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Veröffentlicht am 06.06.2021

4 Kurzgeschichten, die manchmal etwas angsteinflößend sind

Meine kleine Schwester Kaninchen
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Kleine Schwester Kaninchen entdeckt die Welt und gerät dabei in das eine oder andere Abenteuer. In 4 Kurzgeschichten dürfen kleine ZuhörerInnen und große Vorlesende in die kleine Kaninchenwelt eintauchen ...

Kleine Schwester Kaninchen entdeckt die Welt und gerät dabei in das eine oder andere Abenteuer. In 4 Kurzgeschichten dürfen kleine ZuhörerInnen und große Vorlesende in die kleine Kaninchenwelt eintauchen und die aufregenden Ereignisse miterleben.

Da wird am Meer gespielt und gebadet oder gemeinsam mit den Freunden im Wald etwas unternommen, bei dem auch wirklich jeder mitmachen kann. Etwas spannender wird es, als sich Kleine Schwester Kaninchen verläuft oder eine aufregende Begegnung mit dem Fuchs hat.

Die Geschichten werden schon kindgerecht erzählt, wirken jedoch mit dem teilweise recht großen Potenzial an unheildrohenden Ereignissen etwas angsteinflößend.

Die Aquarellzeichnung sorgen zwar für eine liebevolle Illustration, sind aber von der Farbgebung her auch recht düster gehalten, sodass hier eher eine gedrückte Stimmung in den Bilder herrscht, anstatt mit farbenfrohen Zeichnungen die Szenen zu beleben.

Alles in allem zwar ein schönes Kinderbuch mit warmherzigen und humorvollen Abschnitten, aber im Großen und Ganzen eher angsteinflößend...schade

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Wochenend und Sonnenschein

Auf ins Wochenende
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Einfach mal kurz raus aus dem Alltag und hinein ins Wochenendvergnügen, eine neue Stadt kennenlernen und dabei die Seele baumeln lassen - das verspricht "Auf ins Wochenende" aus dem Bruckmann Verlag.

Die ...

Einfach mal kurz raus aus dem Alltag und hinein ins Wochenendvergnügen, eine neue Stadt kennenlernen und dabei die Seele baumeln lassen - das verspricht "Auf ins Wochenende" aus dem Bruckmann Verlag.

Die Kurztrips führen einmal quer durch die Republik, locken mit Appetithäppchen aus Österreich und der Schweiz und stellen so den Leser vor die Qual der Wahl, wo es denn am nächsten verlängerten Wochenende hingeht oder welche Stippvisite demnächst auf dem Plan steht.

Der Serviceteil ist leider recht kurz und knapp verfasst, enthält jedoch für die grobe Orientierung die wichtigsten Infos zur geplanten Anreise, liefert mit Adressangaben zu den jeweiligen Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten schon wichtige Hinweise, um die Tour nicht zu einer Suchfahrt werden zu lassen.

Leider sind die in jedem Reiseführer üblichen Ortschaften auch hier zu finden, echte Zuckerl suche ich somit vergebens. So sehe ich die gängigen Fotos aus der sächsischen Schweiz, Lübeck (Holstentor), Stralsund (Seebrücke Sellin), Wörthersee (Schloss Velden), Glacier-Express (Schweiz) - nett anzuschauen, aber eben ein bereits gewohntes Bild.

Unter den persönlichen Tipps habe ich mir auch echte Geheimtipps vorgestellt, die abseits der bekannten Touristenpfade ein echtes Highlight zum Entdecken hervorzaubern Aber auch hier leider nur bereits Bekanntes und Altbewährtes.

Die Aufmachung des Reiseführers ist wirklich sehr hochwertig, die Texte sind ansprechend und und informativ verfasst, sodass die eine oder andere Städtereise sicherlich noch in Angriff genommen wird. Aber im Großen und Ganzen gleicht sich hier doch ein Ei dem anderen und so kann ich schweren Herzen nur 3 Sternchen vergeben.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Watteweiche Duftwolke

Der Jasminblütengarten
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Eigentlich müsste Giulia als Anwältin doch mit allen Wassern gewaschen sein, doch die Nachricht, dass ihre Mutter das Olivengut ihres Vaters in Ligurien geerbt hat, haut Giulia erst mal um. Bisher hatte ...

Eigentlich müsste Giulia als Anwältin doch mit allen Wassern gewaschen sein, doch die Nachricht, dass ihre Mutter das Olivengut ihres Vaters in Ligurien geerbt hat, haut Giulia erst mal um. Bisher hatte sie nämlich keine Ahnung, dass es überhaupt noch einen Großvater gibt. Neugierig geworden auf ihre italienischen Wurzeln, reist sie nach Levanto und sieht sich einigen Ungereimtheiten gegenüber, die es zu klären gilt...


Mit dem ersten Band der Jasminblüten-Saga taucht der Leser gleich in eine nach Jasminblüten duftende Wattewolke ein und erlebt unbeschwerte Urlaubstage unter Liguriens Sonne. Ziemlich unaufgeregt spult sich der Tagesablauf von Giulia ab, von kleinen spitzen Pfeilen einmal abgesehen, die ihr die Nachbarn um die Ohren schießen.

Auch taucht der klischeebehaftete Italiener in Form eines Immobilienmaklers auf, der mit platten Phrasen und recht oberflächlichem Getue honigsüße Konversation betreibt. Arme Giulia, denn sie ist zur Zielscheibe seiner Aufmerksamkeiten geworden.

200 Seiten lang passiert nicht wirklich viel - Einkaufen auf dem Markt, Aufräumen in der Villa, ein paar Streifzüge durch die schöne Landschaft und dann....dann lüftet sich plötzlich ein Geheimnis nach dem anderen. Großvaters Vergangenheit wird zufällig aufgedeckt, Pina erklärt sich bereit, doch noch einen Fuß in ihr Elternhaus zu setzen und mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Das Happy End zwischen Marco und Gulia ist obligatorisch.

Für den gedanklichen Kurztrip nach Italien gut geeignet, da von Elena Conrad einige schöne Landschaftsbilder gezeichnet werden, die mit dem Duft von Jasminblüten, Orangen und Basilikum mediterranes Flair verströmen. Es ist somit noch ganz viel Luft nach oben, um die Saga zu einem echten Knaller werden zu lassen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Verläuft sich wie Sand in der Eieruhr

Mordsand
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Der romantische Ausflug auf die kleine Insel Bargsand endet in einem Desaster, denn statt Sonnenaufgang und sanftes Wellenrauschen begrüßt ein Totenschädel das junge Pärchen. Frida und Bjarne von der Kripo ...

Der romantische Ausflug auf die kleine Insel Bargsand endet in einem Desaster, denn statt Sonnenaufgang und sanftes Wellenrauschen begrüßt ein Totenschädel das junge Pärchen. Frida und Bjarne von der Kripo Itzehoe rätseln um die Identität des Toten. Aber damit nicht genug, denn ein Baulöwe wird kurz darauf ebenfalls auf einer kleinen Elbinsel tot aufgefunden und die ersten Parallelen zum Opfer Nummer eins werden sichtbar. Doch wie stellt man Zusammenhänge her, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind ?

Mit "Mordsand" schickt Romy Fölck das Ermittler-Duo Frida und Bjarne zum vierten Mal ins Rennen und lässt die beiden eine ordentliche Prise DDR-Vergangenheit schnuppern. Die eingeschobenen Rückblenden in die Kindererziehungsheime legen ein wahres Martyrium offen und setzen menschenunwürdige Szenen frei, die unter die Haut gehen und lange nachwirken. Kaum vorzustellen, was den unschuldigen Kindern damals angetan wurde - und das im Namen des Sozialismus. Hier werden Kinderseelen gebrochen und lebenslange Wunden geschaffen.

Liest sich der Fall zu Beginn noch recht flüssig und überzeugt mit spannenden, abwechslungsreichen Szenen, so verliert der Roman im Verlauf der Handlung immer mehr an Faszination und Nervenkitzel, denn Romy Fölck legt in diesem Krimi eindeutig den Fokus auf die persönlichen Befindlichkeiten ihrer Ermittler. Sie geht ziemlich ausführlich auf die sich immer mehr festigende Liebesbeziehung zwischen Frida und Torben ein , gibt Bjarnes Tochter Henni einen größeren Auftritt und strickt für sie eine Nebenhandlung, die in meinen Augen vollkommen unnötig und für den Fortgang der Ermittlungen absolut unwichtig ist. Hier wird einfach nur ein weiterer Nebenstrang eingebaut, um die Seitenzahl zu erhöhen, aber notwendig ist dieser Ausflug in Hennis Privatleben nun wirklich nicht.

Leider bedient sich die Autorin auch an gängigen Krimi-Mustern, um hier dramatische Effekte zu erzeugen. Aber dem Leser ist schnell klar, dass eigenmächtige Unternehmungen, provokative Andeutungen und eventuell vorschnell getroffene Entscheidungen unmittelbar ein dramatisches Ereignis nach sich ziehen ( Torben im alten Leuchtturm, Frida im Haus von Peters) . Hier vermisse ich die unglaublich hohe Qualität der Vorgängerbände, denn diese sind absolute Pageturner mit Suchtfaktor - Band 4 kann leider nicht an dieses Suchtpotenzial anknüpfen.

Bis zum erfolgreich Abschluss der Ermittlungen ereignen sich einige Zwischenfälle, die für das Zusammenfügen der kleinen Mosaiksteinchen wichtig sind. Die Auflösung des Falles ist wieder in gewohnter Manier rund und absolut stimmig, aber irgendwie habe ich mir nach den extrem guten Vorgängern hier auch ein absolutes Krimi-Highlight erhofft. Leider rieselt die Handlung wie Sand in einer Eieruhr ziemlich geradlinig nach unten, sodass ich enttäuscht das Buch zuklappe. Vielleicht wird Band 5 besser...

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Über weite Strecken eher zäh

Das letzte grüne Tal
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Mitten in den Schrecken und Wirren des Zweiten Weltkrieges müssen Emil und Adeline die notwendigsten Dinge zusammenpacken und vor der Roten Armee fliehen. Der Weg in die Freiheit entpuppt sich aber auch ...

Mitten in den Schrecken und Wirren des Zweiten Weltkrieges müssen Emil und Adeline die notwendigsten Dinge zusammenpacken und vor der Roten Armee fliehen. Der Weg in die Freiheit entpuppt sich aber auch als Gang auf Dornenzweigen, denn die Nazis haben hier ihre Hände im Spiel. Als Emil in ein Arbeitslager nach Sibirien verschleppt wird, scheint ein Wiedersehen aussichtlsos und doch halten beide an ihrer Liebe zueinander fest und verlieren nie den Glauben, ihr ganz persönliches grünes Tal einmal zu finden und in Frieden leben zu können...


Mark Sullivan hat mit "Das letzte grüne Tal" erneut eine wahre Geschichte mit vielen erschütternden Szenen zu Papier gebracht, die von dem Schicksal der Familie Martel erzählt. Jedoch gehen mir seine Worte nicht so direkt ins Herz und unter die Haut, wie ich es bei anderen Schicksalsberichten aus dieser Zeit bereits ganz oft erlebt habe.

Sind die Ereignisse auf der Flucht noch interessant und mitreißend geschildert, so geht diese Faszination aber mit der Gefangennahme von Emil verloren und der Mittelteil liest sich eher mühsam und schleppend.

Über weite Strecken lese ich die zermürbende Zeit von Emil im Strafgefangenenlager und hier geht der Autor sehr ins Detail. Für den Fortgang der Handlung eher hinderlich und ich hätte eine Straffung dieser Ereignisse, zumal nicht wirklich viel passiert, hier für angenehmer empfunden.

Adeline schlägt sich mit den Kindern mehr schlecht als recht durch, hält sich an ihrer Liebe zu Emil aufrecht und nur die Hoffnung auf ein Wiedersehen lässt sie all die Strapazen und Entbehrungen überstehen.

Die Bespitzelung durch die ostdeutsche Geheimpolizei gleicht schon einem Nervenkrieg und das wiederum bringt der Autor gefühlsmäßig richtig gut zur Geltung.

Aber erst mit der Flucht von Emil aus dem Strafgefangenenlager und der Flucht von Adeline kommt richtig Spannung auf, der Leser hält den Atem an und hofft, dass alles gut ausgeht. Dieses Gefühl hätte ich mir für die Dauer des ganzen Romans gewünscht, denn manchmal geht man gerne dazu über, gewisse Passagen einfach quer zu lesen, weil sich der Schreibende an Nichtigkeiten aufhält und so das Ganze unnötig aufbauscht

Bis zur glücklichen Wiedervereinigung und dem Ableben von Emil und Adelina müssen noch einige Schicksalsschläge hingenommen werden, um dann am Ende wirllich im grünen Tal anzukommen.

Die Lebensgeschichte der Martels ist lesenswert, aber hier finde ich, hat Sullivan leider nicht ganz so oft die richtigen Worte getroffen, um mich in ihren Bann zu ziehen und das finde ich extrem schade. Denn diese Vita ist außergewöhnlich und hat es verdient, gehört und gelesen zu werden.

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