Cover-Bild 55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: KATAPULT Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 19.04.2021
  • ISBN: 9783948923174
Fabian Sommavilla

55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn

Nur ein paar hundert Menschen haben die Erde jemals so gesehen, wie sie wirklich ist: Sie hat gar keine Grenzen. Von dieser profanen Erkenntnis berichten Raumfahrer immer wieder.
Weil Grenzen vom Menschen geschaffen sind, sind sie auch genauso menschlich:
unfair, kurios, albern und manchmal auch unfassbar bescheuert. Die schwedisch-finnische Grenze auf der winzigen Ostseeinsel Märket etwa verläuft nicht einfach gerade über das flache Eiland, sondern im kompliziertesten
Zickzackmuster. Schuld ist ein drittes Land und der Grund einfach nur bekloppt. Einfach nur genial hingegen war ein französischer Schmuggler, der durch einen Trick eine Hotel genau auf der schweizerisch-französischen
Grenze errichten durfte. Das rettete im Zweiten Weltkrieg sogar Hunderten Juden und Widerstandskämpfern das Leben.
Können Sie sich vorstellen, sich ein Zimmer Ihrer Wohnung mit Ihrem Nachbarn zu teilen? Ein halbes Jahr gehört es Ihnen, dann Ihrem Nachbarn. Bisschen komisch, aber Spanien und Frankreich machen das so mit einer Insel.
Warum? Erst Streit, dann Hochzeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Wissen trifft auf Lesespaß

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Es ist jetzt schon ein paar Monate her, da wurde ich zufällig auf den tollen Instagram Account des Katapult Magazins aufmerksam und fand den sofort super. Viele Informationen ansprechend und leicht verständlich ...

Es ist jetzt schon ein paar Monate her, da wurde ich zufällig auf den tollen Instagram Account des Katapult Magazins aufmerksam und fand den sofort super. Viele Informationen ansprechend und leicht verständlich dargestellt und eine politische Gesinnung, die der meinen entspricht, da wurde auch schnell das Magazin abonniert, was mir seitdem ebenfalls sehr gefällt. Doch nun wollte ich es wissen: Kann Katapult auch Bücher? Mit dem neusten Buch rund um kuriose Grenzen wollte ich das herausfinden.

Wissen trifft auf Lesespaß
Grenzen und Grenzkonflikte, das klingt vielleicht erstmal etwas trocken. Wie eine langweilige Erdkundestunde in der im Dämmerlicht des alten Overheadprojektors Karten gezeigt werden. Wer jetzt das Schütteln bekommt, schnell weiterlesen, denn dieses Buch ist alles andere als langweilig! Autor Fabian Sommavilla stellt uns 55 Geschichten rund um Grenzen vor, wobei der Text dazu selten über mehr als zwei bis drei Seiten hinausgeht. Dabei schlägt der Autor einen lockeren, leicht verständlichen Ton an. Er schafft es hervorragend die Balance zwischen Informationsfülle und Witz zu halten, was allein schon deswegen das Buch sehr kurzweilig und unterhaltsam macht.

Nun wäre ein Katapult Buch kein Katapult Buch, wen es nicht auch zahlreiche Karten und Grafiken gäbe. Jede Geschichte ist umfassend illustriert und wie immer können sich diese Grafiken sehen lassen, denn sie überzeugen mit ansprechender Gestaltung, gepaart mit Übersichtlichkeit. Zugegeben, manche sind auch einfach etwas albern-lustig, wie etwa, wenn die Umrisse von Staaten mit Essen verglichen wird. Andere Grenzverläufe sind einfach nur kurios wie die zweigeteilten Golfplätze oder die Z-Grenze zwischen Finnland und Schweden um einen falsch gebauten Leuchtturm herum. Als dritte Kategorie kann man noch die Geschichten nennen, die erstaunen und informieren. Dinge, über die man sich nie Gedanken gemacht hat, wie zum Beispiel, die Gebühren die bei einem Flug, einfach nur für das Überfliegen von Staaten anfallen und die nun beim Lesen einen Aha-Effekt auslösen. Diese breite Themenvielfalt macht einen großen Reiz des Buches aus.

Die Absurdität von Grenzen in „all ihrer Pracht”
Bei all dem Witz verliert das Buch aber nicht auch die ernsteren Themen aus den Augen. Denn auch wenn es im ersten Moment lustig anmutet, wenn zwei Länder sich um einen trostlosen Fels im Meer oder eine unbedeutende Insel streiten, oft stecken dahinter jahrelange Konflikte, Machtgier, die Ausbeutung von Ressourcen und nicht zuletzt die Schicksale der Menschen, die in dieser Grenzregion leben, denn während Staaten sich streiten, sind sie zumeist diejenigen das Leid haben und selten ist wie im Falle von San Juan Island als einziges Opfer lediglich ein Schwein zu beklagen. Trotz der Kürze der einzelnen Texte schafft es Fabian Sommavilla den Leser für diese Themen zu sensibilisieren und das finde ich ganz große Klasse. Auch die Aktualität kommt nicht zu kurz. So werden hier u.a. der Kaschmirkonflikt, der Konflikt zwischen Nord- und Südkorea oder, traurigerweise brandaktuell, auch der Nahost Konflikt thematisiert.

Im Grund werden in diesem Buch zwei Dinge wirklich deutlich: Erstens: Grenzen sind absurd! Sie sind das Produkt menschlichen Willens Land zu besitzen, zu kontrollieren und fein säuberlich einzugrenzen. Sie sind menschengemacht und als solche voller Fehler, Widersprüche und Unsinn. Was von manchen Menschen als in Stein gemeißelte Linien deklariert wird, entpuppt sich hier schon nach ein paar Seiten als ein bröckliges Konstrukt, das bei weiten nicht als gegeben hingenommen werden sollte. Wer dieses Buch liest, dem wird automatisch ein neuer, misstrauischer Blick auf Karten mitgegeben und das Verständnis, dass schwarze Linien auf dem Papier, alles andere als sicher oder „schon immer dagewesen” sind.

Die zweite Erkenntnis ist eng mit der ersten verwandt und lautet patt gesagt: Kolonialismus war scheiße und ist es immer noch, da viele der heutigen Konflikte sich mehr oder weniger unmittelbar auf diesen zurückführen lassen. Seien es junge Nationen, die ihre Staatsgrenzen aus uneindeutig formulierten Kolonialverträge ableiteten und mit ihren Nachbarn in Streit um Gebiete geraten oder Tansania, dem ein ebensolcher Kolonialvertrag weiterhin verbietet an die größte Süßwasserquelle der Region, dem Malawisee, teilzuhaben.
Das willkürliche Ziehen von Grenzen seitens der Kolonialmächte hat bis heute tief reichende Einschnitte in die verschiedensten Regionen der Welt gebracht, das zeigt dieses Buch deutlich, was ein weiterer Punkt ist, den ich nur loben kann.

Fazit:


55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn ist ein Buch, dass ich ohne zu zögern jedem in die Hand drücken könnte. Es ist anschaulich, informativ und macht Spaß zu lesen. Gleichzeitig beleuchtet es die Hintergründe aktueller Grenzkonflikte und sensibilisiert, für wichtige Themen wie Kolonialismus, Klimakrise, oder unsinnige Machtdemonstrationen, ohne dabei einen belehrenden oder herablassenden Ton anzunehmen. Durch die tollen Katapult-Grafiken ist dieses Buch Futter für das Hirn, wie die Augen gleichermaßen. Kauft es, lest es, mehr habe ich nicht zu sagen.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Wahnsinnig interessant und dennoch auch zum Schmunzeln

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Bevor die (durchaus berechtigte) Frage auftaucht: Nein, ich werde nicht von Katapult bezahlt – ich bin tatsächlich so begeistert! ;) Heute erscheint das neueste Buch des Katapult-Verlags: „55 kuriose Grenzen ...

Bevor die (durchaus berechtigte) Frage auftaucht: Nein, ich werde nicht von Katapult bezahlt – ich bin tatsächlich so begeistert! ;) Heute erscheint das neueste Buch des Katapult-Verlags: „55 kuriose Grenzen und 5 bescheuerte Nachbarn“ von Fabian Sommavilla und ich sag es gleich vornweg: ich bin auch diesmal wieder hellauf begeistert. Sogar mein sonst so kritischer Mann hat sich das Buch gleich geschnappt und musste zugeben, dass er es gut findet.

Wenn euch Fragen wie „Warum spanische Geier nicht nach Portugal fliegen“, warum eine Pappel fast einen Krieg auslöste und wieso Samoa den 30.12.2011 nicht erlebte, interessieren, dann seid ihr genau richtig. Fabian Sommavilla beschreibt zahlreiche Grenzkonflikte, ungeklärte Grenzverläufe und Absurditäten, die sich durch Grenzen und dem Verhalten deren Anrainer ergeben. Alle Beispiele werden natürlich durch vielfältige Grafiken veranschaulicht.

Der Sprachstil ist dabei gewohnt locker, dennoch sachlich und leicht verständlich. Hin und wieder gibt es etwas zum Schmunzeln und immer ganz viel zu lernen.

Alleine der Hinweis „Falls sie General sind und ihnen dieses Buch auf irgendeiner Seite fälschlicherweise ein Stück Land zuteilt, kontaktieren Sie uns bitte, bevor Sie irgendwo einmarschieren“, der sich auf eine reale Begebenheit bezieht, lässt mein Herz höherschlagen.

Lest dieses Buch! Es ist interessant, lustig und kurios und bietet was fürs Auge und ordentlich Futter fürs Hirn.

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