Cover-Bild Lügentochter
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 19.01.2021
  • ISBN: 9783734850516
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Megan Cooley Peterson

Lügentochter

Sandra Knuffinke (Übersetzer), Jessika Komina (Übersetzer)

Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2021

Ein großartiges Buch über ein immens wichtiges und aufwühlendes Thema!

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Da ich die brisante Thematik Sekten ungemein interessant finde, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Lügentochter“ hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und das ...

Da ich die brisante Thematik Sekten ungemein interessant finde, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Lügentochter“ hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und das Cover gefiel mir auf den ersten Blick ausgesprochen gut, trotz seiner schlichten Gestaltung und Farbgebung. Für mich stand daher sehr schnell fest: „Lügentochter“ muss ich unbedingt lesen.

Die 17-jährige Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, völlig abgeschnitten von der Außenwelt. Wie es da draußen wirklich zugeht, weiß sie nicht. Auch dass sie und ihre Geschwister in einer Sekte leben, ist ihr gar nicht bewusst. Sie stellt die Regeln und Gesetze ihres Vaters daher auch gar nicht infrage. Sie vertraut ihrem Vater blind, befolgt sämtliche seiner Befehle und glaubt alles, was er ihr predigt.
Pipers Leben soll sich auf einen Schlag ändern, als sie entführt und in die Außenwelt verschleppt wird. Sie findet sich bei einer wildfremden Frau wieder, die sie angeblich beschützen soll und nur das Beste für sie möchte. Piper aber glaubt ihr nicht. Sie ist sich sicher: Diese Frau will ihr eine Gehirnwäsche verpassen und führt nichts Gutes im Schilde. Was aber sind sie ihre Absichten? Warum hat man sie hierher gebracht? Und was ist mit ihren Geschwistern geschehen? Piper ist verzweifelt, verwirrt und wütend. Sie will nur noch eines: Fliehen und zurück nach Hause.

Welches Buch hat euch zuletzt sehr positiv überrascht und zutiefst beeindruckt zurückgelassen? Also bei mir war das ganz klar „Lügentochter“ von Megan Cooley Peterson. Ich hatte mir natürlich schon recht viel von dem Buch erhofft, aber dass es mich so dermaßen umhauen würde, hätte ich dann irgendwie doch nicht gedacht. Für mich hat sich „Lügentochter“ zu einem echten Lesehighlight entwickelt, bei dem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Ich finde dieses Buch unheimlich gut und wichtig und kann jedem nur ans Herz legen, Piper und ihre Geschichte kennenzulernen.

Was mir ganz besonders gut gefallen hat, ist die Art und Weise wie die Story erzählt wird. Als großer Fan der Ich-Perspektive hat es mich zum einen sehr gefreut, dass uns unsere 17-jährige Hauptprotagonistin Piper die gesamte Handlung in der ersten Person schildert. Brillant fand ich aber auch, dass der Plot in zwei Zeitebenen geschrieben wurde: Der Vergangenheit und der Gegenwart. Diese ständigen Wechsel zwischen den DAVOR - und den DANACH - Kapiteln hat bei mir zu einen enormen Lesesog geführt, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte. Da sich zudem der Schreibstil super angenehm für mich hat lesen lassen und mich die Handlung von den ersten Zeilen an in ihren Bann ziehen konnte, bin ich beim Lesen nur so durch Seiten geflogen und habe das Buch regelrecht verschlungen.

In den DAVOR - Kapiteln lernen wir Pipers Leben in der Sekte kennen. Zu striktem Gehorsam und Disziplin gezwungen ist sie gemeinsam mit ihren Geschwistern völlig abgeschieden von der Außenwelt aufgewachsen. Regeln müssen befolgt müssen, der Hunger muss unterdrückt werden und wenn die Eltern zu Besuch kommen, müssen sich die Kinder hübsch machen. Der Vater und die Mutter leben nicht bei Piper und ihren Geschwistern – sie halten sich die meiste Zeit in der fernen Kolonie auf, wo sie sich um ihr Unternehmen kümmern. Die Kinder befinden sich daher in der Obhut zweier Tanten, die alles andere als nett und herzlich sind.
Dass Piper in einer Sekte aufgewachsen ist, ist ihr gar nicht bewusst. Sie stellt daher auch keine Fragen, vertraut ihrem Vater blind, macht alles, was er befiehlt und glaubt ihm sämtliche Lügenmärchen, die er erzählt.

Da ich schon Bücher über die Sekten-Thematik gelesen habe und daher ein bisschen weiß, wie es in so einer Gemeinschaft zugeht, waren diese Dinge – Gehirnwäsche, Manipulation, bedingungsloser Gehorsam, Bestrafungen – nicht groß was Neues für mich. Mich haben die Erzählungen aber natürlich dennoch entsetzt und aufgewühlt. Ich fand es einfach nur schockierend zu sehen, wie sehr der Vater Piper manipuliert und indoktriniert, ohne dass sie selbst etwas davon merkt und auch gar nicht den Wunsch verspürt, die Welt da draußen kennenzulernen.

Im DANACH befinden wir uns mit Piper bei einer ihr völlig fremden Frau, wo sie – Pipers Meinung nach – gefangen gehalten wird. Auch diese Kapiteln haben mich emotional sehr mitgenommen und berührt – sogar mehr als die Davor-Erzählungen. Die Autorin beschreibt Pipers Gefühls – und Gedankenwelt ungeheuer authentisch und stellt ihren inneren Konflikt, ihre Widersprüche, ihr blindes Vertrauen und ihre Verzweiflung absolut nachvollziehbar und schonungslos dar, sodass man sich erstklassig in Piper hineinversetzen kann und sich ihr beim Lesen richtig nahe fühlt.
Neben unserer Ich-Erzählerin konnte mich die Autorin auch mit den weiteren Charakteren überzeugen. Sie wirken ebenfalls vollkommen glaubhaft und beeindruckend echt.

Auch mit dem Setting konnte das Buch komplett bei mir punkten; vor allem von der Kulisse, die die Autorin für die Gemeinschaft gewählt hat, bin ich hellauf begeistert: Ein alter, verlassener Vergnügungspark. Fand ich wirklich genial, muss ich sagen. Insbesondere von der Atmosphäre, die dieser Schauplatz verströmt, war ich sofort ganz angetan.

Mir hat das Buch insgesamt sehr intensive, packende und ergreifende Lesestunden beschert. Vor allem die Passagen in der Gegenwart habe ich als extrem spannend empfunden. Ich war ständig am herumrätseln, habe wie Piper eine lange Zeit nicht gewusst was nun Lüge und was Wahrheit ist und habe der Auflösung ganz gebannt entgegenfiebert. Ab einem gewissen Punkt hatte ich schließlich eine Vermutung, worauf alles hinauslaufen könnte und dieser Verdacht hat sich dann auch bestätigt. Dass das Ende nun nicht mit einem großen Überraschungseffekt für mich kam, hat mich jedoch in keinster Weise gestört. Ich habe das Buch wie im Rausch gelesen und ziemlich geflasht wieder zugeklappt. Als ich dann hinten im Nachwort las, dass die Autorin selbst Erfahrungen mit Sekten gemacht hat und daher höchstwahrscheinlich sehr viel Autobiografisches in „Lügentochter“ steckt, ist meine Begeisterung und Faszination für das Buch nur noch größer geworden.

Fazit: Fesselnd, emotional, authentisch – ein großartiger Jugendroman, der noch lange in einem nachklingt! Megan Cooley Peterson hat mit „Lügentochter“ ein unglaublich tolles Buch über ein wichtiges Thema geschrieben, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die US-amerikanische Autorin erzählt in „Lügentochter“ die Geschichte der 17-jährigen Piper, die in einer Sekte aufgewachsen ist, urplötzlich in die Außenwelt geworfen wird und nun lernen muss zwischen Wahrheit und Lügen zu unterscheiden. Die Handlung reißt einen durchweg mit, sie wühlt auf, bewegt, regt sehr zum Nachdenken an und schenkt Zuversicht und Hoffnung. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung sowie volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Aufwühlende und absolut wichtige Thematik

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Lügentochter von Megan Cooley Peterson
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist ...

Lügentochter von Megan Cooley Peterson
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Gemeinschaft ist Wahrheit.
Die Gemeinschaft ist Treue.
Die Gemeinschaft bietet uns Schutz.
Seite 11

Das Cover ist schlicht gehalten, sowohl von den Farben als auch vom Bild her. Gefällt mir sehr gut und ist absolut passend zur Story. Diese wird in der ersten Person geschildert, aus der Sicht von Protagonistin Piper. Die Kapitel sind immer mit einem „Davor“ oder „Danach“ gekennzeichnet und zeigt einmal das Leben in der Gemeinschaft und einmal das Leben in der Außenwelt.

Piper gefiel mir sehr gut. Sie wirkte auf mich ein wenig jünger als 17 Jahre, aber das ist im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich auf die Lebensumstände zurückzuführen. Piper kennt kein Handy oder Fernsehen und ist in der Gemeinschaft völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Ihre Eltern leben nicht mit ihr und ihren Geschwistern dort, sondern in der kilometerweit entfernten Kolonie. Sie besuchen die Kinder und Jugendlichen sporadisch und kümmern sich ansonsten um ihre Unternehmen und wohltätigen Zwecke. Als Betreuung gibt es in der Gemeinschaft lediglich zwei Tanten, die auch gerne mal bestrafen, wenn es einen kleinen Schmutzfleck gibt oder Ähnliches … Daher kümmert sich auch gerade Piper liebevoll um ihre jüngeren Geschwister.
Cas ist 18 Jahre alt und stieß mit seinem Bruder später zur Gemeinschaft dazu. Ihn und seine Weltanschauung mochte ich sehr gerne, da er sich nicht naiv vor allem verschließt. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass er ein anderes Leben außerhalb der Gemeinschaft kannte.
Insgesamt fand ich die Figuren sehr authentisch, was ich an manchen Stellen aber auch sehr erschreckend fand. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind und nicht lange drumherum reden, handelt es sich bei der Gemeinschaft um eine simple Sekte, die versucht, so viele Menschen wie möglich in ihre Fänge zu bekommen. Was dafür nötig ist, wie sie es schaffen und welche Ansprüche an die Mitglieder gestellt werden, wird auch hier im Kleinen aufgezeigt.

Megan Cooley Peterson hat mir ein Buch präsentiert, das mich erschreckte und auch beeindruckte. Schonungslos und offen schreibt sie die Geschichte der jungen Piper, die sicherlich ein wenig autobiografisch ist – das Nachwort legt die Vermutung nahe. Ich fand die verschiedenen Zeiten und Orte sehr interessant dargestellt. Als Setting für die Gemeinschaft wählte die Autorin einen verlassenen Vergnügungspark, was ich genial fand. Nach etwa 100 Seiten kam mir ein schrecklicher Verdacht, der sich auch immer mehr erhärtete. Ab einem gewissen Punkt waren die Details sehr offensichtlich, aber im Gesamtkontext störte es mich nicht. Es geht um aufopfernde Liebe, Gehirnwäsche und Manipulation – nichts, was man nicht in anderen Büchern über Sekten schon einmal gelesen hätte, aber die Autorin hat ein fantastisches Buch daraus gemacht, das zum Nachdenken anregt. Ich bin begeistert und empfehle dieses Buch jeder Altersgruppe ab 13 Jahren und würde es sogar gerne als Schullektüre sehen. Wichtiges Thema, das nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte!


Zum Autor

Megan Cooley Peterson ist Autorin, Lektorin und Kaffeetrinkerin. Als Teenagerin war sie Teil einer sektenartigen Kirchengemeinschaft, deren Lehren nicht hinterfragt werden sollten. Megan fragte trotzdem. Sie hat bereits mehr als achtzig Kindersachbücher über eine Vielzahl an Themen geschrieben. Lügentochter ist ihr erstes Jugendbuch. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt sie in Minnesota.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 13 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
ISBN 978-3-7348-5051-6
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/titel/luegentochter/561

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Fesselnder und Unterhaltsamer Einblick in das Leben in einer Sekte

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Worum geht’s?
Piper wächst zusammen mit ihren Geschwistern in einem verlassenen Freizeitpark abseits der Gesellschaft auf. Sie hat gelernt, Angst vor der „Außenwelt“ zu haben, denn nur innerhalb ihrer ...

Worum geht’s?
Piper wächst zusammen mit ihren Geschwistern in einem verlassenen Freizeitpark abseits der Gesellschaft auf. Sie hat gelernt, Angst vor der „Außenwelt“ zu haben, denn nur innerhalb ihrer Gemeinschaft sind sie vor dem drohenden Krieg sicher. Dies wurde ihr von ihrem Vater so beigebracht und dessen Aussagen vertraut sie bedingungslos. Ihr Vater ist der Anführer einer Sekte, die sich „die Gemeinschaft“ nennt. Wird Piper weiterhin in dem Netz aus Lügen gefangen bleiben, oder schafft sie es, sich von ihren einstigen Glaubenssätzen loszusagen?

Meine Meinung:
Das Thema des Buches ist ein ernstes und gleichzeitig sehr unnahbares Thema. Ich selbst habe mich zuvor noch nie genauer mit dem Thema Sekten befasst, und fand es so umso spannender, in dieser Form darüber etwas zu lesen. Besonders gefallen hat mir auch das Nachwort der Autorin, dass sie selbst schon ihre Erfahrungen mit Sekten gesammelt habe. Dadurch wirkte die Handlung auf mich gleich viel authentischer. Die Frage, die ich mir immer stelle, wie Menschen in den Sog einer Sekte geraten, wird hier schön dargestellt. Man liest die Geschichte aus der ich-Perspektive der Protagonistin und so bekommt man gut ihre verqueren Gedankengänge dazu mit. Auch wenn hier dieses dich recht ernste Thema dargestellt wird, lässt sich das Buch sehr gut lesen.
Der Schreibstil gefällt mir wirklich gut, ich war gradezu gefesselt von der Handlung.
Mir gefällt, dass die Geschichte in zwei Handlungsstränge aufgeteilt wird, einmal „Davor“ und „Danach“. Als Leser ist man sich nicht sicher, wie viel Zeit zwischen den beiden Handlungssträngen vergangen ist, und das „Danach“ nimmt keine Ereignisse oder Ähnliches vorweg, sodass eine sehr gute Spannung aufrecht erhalten wird.
Anfangs ist gar nicht wirklich klar, welche schrecklichen Dinge in der Sekte passieren, in der Piper aufgewachsen ist, doch dann wird es nach und nach immer düsterer. Das passt für mich ziemlich gut zu dem, wie ich mir den Einstieg in eine Sekte vorstelle. Am Anfang stehen der Zusammenhalt und die Geborgenheit der Gemeinschaft, und wenn später die schlimmen Dinge zutage treten ist es schon zu spät für die Konsequenzen.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, echt schlimm was viele von ihnen so ertragen mussten, und wie stark sie sein müssen.

Fazit:
Ein sehr interessantes Thema, ganz anders als viele der Bücher die ich sonst gerne lese. Trotzdem bin ich sehr froh das mir grade dieses Buch in die Hände gefallen ist. Man bekommt hier einen spannenden Einblick in den Effekt einer Sekte, das jedoch auf eine unterhaltsame Art.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Was ist die Wahrheit?

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Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Magellan (19. Januar 2021)
ISBN-13: 978-3734850516
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: The Liar’s Daughter
Übersetzung: Sandra Knufinke und Jessika Komina
Preis: ...

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Magellan (19. Januar 2021)
ISBN-13: 978-3734850516
empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Originaltitel: The Liar’s Daughter
Übersetzung: Sandra Knufinke und Jessika Komina
Preis: 17,00 €
auch als E-Book erhältlich

Was ist die Wahrheit?

Inhalt:
Die siebzehnjährige Piper betet ihren Vater Curtis und ihre Mutter Angela geradezu an - auch wenn sie sie kaum sehen darf, denn größtenteils kümmern sich die Tanten um Piper und ihre Geschwister. Die Eltern leiten eine Gemeinschaft, der Curtis als eine Art Prophet vorsteht und die er mit strengem Regiment führt. Bis eines Tages die Polizei auftaucht und die Gemeinschaft zerschlägt. Piper muss nun bei einer fremden Frau leben und denkt nur daran abzuhauen und ihre Eltern wiederzufinden.

Meine Meinung:
Im Nachwort erfährt man, dass die Autorin Megan Cooley Peterson viele Jahre in einer Art Sekte aufgewachsen ist. „Lügentochter“ ist somit auch ein Stück von ihr selbst.

Die Story ist bedrückend und erschütternd, weil man weiß, dass es so etwas auch in der Realität gibt und kein Mensch davor gefeit ist.

Erzählt wird in zwei Handlungssträngen jeweils von Piper selbst, einmal davor und einmal danach, also vor der Zerschlagung der Gemeinschaft und danach. Zum einen erfahren wir nach und nach, wie Piper in der Vergangenheit in der Sekte gelebt hat, zum anderen geht es darum, wie sie in der Gegenwart lebt und der Wahrheit immer näher kommt.

Für die Lesenden ist leider schon sehr früh klar, worin diese Wahrheit besteht, das nimmt einiges von der Spannung.

★★★★☆

Veröffentlicht am 21.03.2021

Teilweise ähnlich zu anderen Jugendbüchern mit dieser Thematik, aber dennoch sehr einnehmend

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Klappentext
„Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines ...


Klappentext
„Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.“

Gestaltung
Das Cover ist in dunkleren Pastelltönen gestaltet und weist beige Kratzer oder verknickte Ecken auf, sodass es „verwaschen“ und „abgegriffen“ wirkt. Diese Optik sieht sehr real aus, sodass das Motiv wie ein altes, in einer Schublade gefundenes Foto aussieht. Dass der Titel in einem schwarzen Balken steht, welcher über den Augen und der Nase auf der Fotografie des Mädchens liegt, finde ich eine spannende Idee. So erkennt man zwar, dass es ein Mädchen ist, aber dennoch bleibt sie anonym.

Meine Meinung
Ich habe schon mehrere Geschichten gelesen, in denen es darum ging, dass eine Jugendliche in einer Sekte aufgewachsen ist. Auch in „Lügenmädchen“ geht es um diese Thematik. Da der Klappentext jedoch andeutete, dass die Protagonistin zur Sekte zurück will, wurde ich neugierig, da dies bei den mir bekannten Büchern nicht der Fall war. In dem Buch geht es um Piper, dessen Vater eine Sekte anführt. Nach einer Razzia wird sie von ihrer Familie getrennt und in der Außenwelt bei einer fremden Frau untergebracht. Piper plant jedoch, dieser zu entkommen…

So ganz umhauen konnte mich „Lügentochter“ leider nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich schon das ein oder andere Jugendbuch mit dieser Thematik gelesen hatte und ich deswegen vor allem in der erzähltechnischen Umsetzung nichts Neues gefunden habe. Das Buch wird in zwei Zeitebenen, dem Davor und dem Danach, erzählt, was ich einerseits schon gut fand aufgrund dessen, dass man als Leser so Einblicke in beide Welten erhält. Andererseits kam mir diese Erzählweise aber einfach auch sehr bekannt vor.

Das Leben in der Sekte fand ich dennoch interessant und die Autorin hat hier eine Lebensweise geschaffen, die sich durch Lügen, Manipulationen und eine für mich ungewöhnliche Art zu leben auszeichnet. Das Sektenleben war sehr speziell und anders als mir bisher bekanntes, sodass ich hier mitgenommen wurde und von den Gefühlen her eine Schwere gefühlt habe, die mich bedrückt hat. Für Piper war das Leben normal, da sie etwas anderes nicht kannte, aber es ist wirklich aufwühlend zu lesen, wie in der Sekte gelebt wurde.

Gut gefallen hat mir die Erzählung vom Danach, da hier das emotionale Chaos von Piper sehr gut nachvollziehbar war. Immerhin wurde alles, was sie bisher kannte und glaubte, auf den Kopf gestellt. Dies stürzt Piper in eine große Verzweiflung, da sie nicht mehr weiß, was der Wahrheit entspricht und was Lügen sind. Diesen inneren Konflikt fand ich nachvollziehbar und emotional mitreißend. Vor allem verdeutlichte es auch, wie tief die Indoktrination von ihrem Vater ging. Spannend fand ich aber auch die Frage, wie es mit Piper weitergehen würde. Wie würde sie sich entscheiden? Würde sie zurück zur Sekte wollen? Oder der Außenwelt trauen? Und wird sie wieder zu ihrer Familie dürfen? Durch Fragen wie diese wurde vor allem das Danach zu einem spannenden Leseerlebnis.

Fazit
Ich habe schon mehrere Jugendbücher gelesen, in denen junge Menschen in Sekten aufwuchsen. Daher bot die Erzählweise von „Lügentochter“ für mich nichts Neues und überraschte mich auch nicht. Dennoch fand ich das Leben in der Sekte gut und eindringlich geschildert, da das dortige Leben auf mich bedrückend wirkte. Besonders interessant fand ich aber die Erzählungen von Pipers Erlebnissen außerhalb der Sekte. Ihre innere Zerrissenheit war wirklich nachvollziehbar geschildert und ging mir unter die Haut. Zudem wurde die Spannung durch Fragen wie „Was wird Piper am Ende glauben?“ aufrechterhalten.
4 von 5 Sternen!

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