat. Auch die verschachtelten Sätze waren ermüdend zu lesen und haben mir zusätzlich Spannung genommen.

Fazit: An sich eine interesante Idee, dass die Queen im Hinergrund die Fäden zieht! Auch das Privatleben fand ich interessant zu lesen. Der Kriminalfall hat mir aber leider nicht gefallen.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Die Reihenfolge einhalten

Opferstille
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3.5 Sterne

Die ehemalige Polizistin Colomba Caselli findet in einem Schupppen einen jungen, blutüberstömten Mann der kaum ein Wort sagt. In der Hand hat er einen Zettel worauf "Tommy" steht. Der Fall ...

3.5 Sterne

Die ehemalige Polizistin Colomba Caselli findet in einem Schupppen einen jungen, blutüberstömten Mann der kaum ein Wort sagt. In der Hand hat er einen Zettel worauf "Tommy" steht. Der Fall führt Colomba in ihre Vergangenheit. Dort hat sie vor Jahren einen Mann getötet, der "Der Vater" genannt wurde...

Ich hatte mit diesem Buch ein paar Probleme, was vordergründig daran liegt, dass ich nicht auf dem Schirm hatte das dieses Buch der dritte Teil einer Reihe ist. So hatte ich stellenweise Probleme mich in die Handlung einzufinden und konnte auch nur schwer einen Bezug zu den Protagonisten aufbauen. Ich empfehle daher sehr bei dieser Buchreihe auf die richtige Reihenfolge zu achten um das volle Lesevergnügen zu erhalten! Denn der Schreibstil ist gut verständlich und einfach gehalten, der Fall ist spannend gemacht. Stellenweise nichts für schwache Nerven, aber insgesamt war es nicht so brutal wie ich gedacht hatte und teilweise eher wie ein Krimi zu lesen.

Fazit: An sich ist das Buch nicht schlecht, der Schreibstil schön flüssig, der Fall auch spannend gemacht. Ich würde aber unbedingt die richtige Reihenfolge empfehlen, sonst fehlt einem einfach das Vorwissen.

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